Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


Eingangsseite

Aktuelle Informationen

Jahrestagungen von Alemannia Judaica

Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft

Jüdische Friedhöfe 

(Frühere und bestehende) Synagogen

Übersicht: Jüdische Kulturdenkmale in der Region

Bestehende jüdische Gemeinden in der Region

Jüdische Museen

FORSCHUNGS-
PROJEKTE

Literatur und Presseartikel

Adressliste

Digitale Postkarten

Links

 

    
Zurück zur Seite über die Jüdische Geschichte/Synagoge in Basel
  
 
    

Basel (Schweiz)
Texte/Berichte zur jüdischen Geschichte der Stadt 
von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die 1930er-Jahre
    
Hier: Berichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde  

Die nachstehend wiedergegebenen Texte mit Beiträgen zur jüdischen Geschichte in Basel wurden in jüdischen Periodika gefunden, die in Deutschland erschienen sind; daher enden die Berichte in den 1930er-Jahren. Bei Gelegenheit werden weitere Texte eingestellt.  
    
Hinweis: die meisten Texte auf dieser Seite müssen noch abgeschrieben und teilweise mit Anmerkungen versehen werden, können jedoch durch Anklicken der Textabbildung bereits gelesen werden.   
    
Auf dieser Seite stehen keine Texte zu den Rabbinern, Lehrern und anderen Kultusbeamten der Gemeinde, siehe hierzu die Seiten   
Zur Geschichte des Rabbinates und der jüdischen Lehrer in Basel   
     
     
Übersicht:   

bulletBerichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die 1930er-Jahre       
-  Über den aus Villingen stammenden Juden Mathis Eberler und die Geschichte seiner Nachkommen in Basel (zu einem Vortrag von 1905)   
-  Zum Tod von Leopold Dreyfus-Hirsch und Herrn Dreyfus-Rosenblatt (1885)    
-  70. Geburtstag des Gemeindevorstehers Samuel Dreyfus-Neumann (1890)  
Hohe Anerkennung von Professor Dr. Georg Jellinek (1890)   
-  Prof. Dr. Georg Jellinek wird Dekan der juristischen Fakultät (1890)   
-  Prof. Dr. Georg Jellinek hat einen Ruf nach Heidelberg erhalten (1890)  
-  Goldene Hochzeit des Gemeindevorstehers Samuel Dreyfus-Neumann - Wahl seines Nachfolgers Isaac Dreyfus-Strauß (1895)    
-  Samuel Dreyfus-Neumann tritt von dem Amt des Gemeindepräsidenten zurück (1897)   
-  Der jüdische Richter Dr. Prosper Wolf wird als Zivilrichter in Basel gewählt (1900)  
-  Zum Tod von Elise Halff (1903)    
-  Zum Tod von Serrette Schmoll (1904) 
Zum Tod von Bankier Samuel Dreyfus-Neumann (1905)  
-  Nathan Höchstetter wird in den Großrat gewählt (1905)  
Stiftung des Gemeindepräsidenten Dreyfus-Brodsky (1906)  
90. Geburtstag von Sori Bloch (1907)     
-  Finanzielle Unterstützungen durch das Ehepaar H. Dreyfus-Strauß (1908) 
Dr. med. Edmond Wormser wurde in den Großen Rat von Basel gewählt (1912)  
Prof. Dr. Karl Joel wurde zum Rektor der Universität gewählt (1912)  
G
oldene Hochzeit von J. Lang-Grumbach und seiner Frau (1913)    
-  Emil Heymann wird Präsident des "Schomre Thora Jünglingsvereins" (1915)  
-  70. Geburtstag von Bergingenieur Louis Rosenthal (1916)  
-  Jules Dreyfuß-Brodsky wird wieder zum Präsidenten der jüdischen Gemeinde gewählt (1918)   
-  Zum Tod von Bergingenieur Louis Rosenthal (1921) 
Zum Tod von Professor Dr. Felix Lewandowsky und Übersiedlung von David ben Joseph Kahan nach Jerusalem (1921)   
-  Zum Tod von Massia Sternbuch (1923)   
-  60-jähriges Geschäftsjubiläum der Wollfirma A. H. Guggenheim (1923)  
-  Sally Guggenheim (Allschwil) wird Vizekonsul von Jugoslawien (1925)    
-  Zum Tod von Adolf Heyman (1928)   
-  Zum Tod von Isaac Rokowsky, Mitbegründer des "Schomre-Thora-Vereins" (1931) 
Zum Tod der aus Basel stammenden Frau Fabian geb. Dreifuß (1931 in Darmstadt)     
-  Konsul Sally Guggenheim wird zum Generalkonsul ernannt (1932)  
Zum Tod von Else Rokowsky-Finkel (1934) 
75. Geburtstag von Gemeindepräsident Jules Dreyfus-Brodsky (1934)     
-  Zum Tod von Dr. Hirsch Plato (1935)   
-  Zum Abschied von Dr. Isaac Breuer (Übersiedelung nach Erez Jisroel, 1936) 
Zum Tod von Isaak Dreyfus-Strauß (1936)    
-  Zum Tod von Naftali Sternbuch, von 1902 bis um 1925 ein Mittelpunkt des jüdisch-orthodoxen Lebens in Basel (gest. 1937 in St. Gallen)   
-  Zum Tod von Generalkonsul Sally Guggenheim (1937)  
bulletAnzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen  
-  Anzeige des Israelitischen Gasthofes zur Kanne (1865) 
Anzeige des Mode- und Manufakturwarengeschäftes A. Levy (1869)  
-  Anzeige des koscheren Gasthofes zum Engel (1873)   
-  Anzeige des Kolonialwarengeschäftes von Charles Nordmann (1901)  
Anzeigen von Hotels in Basel (1911)   
-  Anzeige der Hebräischen Buch- und Ritualienhandlung P. M. Goldschmidt (1916)  
-  Anzeige der Geflügelhandlung P. Puricelli (1916)    
-  Anzeige des Bildhauer-Ateliers Lucien Bloch (1916)  
-  Anzeige der Geflügelhandlung von Frau Wagner (1916)   
-  Anzeige der Konditorei und Feinbäckerei Salomon (1916)  
-  Anzeige des Restaurants Kahn (1916)  
-  Anzeige des "Spezialhauses in koscheren Waren" Firma Charles Nordmann (1916)    
Anzeige des Photographie-Salons H. Horowitz-Weil (1916)   
Anzeige des Herren-Garderoben-Geschäftes E. Melter (1916)   
Verlobungsanzeige von Flora Grünbaum (Oberaltertheim) und Max Kahn (Basel) (1924) 
Geburtsanzeige für Abraham Jakob Finkel (1926) 
Geburtsanzeige einer Töchter von Gabriel Plaut und Flora geb. Eisenmann (1930)    
Trauungsanzeige für Minni Nussbaum und Nathi Samuel (1935)     

