Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Fischach (Markt Fischach, Kreis Augsburg)
Jüdische Geschichte / Synagoge  

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Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english version)     
    
In Fischach bestand eine jüdische Gemeinde bis 1942. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 16. Jahrhunderts zurück. 1573 werden erstmals Juden am Ort genannt: Itzig, Aron und Salomon, die mit Vieh und Pferden handelten und vermutlich schon einige Zeit in Fischach lebten. Ihre Vorfahren waren vermutlich einige Generation zuvor aus Augsburg vertrieben worden. Die drei hatten bereits eigene Häuser inmitten des christlichen Wohngebietes (eines dieser Häuser war das spätere Gasthaus "Zum Adler, Hauptstraße 3). Itzig und Salomon hatten zusätzlichen Landbesitz. 
  
1617 konnten sich in Fischach vermutlich einige der aus Günzburg, Steppach und Burgau vertriebenen jüdischen Familien niederlassen. Auf Grund der Kriegswirren des Dreißigjährigen Krieges flohen die Juden wie die ganze Bevölkerung des Ortes 1634 aus dem Ort. Die Fischacher Juden fanden bis nach Ende des Krieges Zuflucht in Augsburg und kehrten dann nach Fischach zurück. Auf Grund weiteren Zuzugs vergrößerte sich die Zahl der jüdischen Einwohner in den folgenden Jahrzehnten, u.a. durch Zuwanderung einiger aus Wien vertriebenen Juden. 1738 wurden 29 jüdische Familien mit 113 Personen in Fischach gezählt gegenüber 561 Christen. Die jüdischen Familien lebten bis weit ins 19. Jahrhundert hinein vom Handel mit Waren, Pferden, Vieh, Landesprodukten. Auch gab es jüdische Metzger und Bäcker. In den jüdischen Wohnhäusern herrschten großenteils sehr beengte Wohnverhältnisse. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts eröffneten jüdische Familien mehrere, für das wirtschaftliche Leben des Ortes bedeutsame Handlungen, Kaufläden und Gewerbebetriebe (u.a. Eisenwarenhandlungen, Kolonialwarengeschäfte, Spirituosenhandel, Textil- und Schnittwarengeschäfte, Horn und Kunsthornfabrik, Viehhandlungen).

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1807 195 jüdische Einwohner, 1811/12 219 (47 % von insgesamt 466), 1867 284 (39,4 % von 720), 1880 174 (25,9 % von 672), 1890 181 (27,0 % von 670), 1900 210 (27,9 % von 753).

Im Ort gab es - zumindest über mehrere Jahrzehnte ein selbstverständliches, wenn auch nicht ganz spannungsfreies Miteinander zwischen der katholischen und jüdischen Bevölkerung. Die jüdischen Einwohner engagierten sich in allen Bereich des öffentlichen Lebens. Regelmäßig wurden seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts jüdische Männer in den Gemeinderat gewählt. Veit Gunz war einige Zeit zweiter Bürgermeister. Als 1872 in der Gemeinde die Freiwillige Feuerwehr gegründet wurde, traten ihr 30 jüdische Einwohner als aktive und passive Mitglieder bei. Von 1887-1892 war Feuerwehrkommandant Samson Lemle; unter den Vorstandsmitgliedern waren Josef Mendle und Heinrich Wortsmann. 1892 freilich kam es zu Reibereien zwischen Christen und Juden in einer Zeit, in der sich der Antisemitismus in Kreisen der christlichen Bevölkerung verbreitete, die dazu führten, dass in Fischach eine selbständige "Israelitische Feuerwehr" gegründet wurde (siehe Artikel unten). 

An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge (s.u.), ein jüdisches Gemeindehaus (seit 1798, Neubau 1845, Am Judenhof 6) mit einer Israelitische Volks- und Religionsschule sowie der Rabbiner- und der Lehrerwohnung. Gleichfalls war ein rituelles Bad vorhanden. Die Toten der Gemeinde wurden zunächst in Burgau, dann Kriegshaber beigesetzt, bis 1774 ein eigener Friedhof in Fischach angelegt werden konnte.  

Fischach Gemeinde 101.jpg (102800 Byte)Fischach Gemeinde 103.jpg (44223 Byte) Über 200 Jahre lang war Fischach Sitz eines Rabbinates: ein erster Fischacher Rabbiner, dessen Name unbekannt ist, wurde 1698 in Kriegshaber beigesetzt. Genau 100 Jahre später wurde 1798 Rabbiner Moses Pressburger beigesetzt, allerdings bereits in Fischach. Aus dem 19. Jahrhundert sind vier Rabbiner bekannt: Rafael Philipp (um 1805/07), Josef Landauer aus Harburg (Rabbiner von 1826 bis 1853), Simon (Simcha) Bamberger aus Wiesenbronn (Rabbiner von 1856 bis 1882, siehe Artikel unten). Während seiner Zeit lebte auch Mayer Weiskopf in der Gemeinde (in Fischach von 1853 bis 1875), der als Kantor und Schochet tätig war, aber vermutlich auch eine rabbinische Ausbildung hatte. Nach Auflösung des Rabbinates in Fischach wurde die Gemeinde dem Bezirksrabbinat in Ichenhausen zugeteilt. 
(Quelle für die Fotos links: Foto R. Weiskopf aus Römer, Schwäbische Juden s.Lit. S. 33 (Leo Baeck Institut); Foto Bamberger aus Pinkas Hakehillot s.Lit. S. 635). 

Links: Rabbiner Mayer Weiskopf, 
rechts Rabbiner Simon Bamberger

Mit der Besorgung der religiösen Aufgaben der Gemeinde waren ehrenamtliche und hauptamtliche Personen beschäftigt. Neben dem Rabbiner (s.o.) gab es im 19. Jahrhundert einen Israelitischen Volksschullehrer und einen Vorbeter, der zugleich als Schächter tätig war. Zeitweise war der Lehrer zugleich Vorbeter und Schächter. Weitere gab es einen ehrenamtlichen Mohel (Beschneider, s.u. Artikel zu Josef Gunz) und einen Schammes (Synagogendiener). Die Stellen des Rabbiners und des Lehrers sowie Vorsängers und Schächters waren bei anstehenden Neubesetzungen immer wieder ausgeschrieben.  
 
Im Ersten Weltkrieg fielen aus der jüdischen Gemeinde: Benno Klopfer (geb. 25.3.1892 in Fischach, gef. 26.8.1914), Hermann Levi (geb. 9.3.1887 in Fischach, gef. 21.3.1915), Isidor Erlanger (geb. 14.2.1881 in Fischach, gef. 1.3.1916), Edmund Ephraim Hirschmann (geb. 22.9.1896 in Fischach, gef. 21.1.1918), Vizefeldwebel Hugo Mendle (geb. 23.9.1895 in Fischach, vor 1914 in Nürnberg wohnhaft, gef. 16.7.1918), Unteroffizier Jakob Mendle (geb. 19.4.1880 in Fischach, gef. 24.3.1919), Samuel Mendle (geb. 7.6.1894 in Fischach, gef. 26.6.1916), Unteroffizier Fannino Albert Maier (geb. 6.5.1895 in Fischach, gef. 12.10.1916). Ihre Namen wurden auf einem in der Synagoge angebrachten Kriegerdenkmal eingetragen. Dieses Denkmal wurde nach 1945 aus der ehemaligen Synagoge geborgen und im Tahara-Haus auf dem jüdischen Friedhof untergebracht. Auch auf dem allgemeinen Gefallenendenkmal der bürgerlichen Gemeinde sind die Namen eingetragen.
  
1910 wurden noch 130 jüdische Einwohner gezählt (16,4 % von insgesamt 793), bis 1925 war die Zahl wieder auf 153 gestiegen (in etwa 50 Familien, 19,4 % von 801). Im letztgenannten Jahr waren die Vorsteher der jüdischen Gemeinde Samuel Heufeld, Justin Maier, Moritz Eichengrün, Sigmund Löwenberger, Emanuel Schmid, Isak Gerstle und Max Gunz. Als Lehrer an der Israelitischen Volksschule (1924 mit 10 Kindern) war Salomon Frank tätig (siehe Artikel unten). Er war zugleich Kantor und Schächter der Gemeinde. An jüdischen Vereinen bestanden: Der Wohltätigkeits- und Unterstützungsverein (Zedokah; 1924/32 Vorsitzender Samuel Heufeld), die Erez Israel Kasse (bzw. 1932 Agudas Israel, Vorsitzende Klara Maier), die Chewra Kadischa und Talmud Tora (Wohltätigkeits- und Bestattungswesen, 1924 unter Josef Mendle mit 48 Mitgliedern, 1932 unter Heinrich Wortsmann mit gleichfalls 48 Mitgliedern) und der Israelitische Frauenverein (gegründet 1860, 1924/32 Leitung Martha Lemle). Die jüdische Gemeinde gehörte zum Distriktsrabbinat Ichenhausen. 1932 waren die Vorsteher der Gemeinde Samuel Heufeld (1. Vors.), Hugo Deller (2. Vors.) und Hermann Maier (Schatzmeister). An jüdischen Vereinen gab es 1932 auch einen Jüdischen Jugendverein (unter Siegfried Wortsmann) und eine Ortsgruppe des Centralvereins (C.V., Vors. Heinrich Heufeld).
   
