Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Bullenheim (Markt Ippesheim, Kreis Neustadt a.d. Aisch - Bad Windsheim)
Jüdische Geschichte / Synagoge

Übersicht:

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Zur Geschichte der Synagoge   
Fotos / Darstellungen
Links und Literatur   

  

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde   

In Bullenheim bestand eine kleine jüdische Gemeinde im 18./19. Jahrhundert. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück.  
  
1808 wurden in sechs jüdischen Familien am Ort zusammen 37 Personen gezählt. Die Höchstzahl jüdischer Personen am Ort dürfte um 1840 mit 61 Personen erreicht worden sein. Danach ging die Zahl zurück, insbesondere durch Auswanderung in die Vereinigten Staaten (zwischen 1840 und 1856 21 Personen). 1856 lebten nur noch 23 jüdische Personen in Bullenheim, um 1900 war noch ein jüdischer Metzger am Ort. 
    
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge, eine jüdische Schule und vermutlich ein rituelles Bad. Die Toten der Gemeinde wurden auf dem jüdischen Friedhof in Hüttenheim beigesetzt. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war - zumindest zeitweise in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts - ein Lehrer angestellt, der auch als Vorbeter und Schochet tätig war. Um 1831 wird als Lehrer Daniel Löw genannt. Später wurden die jüdischen Familien am Ort durch den Lehrer aus Hüttenheim mitbetreut. Die jüdische Gemeinde gehörte von 1838 bis 1880 zum Distriktsrabbinat Welbhausen
    
Von den in Bullenheim geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen ist in der NS-Zeit umgekommen (Angabe nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Jette Wolfrom (geb. 1880 in Bullenheim, wohnhaft in Marktbreit, Deportation ab Nürnberg am 24. März 1942 nach Izbica). 
  
   
  

Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde    

In jüdischen Periodika des 19./20. Jahrhunderts wurden noch keine Berichte zur jüdischen Geschichte in Bullenheim gefunden. 

  

   

Zur Geschichte der Synagoge

Erstmals wird eine Synagoge 1831 genannt. Wie lange in dem Gebäude Gottesdienste abgehalten wurden, ist nicht bekannt. Auf Grund der nach 1840 stark zurückgehenden Zahl der jüdischen Einwohner wurde die Synagoge vermutlich alsbald nach der Mitte des 19. Jahrhunderts aufgegeben.
 
Die Synagoge stand hinter dem Haus Nr. 5 und wurde vermutlich in den 1960er-Jahren abgebrochen. Nur die Grundmauern blieben erhalten. An der Stelle der Synagoge wurde ein kleines Lagergebäude mit Schreinerwerkstatt erbaut. 
  
2008 beschloss der Gemeinderat Bullenheims den Abriss des Hauses Nr. 5, das vor der Synagoge stand. Aus diesem Anlass erschien in der "Mainpost" ein Bericht zur jüdischen Gemeinde am Ort:     

BULLENHEIM - Jüdisches Zeugnis wird abgerissen - Gemeinde hatte sich bereits im 19. Jahrhundert aufgelöst - 
Artikel in der MAINPOST vom 20. April 2008
(ksch) Der Gemeinderat von Ippesheim hat dem Abriss des Hauses Nr. 5 in Bullenheim zugestimmt. Hier stand einst die Synagoge von Bullenheim. Etwa 360 Jahre waren Juden in Bullenheim, sie waren Tagelöhner und Handwerker einige hatten Grundbesitz, auch Weinberge. 
Der erste exakte Hinweis auf eine Synagoge stammt aus dem Jahr 1831. Ein Daniel Löw wirkte an der örtlichen Judenschule. Ob er nur Lehrer war oder auch Rabbiner, ist unklar. Das sich die schätzungsweise 15 bis 20 Mitglieder der jüdischen Gemeinde zugetraut haben, die nicht unerheblichen Ausgaben für einen eigenen Rabbiner aufzubringen, darf bezweifelt werden. Selbst wenn es keine Synagoge sondern nur eine Art Betraum war, dürfte für die israelitische Gemeinde von Bullenheim mit der Finanzierung überfordert gewesen sein. So müsste die Gemeinde von einem anderen Ort aus, etwa von Hüttenheim, mit betreut worden sein, wie es auch später der Fall war. Die Anzahl der Bullenheimer Juden nahm von 1840 bis 1856 drastisch ab, von 61 auf 23 Personen. Alleine 21 von ihnen wanderten in die Vereinigten Staaten aus. Um 1900 wohnte nur noch ein jüdischer Metzger in Bullenheim. Alle Juden waren weggezogen. Die Namen sind vergessen, die Gebäude nicht mehr vorhanden, einzig ein paar Grabsteine in Hüttenheim und einige Flurnamen auf dem Katasterplan der Marktgemeinde Ippesheim sind von den Bullenheimer Juden geblieben. Die Pogromnacht der Nazis vom 9. November 1938 überstand das Gebäude ohne Schaden. Die Synagoge stand hinter dem dazugehörigen Wohnhaus wo heute ein höherer Giebel eines Lagergebäudes mit einer ehemaligen Holzwerkstatt steht.  


Adresse/Standort der Synagoge:   Hinter dem Haus Nr. 5

   
   

Fotos 

Fotos zur jüdischen Geschichte in Bullenheim liegen noch nicht vor.  
     

    
    
Links und Literatur  

Links: 

Website der Marktgemeinde Ippesheim    

Literatur:   

Israel Schwierz:  Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern. Eine Dokumentation der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit. A 85. 1988 S. 147.  1992² S. 155.   
   

n.e.

            

   

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 13. Dezember 2011