     
     
Berichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die 1930er-Jahre        
Über den aus Villingen stammenden Juden Mathis Eberler und die Geschichte seiner Nachkommen in Basel (zu einem Vortrag von 1905)  

Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 17. März 1905: "Basel. In der hiesigen historischen Gesellschaft hielt Herr Dr. August Burkhardt einen äußerst interessanten Vortrag über 'die Eberler genannt Grünzweig, eine Basler Familie des 14. und 15. Jahrhunderts.'
Es ist dies die Geschichte einer jüdischen Familie im ausgehenden Mittelalter und zugleich ein Stück Rechts- und Kulturgeschichte. Basel hat die Juden früher als andere oberdeutsche Städte aufgenommen und schon am Anfang des 13. Jahrhunderts existierte hier eine starke jüdische Kolonie. Bischof Heinrich von Thun musste den Juden im Jahre 1223 den Domschatz verpfänden. Das Ghetto befand sich am Rindermarkt, im heutigen Grünpfahlgässchen, der Friedhof da, wo jetzt der Werkhof steht. Im 14. Jahrhundert ging es auch den Juden in Basel schlecht, weil man sie, wie überall, falsch beschuldigte, die Brunnen vergiftet zu haben. Im Jahre 1349 wurden alle erwachsenen Juden in einem hölzernen Haus auf einer Rheininsel verbrannt, die Kinder aber getauft und im christlichen Glauben erzogen. Der Rat verbot, dass fernerhin Juden in der Stadt wohnen dürften. Doch bald waren dieselben wieder hier ansässig. Sie wurden Bürger und werden sogar zu Staatsämtern zugelassen, ein gutes Zeugnis für die Toleranz im 14. und 15. Jahrhundert gegenüber späteren Zeiten. Das typische Beispiel einer solchen jüdischen Familie sind die Eberler oder Eberlin, die den Beinamen 'Grünzweige' annahmen. Der Stammvater Mathis Eberler aus Villingen erlangt 1393 auf dem Muttenzer Zug mit 500 anderen das Basler Bürgerrecht. Er ist Schlosser, steigt in politischen und militärischen Ämtern rasch aufwärts und wird 1445 Hauptmann des eroberten 'Steins zu Rheinfelden'. So überraschend entwickeln sich Reichtum und Macht der Familie, dass ein Enkel des eingewanderten Villinger Juden Schlossherr zu Hiltalingen und Gemahl einer Geroldseck wird. Natürlich hört damit auch das Geschlecht auf, ein jüdisches zu sein. Doch andererseits ist es Tatsache, dass, nachdem sich dieses Geschlecht mit den angesehensten Familien der Stadt verschwägert hatte, heute noch unter den alten Baslern keiner ist, in dessen Adern nicht das Blut des Juden Mathis Eberler von Villingen rollt."  

   
Zum Tod von Leopold Dreyfus-Hirsch und Herrn Dreyfus-Rosenblatt (1885)    
Anmerkung: Leopold Dreyfus ist 1818 geboren als Sohn von Isaac Dreyfus (1786-1845, seit 1812 in Basel) und der Judith geb. Bernheim. Sein Vater hatte 1813 in Basel ein Handelshaus gegründet. Unter dessen Söhnen Samuel Dreyfus-Neumann (siehe unten) und Leopold Dreyfus-Hirsch wurde die 1849 in Isaac Dreyfus Söhne umbenannte Firma zu einer der führenden Basler Privatbanken. Leopold Dreyfus war verheiratet mit Sophie Agathe geb. Hirsch, Tochter von Rabbiner Pinchas Hirsch. Die beiden hatten 12 Kirnder. Weitere Informationen siehe Wikpedia-Artikel Dreyfus Söhne % Cie. sowie www.dreyfusbank.ch (Abschnitt "Geschichte").   

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 22. Januar 1885: "Basel, 16. Januar (1885). Die auch in weitern Kreisen bekannte, allgemein geachtete Familie Dreyfus ist leider in letzter Zeit von schweren Heimsuchungen betroffen worden. - Vor 3 Wochen verschied Herr Leopold Dreyfus-Hirsch im Alter von 66 Jahren und vor einer Woche wurde Herr Dreyfus-Rosenblatt im besten Mannesalter von 38 Jahren ihr durch den Tod entrissen. Beide Männer gehörten zu den besten Mitgliedern unserer Gemeinde und genossen, sowohl als Staatsbürger, wie auch als Menschen überhaupt einen ausgezeichneten Ruf.  
Herr Leopold Dreyfus-Hirsch, ältester Sohn des Herrn Isaak Dreyfus selig und Mitinhaber der Firma Isaak Dreyfus Söhne in Basel, wurde als außerordentlich begabtes Kind von seinen Eltern für das Rabbinat bestimmt. - Nach sorgfältiger Erziehung und Vorbereitung besuchte er das französische Rabbiner-Seminar in Metz, woselbst unter anderem auch der jetzige Groß-Rabbiner von Frankreich, Herr Isidor, zu seinen Studien-Kollegen gehörte. - 
Nachdem jedoch durch andauernde Kränklichkeit der Vater nicht imstande war, das Geschäft zu führen, entschloss sich der Jüngling seine Studien aufzugeben, um seinem Vater Hilfe und Stütze zu sein. - 1842 verehelichte sich Herr L. Dreyfus mit Frl. Sophie Agathe Hirsch, Tochter des einst so berühmten Rabbiners Pinchas Hirsch, und führte eine überaus glückliche mit 12 Kindern gesegnete Ehe. - 1845 übernahmen nach Hinscheiden ihres Vaters die drei Brüder, Leopold, Samuel und Jacques Dreyfus vereint die Leitung und Fortsetzung des väterlichen Geschäfts. - Es bewährte sich die richtige Voraussicht und das zutreffende Urteil des Herrn L. Dreyfus selig im Geschäftsleben derart, dass er selbst in den schwierigsten und verwickelsten Geschäftsverhältnissen um seinen einsichtsvollen Rat befragt wurde, den er auch jedermann mit Freundlichkeit und bereitwilligst erteilte. Die hiesige Israelitengemeinde beehrte ihn mit dem Amte eines Gemeinde-Präsidenten, dem er während 17 Jahren zu allgemeiner Zufriedenheit vorstand. So führte er ein glückliches und geehrtes, bescheidenes und doch so segensreiches Leben, bis die Zeit der Prüfung ihm nahte. Vor 2 Jahren riss der unerbittliche Tod die treue Lebensgefährtin von seiner Seite und bald darauf hatte er das Unglück, seinen jüngsten, hoffnungsvollen Sohn im Alter von 19 Jahren zu verlieren. Seit dieser Zeit blieb er den Freuden des Erdenlebens verschlossen, sehnte er sich nach der ewigen Heimat, nach Wiedervereinigung mit den Lieben, die ihm in die Ewigkeit vorangegangen. Bald sollte sein Sehnen gestillt werden; am 7. Tebeth (= 25. Dezember 1884) schied er, in Folge eines Gehirnschlages, sanft und ruhig aus diesem Leben. Das Leichenbegängnis, bei welchem Herr Rabbiner Dr. Löwenstein aus Gailingen eine ergreifende Trauerrede in hiesiger Synagoge hielt, war ein beredtes Zeugnis der allgemeinen Beliebtheit und der Achtung, die der Verewigte bei Juden und Christen genoss. Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens."        