1933 lebten noch 127 jüdische Personen am Ort. Erste nationalsozialistische Übergriffe hat es mit Schändungen des jüdischen Friedhofes 1928 und 1932 bereits vor der nationalsozialistischen Machtergreifung gegeben. Im Mai 1935 wurde im Ort mit Plakaten zum Boykott der jüdischen Geschäfte aufgerufen. Zwischen 1934 und 1940 konnten 35 jüdische Ortsbewohner emigrieren (zwölf nach England, neun nach Südamerika, acht in die USA, vier nach Palästina, je einer nach Dänemark und Liechtenstein), fünf verzogen in andere deutsche Orte.  20 der jüdischen Gemeindeglieder starben in dieser Zeit in Fischach. Die Israelitische Volksschule bestand auch nach 1933: 1937 wurde die Lehrerstelle nochmals neu mit Lehrer Ludwig Stein besetzt. 1938 wohnten immer noch die meisten der schon 1933 ansässigen jüdischen Personen am Ort, ein Hinweis auf die weiterhin überwiegend guten Beziehungen zwischen der nichtjüdischen und der jüdischen Bevölkerung. Beim Novemberpogrom 1938 wurden die jüdischen Häuser überfallen, Wertgegenstände wurden gestohlen. Ein jüdischer Mann wurde brutal geschlagen. Im April 1942 wurden 56 jüdische Einwohner über München nach Piaski bei Lublin (Polen) deportiert, die letzten neun im August 1942 in das Ghetto Theresienstadt.
   
Von den in Fischach geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem, ergänzt durch Namen aus der Liste bei Römer Leidensweg S. 173-175 und Gedenktafel im Rathaus von Fischach): Olga Amerikaner (1887), Sara Amerikaner geb. Maier (1858), Lina (Lena) Bermann geb. Lemmle (1894), Edith Bravmann (1921), Irmgard (Irma) Bravmann (1929), Karoline (Lina) Bravmann geb. Bravmann (1879), Maria Bravmann geb. Hermann (1893), Simon Bravmann (1879), Irma Brühl geb. Ackermann (1906), Gella Deller (1888), Albert Eichengrün (1902), Karl Eichengrün (1904), Moritz (Moses) Eichengrün (1872), Gerhard Frank (1912), Johanna Frank geb. Einstein (1890), (Oberlehrer) Salomon Frank (1875), Terese Freudenthal geb. Schmid (1886), Emma Fromm geb. Stern (1889), Jettchen Fuld geb. Levi (1874), Betty Götz (geb. ?), Frieda Götz (1896), Hedwig Götz geb. Klopper (1884), Ida Frieda Götz (1888), Kathinka Götz (1884), Therese Götz (1856 oder 1866), Bernhardt Groß (1887), Berthold Groß (1883), Jetta (Jette) Groß (1889), Laura Groß (1881), Nanette Groß geb. Ladenburger (1889), Rosa Groß geb. Mendle (1864), David Gunz (1856), Eugen Gunz (1874), Fanny Gunz geb. Frank (1865), Max Gunz (1891), Laura Guttmann geb. Groß (1894), Selma Heller geb. Maier (1899), Frieda Herrmann (1883), Kathinka Hellmann geb. Erlanger (1894), Amalie Heufeld geb. Mendle (1863), Betty Heufeld geb. Schmid (1898), Erna Heufeld geb. Weil (1892), Heinrich Heufeld (1892), Mina Heufeld (1905), Samuel Heufeld (1891), Henriette Hirschberg geb. Mendle (1872), Jette Hirschmann geb. Wolff (1896), Sidonia (Sidonie) Hoffmann (1871), Max Klopfer (1874), Emma Koschland geb. Maier (1901), Sofie Lehmann geb. Gunz (1898), Tilli Leiter (1888), Rosl Lempel geb. Brühl (1902), Tilly Leiter geb. Maier (1888), Johanna (Hanna) Lemle geb. Traub (1900), Leo(n) Lemle (1883), Samuel Lemle (1876), Siegfried Lemle (1885 oder 1886), Abraham Levi (1876), Bernhard Levi (1876), Beate (Betty) Levi (1929), Ernst Levi (1923), Frieda Levi geb. Weimersheimer (1882), Helene Levi geb. Groß (1889), Isak Levi (geb. ?), Josef Levi (1891), Manfred Levi (1922), Melita Levi geb. Hecht (1889), Siegbert Levi (1920), Karoline (Carla) Lewin geb. Brühl (1890 oder 1894), Sophie Löb (1882), Abraham-Josef Maier (1875), Amalie Maier geb. Strauss (1880 oder 1883), Bella Maier geb. Lemmle (1884), Benno Maier (1882), Jette Maier geb. Öttinger (1876), Klara Maier geb. Strauß (1862), Siegfried Maier (1876), Mathilde Mendle (1873 oder 1880), Betty Oppenheimer geb. Wolff (1878), Abraham Öttinger (1884), Daniel Öttinger (1920), Emil Öttinger (1927), Jenny Öttinger geb. Reis (1892), Hansi Ollendorf geb. Maier (1896), Meta Pincus geb. Brühl (1895), Fanny Rosenthal (1884), Nathan Rosenthal (1882), Selma Rosenthal geb. Hirschmann (1892), Anna Schmid (1887), Emanuel Schmid (1889), Gustav Schmid (1896), Isidor Schmid (1891), Sofie Schmid (1888), Mathilde Schweisheimer geb. Mendle (1873 oder 1875), Sofie Seiferheld geb. Erlanger (geb. ?), Flora Sommer geb. Lemle (1891), Berta Stein geb. Rosenthal (1913), Samy Stein (1938), Lilli Steiner geb. Lemle (1900), Berta Stern geb. Schmidt (geb. ?), Hertha Stern geb. Deller (1896), Alfred Weil (1923), Luise Weil (1888), Siegfried Weil (1883), Minka (Mia) Weimersheimer (1886), Sara Weinschenk geb. Levi (1877), Kathinka Winter (1894), Samuel Winter (1860), Elsa Wortsmann (Worzmann) geb. Maier (1885), Heinrich Wortsmann (Worzmann) (1879).    
    
    
    
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde  
 
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer und der Schule  
Ausschreibungen der Stelle des Religionslehrers / Vorbeters / Schochet 1877 und 1878 sowie Hilfsvorbeterstellen 1901 / 1911 / 1929

Zunächst zwei Ausschreibungstexte für die Vorsänger-/Schochetstelle aus den Jahren 1877 und 1878, nachdem Mayer Weiskopf die Gemeinde verlassen hat. Warum die Stelle nur provisorisch ausgeschrieben wurde, ist nicht bekannt. Möglicherweise hatte Rabbiner Bamberger bereits angekündigt, wechseln zu wollen, was eine neue Anstellungssituation mit sich gebracht hätte.
Fischach Israelit 18071877.jpg (44258 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. Juli 1877: "Die Stelle eines Vorsängers und Schochet in hiesiger Gemeinde ist bis Oktober dieses Jahres in provisorischer Weise zu besetzen. Fixer Gehalt 900 Mark nebst Nebenverdiensten, welche letztere durch Erteilung von Privatunterricht noch erhöht werden können. Bewerber, die sich über Befähigung und religiös-sittlichen Wandel sowie über Urkunden von orthodoxen Autoritäten auszuweisen vermögen, wollen ihre Anmeldung, mit Zeugnissen versehen, innerhalb 4 Wochen an die unterfertigte Kultusverwaltung einsehenden. Fischach, Juli 1877. Die Kultusverwaltung Moritz Gunz. Herrmann Deller."
  
Fischach Israelit 07081878.jpg (35476 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 7. August 1878: "Die Stelle eines Vorsängers und Schochet in hiesiger Gemeinde ist bis Oktober diesen Jahres in provisorischer Weise zu besetzen. Fixum 900 Mark nebst freier Wohnung. Geeignete Bewerber wollen ihre Anmeldung mit Urkunden und Zeugnissen, von anerkannten Autoritäten verstehen, innerhalb 6 Wochen à dato, an die unterfertigte Kultusverwaltung einsenden. Fischach, 28 Juli 1878. Die Kultus-Verwaltung: Moritz Gunz. Herrmann Deller. 
  
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 14. August 1901: "Baal Tefila mit guter Stimme, der Rosch-haschonoh, Schachris oder Mussaf und Jom Kippur Mincha 'oren' kann, wird gegen gute Bezahlung und Reiseentschädigung ersucht, sich längstens bis 24. August an unterfertigte Stelle mit näheren Angaben gefälligst zu melden. 
Der Kultus-Vorstand der israelitischen Gemeinde Fischach: Lemle."       
  
Fischach Israelit 27071911.jpg (42112 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 27. Juli 1911: "Für die hohen Feiertage suchen wir für Schacharit und Mincha einen Vorbeter mit guter Stimme. - Gehaltsanspruche bei freier Station unter Angabe von Referenzen eventuelle Zeugnisabschriften erbeten. 
Israelitischen Kultusgemeinde Fischach bei Augsburg"
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Fischach BayrGZ 01061929.jpg (50120 Byte)Artikel in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 1. Juni 1929: "Während des dreiwöchigen Urlaubs unseres Kantors und Schochets im Juli oder August benötigen wir eine Aushilfe. Herren orthodoxer Richtung, die den hiesigen waldreichen Platz gleichzeitig auch zum Erholungsaufenthalt benützen könnten, wollen Angebote mit Gehaltsansprüchen an die unterfertigte Verwaltung sofort einreichen. Für gute Verpflegung und Unterkunft wird gesorgt. Israelitische Kultusverwaltung Fischach Schwaben. S. Heufeld, I. Vorstand."

