Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Berstadt (Gemeinde Wölfersheim, Wetteraukreis)
Jüdische Geschichte 

Übersicht:

bulletZur Geschichte jüdischer Ortsbewohner    
bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
bulletFotos / Darstellungen   
bulletLinks und Literatur   

     

Zur Geschichte jüdischer Ortsbewohner             
    
In Berstadt lebten wenige jüdische Familien vom 18. bis 20. Jahrhundert. Eine erster Hinweis liegt aus dem Jahr 1799 vor, der der Berstadter Schutzjude Abraham Joseph die Tochter Sara des aus Florstadt stammenden Schutzjuden Moses heiratete. 1805 lebten sechs jüdische Personen in Berstadt.   
   
1852 haben die Witwen von Mayer Löb und Joseph Stern als Witwe Holzrecht im Marktwald.      
  
1872 werden 24 jüdische Einwohner genannt. Die Zugehörigkeit zu einer jüdischen Gemeinde der Umgebung konnte noch nicht geklärt werden. In Frage kommen die jüdischen Gemeinden der Umgebung: Wölfersheim, Obbornhofen oder Echzell (aus den Beiträgen von Arnsberg zu diesen Orten gibt es keine Hinweise).     
   
1886 lebten in Berstadt die folgenden jüdischen Einwohner: Isaak Hecht, Gottschalk Löb, Amalie Loeb, Meier Löbs Witwe, Meier Lob II, Moses Löb (Witwe) Erben, Hermann Rossmann, Gustav Stern, Joseph Stern, Samuel Stern.   

Im Ersten Weltkrieg fielen aus den jüdischen Familien Berstadts: Gefreiter Moses Löb (geb. 29.1.1891 in Berstadt, vor 1914 in Groß-Steinheim wohnhaft, gef. 28.8.1914) sowie Sally Löb (geb. 26.5.1892 in Berstadt, vor 1914 in Groß-Steinheim wohnhaft, gef. 27.4.1915).   
  
Unter den letzten jüdischen Einwohnern war die Familie des Schneiders Moritz Fettmann, der mit seiner Frau und den drei Töchtern in Berstadt lebte. Die Töchter Else und Frieda konnten nach 1933 in die USA emigrieren. Die Tochter Cilly wurde im März 1942 in Bendorf-Sayn ermordet (zur Geschichte der Familie: Beitrag von Hans Karl Müller). Beim Novemberpogrom 1938 wurden die jüdischen Familien überfallen, das Mobiliar ihrer Wohnungen wurde auf die Straße geworfen. Jeanette Lob wurde bewusstlos geschlagen. Moritz Fettmann wurde  zusammen mit Julius Stern von Berstadt in das KZ Buchenwald verschleppt. Am Abend des 22. Dezembers 1938 starb das Ehepaar Fettmann an Suizid (beigesetzt im Friedhof Bisses). 
   
Von den in Berstadt geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Cilly Fettmann (1922), Moritz Fettmann (), Mathilde Fettmann geb. Hecht (), Erika Jacob geb. Löb (1898), Bertha Leopold geb. Stern (1878), Isidor Löb (1897), Kaufmann Löb (1866), Julius Rossmann (1889), Moritz Rossmann (1888), Johanna Rothschild geb. Rossmann (1886), Julius Stern (1876), Ludwig Stern (1906), Siegfried Stern (1905), Sigmund Stern (1869), Theodor Stern (1870). 
  
Hinweis: In Langen erinnern seit 16. Oktober 2009 in der Bahnstraße 11 "Stolpersteine" an Julius Rossmann und seine Frau Thekla geb. Strauß (zur Familiengeschichte siehe unten).        
  
  
  
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Einwohner    

In jüdischen Periodika des 19./20. Jahrhunderts wurden noch keine Berichte zur jüdischen Geschichte in Berstadt gefunden. 

       
Berichte zu einzelnen Personen der jüdischen Familien 
Zur Geschichte der Familie Julius Roßmann (1880 - umgekommen nach Deportation 1941)  

Quelle Faltblatt "Stolpersteine in Langen" (pdf-Datei): Der 1880 in Berstadt geborene Julius Roßmann "war Holzkaufmann. 1909 heiratete er Thekla Strauß (*1887 in Langen). Bis 1918 wohnten Julius und Thekla in Frankfurt. 1917, nach dem Tod von Theklas Vater Marx, führte Julius zunächst gemeinsam mit seiner Schwiegermutter Sophie (gest. 1923) dessen Holz- und Kohlenhandel weiter. Sie wohnten jetzt in der Bahnstraße 11 in Langen. Von 1927 bis 1935 gehörte Julius dem Vorstand der jüdischen Gemeinde an. 1935 mussten Julius und Thekla das Geschäft an einen auswärtigen Nicht-Juden verpachten und es ihm nach dem Novemberpogrom 1938 ohne Gegenleistung überlassen. 1935 meldeten sie sich wieder nach Frankfurt um. Am 20. Oktober 1941 wurden sie bei der ersten großen Deportation aus Frankfurt in das Ghetto Lodz verschleppt, wo sie wahrscheinlich ums Leben kamen."      

  
  
  
Fotos    

Cilly Fettmann (geboren 1922 in Bernstadt; 
1942 ermordet in der Jakoby'schen Anstalt in Bendorf Sayn;
Foto erhalten von Hans Karl Müller)  
 Berstadt Cilli Fettmann.jpg (48071 Byte)   
  Zur Familiengeschichte siehe Beitrag von Hans Karl Müller     
     

   

    
Links und Literatur

Links:  

bulletWebsite des Arbeitskreises Dorfentwicklung Berstadt (von hier stammen die meisten Angaben zur Geschichte der jüdischen Einwohner in Berstadt) 
bulletWebsite der Gemeinde Wölfersheim     

Literatur:  

bulletkeine Angaben in den Bänden von Paul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang - Untergang - Neubeginn. 1971. 
bulletAuch in den weiteren Standardwerken zur jüdischen Geschichte in Hessen keine Angaben. 

    
      

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 30. Juni 2020