  
70. Geburtstag des Gemeindevorstehers Samuel Dreyfus-Neumann (1890)  
Anmerkung: weiteres zur Person siehe unten (Artikel von 1895)   

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 1. Mai 1890: "Basel, 13. April (1890). Am vergangenen 7. Tag des Pessachfestes (= 11. April 1890), feierte der Vorsteher der hiesigen Gemeinde, Herr Bankier Samuel Dreyfus-Neumann seinen 70. Geburtstag und zugleich das Jubiläum seiner 25-jährigen Amtstätigkeit. Die Feier legte deutliches Zeugnis ab von der allgemeinen Anerkennung der Verdienste des Jubilars, unter dessen Leitung die Gemeinde aus kleinen Anfängen zu ihrer jetzigen Größe sich entwickelt hat. Nachdem Herr Dreyfus zur Haftarah aufgerufen worden war, sang der Verein 'Erholung' den Psalm 13. In seiner darauf folgenden Festpredigt über den Text: 'und sie glaubten an den Ewigen und an Mosche, seinen Diener' (2. Mose 14,31) gedachte unser Rabbiner Herr Dr. Cohn, der unermüdlichen Hingebung des Jubilars für das Wohl der Gemeinde, seiner trotz seines hohen Alters jugendlichen Arbeitsfreundlichkeit, wie er in Bezug auf die Erhaltung der religiösen Institutionen und in Bezug auf den Gottesdienst die Gemeinde bisher auf dem Wege unseres heiligen Religionsgesetzes erhalten habe und wie er in Bezug auf Wohltätigkeit weit und breit ein leuchtendes Vorbild sei. Mit dem Segenswunsche, dass Gott den Jubilar noch recht lange zum Wohle und zum religiösen Gedeihen der Gemeinde wirken lasse, schloss die Rede, die auf die dichtgedrängte Zuhörerschaft sichtlich tiefen Eindruck machte. Nach dem Gottesdienst wurde unter verschiedenen, vorzüglich ausgeführten Gesängen der 'Erholung', von dem Vizepräsidenten der Gemeinde, Herr Constant Levy, mit einer Ansprache Herr Dreyfus eine prachtvolle, künstlerisch auf Pergament ausgeführte Adresse überreicht. Dieser dankte tief gerührt für alle Anerkennung, die ihm zuteil geworden, indem er bescheidener Weise alles Lob, das ihm gespendet worden, der Gemeinde und ihrer musterhaften Opferwilligkeit zuerkannte."            

    
Hohe Anerkennung von Professor Dr. Georg Jellinek (1890)        

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 20. November 1890:       

  
Prof. Dr. Georg Jellinek wird Dekan der juristischen Fakultät (1890)       

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 4. Dezember 1890: "Basel. Herr Prof. Dr. Georg Jellinek ist zum Dekan der hiesigen juridischen Fakultät gewählt worden".        
 
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 4. Dezember 1890: "Herr Prof. Dr. Georg Jellinek ist zum Dekan der juridischen Fakultät in Basel gewählt worden".     

 
Prof. Dr. Georg Jellinek hat einen Ruf nach Heidelberg erhalten (1890)       

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. Dezember 1890: "Basel, 50. November (1890). Herr Professor Georg Dr. Jellinek hat einen Ruf als Professor des Staats- und Völkerrechts nach der Universität in Heidelberg erhalten. Es ist dies die zweite Berufung im Laufe eines Jahres, nachdem derselbe seine Demission als a.o. Professor an der Wiener Universität gegeben hatte."      

  
Goldene Hochzeit des Gemeindevorstehers Samuel Dreyfus-Neumann (1895)   
Anmerkung: Samuel Dreyfus ist geboren am 16. April 1820 in Sierentz als Sohn von Isaac Dreyfus (1786-1845, seit 1812 in Basel) und der Judith geb. Bernheim. Er war verheiratet mit der am 5. März 1821 in Randegg geborenen Marie (Mirjam) Levy Neumann (Tochter von Joseph Neumann, Kaufmann in Randegg und der Esther geb. Pikard). Die beiden hatten sechs Kinder: Jules (?), Herminie (1847), Isaac Émile (1847), Mathilde (1850), Clémence (1852). Samuel Dreyfus starb 1905 in Basel.
Der Vater von Samuel Dreyfus hatte 1813 in Basel ein Handelshaus gegründet. Unter seinen Söhnen Samuel Dreyfus-Neumann und Leopold Dreyfus-Hirsch (1818-1885) wurde die 1849 in Isaac Dreyfus Söhne umbenannte Firma zu einer der führenden Basler Privatbanken. Samuel war - wie später auch sein Sohn Jules - Präsident der israelitischen Gemeinde Basel. Weitere Informationen siehe Wikpedia-Artikel Dreyfus Söhne % Cie. sowie www.dreyfusbank.ch (Abschnitt "Geschichte").      