      
60. Geburtstag und Zurruhesetzung von Oberlehrer Salomon Frank 1935 
Anm. zu Salomon Frank: geb. 1875 in Ichenhausen; Lehrer in Buttenwiesen und Fischach, mit Frau Johanna geb. Einstein und Sohn (Rabbiner) Gerhard Frank 1942/43 deportiert und ermordet in Piaski beziehungsweise Auschwitz; das Foto aus G. Römer: Schwäbische Juden S. 231 zeigt Familie Frank 1913, damals war Salomon Frank noch Lehrer in Buttenwiesen 

Fischach Gemeinde 102.jpg (100154 Byte)Fischach Israelit 26091935.jpg (29216 Byte)Artikel aus der Zeitschrift "Der Israelit" vom 26. September 1935: "Fischach, 23. September 1935. Herr Oberlehrer S. Frank, Fischach feiert dieser Tage seinen 60. Geburtstag. Zu diesem Anlass wird ihm aus dem Kreis seiner Schüler der Dank entgegengebracht für seine aufopferungsvolle Erziehungsarbeit, die stets das Streben leitete, junge Menschen zu Tora-verwurzelten Juden heranzubilden, sie zu befähigen, Weltanschauung und Charakter im Leben zu bewähren. Möge ihn HaSchem (Gott) die Frucht seiner Arbeit in körperlicher und geistiger Frisch 'bis 120 Jahren' ernten lassen." 
Fischach BayrGZ 15111935.jpg (26703 Byte)Lehrermitteilungen aus der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 15. November 1935:  "In den letzten Wochen sind zwei verdiente Kollegen, Oberlehrer Frank in Fischach und Oberlehrer Blumenthal in Unsleben in den dauernden Ruhestand getreten. Kollege Frank hat seinen Wohnsitz nach Ichenhausen, Blumenthal nach Würzburg verlegt. Die Verwesung der Volksschulstelle in Fischach wurde dem Schulamtsbewerber Heinrich Goldschmidt übertragen, die Schulstelle in Unsleben wird von dem Schulamtsbewerber Felix Kuhn in Hofheim versehen".

  
Zum Tod von Kantor Leopold Dorfzaun (1928)  

Hinweis: zu Familie Dorfzaun in Rödelmaier siehe ausführliche Informationen in der Seite zu Rödelmaier

Leopold Dorfzaun 010.jpg (23438 Byte)Links: Kantor Leopold Dorfzaun (1855 in Rödelmaier - 1928 in Fischach), von 1897 bis 1925 in der jüdischen Gemeinde in Fischach tätig; war verheiratet mit Klara geb. Monheimer (geb. 10. August 1855 in Wittelshofen als Tochter von Gerson Löb Monheimer und Veielein, gest. 20. Juni 1940 in Kassel).  
(Foto erhalten im August 2010 von Fredel Fruhman, eine Enkelin des Schwiegersohnes von Kantor Leopold Dorfzaun, dem Lehrer Salomon Neumann in Gochsheim, später Kassel, der mit Frieda geb. Dorfzaun verheiratet war: Frieda Neumann ist am 15. Mai 1883 in Schwanfeld geboren und wurde 1944 im KZ Auschwitz ermordet).     
   
Fischach BayrGZ 15041928.jpg (132245 Byte)Artikel in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 15. April 1928: "Fischach. Am Schabbos Chol hamoed (= Schabbat während der Halbfeiertage des Pessachfestes = 7. April 1928) verschied im Alter von 72 Jahren nach längerer Krankheit Kollege Kantor Leopold Dorfzaun. In Rödelmaier (Unterfranken) geboren, kam er in jungen Jahren schon als Gemeindebeamter nach Königshofen, amtierte 21 Jahre in der Gemeinde Schwanfeld und seit 1897 bis zu seiner Pensionierung am 1. Januar 1925 als Kantor und Schochet in Fischach. Als Kantor war Dorfzaun Autodidakt, und es ist erstaunlich, wie er als solcher - mit unverwüstlicher Stimme begabt - die traditionellen Gesänge beherrschte. In der Schechitoh war seine Meisterschaft erkannte. An seiner Bahre sprachen Herr Distrikts-Rabbiner Dr. Neuwirth (Ichenhausen), in Berücksichtigung der Feiertagsstimmung und dem Wunsche des Verewigten entsprechend, kurze Worte des Dankes und des Abschieds; Herr Kollege Oberkantor Steinfeld (Augsburg) entledigte sich seines Auftrages, im Namen des Israelitischen Lehrervereins in Bayern dem langjährigen Mitglied letzten Gruß und Bank für dessen treue Mithilfe abzustatten, in kurzen, treffenden Worten. Zuletzt rief noch der älteste Sohn dem geschiedenen Vater herzliche Abschiedsworte nach."
   
Fischach Israelit 19041928.jpg (61916 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 19. April 1928: "Fischach, 15. April (1928). Am 7. dieses Monats verschied nach längerem Leiden im Alter von nahezu 73 Jahren unser Kantor und Schochet a.D. Leopold Dorfzaun. Nach einer 21jährigen Amtszeit in Schwanfeld hat er 27 Jahre in anspruchslosester, pflichtgetreuester Weise in der Gemeinde Fischach gewirkt, um sich am 1. Januar 1924 in den wohl verdienten Ruhestand zurückzuziehen. In allen Lebenslagen hat Dorfzaun tiefe Religiosität mit großem Gottvertrauen verbunden. Das Andenken des Verblichenen wird von den Gemeindemitgliedern immer in Ehren gehalten werden. Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens."  

 
Ernennung von Ludwig Stein zur Leiter der Jüdischen Volksschule (1937 !)

Fischach BayrGZ 15051937.jpg (11281 Byte)Meldung in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 15. Mai 1937: "Am 1. April wurde Kollege Ludwig Stein - Berolzheim zum Leiter der Jüdischen Volksschule in Fischach ernannt."

 
 
Aus der Geschichte des Rabbinates  
Über Rabbiner Josef Landauer in Fischach (1847)      

Artikel in der Zeitschrift "Der Orient" vom 12. März 1847: "Der Vollständigkeit wegen bemerke ich zu meinem früheren statistischen Bericht über die Zahl unserer Rabbinate, dass sich auch in Fischach, Kreis Schwaben, ein Rabbiner namens Landauer befindet, wodurch sich die Zahl der Rabbinate in diesem Kreis 11 und im ganzen Lande auf 44 erhöhet."          


Über die Jeschiwa von Rabbiner Simon Bamberger (1866)  

Fischach Israelit 23051866.jpg (30853 Byte)Mitteilung innerhalb eines Artikels über Jeschiwot (Toraschulen) in Bayern in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. Mai 1866: "In Fischach (40-50 Familien) schart der verdienstvolle Rabbiner S. Bamberger bei sehr guter Leitung der Gemeinde immer einige Bachurim (junge Leute) um sich, deren schon mehrere später größere Toraschulen besuchten und sich dort auszeichneten." 

  
Weggang des letzten Fischacher Rabbiners - Simon Bamberger - nach Aschaffenburg 1882
Anmerkung: Nach dem Wegzug von Bamberger wurde das Rabbinat in Fischach nur noch durch einen Verweser betreut.

Fischach Israelit 15021882.jpg (117795 Byte)Artikel in Zeitschrift "Der Israelit" vom 15. Februar 1882: "Fischach (Bayern). Der israelitischen Gemeinde dahier ist kaum noch einige Wochen gegönnt, ihren allverehrten Herrn Rabbiner in ihrer Mitte zu haben. Im Monate Adar wird derselbe - so Gott will - in seine neue Heimat, in Aschaffenburg einziehen. So sehr wir ihm von ganzem Herzen unsere guten Wünsche zurufen und so innigen warmen Anteil auch alle hiesigen Einwohner an dem Wohlergehen ihres geliebten Rabbiners nehmen und von der Hoffnung getragen, dass er einem größeren Wirkungskreise entgegengeht, sich für ihn von ganzen Herzen seines Erfolges freuen, so ist diese Freude für uns doch eine getrübte ('und es freute sich Jitro...' 2. Mose 18,9). Jeder bedauert diesen Verlust - sein Weggang macht arm -, zumal es volle 25 Jahre sind, dass Herr Rabbiner Bamberger als Seelsorger dahier fungiert und hat er sich kraft seiner großen Gelehrsamkeit besonders in der heiligen Lehre/Tora, seines immensen Scharfsinnes, glühenden Berufeifers, staunenswerter Beharrlichkeit im Bereiche des traditionellen Judentums nicht nur hier und in der Umgegend, sondern auch in weiter Ferne Hochachtung und Ruhm erworben. Mit ähnlichem Gewissen ist Herr Rabbiner Bamberger seit 25jähriger Wirksamkeit den Pflichten seines Amtes nachgekommen, und hat zur Zufriedenheit Aller seine Obliegenheiten erfüllt. Es kann hier nicht unsere Aufgabe sein, alle Tugenden unseres Rabbiners aufzuzählen, sie würden die Spalten dieses hochgeschätzten Blattes zu sehr in Anspruch nehmen. Wir wünschen von Herzen, dass es Herrn Rabbiner Bamberger in seinem neuen Wirkungskreise recht wohl und gut ergehe, dass es ihm gegönnt sein möge im Weinberg Gottes... zu sein, und wird sich dann gewiss bestätigen, was der weise König Salomon sagt:  "wenn jemandes Wege zum HERRN wohlgefallen..." (Sprüche 16,7). 
Weitere Artikel zu Rabbiner Simon Bamberger unter den Texten zur jüdischen Geschichte in Aschaffenburg

  
Zum Tod des in Fischach geborenen Rabbiners Salomon Bamberger (1913) 
 
Der Vater von Salomon Bamberger war der oben genannte Rabbiner Simon Bamberger; er ist 1875 in Fischach geboren. Er war verheiratet mit Rosa geb. Koref (1879 in Rawitsch Prov. Posen - 1951 in Paris).  

