Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Ebneth (Gemeinde Burgkunstadt, Kreis Lichtenfels)
 Jüdische Geschichte 
(Abschnitt wurde erstellt von Christian Porzelt, Kronach)   

Übersicht:

Zur jüdischen Geschichte in Ebneth 
Berichte aus der jüdischen Geschichte in Ebneth   
Fotos / Darstellungen   
Links und Literatur   

   

Zur jüdischen Geschichte in Ebneth          
     
Neben den in Burgkunstadt und Altenkunstadt ansässigen Juden, die zwei relativ große Gemeinden bildeten, lebten spätestens seit dem 18. Jahrhundert unter dem Schutz der Freiherren von Seckendorff auch Juden in Ebneth. Es kam zur Bildung einer kleinen jüdischen Gemeinde, die bis 1880 bestand und dann aufgelöst wurde. 
   
1780 gab es im Ort acht jüdische Haushaltungen, die insgesamt 1 Gulden und 36 Kreuzer Frohngeld entrichteten. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts war es verstärkt zu Zuzügen gekommen. So kamen 1770 der Jude Ägydius Heyenblut, 1777 Moses Süssmann aus Sintershausen (?) sowie Löw Moses aus Criesshaber (vermutlich: Kriegshaber) nach Ebneth. Noch im 18. Jahrhundert werden in Ebneth jüdische Buchbinder genannt. 
  
1817 wurden vier Matrikelstellen für die damals in Ebneth lebenden vier jüdischen Familien festgelegt. 
   
Die Ebnether Juden waren arm und lebten wohl vorwiegend vom Hausierhandel. So besaß Jacob Wahl um 1850 ein Hausier-Handels-Patent für die Landgerichte Hof und Naila. 1852 wurden die Galanterie-Waren-Händler Simon Schneider und Abraham Wahl, die wohl ebenfalls als Hausierer arbeiteten, wegen Bettelei und Vagabundieren aus dem Königreich Sachsen verwiesen. 
  
An Einrichtungen gab es vermutlich einen Betraum in einem der jüdischen Häuser. Ob zur Besorgung religiöser Aufgaben zeitweise ein jüdischer Lehrer am Ort war oder ob auswärtige Lehrer den Unterricht der Kinder übernahmen, ist nicht bekannt. Die Toten der jüdischen Familien wurden auf dem jüdischen Friedhof in Burgkunstadt beigesetzt. Die Gemeinde gehörte zum Bezirksrabbinat Burgkunstadt.     
  
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1812 28 jüdische Einwohner, 1833 30 (13,7 % von insgesamt 219 Einwohnern), 1848 30 (13,0 % von insgesamt 230). In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verzogen die jüdischen Familien von Ebneth. Nach Auflösung der jüdischen Gemeinde 1880 lebten spätestens seit der Zeit um 1900 lebten keine Juden mehr am Ort.     
     
     
     
Berichte aus der jüdischen Geschichte in Ebneth         

In jüdischen Periodika des 19./20. Jahrhunderts wurden noch keine Berichte zur jüdischen Geschichte in Ebneth gefunden.   

         
         
    
     
 
Fotos  

Fotos zur jüdischen Geschichte in Ebneth liegen nicht vor.   
      

    

    
Links und Literatur   

Links:  

Website der Gemeinde Burgkunstadt     

Literatur/Quellen:  

Friedrich Eberhardt (Hrsg., Königlich sächsischer Regierungsrat im Ministerium des Innern): Allgemeiner Polizei-Anzeiger  Bd. 34. Dresden 1852:   Hinweis auf "Simon Schneider, 46 J. alt, Jude und angeblicher Galanterie-Waren-Händler aus Ebneth". Link zur Quelle
Joseph Anton Eisenmann: Geographische Beschreibung des Erzbistums Bamberg. Bamberg 1833. Hier S. 468 über die Pfarrei Burgkunstadt mit Angabe der Einwohnerzahl von Ebneth (und Zahl der jüdischen Einwohner 1833). Link zur Quelle.  
Eugen Huhn: Topographisch-statistisch-historisches Comptoir-, Amts-, Post-, Reise- und Zeitungs- Lexikon von Deutschland. Band 2. Hildburghausen 1848. Mit Angabe der Einwohnerzahlen von Ebneth (und Zahl der jüdischen Einwohner 1848).  Link zur Quelle
Intelligenz-Blatt des Obermain-Kreises 1819. S. 464 mit Anzeige des Hausier-Handels-Patents für Jacob Wahl aus Ebneth. Link zur Quelle
Königlich Bayerisches Intelligenz-Blatt für Oberfranken. Auf das Jahr 1852. Bayreuth 1852. Nennung des Taglöhners Abraham Wahl von Ebneth für 1851: Link zur Quelle
Protestantisches Kirchenjahrbuch für das Königreich Bayern. Erster Jahrgang 1812. Sulzbach. Angabe der Zahl der jüdischen Einwohner von Ebneth für 1812 S. 24.   Link zur Quelle
Klaus Guth: Jüdische Landgemeinden in Oberfranken 1800-1942. Bamberg 1988. S. 395 (Angabe der Zahl der Matrikelstellen in Ebneth).  
Hans Pfreudner: Materialien zur Geschichte der Juden in Burgkunstadt und Umgebung. Burgkunstadt 1989.  
Günter Dippold: Eine jüdische Gemeinde im ritterschaftlichen Dorf. Beiträge zur Geschichte der Juden in Redwitz. In: 750 Jahre Redwitz und Unterlangenstadt. Geschichte und Geschichten. Trainau 2000. S. 148-149 (Nennung jüdischer Buchbinder in Ebneth in 18. Jahrhundert).      

   
    

                   
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Stand: 04. Februar 2016