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 16. Mai 1895: "Basel, 12. Mai (1895). Der Vorsteher der hiesigen Gemeinde, Herr Samuel Dreyfus-Neumann, feierte mit seiner Gattin in körperlicher und geistiger Rüstigkeit das seltene Fest der goldenen Hochzeit. Ein ihm von der israelitischen Gemeinde angebotenes Fest hatte der Jubilar in seiner Bescheidenheit abgelehnt, und so wurde der Tag nur im engsten Familien- und Freundeskreise gefeiert. Herr Rabbiner Dr. Cohn hob in seiner Ansprache die großen Verdienste des Jubilars um die israelitische Gemeinde hervor, die während seiner mehr als 30-jährigen Amtsführung von 12 auf circa 300 Familien angewachsen sei. Auch sei es vornehmlich sein Verdienst, wenn diese große geeinigte Gemeinde auf dem Boden des orthodoxen Judentums stehe. Der Jubilar dankte gerührt und in bewegten Worten. Gottes Gnade habe ihm seit seiner frühesten Jugend wunderbar geholfen, und habe ihn auch so manche schwere Heimsuchung getroffen, so habe Gott ihm die Kraft gegeben, sie zu überwinden. Nicht sein Verdienst, sondern das Verdienst frommer Eltern sei ihm zur Seite gestanden. Er ermahnte schließlich seine Kinder und Enkel zur Gottesfurcht und Wohltätigkeit. 
- Zahlreiche Geschenke und zahllose Telegramme waren bei dem Jubelpaare eingelaufen. Besonders hervorzuheben ist, dass nicht nur die ersten hiesigen Bankhäuser, mit denen der Jubilar in Geschäftsverbindung steht, und die Alliance Israelite, zu deren Zentralkomitee er gehört, sondern auch die Regierung des Kantons Basel, vertreten durch ihren Präsidenten, den Vorsteher des Polizei-Departements, Regierungsrat Julin, und der hiesige Bürgerrat, gleichfalls durch seinen Präsidenten vertreten, ihre Glückwünsche aussprachen und wertvolle Ehrengaben übermittelten.  
Möge das Jubelpaar noch recht lange zu segensreichem Wirken erhalten bleiben."           

   
Samuel Dreyfus-Neumann tritt von dem Amt des Gemeindepräsidenten zurück - Wahl des Nachfolgers Isaac Dreyfus-Strauß (1897) 

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. Januar 1897: "Basel, 12. Januar (1897). Am 1. Januar ist Herr Samuel Dreyfus-Neumann von dem Amte des Gemeinde-Präsidenten, welches er seit 33 Jahren mit großem Geschick und mit musterhafter Pflichttreue verwaltet hat, freiwillig zurückgetreten. Unter seiner Leitung ist die Gemeinde aus 14 Mitgliedern zu der stattlichen Zahl von 300 Familien angewachsen. Und diese aus drei Nationalitäten (Schweizer, Elsäßer und Deutsche) zusammengesetzte, den verschiedensten Ortschaften in der Nähe und in der Ferne entstammte Gemeinde, verstand Herr Dreyfuß oder 'der Parnes', wie er schlechtweg genannt wurde, mit diplomatischer Gewandtheit zu einigen und zu einem großen einheitlichen Gemeinwesen zu gestalten. Unendlich viel hat er für die zahlreichen und - Gott sei Dank - in erfreulichem Aufschwung befindlichen Wohltätigkeitsinstitutionen getan, besonders rühmend darf die durch Herrn Dreyfus in Hegenheim bei Basel erfolgte Gründung eines Asyls hervorgehoben werden, in welchem 18 altersschwache Israeliten unentgeltliche Aufnahme und Verpflegung finden. In religiöser Beziehung war er konservativ. Er war es, der vor 12 Jahren einen streng-orthodoxen Rabbiner an die Spitze unserer Gemeinde berief, und er stand unserem Rabbiner in schwierigen Lagen treu und mit dem Aufgebot seines ganzen großen Einflusses zur Seite. Besonders soll es unvergessen bleiben, wie er, als die Gemeinde die Anschaffung einer Orgel beschloss, seine Demission gegeben und dadurch die Spaltung der Gemeinde verhindert hat. Die Gemeinde ernannte gestern in einer außerordentlichen Generalversammlung den scheidenden Präsidenten einstimmig zum Ehrenpräsidenten, bat ihn, den Ehrensitz auf dem Almemor auch fernerhin beizubehalten und beschloss, ihm einen kostbaren Pokal zu widmen. - Möge es Herrn Dreyfus-Neumann noch viele Jahre vergönnt sein, sich am Aufblühen und an der Einigkeit der Gemeinde, die ihm ihre heutige Blüte verdankt, zu erfreuen.  
Mit großer Spannung sah die Gemeinde der Neuwahl entgegen. Es ward, ohne Gegenkandidat, mit großer Majorität Herr Isaac Dreyfus-Strauß, ein Neffe des früheren Parnes, zum Gemeinde-Präsidenten gewählt. Dieser ist einer der wenigen, die auf dem Boden des gesetzestreuen Judentums stehen und wird gewiss bestrebt sein, die Gemeinde, so wie sie bisher geleitet worden ist und im Sinne seines noch heute oft rühmlichst genannten Vaters, des frommen und gelehrten Leopold Dreyfuß - seligen Andenkens - zu führen."             

  
Der jüdische Richter Dr. Prosper Wolf wird als Zivilrichter in Basel gewählt (1900)     

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 22. November 1900: "Basel, 20. November 1900. In der Schweiz werden bekanntlich die Richter durch das Volk gewählt, vor welches, wie bei der Wahl der Regierungsbeamten, jede politische Partei mit ihren Vorschlägen tritt. Am 11. November fand hier die Wahl eines Zivil- und eines Strafrichters statt. Als Zivilrichter wurde Herr Dr. Prosper Wolf gewählt, der von den LIberalen vorgeschlagen, im ersten Wahlgang 3.300 Stimmen erhielt. Rühmend hervorzuheben ist, dass, obgleich die Konservativen und die Sozialisten Gegenkandidaten aufgestellt hatten, das Wort 'Jude' in dem ganzen Wahlkampf nicht gehört wurde und auch die Gegner anerkannten, dass Herr Dr. Wolf, der durch einen Kommentar zur Bundesgesetzgebung sich rühmlichst hervorgetan, des Richteramtes würdig sei."        

  
Zum Tod von Elise Halff (1903)     

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 12. März 1903: "Basel, 9. März (1903). Im Alter von nahezu 87 Jahren starb dahier Frau Elise Halff, betrauert von ihrer zahlreichen Familie und von allen, die sie kannten. Sie war ausgezeichnet durch Frömmigkeit und Wohltätigkeit. Mit großer Gewissenhaftigkeit übte sie die Pflichten des jüdischen Religionsgesetzes, und erzog ihre Kinder in der Liebe zu Gott und in der Ehrfurcht vor unserer heiligen Tora. Mit bewundernswerter Gottergebenheit trug sie die schweren Schickungen, die ihr das Leben brachte, insbesondere den Tod dreier Kinder, die ihr in der Blüte der Jahre entrissen wurden. An jedem Fasttage fastete sie, bis vor wenigen Jahren stand sie am Jom Kippur den ganzen Tag in der Synagoge. Unermüdlich war sie im Wohltun. Bei jeder Sammlung beteiligte sie sich mit großer, oft mit der größten Summe. An ihrer Beerdigung nahm fast die ganze Gemeinde und viele Freunde von Nah und Fern teil. Nachdem die Leiche aus dem Hause entfernt war, entrollte Herr Rabbiner Dr. Cohn, selbst tief bewegt, das Lebensbild der Entschlafenen. Hierauf bewegte sich der schier endlose Leichenzug zum Bahnhof, von wo, dem letzten Willen der Entschlafenen entsprechend, ihre irdischen Reste nach Weißenburg im Elsass, ihrer früheren Heimat, überführt wurden."            