Aschaffenburg AZJ 26091913.jpg (35916 Byte)Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 26. September 1913: "Am 5. dieses Monats wurde der Rabbiner der orthodoxen Gemeinde in Brüssel, Salomon Bamberger, zu Grabe getragen. Der Verblichene stammte aus Aschaffenburg und ist nur 38 Jahre alt geworden. Er war seit sieben Jahren in seinem hiesigen Amte tätig. Oberrabbiner Bloch hielt dem dahingeschiedenen Kollegen einen ehrenden Nachruf."    

 
   
Kleinere Berichte aus dem jüdischen Gemeinde- und Vereinsleben    
Auf Grund von "Reibereien, die an Antisemitismus grenzten" - Gründung einer jüdischen Feuerwehr 1892 

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. April 1892: "In Fischach bei Augsburg hat sich die freiwillige Feuerwehr, nachdem sie 20 volle Jahre bestanden hatte, aufgelöst, weil in letzter Zeit zwischen Juden und Christen, Reibereien sich bemerkbar machen, die an Antisemitismus grenzten, u.a., weil Hauptmann, Rottenführer, Kassier etc. etc. Juden waren. Die Israeliten gründeten eine neue Feuerwehr, die vielleicht einzig in ihrer Art, (besonders in Bayern) ist. Das Königliche Bezirksamt hat sie bereits genehmigt".
 
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 22. April 1896:  Dieselbe Mitteilung in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"   

   
   
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde  
Goldene Hochzeit des Mohel (
Beschneiders) Josef Gunz und Jette geb. Rosenfelder (1893) und der Tod von Josef Gunz (1894)   

Fischach Israelit 04091893.jpg (54260 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 4. September 1893: "Fischach bei Augsburg, 27. August (1893). Am 23. beging das Ehepaar, Herr Josef Gunz und dessen Gattin, Frau Jette Gunz geb. Rosenfelder das seltene Fest der goldenen Hochzeit im engsten Familienkreise. Herr Gunz feierte am genannten Tage auch sein 52jähriges Mohel-(Beschneider-)Jubiläum, die Mizwas Milah (Gebot der Beschneidung) betätigte er mit größter Gewissenhaftigkeit und mit unverdrossenem Eifer sowohl am hiesigen Platze als auch weit über Bayerns Gauen hinaus seit der erwähnten Zeit unentgeltlich. In Anbetracht dieser Leistung für die hiesige israelitische Kultusgemeinde überreichte ihm der Vorstand, Heinrich Lemle und die Kultusverwaltung am vergangenen Sonnabend einen prachtvollen silbernen Pokal mit der Widmung: 'Zum Andenken von der israelitischen Kultusgemeinde Fischach.' Das hochgeschätzte Ehepaar, das einer streng religiösen Führung sich rühmen kann, erfreut sich einer seltenen Rüstigkeit und Geistesfrische bei einem Alter von 78 Jahren des Gatten und 71 Jahren der Gattin. Möge es der Allgütige in gleicher Frische und Gesundheit noch das Fest der diamantenen Hochzeit erleben lassen!. 
   
Fischach Israelit 13121894.jpg (105521 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 13. Dezember 1894: Fischach, 6. Dezember. Vor circa 2 Jahren konnte ich Ihnen noch die freudige Nachricht mitteilen, dass den Josef Gunz'schen Eheleuten hier, das Glück zuteil wurde, ihre goldene Hochzeit im Kreise ihrer Familienangehörigen zu feiern. Leid muss ich Ihnen heute die traurige Nachricht kundtun, dass Herr Josef Gunz gestern einem längeren Leiden erlegen ist. Der Verblichene, welcher das hohe Alter von 79 Jahren erreichte, war weit und breit durch seinen Ruf als vorzüglicher Mohel (Beschneider) bekannt, waltete er doch dieses Amtes mit Gewissenhaftigkeit schon über 50 Jahre. Von Nah und Fern wurde er berufen und mit Freunde und unentgeltlich übte er diese Mizwah (Gebot), das heilige Erbteil seiner Familie aus. Auch unsere Gemeinde verliert in ihm, ein durch Wohltätigkeit bekanntes Mitglied und die Armen des heiligen Landes, haben einen Gönner und Freund verloren. In den früheren Jahren, wo er wochenlang auswärts geschäftlich zu tun hatte, lebte er den Vorschriften unserer heiligen Religion gemäß und immer als strenger Jehudi. Wie geschätzt Herr Josef Gunz in hiesiger Gemeinde war, beweist, dass demselben seinerzeit anlässlich der goldenen Hochzeitsfeier von der Gemeinde, für treue Ausübung seines Amtes als Baal Tefila (ehrenamtlicher Vorbeter) und Mohel (Beschneider) ein Ehrenpokal überreicht wurde. Noch bis zu den letzten Stunden vor seinem Tode zeigte er sich als aufrichtiger Jehudi und musste man ihn sogar am letzten Abend, kurz vor er starb, ans Fenster tragen, damit er die lawana mikdasch sein konnte. 
Möge der Heilige, gesegnet sei er seiner edlen Gattin, die ihm besonders in seinem Wohl tun treu zur Seite stand, den Verlust lindern und den Kindern Trost senden. Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens." 

   
Zum Tod von Emanuel Mendle (1895)  

Fischach Israelit 17061895.jpg (90027 Byte)Artikel aus der Zeitschrift "Der Israelit" vom 17. Juni 1895: "Fischach (Schwaben). Am 30. Nissan segnete Herr Emanuel Mendle dahier in einem Alter von 68 Jahren das Zeitliche. 
Der Verlebte war ein streng gottesfürchtiger, überaus mildtätiger und friedliebender Mann. Er schätzte unsere heilige Tora als das höchste Gut und ehrte in musterhafter Weise die Tora in ihren Trägern. Obwohl als Geschäftsmann viel auf Reisen, beobachtete er die Vorschriften der Religion immer mit peinlichster Genauigkeit. 
Von dem Verewigten kann man fest behaupten, dass er an sich voll und ganz bewahrheitete das Wort des Psalmisten: 'Ich freue mich über die, die zu mir sagen: lasst uns gehen in das Haus des Herrn". In der Synagoge weilte er überaus gerne und suchte und fand im andächtigsten Gebete die Nähe Gottes. Besonders nahe standen dem Verstorbenen Arme und Notleidende. Sie fanden bei ihm stets offene Hand und liebevolles Wort. Der Entschlafene hat die größte Wohltätigkeit geübt, dabei besonders der Armen des Heiligen Landes gedenkend. Tora, Gottesdienst und Wohltätigkeit wurden von ihm gleich hoch geachtet und gepflegt."

   
Zum Tod von Max Groß (1900)  

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 13. August 1900: "Aus Schwaben. Wieder hat die Gemeinde Fischach einen schweren Verlust erlitten, denn der würdige, brave Mann, der echte Jehudi, Herr Max Groß seligen Andenkens, wurde in seinem 49. Lebensjahre von seiner irdischen Laufbahn abberufen. 
Welcher Verehrung, welcher Beliebtheit der Verewigte sich zu erfreuen hatte, konnte man bei der Beerdigung wahrnehmen, die eine wahre Heiligung des Gottesnamens gewesen. Ein großer Zug folgte der Bahre. Verwandte und Freunde aus Nah und Fern waren herzugeeilt, um dem Teuren die letzte Ehre zu erweisen. Die Verwaltung der politischen Gemeinde ließ es sich nicht nehmen, ihrem Kollegen - der Verlebte gehörte derselben sieben Jahre als Mitglied an - den letzten Liebesdienst zu erzeigen; die Ortsfeuerwehr beschloss den Zug. 
Am Grabe sprach Herr Lehrer Hirschmann, selbst aufs tiefste ergriffen, Worte der Trauer und des Abschiedes und gab ein herrliches Charakterbild des Verewigten, ihn als treuen Gatten, fürsorglichen Vater, innigliebenden Bruder und wackeren Freund und Bürger zeichnend." 

 
Zum Tod von Marianne (Mirjam) Wolff (1908)  

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 12. März 1908: "Fischach, 1. März. Am 26. vorigen Monats verschied hier in ihrem 70. Lebensjahr, die ob ihrer innigen Frömmigkeit und großer Wohltätigkeit allgemein geschätzte Frau Marianne Wolff. Wie ihr Name Mirjam auf die Bitternisse des Lebens hinweist (sc. hebräisch mar bedeutet bitter), so blieben auch ihr, besonders in früheren Jahren, die traurigen und bitteren Erfahrungen des Lebens nicht erspart, aber gleich Mirjam hatte sie das Gottvertrauen bis zum ihrem letzten Atemzuge nicht verlassen. Welch hoher Wertschätzung die Dahingeschiedene sich bei Juden und Nichtjuden erfreute, davon legte ihre am 28. vorigen Monats stattgefundene Beerdigung beredtes Zeugnis ab. So möge denn ihr Andenken ein gesegnetes sein und bleiben. Ihre Seele sei  eingebunden in den Bund des Lebens."  

