Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Flieden (Kreis Fulda) 
Jüdischer Friedhof   
   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde           
     
Siehe Seite zur Synagoge in Flieden (interner Link)  
     
     
Zur Geschichte des Friedhofes             
     
Die Toten der jüdischen Gemeinde Flieden wurden zunächst in Fulda beigesetzt. Der jüdische Friedhof in Flieden wurde 1905 gemeinsam für die jüdischen Gemeinden Flieden und Neuhof angelegt. Die Friedhofsfläche umfasst 13,34 ar. Bereits vor und in der NS-Zeit wurde der Friedhof mehrfach von SA-Leuten, Jugendlichen oder unbekannten Friedhofschändern verwüstet. 

Nach 1945 wurde der Friedhof wiederhergestellt. 1947 wurde für die jüdischen NS-Opfer ein Ehrenmal durch die politischen Gemeinden Neuhof und Flieden errichtet, auf dem insgesamt 19 Namen (zwei aus Flieden) verzeichnet sind.
Der Text des Gedenksteins lautet: "Nach unmenschlichen Grausamkeiten mussten 19 Männer, Frauen und Kinder der jüdischen Gemeinden Neuhof und Flieden in Konzentrationslagern ihr Leben lassen"; dazu ein hebräischer Text (übersetzt:) "Es möge sich Gott erinnern an diejenigen, welche umgekommen sind durch die frevelhafte deutsche Naziregierung zur Heiligung des Namens und zur Heiligung des Volkes! Im Paradies möge ihre Seele Ruhe finden, für ewig werden sie nicht vergessen werden".  
  
  
Aus der Geschichte des Friedhofes 
Erste Schändung
en 1923 / 1934  

Flieden Israelit 26071923.jpg (45859 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 26. Juli 1923: "Flieden, 25. Juni (1923). Schon wiederholt mussten wir die Wahrnehmung machen, dass Rohlinge sich ein Vergnügen daraus machen, die Grabsteine auf dem jüdischen Friedhofe zu beschädigen. In den letzten Nächten scheinen wahre Vandalen in der Stätte des Friedens gehaust zu haben. Denn 13 Grabsteine sind zu unserem Schrecken aufgehoben und teilweise zertrümmert worden. Also nicht mal unseren Toten gönnt man ihre Ruhe. Hoffentlich gelingt es, die rohen Täter zu fassen!" 
 
Flieden Israelit 09081934.jpg (20994 Byte) Meldung in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 9. August 1934: "Flieden (Bezirk Fulda). Hier wurden auf dem jüdischen Friedhof 6 Grabsteine umgeworfen. Von den Tätern fehlt bis jetzt jede Spur."  

   
   
Lage des Friedhofes   
  
Der Friedhof liegt zwischen Flieden und Neuhof an der Bundesstraße 40 in Richtung Neuhof.   
   
   
Fotos: 
(Fotos von H. Hausmann, Wächtersbach, Aufnahmedatum: April 2005)  

Flieden Friedhof 201.jpg (58076 Byte) Flieden Friedhof 200.jpg (64176 Byte) Flieden Friedhof 207.jpg (27354 Byte)
Teilansichten des Friedhofes   Grabstein ... Adler  
   
Flieden Friedhof 206.jpg (29757 Byte) Flieden Friedhof 203.jpg (32391 Byte) Flieden Friedhof 202.jpg (41180 Byte)
Abgebrochene Säule für eine viel zu 
früh verstorbene Person  
Grabstein für 
Meier Goldschmidt  
Grabstein für Jettchen Kat
(gest. 1928)  
     
Flieden Friedhof 204.jpg (35188 Byte) Flieden Friedhof 205.jpg (31866 Byte)  
Denkmal von 1947 für die in der NS-Zeit ermordeten Juden aus Flieden und Neuhof   

     
      

Links und Literatur

Links:

Website der Gemeinde Flieden  
Zur Seite über die Synagoge in Flieden  (interner Link)  

Quellen:  

Hinweis auf online einsehbare Familienregister der jüdischen Gemeinde Flieden 
In der Website des Hessischen Hauptstaatsarchivs (innerhalb Arcinsys Hessen) sind die erhaltenen Familienregister aus hessischen jüdischen Gemeinden einsehbar: 
Link zur Übersicht (nach Ortsalphabet) https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/llist?nodeid=g186590&page=1&reload=true&sorting=41              
Zu Flieden sind vorhanden (auf der jeweiligen Unterseite zur Einsichtnahme weiter über "Digitalisate anzeigen"):    
HHStAW 365,188   Sterberegister der Juden von Flieden  1823 - 1885   https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v1230090    
HHStAW 365,186   Geburtsregister der Juden von Flieden  1823 - 1885; darin auch Beleg über den Kauf eines Grundstücks in Flieden für 267 Gulden durch den Gemeindeältesten Jakob Stern im Auftrag der jüdischen Gemeinde in Flieden, 1871      https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v2126647   
HHStAW 365,187   Trauregister der Juden von Flieden  1834 - 1885   https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v825429        

Literatur:       

Arnsberg I,178-180, II,121-122.  
Lit 400 Jahre Juden Rhoen.jpg (135549 Byte)Michael Imhof: 400 Jahre Juden in der Rhön. Herausgegeben von Zukunft Bildung Region Fulda e. V.
21 x 29 cm, 344 Seiten, 562 Farb- und 59 S/W-Abbildungen, Klappenbroschur. ISBN 978-3-7319-0476-2
(D) 39,95 €, (A) 41,10 €, CHF 45,90. 
Erschienen im Michael Imhof-Verlag. Informationsseite zur Publikation mit Downloads und "Blick ins Buch"   
Seit 400 Jahren waren Juden in den Landstädten und Dörfern der hessischen Rhön urkundlich verbürgt. Ende des Mittelalters und noch zu Beginn der Frühen Neuzeit aus ihren angestammten Wohngebieten vertrieben, fanden viele von ihnen auf den Territorien von Ritterschaften und der Universität Würzburg auch in der Rhön eine neue Bleibe. Erst mit der rechtlichen Gleichstellung der Juden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts setzte für sie ein wirtschaftlicher und sozialer Prozess ein, der den Namen Emanzipation verdient. In den Gemeinden der Rhön wurden sie zu wesentlichen Wegbereitern der Moderne. Dieser Entwicklung stellte sich ein zunehmender Antisemitismus schon in der Kaiserzeit entgegen. Als mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 der Judenhass zum Regierungsprogramm wurde, begann auch für die in der Rhön lebenden Juden eine Zeit der Demütigungen und Verfolgungen mit dem Ziel ihrer Vertreibung und Vernichtung.    

   
     

                   
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Stand: 14. Dezember 2017