  
Zum Tod von Serrette Schmoll (1904)      

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. August 1904: "Basel. Eine wackere und vortreffliche Frau haben wir am Montag (27. Aw = 27. August 1904) zur letzten Ruhestätte geleitet. Frau Serrette Schmoll gab in ihrem Leben und Wirken ein ideales Beispiel, wie Wohltätigkeit geübt wird. Ihr Gesicht, das Güte und Freundlichkeit ausstrahlte, war der Spiegel ihrer edlen Seele. Selbstlos und bescheiden, lebte sie nur für ihre Nebenmenschen. Bald eilte sie da-, bald dorthin; zu den Fröhlichen, um ihnen ihre aufrichtige Teilnahme an ihrer Freude zu bezeugen, zu den Dürftigen, um ihre Not zu lindern, zu den Kranken, um ihnen Mut zuzusprechen, zu den Trauernden, um zu trösten und überall hin, wo es zu raten und zu helfen gab. Als Mitglied des Frauenvereins behielt sie es sich vor, den Sterbenden den letzten Liebesdienst zu erweisen. Sehr häufig wurde sie mitten in der Nacht zu einer Sterbenden gerufen, und nie zeigte sie Unmut darüber; sie versah den traurigen Dienst mit Liebe und Hingebung. Den vielfachen Anstrengungen und der rastlosen Tätigkeit war jedoch ihr schwacher Körper nicht gewachsen und so schied sie aus dem Leben, erst 56 Jahre alt, ein Opfer ihrer Nächstenliebe. Sie ließ eine gramgebeugte Familie und eine trauernde Gemeinde zurück. Herr Rabbiner Dr. Cohn brach seinen Badeaufenthalt ab und eilte aus weiter Ferne herbei, um der edlen Frau einen würdigen Nachruf zu halten. Es waren Worte, die dem Herzen entströmten und sie fanden einen lebhaften Widerhall bei den zahlreich erschienenen Trauergästen, denn wegen ihres Seelenadels und ihrer Herzensgüte erfreute sie sich einer allgemeinen Beliebtheit und Verehrung in der ganzen Stadt, auch in Kreisen von Andersgläubigen. Ihre zahlreichen Freunde und Verehrer werden ihr gewiss auch ein treues Andenken bewahren. Ihre Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens. Fr."    

   
Zum Tod von Bankier Samuel Dreyfus-Neumann (1905)      

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 5. Mai 1905: "In Basel ist am 22. vorigen Monats der Bankier Samuel Dreyfus-Neumann, einer der besten und angesehensten Glaubensgenossen im Land, im Alter von 85 Jahren gestorben."          


Nathan Höchstetter wird in den Großrat gewählt (1905)     

Artikel im "Frankfurter israelitischen Familienblatt" vom 19. Mai 1905: "Basel. Bei den am 6. und 7. dieses Monats stattgehabten Großratswahlen wurde u.a. Herr Nathan Höchstetter, ein Kandidat der sozialdemokratischen Partei, gewählt."         

  
Stiftung des Gemeindepräsidenten Dreyfus-Brodsky (1906)     

Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 20. April 1906: "Anlässlich der Barmizwoh seines ältesten Sohnes machte unser Gemeindepräsident, Herr Dreyfus-Brodsky, der Gemeinde die Mitteilung, dass er zum Andenken an seine verewigten Eltern, besonders an seinen Vater, den langjährigen Präsidenten und Ehrenpräsidenten der Gemeinde, Herrn Dreyfus-Neumann seligen Andenkens, die Summe von 100.000 Franken zu einer vom Vorstande noch näher zu bestimmenden Stiftung schenke".     

    
90. Geburtstag von Sori Bloch (1907)      

Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 3. Mai 1907: "Basel. Ihren 90. Geburtstag feierte am 28. dieses Monats die aus Hegenheim stammende und seit 50 Jahren in Basel wohnende Frau Sori Bloch, Witwe des Herrn David Bloch seligen Andenkens".        

 
Finanzielle Unterstützungen durch das Ehepaar H. Dreyfus-Strauß (1908)     

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 9. April 1908: "Basel, 8. April (1908). Herr und Frau J. Dreyfus-Strauß haben aus Anlass ihrer silbernen Hochzeit die hiesigen Armen, sowie die wohltätigen Bereiche und Anstalten Basels reichlich beschenkt. Das jüdische Spital, dessen Präsident Herr J. Dreyfuß-Strauß ist, erhielt 4.000 Francs."       

   
Dr. med. Edmond Wormser wurde in den Großen Rat von Basel gewählt (1912)      

Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 25. Oktober 1912: "Basel. Dr. med. Edmond Wormser ist in den Großen Rat gewählt worden."      

  
Prof. Dr. Karl Joel wurde zum Rektor der Universität gewählt (1912)       

Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 29. November 1912: "Basel. Prof. Dr. phil. Karl Joel wurde zum Rektor der Universität gewählt."        
 
Anmerkung: Weiteres zu Karl Joël siehe Wikipedia-Artikel zu Karl Joël (Philosoph)    

   
Goldene Hochzeit von J. Lang-Grumbach und seiner Frau (1913)      

 Artikel in "Das jüdische Blatt" vom 23. Mai 1913: "Basel. Vergangenen Mittwoch feierte hier Herr J. Lang-Grumbach die schöne Feier der goldenen Hochzeit. Herr Lang, der vor einigen Jahren aus Stotzheim nach Basel zu seinem Schwiegersohn Herrn Kantor Löb, gezogen ist, versäumt trotz seines ansehnlichen Alters keinen Gottesdienst und erfreut sich in allen Kreisen besonderer Beliebtheit, wie die ihm anlässlich seiner Familienfeier erwiesenen Aufmerksamkeiten bewiesen haben. A."         