         
Goldene Hochzeit von Samuel Lemle und Martha geb. Mendle (langjährige Vorsitzende des Frauenvereins) im Oktober 1931
(Quelle des Fotos: Römer: Schwäbische Juden S. 254; das Foto ist ein bei der Goldenen Hochzeit entstandenes Familienbild)

Fischach Gemeinde 100.jpg (60124 Byte)Fischach BayrGZ 01111931.jpg (46699 Byte)Artikel in der Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung vom 1. November 1931: "Fischach. Herr Samuel Lemle und Frau Martha geborene Mendle konnten am 31. vorigen Monats in seltener körperlicher und geistiger Frische ihr goldenes Hochzeitsfest feiern. Der Jubilar steht im 77., die Jubilarin im 69. Lebensjahre. Sie haben der Gemeinde in ihrer langen und glücklichen Ehe ein Vorbild jüdischen Familienlebens geboten. Getreu den streng religiösen Überlieferungen in ihrem Elternhause, haben sie nicht nur ihrer Gemeinde namhafte Stiftungen zugeführt, sondern auch im Stille viel Gutes getan und ihren Nebenmenschen ohne Unterschied der Religionszugehörigkeit nach ihren Kräften geholfen. Frau Lemle gehört seit vierzig Jahren dem hiesigen Jüdischen Frauenverein an, davon zwanzig Jahre als 1. Vorsitzende. Mit unseren herzlichsten Wünschen zu dem seltenen Feste verbinden wir die Hoffnung, dass dem Jubelpaar noch ein langer und glücklicher Lebensabend beschieden sein möchte."

    
   
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Einzelpersonen  
Anzeige von Metzger Maier (1900)  

Fischach Israelit 03121900.jpg (48251 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 3. Dezember 1900: 
"Suche einen militärfreien 
Metzgerburschen

welcher schon selbständig im Schlachten ist, sofort oder 1. Februar. Bewerber möchten sofort ihre Zeugnisse und Ansprüche einsenden an 
Metzger Maier, Fischach, Schwaben."  

  
Anzeige der Metzgerei Isak Klopfer (1904)   

Fischach Israelit 11021904.jpg (27673 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. Februar 1904: "Suche einen angehenden 
Metzgerburschen
 
für meine Metzgerei und Viehhandlung. Samstags und Feiertage geschlossen. 
Isak Klopfer, Fischach bei Augsburg."    

        
Zigarren-, Wein- und Spirituosenhandlung Deller sucht einen Lehrling (1921)   

Fischach Israelit 07071921.jpg (29419 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 7. Juli 1921: Lehrling  
für Bureau und Lager per sofort gesucht. Samstags geschlossen.  
Jakob Deller & Sohn, 
Fischach bei Augsburg.
Zigarren, Ein- und Spirituosen-Großhandlung".    

  
Verlobungsanzeige von Meta Gunz und Bernhard Gumperz (1924)       

Anzeige in der "CV-Zeitung" (Zeitschrift des "Central-Vereins") vom 13. September 1924: 
"Statt Karten! 
Meta Gunz - Bernhard Gumperz
. Verlobte.  
Fischach    Augsburg.
  September 1924."         


Hochzeitsanzeige von Jakob Freudenthal und Terese geb. Schmid (1925)
   

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 15. Oktober 1925: Statt Karten  
Jakob Freudenthal - Terese Freudenthal geb. Schmidt 
Vermählte.  
Hüttenheim - Fischach. Trauung: Hotel Pauli, Würzburg, 1 Uhr."    
Anmerkung: Jakob Freudenthal (geb. 13.7.1871 in Theilheim; von Beruf Bäcker; im Dezember 1938 mit Frau nach Würzburg verzogen, siehe Strätz Biographisches Handbuch Würzburger Juden I,176) und Terese geb. Schmid (geb. 29. November 1885 in Fischach) sind im September 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert worden. Hier ist Jakob Freudental am 24. Februar 1944 umgekommen. Terese wurde von dort im Mai 1944 in das Vernichtungslager Auschwitz verbracht, wo sie ermordet wurde.    

    
Verlobungsanzeige von Fridl Maier und Hugo Deller (1934)    

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 22. Februar 1934: "Statt Karten    
Fridl Maier -  Hugo Deller   Verlobte.   
Fischach bei Augsburg   Februar 1934".     

    
Anzeigen der Pensionen Cilli Gerstle und Frau Bernh. Levi (1936)   

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 4. Juni 1936: 
"Landaufenthalt
Streng rituelle Pension bei erstklassiger Verpflegung in waldreicher Umgebung. 
Frau Cilli Gerstle. 
Fischach bei Augsburg
."   
  
Fischach BayrGZ 01071936.jpg (58120 Byte)Anzeige im "Bayerischen Israelitischen Gemeindeblatt" vom 1. Juli 1936: 
"Landaufenthalt
Streng rituelle Pension bei erstklassiger Verpflegung in waldreicher Umgebung. 
Frau Cilli Gerstle. Fischach bei Augsburg. 
Angenehmer Landaufenthalt  
in waldreicher Gegend. Vorzügliche rituelle Verpflegung. Mässige Preise. 
Bei Frau Bernh. Levi, Fischach (Schwaben)."

   
Todesanzeige für Samuel Lemle (1934)
    

Anzeige in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 1. Juni 1934: "Mein geliebter Gatte, unser herzensguter Vater und Großvater, Schwiegervater, Schwager und Onkel Herr Samuel Lemle 
ist heute Morgen im 79. Lebensjahre plötzlich abberufen worden. 
Fischach, München, Memmingen, 23. März 1934. 
In tiefer Trauer: Martha Lemle mit Kindern und Enkelkindern."    

     
Hochzeitsanzeige von Nathan Maier und Ella geb. Klopfer (1936)     

Fischach BayrGZ 01071936a.jpg (23190 Byte)Anzeige im "Bayerischen Israelitischen Gemeindeblatt" vom 1. Juli 1936: "Statt Karten: 
Nathan Maier - Ella Maier geb. Klopfer. Fischach - München. Vermählte. 
5. Juli 1936. Trauung: 1 Uhr Synagoge Herzog-Rudolfstraße (München)."  

       
       
Weitere Dokumente  
Ansichtskarte mit Fotos jüdischer Häuser / Gewerbebetriebe und weitere Dokumente
   
(Karte aus der Sammlung von Peter Karl Müller, Kirchheim / Ries) 

Die Karte wurde vermutlich
 zwischen 1911 und 1914
 verschickt  
Fischach Dok 195a.jpg (206464 Byte) Fischach Dok 195.jpg (150032 Byte) Fischach Dok 195e.jpg (102147 Byte)
   Hinweis: die jüdischen Familien Maier, Gunz, Mendle und Deller werden
 auch sonst auf dieser Seite von "Alemannia Judaica" zu Fischach genannt. 
Metzgerei und Viehhandel 
von M. J. Maier
            
Fischach Dok 195b.jpg (104046 Byte) Fischach Dok 195c.jpg (106841 Byte) Fischach Dok 195d.jpg (119275 Byte) Fischach Dok 195f.jpg (116804 Byte)
Firma Leopold Maier  Eisenhandlung Gunz  Js. Mendle  Firma Deller 

     

Ansichtskarte von Fischach 
(1908) 
(aus der Sammlung von Peter Karl Müller /
 Kirchheim / Ries)  
Fischach Dok 14020.jpg (155878 Byte) Fischach Dok 14020a.jpg (145159 Byte)

Absender der obigen, am 2. Juni 1908 verschickten Karte war Hermann Levi. Die Karte zeigt die Obere Straße in Fischach. Auf der Bildseite grüßt als unbekannt Klara Levi. Über den Adressaten Willy Stöckel ist nichts bekannt; Kaufmann Loeb betrieb ein Manufaktur-, Ausstattungs- und Möbelgeschäft in Dieburg
Hermann Levi wurde am 9. März 1887 in Fischach geboren als Sohn von Sigmund Levi aus Fischach und Klara Levi, geborene Oberdorfer aus Hainsfarth. Hermann Levi verlor sein Leben am 21. März 1915 als Soldat des 8/Grd. R. 110 im Ersten Weltkrieg. Angaben nach der Website "Jewish Genealogy in Bavaria": http://jgbs.org/SuperSearch.php?Sp=3&Book=matrikel&Com=7 und http://jgbs.org/detail.php?book=matrikel&id=%205368&mode=  .   

 
Briefumschlag  an Salomon Maier 
in Fischach (1892) 

(aus der Sammlung von Peter Karl Müller) 
Fischach Dok 14025.jpg (148938 Byte)  

Der obige Brief an die Cigarrenhandlung Salomon Maier in Fischach wurde am 9. Januar 1892 aus Schwäbisch Gmünd von Moritz Maier, Lehrer, Ingolstadt verschickt. Es konnte noch nicht in Erfahrung gebracht werden, ob Moritz Maier damals - was zu vermuten ist - als jüdischer Religionslehrer in Ingolstadt tätig war.     

