Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Bonndorf im Schwarzwald (Landkreis Waldshut)
 Jüdische Geschichte 
  

Übersicht:  

bulletZur jüdischen Geschichte in Bonndorf 
bulletBerichte aus der jüdischen Geschichte in Bonndorf   
bulletFotos / Darstellungen   
bulletLinks und Literatur   

   

Zur jüdischen Geschichte in Bonndorf          
     
In Bonndorf lebten seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts einige jüdische Personen, insbesondere Familie des Handelsmannes Jakob Guggenheim, die zur Synagogengemeinde Tiengen gehörten. Jakob Guggenheim stammte aus dem schweizerischen Lengnau, wo er am 2. Januar 1843 geboren ist. Jakob Guggenheim war seit 1876 (in Gailingen) verheiratet mit Pauline (Paula) geb. Bloch. Die beiden hatten drei Töchter und vermutlich auch einen Sohn: Selma (geb. 1881 in Bonndorf, später verheiratet mit Sigmund Bloch aus Schmieheim); Natalie (geb. 1883 in Bonndorf, später verheiratet mit Joseph Klugmann aus Wiesenbronn); Lina (geb. 1887 in Bonndorf, später verheiratet mit Moritz Bloch aus Haslach); Isaak (keine Daten bekannt). Jakob Guggenheim hatte sein Geschäft in Bonndorf 1876 eröffnet. Es befand sich meist in der Martinstraße. In einer Anzeige in der "Schwarzwälder Zeitung" von Oktober 1905 kündigte Guggenheim die Verlegung seines seit 28 Jahren im Weinhaus Werner bestehenden Geschäftes in der Innenstadt an.      

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: bis 1871 wurden bei den Volkszählungen keine jüdischen Einwohner festgestellt, 1875 2 jüdische Einwohner, 1880 8, 1890 7,  1895 5, 1900 4, 1905 6, 1910 9, 1925 3.  
 
Nach der Überlieferung am Ort war in der "Alten Turnhalle" beim Schloss eine Synagoge (Betsaal) eingerichtet (Gebäude Schlossstraße 5A), in der vermutlich gelegentliche Gottesdienste an jüdischen Feiertagen abgehalten wurden.

Bis 1933/36 lebten noch drei jüdische Personen am Ort, Jakob Guggenheim zusammen mit seinem Schwiegersohn Joseph Klugmann und dessen Ehefrau Natalie. 1936 verließen die drei Bonndorf mit dem Ziel Freiburg im Breisgau. Das Geschäft hatte Guggenheim im März 1936 unter dem Druck der politischen Verhältnisse aufgegeben bzw. verkauft. Jakob Guggenheim verstarb am 9. Dezember 1937 in Freiburg und wurde im dortigen jüdischen Friedhof beigesetzt.

  
Von den in Bonndorf geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen ist  in der NS-Zeit umgekommen (Angabe nach den Listen des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Joseph Klugmann (geb. 1884 in Wiesenbronn); Lina Bloch geb. Guggenheim (geb. 1887 in Bonndorf); Natalie (Nathalie) Klugmann geb. Guggenheim (geb. 1883 in Bonndorf).   
    
    
    
Berichte/Dokumente aus der jüdischen Geschichte in Bonndorf     
     
Fahrnis-Versteigerung durch Jacob Guggenheim in Bonndorf und Kilian Guggenheim in Gailingen (1894)  

Anzeige im "Donaueschinger Wochenblatt" vom 10. März 1894 (Quelle: Stadtarchiv Donaueschingen).    

   
   
   
Fotos
 

Abbildungen finden sich in der Publikation von Ulrich Schulz siehe unten.

   

     
Links und Literatur   

Links:  

bulletWebsite der Stadt Bonndorf      

Literatur:  

bullet Erschienen 2019:  Ulrich Werner Schulze: Früheres jüdisches Leben in Bonndorf. Erinnerungen an den Handelsmann Jakob Guggenheim und das Schicksal seiner Familie. Licht & Energie Verlag Leipzig 2018/19. Preis 10.- €. Erhältlich im Eigenvertrieb über den Autor, E-Mail: roadrailplain@gmx.de
Download der Publikation als pdf-Datei möglich (bitte anklicken). 
bulletDazu Artikel von Juliane Kühnemund im "Südkurier" vom 11. April 2019: "'Die Arbeit breitet ein dramatisches Schicksal aus'. sagt Ulrich Werner Schulze über sein Buch zur jüdischen Vergangenheit in Bonndorf" (Artikel eingestellt als pdf-Datei).         
bullet Artikel von Sven Felix Kellerhoff in "Die Welt" vom 23. November 2019: Die Odyssee einer Familie aus Baden ins Elend und in die Gaskammer. Über Generationen hatten die Guggenheims ihr Geschäft in Bonndorf geführt - bis 1936. Auf Zwangsverkauf folgten Lager und die Deportation nach Auschwitz.
Zum Lesen bitte Textabbildung anklicken.

    
   

                   
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Stand: 15. Oktober 2013