   
Emil Heymann wird Präsident des "Schomre Thora Jünglingsvereins" (1915)    

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. April 1915: "Basel, 5. Januar (1915). In der jüngsten Generalversammlung des 'Schomre Thora Jünglingsvereins' (im A.J.J.B.) wurde Herr Emil Heymann, der eine Wiederwahl als Präsident ablehnte, in Würdigung seiner langjährigen Verdienste, die er sich um den Verein erworben, zum Ehrenmitglied ernannt. Zum Präsidenten wurde Herr Hermann Cohn nahezu einstimmig gewählt."           

   
70. Geburtstag von Bergingenieur Louis Rosenthal (1916)   
Anmerkung: über den 1846 in Niedermeiser geborenen Louis Rosenthal siehe weitere Informationen auf der Seite zu Niedermeiser.    

Artikel im "Frankfurter israelitischen Familienblatt" vom 8. September 1916: "Basel. Bergingenieur L. Rosenthal, der auch den Lesern des Frankfurter Israelitischen Familienblattes durch seine Erzählungen bekannt ist, beging seinen 70. Geburtstag".        

 
Jules Dreyfuß-Brodsky wird wieder zum Präsidenten der jüdischen Gemeinde gewählt (1918)     

Artikel im "Frankfurter israelitischen Familienblatt" vom 4. Januar 1918: "Basel. J. Dreyfuß-Brodsky wurde mit fast sämtlichen abgegebenen 171 Stimmen wieder zum Präsidenten der jüdischen Gemeinde gewählt".       

  
Zum Tod von Berg-Ingenieur Louis Rosenthal (1921)   
Anmerkung: über den 1846 in Niedermeiser geborenen Louis Rosenthal siehe weitere Informationen auf der Seite zu Niedermeiser.     

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 15. April 1921: "In Basel starb der Bergingenieur Louis Rosenthal, der lange Jahre in Kassel gewohnt und sich nicht nur in seinem Fach, sondern auch als Novellist mit nicht unerheblichem Talent schriftstellerisch betätigt hat. In der Nummer von 4. März dieses Jahres brachten wir eine Besprechung seines im Verlag von Gustav Engel (Leipzig) erschienenen Buches 'Ernstes und Heiteres aus dem jüdischen Leben'. Es war seine letzte Arbeit".          

  
Zum Tod von Professor Dr. Felix Lewandowsky und Übersiedlung von David ben Joseph Kahan nach Jerusalem (1921)   
Hinweis: zu Prof. Dr. Felix Lewandowsky weitere Informationen siehe Wikipedia-Artikel zu Felix Lewandowsky   

Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 24. November 1921: "Basel. Dr. Felix Lewandowsky, ordentlicher Professor der Dermatologie und Vorsteher der dermatologischen Klinik, eine Koryphäe seines Berufes und ein vornehmer Mensch, ist - erst 42 Jahre alt - verschieden. Er war ein Verwandter des Komponisten Louis Lewandowsky und des Philosophen Hermann Cohen. -   
David ben Joseph Kahan, der sich mit seinen religionsphilosophischen Aufsätzen bereits einen Namen gemacht hat, hat Basel nach siebenjährigem Aufenthalt als Student und als Lehrer am Beth-Hamidrasch verlassen, um nach Jerusalem überzusiedeln. Kahan, ein begeisterter Anhänger der Ideen von Rabbi A. J. Kook, wird in dessen jüngst begründetem 'Merkas Horaw' eine hervorragende Stellung einnehmen. Der junge vielversprechende Gelehrte hat sich mit seiner idealen Gesinnung, die er in Lehre und Leben kündete, in Basel, vor alle  unter der Jugend, eine stattliche Gemeinde von Verehrern geschaffen, die seinen Wegzug außerordentlich bedauert. (J.P.Z.)".     


Zum Tod von Massia Sternbuch (1923)     

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. Juli 1923:        

   
60-jähriges Geschäftsjubiläum der Wollfirma A. H. Guggenheim (1923)        

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 9. August 1923:        

   
Sally Guggenheim (Allschwil) wird Vizekonsul von Jugoslawien (1925)    

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 12. März 1925:     

 
Zum Tod von Adolf Heyman (1928)   

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 15. November 1928:    

   
Zum Tod von Isaac Rokowsky, Mitbegründer des Schomre-Thora-Vereins (1931)   

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. Februar 1931:       

 
Zum Tod der aus Basel stammenden Frau Fabian geb. Dreifuß (1931 in Darmstadt)  

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 15. Oktober 1931: "Darmstadt, 12. Oktober (1931). Überraschend plötzlich verschied nach kurzer Krankheit im Alter von 42 Jahren Frau Max Fabian - sie ruhe in Frieden - aus Darmstadt. Am (Feiertag) Simchat Tora trug man sie in Frankfurt schweigend und etwas fern von dem Kreise, in dem sie gelebt hatte, zu Grabe. So sei an dieser Stelle in wenigen Worten der Wert ihrer Persönlichkeit erwähnt.  
Ein Kind der hoch angesehenen Familie Dreifuß in Basel, blieb sie ihr ganzes Leben hindurch in hohem Maße ihrer Familienherkunft verwurzelt. Dreifacher Adel, der Herkunft, der Gestalt und der Seelengröße ruhte auf ihr. In echter Frömmigkeit als eine, die die Gebote sehr ernst nimmt, suchte sie auch über ihren Kreis hinaus Freundinnen auf dem Wege der Mizwaus (religiösen Gebote) zu gewinnen. Wo immer es galt, Aufgaben der jüdischen Frau zu erfüllen, stand sie an erster Stelle. Ihr offenes ehrliches Wort scheute sich niemals, wenn es galt, die Wahrheit der Tauroh (Tora) zu verbreiten. Die Güte ihres Herzens strahlte überallhin aus und erwarb ihr einen großen Freundeskreis. Mit einer bewundernswerten Tapferkeit kämpfte sie an der Seite ihres Gatten, mit dem sie fast 25 Jahre vereint gewesen ist, gegen all die schweren Schläge, die immer mehr sie zu zerbrechen suchten. Emuno (Religion) und Bitochaun (Gottvertrauen) gaben ihr den Halt ihres Lebens. Emono und Bitochaun mögen dem Gatten und der greisen Mutter zur Seite stehen. Ihre Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens."          