     
Postkarte an Salomon Maier in Fischach (1891)  
(aus der Sammlung von Peter Karl Müller) 
Ingolstadt Dok 1891.jpg (109099 Byte) Ingolstadt Dok 1891a.jpg (149855 Byte)

Obige Karte wurde geschrieben am 13. Oktober 1891 in Schwäbisch Gmünd, einen Tag nach Jom Kippur 5652 der jüdischen Zeitrechnung, von Lehrer Moritz Maier, Ingoldtadt (siehe Stempel auf Anschriftenseite). Empfänger waren wohl die Eltern und Geschwister von Moritz Maier (vgl. letzte Textzeile). 
Text der Karte: "Meine Lieben. Ich kam in Besitze des lieben Benno´s seines Briefes und freute mich von Euch Gutes zu hören. Für  ... besten Dank. Habt Ihr Jom Kippur gut gefastet ? Ich ging Montag morgen um 1/2 sieben Uhr in Betsaal und ging nicht vor Abends 6 Uhr aus demselben heraus. Könnt nun hieraus schließen daß ich sehr gut gefastet habe. Meine Wäsche werde über Sukkot hier behalten. Seit also an den kommenden Feiertagen recht vergnügt, dies wünscht Euer Euch liebender Sohn Sohn und Bruder Heinrich Gmünd, den 13. Oktober 91"    

     
 Vertreter-Besuchsankündigung der
Fa. J. Mendle & Comp. (1910)

(aus der Sammlung von Peter Karl Müller)
   

Es handelt sich um eine Besuchsankündigung der Fischacher Firma J. Mendle & Comp. (mit einem umfangreichen Waren-Handelssortiment). Die Postkarte wurde 1910 versandt. Auf ihr wird der Besuch von Herrn Max Heufeld angekündigt. In dem Ausstellungskatalog "Ein fast normales Leben - Erinnerungen an die jüdischen Gemeinden Schwabens" anlässlich "10 Jahre Wiedererrichtung der Synagoge Augsburg – 10 Jahre Gründung des Jüdischen Kulturmuseums" findet sich S. 98 im Kapitel "Der Laden nebenan" eine Geschäftsanzeige der Fa. Mendle & Comp., in der als Inhaber Max Heufeld angegeben ist (rechts). Ob die Fa. Mendle identisch ist mit dem Haus "Js. Mendle" auf der Ansichtskarte Fischach mit den verschiedenen Fotos (siehe oben) ist nicht bekannt.

     
Postkarte von Lili Steiner geb. Lemle 
an Dr. Oppenheimer in Fürth (1924) 

(aus der Sammlung von Peter Karl Müller)  
Fischach Dok 1509a.jpg (186330 Byte) Fischach Dok 1509b.jpg (214805 Byte) Fischach Dok 1509.jpg (177088 Byte)

Die Postkarte mit einer Flugzeugaufnahme von Fischach wurde geschrieben von Lili Steiner an Dr. Oppenheimer in Fürth, versandt am 22. August 1924. Sie schreibt: "Meine lieben Oppenheimer. Recht herzlichen Dank für Ihre Grüße aus Brückenau. Uns geht es hier glänzend. Lottchen fühlt sich recht wohl. Sie ist von morgens bis abends im Garten und unterhält sich dabei recht gut. Recht abgebrannt ist Sie schon. Die Kost im Hotel Lemle behagt ihr fein. Mit Bangen denke ich schon wieder an unsere Abreise. Grüßen Sie Ihre Eltern vielmals und nehmen Sie selbst innige Grüße von Ihrer Lili Steiner. Meine Eltern lassen Sie alle grüßen."
Lili Steiner geb. Lemle (geb. 16. Januar 1900 in Fischach) war seit 21. Mai 1922 (in Fischach) verheiratet mit Dr. jur. et. rev. pol. Friedrich Steiner (geb. 8. November 1888 in Oettingen). Die Tochter Lotte Steiner wurde am 2. Mai 1924 in Fürth geboren. Als die Karte geschrieben wurde, war Lotte Steiner noch keine vier Monate alt und die Familie war wahrscheinlich auf Besuch bei den Eltern von Lili Steiner (Samuel Lemle und Martha geb. Mendle). Auf der Karten-Vorderseite ist ein handgeschriebener Hinweis "Unser Haus mit Garten" und ein von Hand eingerahmtes Grundstück zu sehen, vermutlich das Elternhaus von Lili Steiner und der auf der Karte beschriebene Garten. Friedrich und Lili Steiner wurden am 13. März 1943 nach Auschwitz deportiert und ermordet. Der Tochter Lotte Steiner gelingt die Emigration im August 1939 nach London. Sie lebte später in Toronto.
Dr. Joseph Oppenheimer (geb. 29. Mai 1887 in Fürth) war seit 23./24. Januar 1909 in zweiter Ehe verheiratet mit Rosa geb. Kaiser (geb. 21. November 1884 in München). Das Paar hatte ein Kind. Rosa Steiner und ihr Kind mussten bei Novemberpogrom 1938 mit ansehen, wie Joseph Oppenheimer nur im Pyjama bekleidet von Nazi-Schergen auf einen Lkw gezerrt und abtransportiert wurde. In einem späteren Schreiben wurde Ihnen der Tod von Joseph Oppenheimer mitgeteilt - gestorben an einer "Lungenentzündung". Joseph Oppenheimer war vor seinem Berufsverbot als Chirug am jüdischen Krankenhaus und langjähriger ärztlicher Leiter des Arbeiter-Samariter-Bundes.
Quellen u.a.: http://www.juedische-fuerther.de/index.php/memorbuch-opfer-der-shoah/opfer/opfer-o      

      
      
      
Zur Geschichte der Synagoge                   
(Foto der Urkunde: Th. Harburger. Inventarisation s. Lit. S. 199)     
   
Zunächst (seit der Niederlassung in der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts) war vermutlich ein Betsaal in einem der jüdischen Häuser eingerichtet. 

Fischach Synagoge 151.jpg (94207 Byte)1739 konnte die jüdische Gemeinde von ihrem Mitglied Simon Mendle einen Bauplatz für eine Synagoge kaufen. Die Ortsherrschaft war damals nicht bereit, der Gemeinde ein Grundstück für den Bau einer Synagoge zur Verfügung zu stellen. Der Kaufvertrag vom 13. April 1739 befand sich 1927 noch im Besitz der jüdischen Gemeinde. Am 11. Mai 1927 erstellte Theodor Harburger die Fotografie links. Über den Verbleib der Urkunde ist nichts bekannt.  

Der Text der Urkunde beginnt mit dem Namen des Verkäufers: "Ich Simon Mündle Burgauischer Schutzverwanter Heebreer zue Fischach..." 

Die Synagoge dürfte noch 1739/40 erbaut worden sein.

Bei der Synagoge handelte es sich um ein stattliches Fachwerkhaus. Die Synagoge war bis 1938 Zentrum des jüdischen Gemeindelebens in Fischach. 1900 und 1934 ist sie renoviert worden. Beim Novemberpogrom 1938 kam es zunächst zu keinen Ausschreitungen in Fischach. Doch wurde am 15. November 1938 die Synagoge durch SA-Männer aus Augsburg geschändet, die Inneneinrichtung zerstört. Ältere Juden des Ortes waren gezwungen worden, sich Zylinderhüte aufzusetzen und die Synagoge und das Gemeindehaus auszuräumen. 21 Torarollen, wertvolle Tora-Vorhänge aus der Mitte des 18. Jahrhunderts und andere Ritualien, Möbel und Geräte sowie das Gemeindearchiv wurden zur Gestapo nach Augsburg gebracht. Auf behördliche Anweisung wurde die Synagoge wenig später zu einer Turnhalle umgebaut. 

Das Synagogengebäude wurde nach 1945 wiederum umgebaut. Derzeit befinden sich Arztpraxen in dem Gebäude. Äußerlich ist in der Ostwand noch die Lage des Toraschreines zu erkennen.    

Als besondere Erinnerung an die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Fischach ist im Israel Museum Jerusalem eine ausgemalte Sukka (Laubhütte) aus der Zeit um 1825 zu sehen. 
In Fischach selbst bestehen an Erinnerungsmalen: eine Gedenktafel im Rathaus mit Namen ermordeter jüdischer Personen aus Fischach. Am Eingang zur Triebgasse befindet sich ein Denkmal zur Erinnerung an die jüdische Gemeinde. An verschiedenen Häusern erinnern Gedenktafel an deren Geschichte. Der Name des "Judenhofes" markiert das Zentrum der jüdischen Ansiedlung im Ort.   
   
   
Adresse/Standort der SynagogeAm Judenhof 4     
   
   
Fotos         
(Quellen: Historische Karte aus der Sammlung Hahn; Innenaufnahme aus G. Römer: Schwäbische Juden S. 268; Historische Fotos der Ritualien von Theodor Harburger 1927/30 s.Lit.)  

Historische Ansichtskarte von Fischach 
mit der Synagoge   
Fischach Synagoge 200.jpg (197176 Byte) Fischach Synagoge 200a.jpg (128675 Byte) Fischach Synagoge 200bb.jpg (111191 Byte)
Die Karte wurde im November 1901 von Fischach nach Hürben-Krumbach verschickt. Absenderin war Emma Öttinger in Fischach, Adressatin Frl. Klara Neuburger (Familie Benno Neuburger) in Hürben-Krumbach. Emma Öttinger schrieb: "Freundlichen Gruß Dir liebe Klara und Deinen lieben Eltern von Deiner Freundin Emma Öttinger".   
     