 
Konsul Sally Guggenheim wird zum Generalkonsul ernannt (1932)       

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 16. Juni 1932:        

   
Zum Tod von Else Rokowsky-Finkel (1934)       

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 3. Mai 1934:    

  
75. Geburtstag von Gemeindepräsident Jules Dreyfus-Brodsky (1934)    

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 15. November 1934:     

 
Zum Tod von Dr. Hirsch Plato (1935)     

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 9. Mai 1935:     
Basel Israelit 09051935a.jpg (84549 Byte)  

  
Zum Abschied von Dr. Isaac Breuer (Übersiedelung nach Erez Jisroel, 1936)  

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 12. März 1936:      

  
Zum Tod von Isaak Dreyfus-Strauß (1936)        

Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 13. August 1936:      

 
Zum Tod von Naftali Sternbuch, von 1902 bis um 1925 ein Mittelpunkt des jüdisch-orthodoxen Lebens in Basel (gest. 1937 in St. Gallen) 
 
Anmerkung: der von ihm gegründete Minjan war eine der Wurzeln der israelitischen Religionsgesellschaft in Basel.    

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 31. Januar 1937: "Rabbi Naftali Sternbuch - das Andenken an den Gerechten ist zum Segen
St. Gallen
, 17. Januar (1937). Am 29. Tewes durcheilte die gesetzestreue Judenheit die erschütternde Kunde vom plötzlichen Hinscheiden des weit über die Grenzen seines Landes hinaus bekannten Naftali Sternbuch. Jeder empfand den Verlust wie persönlichen Schmerz.  
In Kischinew als Sohn einer aristokratischen Familie geboren und auf dem Boden eines russischen Torazentrums aufgewachsen, war Rabbi Naftali Sternbuch schon in jungen Jahren durch sein phänomenales Gedächtnis und seinen Scharfsinn allgemein bekannt. Den Kaufmannsberuf ergreifend, machte er sein Haus an der Seite seiner edlen Gattin zu einem Kleinen Heiligtum, in dem Tag und Nacht Hilfe gesucht und gefunden wurde. Nach dem großen Pogrom in Kischinew wanderte Naftali Sternbuch vor 35 Jahren (1902) nach Basel aus. Bald verband ihn eine innige Freundschaft mit dem Basler Raw, Dr. Arthur Cohn - das Andenken an den Gerechten ist zum Segen, der in dem großen Talmudgelehrten und Gottesfürchtigen eine ausgezeichnete, vorbildliche Führernatur großen Formats erkannte. Infolge seiner Herzensgüte und seiner außergewöhnlichen Gewissenhaftigkeit wurde er von allen Kreisen, von Juden und Nichtjuden, gleich hoch respektiert. Der Name Sternbuch bedeutete ein Programm.  
 Als in Kattowitz der Grundstein zur Agudas Jisroel gelegt wurde, trat Rabbi Naftali Sternbuch mit der Festigkeit und Unbeugsamkeit seines Charakters an der Seite der damaligen Gaonim in die vorderste Reihe, und bis zu seinem letzten Atemzuge hing er mit jeder Faser seines Herzens an dem Agudaideal. Die Agudas Jisroel verliert in ihm einen ihrer markantesten Kämpfer und überzeugtesten Anhänger. Seiner chassidischen Neigung entsprechend, gründete er sich ein eigenes Minjan, und bald wurde sein Haus wieder, speziell nach dem großen Kriege, als die vielen jungen jüdischen Flüchtlinge in die Schweiz kamen, zu einem Zentrum jüdischer Menschen. Als der Basler Raw seine Augen für immer schloss, übersiedelte Rabbi Sternbuch nach St. Gallen, dem Orte seiner bedeutenden geschäftlichen Unternehmungen, und die Freunde seines Basler Kreises verbanden sich nachher bald in der durch die Initiative des Herrn Salli Guggenheim ins Leben gerufenen Israelitischen Religionsgesellschaft.  
In St. Gallen entwickelte sich das Sternbuch'sche Haus zu dem exponiertesten toratreuen Bollwerk der Schweiz. Von allen Enden des jüdischen Galut strömten hilfsbedürftige Menschen zu dem großen einzigartigen Philanthropen, und nicht selten mussten die eigenen Kinder den Meschulochim ihre Schlafplätze überlassen, da man ja jeden Fremden als ein Mitglied des Hauses ansah. Mit welchem Stolz zeigte Naftali Sternbuch seinen Besuchern die eigene Mikwe, die eine Sehenswürdigkeit eigener Prägung ist. Man muss Rabbi Sternbuch 'dawnen' gesehen haben, um sich einen Begriff von dem großen Zidkut (hier wohl: umfassende Wohltätigkeit gepaart mit Frömmigkeit) dieser Persönlichkeit zu machen. Für jede einzelne Mizwoh (religiöse Weisung) wusste er seine ganze Kraft einzusetzen. Und wer nur einmal einen Blick in seine grenzenlose Menschenliebe erhalten hatte, erkannte erst das goldene Herz eines großen Menschen. Mein seiner faszinierten Begeisterungsfähigkeit riss er alle mit. Es war ein Feuer in ihm, das auch auf andere hinausströmte und sie zur Ausübung göttlicher Mizwot hinriss. Sein geschärfter Geist blieb auch bei seinem jüdischen Wissen nicht stehen. Jeden Morgen stand er um 4 Uhr zum Lernen auf, und wer Gelegenheit hatte, seinen talmudischen Ausführungen zu lauschen, bewunderte seinen Scharfsinn und sein Bewandertsein.  
Wollten wir Rabbi Sternbuch im einzelnen schildern, wir müssten die patriarchalische Gestalt zeichnen, vor der sich jeder ehrfurchtsvoll verneigte, seine äußere und innere Ausgeglichenheit, die sprudelnde Quelle von Wahrheit, liebe und Güte in ihm beschreiben, von dem jüdischen Stolz und der jüdischen Demut, der Vornehmheit und Aufrichtigkeit,                
St Gallen Israelit 21011937a.jpg (130037 Byte)die diesen Mann auszeichneten, berichten. - Verwaist und verlassen stehen nun seine Kinder und Enkel da, die die Freude seines Lebens waren und die nun die Krone ihres Hauptes verloren haben.  
Hatte doch der Verewigte das seltene Verdienst, Kinder der Welt zu schenken, von denen jedes eine Persönlichkeit für sich ist. Erst vor einem Jahre wurde die Familie Sternbuch so furchtbar heimgesucht und nur das ungeheure Gottvertrauen konnte den Schmerz der Eltern lindern, und nun steht die teure, ihm ganz ebenbürtige Gattin wieder vom Leid niedergedrückt da.  
Unter außerordentlicher Anteilnahme des In- und Auslandes wurde Rabbi Naftali Sternbuch auf dem Friedhofe der Israelitischen Religionsgesellschaft in Zürich zu Grabe getragen. Herrn Rabbiner Kornfein sprach im Namen der Gemeinde und der Aguda und gab in bewegten Worten der großen Trauer Ausdruck. Als der Schwiegersohn, Rabbi E. Botschko in herzerreißender Weise die letzten Grüße und Gelöbnisse der Familie überbrachte, blieb kein Auge tränenleer. Der letzte Redner, Herr Rabbiner Dr. Heinrich Cohn, Berlin sprach im Namen eines großen Freundeskreises in bewegten Worten. Letzten Sonntag fuhren wiederum eine größere Anzahl von Freunden von allen Städten der Schweiz nach Montreux, wo die Trauernden die Schiwa halten. Hespedim (Trauerreden) hielten die Herren Oberrabbiner Rottenberg, Antwerpen, Herr Blech, Zürich, Herr Aschekenasi, Wien und Herr Dr. Ascher, Bex, wie auch der Enkel Moses Botschko.  
Mögen die schwer geprüften Hinterbliebenen sich im Bewusststein erheben, einen Gatten und Vater gehabt zu haben, der heute als Großer in Israel allgemein beweint wird. Sein Verdienst wird ihnen auch weiter beistehen. Das Andenken an den Gerechten ist zum Segen. Ph-d."      