Historische Innenaufnahme 
mit Blick zum Toraschrein
Fischach Synagoge 010.jpg (121747 Byte)  
                  
Ritualien aus der Synagoge und aus Privatbesitz von Gemeindegliedern
(Fotos von 1927/30)  
 
Fischach Synagoge 154.jpg (71262 Byte) Fischach Synagoge 152.jpg (82545 Byte) Fischach Synagoge 153.jpg (72820 Byte)
Leviten-Kanne aus dem Besitz 
von Albert Deller
Chanukka-Leuchter aus dem Besitz des
 David Gunz (Anfang 19. Jahrhundert)
Chanukka-Leuchter aus dem 
Besitz des Albert Deller
         
Fischach Synagoge 155.jpg (66660 Byte) Fischach Synagoge 150.jpg (68065 Byte) Fischach Synagoge 158.jpg (29829 Byte)
Kohanim-Waschgerät aus dem 
Besitz von Leopold Götz
Chanukka-Leuchter aus dem 
Besitz von Isaak Gerstle
Tora-Aufsatz (Rimmon) aus 
Gemeinde-Besitz (18. Jahrhundert)
     
Fischach Synagoge 156.jpg (76863 Byte) Fischach Synagoge 157.jpg (80224 Byte) Fischach Synagoge 159.jpg (80362 Byte)
Memorbuch der Gemeinde: erste Seite mit Segenssprüchen (Baruch...) und 
letzte Seite (rechts), geschrieben 1738 von Zwi Hirsch aus Lemberg.
Tora-Vorhang (Parochet) aus der 
Synagoge, gestiftet im Jahr 1719
     
Fischach Synagoge 161.jpg (62668 Byte) Fischach Synagoge 160.jpg (54178 Byte) Fischach Synagoge 162.jpg (71184 Byte)
Tora-Schild (Tass) aus der Synagoge (in 
der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts 
in Oettingen angefertigt; erhalten im
 Jüdischen Kultusmuseum Augsburg)
Tora-Schild (Tass) aus der Synagoge 
(um 1783/85 in Augsburg angefertigt) 
Tora-Schild (Tass) aus der Synagoge 
(um 1700 in Augsburg angefertigt; 
erhalten im 
Jüdischen Kulturmuseum Augsburg)
 
        
Das ehemalige Synagogengebäude in den 1980er-Jahren
(Foto: Schwierz s. Lit. S. 239) 
Fischach Synagoge 170.jpg (80755 Byte) Neue Fotos werden noch ergänzt; 
über Zusendungen freut sich der 
Webmaster von Alemannia Judaica;
 Adresse siehe Eingangsseite.
         
Die Fischacher Sukka (Laubhütte)
(Fotos: obere Reihe links Israel-Museum Jerusalem; Mitte und rechts aus: Ruth Gay. Geschichte der Juden in Deutschland 1993 Tafeln VIII und IX; untere Reihe aus: Bezalel Narkiss: Geschichte der jüdischen Kultur in Bildern. Jerusalem 1973 S. 187-191)
  
Fischach Sukka 102.jpg (70668 Byte) Fischach Sukka 100.jpg (61340 Byte) Fischach Sukka 101.jpg (50018 Byte)
Die Sukka im
 Israel-Museum 
Die Laubhütte aus Fischach war im Besitz der Familie Deller, die am Ort eine
 Schnapsfabrik betrieb. Bis 1933 wurde die Sukka zum Laubhüttenfest aufgestellt.
     
Fischach Sukka 120.jpg (57176 Byte) Fischach Sukka 122.jpg (79312 Byte) Fischach Sukka 123.jpg (69921 Byte)

      
      
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte  

September 2010: Pressebericht über die Spuren jüdischen Lebens in Fischach zum Europäischen Tag der jüdischen Kultur 2010     
Fischach PA 092010.jpg (53431 Byte)Foto links: Inschriftentafel des Grabsteines für Albert Fromm.     
Artikel in der "Augsburger Allgemeinen" vom 1. September 2010 (Artikel): "Spuren jüdischen Lebens in Fischach. 
Fischach Jahrhundertelang gab es sie in Fischach: viele jüdische Mitbürger. Schon von 1573 sind Dokumente über Itzig, Aron und Salomon vorhanden, die mit Vieh und Pferden handelten, eigene Häuser und teilweise auch eigenes Land hatten. Wahrscheinlich waren ihre Vorfahren einige Generationen zuvor aus Augsburg vertrieben worden. Anfang des 19. Jahrhunderts war fast die Hälfte der Fischacher Bevölkerung jüdisch. Keinen einzigen Juden gab es hingegen mehr nach dem 10. August 1942. In einer zweiten Deportationswelle wurden zur Zeit der Naziherrschaft die letzten Juden weggebracht, viele andere waren zuvor schon geflohen.

Beleuchtet wird die Geschichte der jüdischen Bevölkerung in Fischach am Sonntag, 5. September, zum europäischen Tag der jüdischen Kultur. Zum 11. Mal veranstalten jüdische und nichtjüdische Organisationen diesen Tag, der gleichzeitig in 26 Ländern von Schweden bis in die Türkei und von Großbritannien bis in die Ukraine begangen wird.
In Bayern steht neben München besonders Bayerisch-Schwaben im Blickpunkt. Eine der bedeutendsten Gemeinden entwickelte sich neben Augsburg in Fischach. Deren Geschichte soll nun am Sonntag von zwei Seiten beleuchtet werden. Zunächst plant die Marktgemeinde Fischach vormittags eine Führung über den jüdischen Friedhof. Mehr als 400 Gräber sind hier noch erhalten. Bis in die 40er Jahre des vergangenen Jahrhunderts fanden traditionelle Beisetzungen statt. Am Nachmittag macht sich dann Annemarie Fendt vom Kulturverein Kern bei einer Führung durch Fischach auf die Suche nach den Spuren der ehemaligen Mitbürger. Michael Wundenberg berichtete kürzlich von einem interessanten Fund: Sein Haus, gebaut 1728, ist das älteste jüdische Haus in Fischach und gehörte einst Albert Fromm, einem Viehhändler. Er ist 1936 gestorben und in Fischach beerdigt. Seine Frau wollte danach nach Israel ausreisen, wurde aber deportiert. Beim Abbruch einer Wand entdeckte Wundenberg eine jüdische Grabinschrift, die das Haus beschützen sollte. 
Erhalten sind außerdem Zeugnisse in jüdischen Zeitungen und Zeitschriften ab dem Ende des 19. Jahrhunderts. Mal suchte ein Metzger einen Burschen, mal ein Zigarrenhändler einen Lehrling für 'Bureau und Lager'. 1739 konnte die jüdische Gemeinde von ihrem Mitglied Simon Mendle einen Bauplatz für eine Synagoge kaufen, die am heutigen Judenhof 4 errichtet wurde. Die Synagoge dürfte noch 1739/40 erbaut worden sein. Es handelte sich um ein stattliches Fachwerkhaus. Die Synagoge war bis 1938 Zentrum des jüdischen Gemeindelebens in Fischach. 1900 und 1934 ist sie renoviert worden. Beim Novemberpogrom 1938 kam es zunächst zu keinen Ausschreitungen in Fischach. Doch wurde am 15. November 1938 die Synagoge durch SA-Männer aus Augsburg geschändet. Auf behördliche Anweisung wurde sie wenig später zu einer Turnhalle umgebaut; heute befinden sich Arztpraxen in dem Gebäude. Äußerlich ist in der Ostwand noch die Lage des Toraschreines zu erkennen. (jah)
Termine Zum europäischen Tag der jüdischen Kultur am Sonntag, 5. September, gibt es in Fischach um 11 Uhr eine Führung über den jüdischen Friedhof, Kohlbergstraße (Männer bitte mit Kopfbedeckung), Infos beim Markt Fischach, Telefon (0 82 36) 5 81-0. Um 14.30 Uhr beginnt eine Führung durch das jüdische Fischach, Treffpunkt am Rathaus, Hauptstraße 16, Infos bei Annemarie Fendt, Telefon (0 82 36) 13 13."  
  
September 2010: Bericht über zwei Führungen am "Tag der Europäischen jüdischen Kultur"    
Artikel in der "Augsburger Allgemeinen" vom 8. September 2010 (Artikel): "Zeugnisse jüdischer Vergangenheit. 
Fischach.
Der jüdische Friedhof und die jüdischen Häuser von Fischach standen im Mittelpunkt zweier Führungen durch Fischach zum europäischen Tag der jüdischen Kultur. Der Friedhof wurde 1774 angelegt. Vorher mussten die Toten entweder auf dem jüdischen Friedhof in Augsburg-Kriegshaber oder in Burgau begraben werden. Ursprünglich umfasste der Friedhof 420 Gräber, heute sind noch 403 erhalten. Der älteste Grabstein stammt aus dem Jahr 1796, die letzte Beerdigung fand 1942 statt. 
Wie die Markträtin Hildegard Kaes, die durch den Friedhof führte, erklärte, wird der Reichtum der in Fischach lebenden Juden auch an den Grabsteinen sichtbar. Die der ärmeren Bürger sind aus Sandstein, die der reicheren aus Marmor gefertigt. Dass die Juden in Fischach insgesamt wohlhabend waren, zeigt sich daran, dass sie 68 Prozent des Steueraufkommens leisteten. 1941 lebten 69 Juden in Fischach, die glaubten, dort sicher zu sein. 1942 wurden alle von ihnen deportiert.
Mit dem Aufkommen der Nationalsozialisten wurde der Friedhof mehrfach geschändet. 1928, 1932 und 1935 wurde eine größere Anzahl von Grabsteinen beschädigt oder zerstört. In der Pogromnacht selbst, so Hildegard Kaes, sei in Fischach nichts passiert, doch kamen Nationalsozialisten aus Augsburg, die die Synagoge zerstörten. Einem mutigen Fischacher, dessen Name nicht bekannt ist, gelang es, die Thora zum katholischen Pfarrer nach Zusmarshausen zu bringen.
Die Gräber der Juden sind alle nach Osten, Richtung Jerusalem, ausgerichtet. Nach alter Tradition werden die Gräber nicht mit Blumen geschmückt, sondern der Besucher legt einen Stein auf das Grab, um zu zeigen, dass der Tote nicht vergessen ist. Auf den Grabsteinen selbst ist das Todesdatum in der jüdischen Jahreszahl festgehalten und auf manchen findet man neben dem Davidstern auch Lobsprüche. Heute wohnen laut Markträtin Kaes keine Juden mehr in Fischach. Deren Angehörige kommen aber regelmäßig aus aller Welt, um ihre Toten zu ehren. (mima)
Besichtigung: Gepflegt wird der Friedhof von der Marktgemeinde Fischach. Er kann nach Anmeldung besichtigt werden."   
 
Juli 2019: Erinnerung an das Schicksal der in Fischach geborenen Anita Heufeld und anderer Kinder auf der Flucht  
Abbildung links: Jüdische Flüchtlingsmädchen aus dem Deutschen Reich, September 1939, Tynemouth, Großbritannien – 2. Reihe, ganz r.: Anita Heufeld, geb. 1925 in Fischach © United States Holocaust Memorial Museum
Artikel von Dieter Ferdinand "a3kultur.de" vom 23. Juli 2019: "Kinder flüchten über Grenzen – und dann? Das Jüdische Museum Augsburg Schwaben zeigt bis 31. Oktober die Ausstellung 'Über die Grenzen. Kinder auf der Flucht 1939/2015' in der ehemaligen Synagoge Kriegshaber.
Geflüchtete Kinder stehen im Mittelpunkt. Verglichen werden Situationen und Erfahrungen jüdischer Kinder, die 1938/39 durch Kindertransporte aus Deutschland nach England entkamen, und die Situation von unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten heute. Der Vergleich mit der Nazizeit stellt die Einmaligkeit der Shoa nicht infrage, es geht um eine Brücke in die Gegenwart. 'Wenn es uns nicht gelingt, Kindern Sicherheit zu geben, sind wir verloren', sagte Museumsleiterin Barbara Staudinger bei der Eröffnung.
Die Kuratorinnen Souzana Hazan und Monika Müller stellen Geflüchtete vor allem aus dem Raum Augsburg mit Fotos und Dokumenten vor. Die meisten wussten nicht, wo ihre Eltern sind, und waren traumatisiert. Dazu gehörte die 1925 in Fischach geborene Anita Heufeld, die 1939 nach England kam, dort 1945 den US-Soldaten Rudolf Fellner heiratete und erst spät erfuhr, dass ihre Eltern in Auschwitz ermordet wurden. Sie starb 2017 in Pittsburgh. Ihre Tochter Kim Fellner war nach Augsburg gekommen, erzählte von ihrer Mutter und wandte sich gegen jede Gewalt. Ernst und Rudolf Fahrnbacher aus Augsburg konnten die Unsicherheit über das Schicksal der Eltern nicht ertragen. Ernst erhängte sich 1941, Rudolf beging 1946 Selbstmord, nachdem er erfahren hatte, dass die Eltern in Auschwitz ermordet worden waren. Auch das Schicksal von Siegbert und Liese Einstein aus Kriegshaber wird dargestellt. Liese überlebte als Einzige ihrer Familie den Krieg und lebt in den USA.
Die meisten Geflüchteten von heute sind traumatisiert. Es bedurfte empathischen Einfühlungsvermögens, zu ihnen Vertrauen aufzubauen. Morteza Khavari aus dem Iran lebt in einer Augsburger Wohngruppe. Er malt, um wiederkehrende Erinnerungen an Kindheit und Flucht zu verarbeiten. Zohra S., geboren 1997 in Afghanistan, hat das Berufsziel Hotelkauffrau. Sie malt Bilder, in denen sie ihre Sehnsucht nach Freiheit und Ausbildung thematisiert. Ein junger Geflüchteter spricht über den Schmerz der Trennung von Familie und Freunden. Ali Sultani aus Afghanistan lebt heute als Schüler in Augsburg. Er errang 2015 den ersten Platz bei der Meisterschaft in Taekwondo und wurde von Landrat Martin Sailer ausgezeichnet.
Nach der Eröffnung startete eine Nachtaktion von Kriegshaber zum Rathausplatz. Die Wiener Künstlerin Starsky hatte einen lichtstarken Projektor auf einen Lastwagen montiert und projizierte Texte in alle Richtungen, etwa: 'Sie gingen fort und kamen nie wieder zurück', 'Flucht, Flucht, Flucht', 'Weltweit sind 7 Millionen Menschen auf der Flucht', 'Es war schrecklich, ohne Liebe aufzuwachsen'. Mit der empfehlenswerten Ausstellung begeht die ehemalige Synagoge Kriegshaber das fünfjährige Jubiläum ihrer Zugehörigkeit zum Jüdischen Museum Augsburg Schwaben. Sehr verdienstvoll ist der gut gelungene Brückenschlag zur Gegenwart.  www.jkmas.de/2019/06/ueber-die-grenzen-kinder-auf-der-flucht-1939-2015-3/ "  
Link zum Artikel   
über Anita Heufeld auch der Artikel von Katrin Diehl in der "Jüdischen Allgemeinen" vom 25. Juli 2019: "Das Mädchen aus Fischach. Die Synagoge Kriegshaber zeigt eine Ausstellung zu den Kindertransporten..."  
Link zum Artikel  
 

     
      

Links und Literatur

Links:     

bulletWebsite der Gemeinde Fischach 
bulletZur Seite über den jüdischen Friedhof in Fischach (interner Link)  
bulletMAYER-WEISKOPF.jpg (53346 Byte)Family sheet Mayer Weiskopf of Aub + Wallerstein + Fischach + Fuerth  
bulletJüdisches Kulturmuseum Augsburg-Schwaben  www.jkmas.de  
bulletNetzwerk Historische Synagogenorte in Bayerisch-Schwaben www.juedisches-schwaben-netzwerk.de  
bulletDigitales Synagogenarchiv für Bayerisch-Schwaben www.synagogenarchiv.jkmas.de beziehungsweise http://archiv.jkmas.de    

Literatur:  

bulletBaruch Z. Ophir/Falk Wiesemann: Die jüdischen Gemeinden in Bayern 1918-1945. Geschichte und Zerstörung. 1979 S. 466-468. 
bulletIsrael Schwierz:  Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern. Eine Dokumentation der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit. A 85. 1988 S. 239-240.
bulletPinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany - Bavaria. Hg. von Yad Vashem 1972 (hebräisch) S. 633-636.
bulletTheodor Harburger: Die Inventarisation jüdischer Kunst- und Kulturdenkmäler in Bayern. Hg. von den Central Archives for the History of the Jewish People Jerusalem und dem Jüdischen Museum Franken. Band 2 S. 187-201.
bulletGernot Römer: Schwäbische Juden. Leben und Leistungen aus zwei Jahrhunderten. 1990. (darin: Rabbi Mayer Weiskopf in Fischach S. 32-33)
bulletders.: Der Leidensweg der Juden in Schwaben. Augsburg 1983. zu Fischach S. 63-67.
bulletders.: Für die Vergessenen. Augsburg 1984. S. 97-104.
bulletJennifer Breger: Die Kunst rund um das Sukkotfest. Online zugänglich
bulletMichael Schneeberger: Der mühselige Gang ins Gäu. Über die Geschichte der Juden von Fischach. Reihe: Jüdische Landgemeinden in Bayern Nr. 16. In: Jüdisches Leben in Bayern. Mitteilungsblatt des Landesverbandes der israelitischen Kultusgemeinden in Bayern. 20. Jg. Nr. 102 vom Dezember 2006 S. 21-27.
bulletSynagogengedenkbuch BY 01.jpg (49758 Byte)"Mehr als Steine...." Synagogen-Gedenkband Bayern. Band I: Oberfranken - Oberpfalz - Niederbayern - Oberbayern - Schwaben. Erarbeitet von Barbara Eberhardt und Angela Hager. Hg. von Wolfgang Kraus, Berndt Hamm und Meier Schwarz. Reihe: Gedenkbuch der Synagogen in Deutschen. Begründet und herausgegeben von Meier Schwarz. Synagogue Memorial Jerusalem. Bd. 3: Bayern. Kunstverlag Josef Fink Lindenberg im Allgäu.    (mit umfassenden Quellen- und Literaturangaben)
ISBN 978-3-98870-411-3.
Abschnitt zu Fischach 440-452. 
bulletSchwaben Synagogen Lit 1401.jpg (163447 Byte)"Ma Tovu...". "Wie schön sind deine Zelte, Jakob..." Synagogen in Schwaben. Mit Beiträgen von Henry G. Brandt, Rolf Kießling, Ulrich Knufinke und Otto Lohr. Hrsg. von Benigna Schönhagen. JKM Jüdisches Kulturmuseum Augsburg-Schwaben. 2014. 
Der Katalog erschien zur Wanderausstellung "Ma Tovui...". "Wie schön sind deine Zelte, Jakob..." Synagogen in Schwaben des Jüdischen Kultusmuseums Augsburg-Schwaben und des Netzwerks Historische Synagogenorte in Bayerisch-Schwaben.   

     
      


 
    
Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the Holocaust". 
First published in 2001 by NEW YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad Vashem Jerusalem, Israel.

Fischach  Swabia. A Jewish settlement existed in the last quarter of the 16th century, augmented by Jews expelled from the Burgau margravate in 1617. A synagogue was built in 1739 and in 1867 the community numbered 284 (total 720). R. Shimon Simha Bamberger served as the community's last rabbi (1856-82), after which it came under the auspices of the Ichenhausen district rabbinate. In 1933, 127 Jews remained. Among the organizations active were the Central Union (C.V.), Zionist Organization, Agudat Israel, and the Hilfsverein. On 10 November 1938, 15 Jews were sent to the Dachau concentration camp. Only 40 left (35 emigrating) until 1940. The synagogue was converted into a sports arena shortly after Kristallnacht (9-10 November 1938), and the last 65 Jews were deported in 1942: 56 to Piaski (Poland) via Munich on 3 April and nine to the Theresienstadt ghetto on 10 August.    
          
           

                   
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Stand: 30. Juni 2020