 
Zum Tod von Generalkonsul Sally Guggenheim (1937)     

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 14. Oktober 1937:       
Basel Israelit 14101937a.jpg (193184 Byte)    

   
  
  
    
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen
   
Anzeige des Israelitischen Gasthofes zur Kanne (1865)        

Anzeige in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 31. Januar 1865:        

     
Anzeige des Mode- und Manufakturwarengeschäftes A. Levy (1869)      

Anzeige in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 24. August 1869:     

   
Anzeige des koscheren Gasthofes zum Engel (1873)      

Anzeige in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 1. April 1873:         

 
Anzeige des Kolonialwarengeschäftes von Charles Nordmann (1901)      

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 24. Juni 1901:       

    
Anzeigen von Hotels in Basel (1911)    
Anmerkung: ob es sich um jüdisch geführte Hotels handelt, wird nicht gesagt.  

Anzeigen in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 10. Februar 1911:        


Anzeige der Hebräischen Buch- und Ritualienhandlung P. M. Goldschmidt (1916)    

Artikel im "Jüdischen Jahrbuch für die Schweiz" 5677 Jahrgang 1916/17 S. 222:      

  
Anzeige der Geflügelhandlung P. Puricelli (1916)     

Artikel im "Jüdischen Jahrbuch für die Schweiz" 5677 Jahrgang 1916/17 S. 223:        

  
Anzeige des Schweizer Uhrenhauses von M. Ruschineck (1916)     

Artikel im "Jüdischen Jahrbuch für die Schweiz" 5677 Jahrgang 1916/17 S. 227:      

  
Anzeige des Bildhauer-Ateliers Lucien Bloch (1916)    

Artikel im "Jüdischen Jahrbuch für die Schweiz" 5677 Jahrgang 1916/17 S. 229:       

  
Anzeige der Geflügelhandlung von Frau Wagner (1916)   

Artikel im "Jüdischen Jahrbuch für die Schweiz" 5677 Jahrgang 1916/17 S. 236:        

  
Anzeige der Konditorei und Feinbäckerei Salomon (1916)   

Artikel im "Jüdischen Jahrbuch für die Schweiz" 5677 Jahrgang 1916/17 S. 236:       

  
Anzeige des Restaurants Kahn (1916)     

Artikel im "Jüdischen Jahrbuch für die Schweiz" 5677 Jahrgang 1916/17 S. 238:       

  
Anzeige des "Spezialhauses in koscheren Waren" Firma Charles Nordmann (1916)    

Artikel im "Jüdischen Jahrbuch für die Schweiz" 5677 Jahrgang 1916/17 S. 238:      

  
Anzeige des Photographie-Salons J. Horowitz-Weil (1916)    

Basel JuedJbSchw 1916 239.jpg (69677 Byte)Artikel im "Jüdischen Jahrbuch für die Schweiz" 5677 Jahrgang 1916/17 S. 239:      

  
Anzeige des Herren-Gardeoben-Geschäftes E. Melter (1916)    

Basel JuedJbSchw 1916 239a.jpg (61683 Byte)Artikel im "Jüdischen Jahrbuch für die Schweiz" 5677 Jahrgang 1916/17 S. 239:       

    
Verlobungsanzeige von Flora Grünbaum (Oberaltertheim) und Max Kahn (Basel) (1924)   
Anmerkung: Max Moise Kahn ist am 27. Februar 1899 in Basel geboren, er starb ebd. am 4. April 1984. https://www.geni.com/people/Max-Moise-Kahn/319227422280003728, Flora geb. Grünbaum ist am 30. Januar 1900 in Oberaltertheim geboren. Fotos aus der Familie (BA BASJ-Archiv/407):  https://digicopy.afz.ethz.ch/?&guid=3ff56d74923b41f9b2c4c16d825c212c (hier auch Foto von der Hochzeit von Max Kahn und Flora Grünbaum am 20. April 1925 in Basel sowie Foto von Flora Kahn-Grünbaum ca. 1930 in Basel sowie Foto von Flora Kahn-Grünbaum mit Bruder Leopold Grünbaum in Basel ca. 1935). 
 

Anzeige in "Der Israelit" vom 25. Dezember 1924: "Statt Karten.
Flora Grünbaum - Max Kahn
. Verlobte.
Oberaltertheim bei Würzburg - Basel Hutgasse 1".    

  
Geburtsanzeige für Abraham Jakob Finkel (1926) 
   

aBasel Israelit 29041926.jpg (29568 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 29. April 1926: "Abraham Jaakow. 
Die - Gott sei gepriesen - glückliche Geburt eines kräftigen Jungen zeigen hocherfreut an 
Max Finkel und Frau Ilse geb. Rokowsky. 
Basel Eulerstraße 83. 2. Ijar 5686 - 16. April 1926."     

  
Geburtsanzeige einer Töchter von Gabriel Plaut und Flora geb. Eisenmann (1930)       

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 26. Juni 1930:       

   
Trauungsanzeige für Minni Nussbaum und Nathi Samuel (1935)    

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. April 1935: "Statt Karten. 
Wir beehren uns, unsere - so Gott will - am 14. April, 1 1/4 Uhr, in Basel, Synagoge Ahornstraße, stattfindende Trauung anzuzeigen. 
Minni Nussbaum - Nathi Samuel. 
Basel, Salmenstraße 25 - Mulhouse, 6, Rue des Cordiers".            

      

      

      

       

       

       

 

Senden Sie E-Mail mit Fragen oder Kommentaren zu dieser Website an Alemannia Judaica (E-Mail-Adresse auf der Eingangsseite)
Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 30. Juni 2020