Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


Eingangsseite

Aktuelle Informationen

Jahrestagungen von Alemannia Judaica

Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft

Jüdische Friedhöfe 

(Frühere und bestehende) Synagogen

Übersicht: Jüdische Kulturdenkmale in der Region

Bestehende jüdische Gemeinden in der Region

Jüdische Museen

FORSCHUNGS-
PROJEKTE

Literatur und Presseartikel

Adressliste

Digitale Postkarten

Links

 

    
Zurück zur Übersicht: "Jüdische Friedhöfe in der Region"   
Zurück zur Übersicht: "Jüdische Friedhöfe in Hessen"     
Zur Übersicht "Jüdische Friedhöfe in Frankfurt"                
     

Frankfurt am Main  
Jüdischer Friedhof Rat-Beil-Straße 
(mit altem Friedhof der Israelitischen Religionsgesellschaft) 
   

Übersicht: 

bulletZur Geschichte des Friedhofes Rat-Beil-Straße  
bulletBeiträge zur Geschichte des Friedhofes   
(aus jüdischen Periodika des 19./20. Jahrhunderts)  
bulletDie Lage des Friedhofes    
bulletFotos / Darstellungen 
bulletLinks und Literatur   

   

Zur Geschichte des Friedhofes Rat-Beil-Straße      
   
Der jüdische Friedhof an der Rat-Beil-Straße an der Rat-Beil-Straße wurde 1828 angelegt. Er ist heute von drei Seiten vom Frankfurter Hauptfriedhof eingeschlossen. Während den 100 Jahren der Belegung des Friedhofs Rat-Beil-Straße wurden annähernd 40.000 Gräber angelegt. Der klassizistische Torbau wurde nach Entwurf Friedrich Rumpfs gleichzeitig mit der Anlage des jüdischen Friedhofs 1828 errichtet. Die Friedhofsfläche umfasst 738,31 ar. 
    
Innerhalb des Friedhofes liegt der Friedhof der orthodoxen "Israelitischen Religionsgesellschaft". Die diesen Friedhofsteil umgebende Mauer ist noch großenteils erhalten.  
   
Nach der Anlegung des neuen jüdischen Friedhofes an der Eckenheimer Landstraße 1929 stand der Friedhof Rat-Beil-Straße gewöhnlich nur noch für die Beisetzungen von Familienangehörigen (Ehepartner usw.) zur Verfügung. 
    
Weitere Informationen vgl. Wikipedia-Artikel https://de.wikipedia.org/wiki/Alter_jüdischer_Friedhof_Rat-Beil-Straße   
     
     
     
Beiträge zur Geschichte des Friedhofes  
(aus jüdischen Periodika des 19./20. Jahrhunderts)   
    

Rundschreiben der Religionsgesellschaft betr. Anlage eines eigenen Friedhofes (1877)      

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10. Januar 1877: "Frankfurt a. M. im Januar (1877). Der Vorstand der israelitischen Religionsgesellschaft hat an die Mitglieder der von ihm vertretenen Gesellschaft das nachstehende Zirkular gerichtet:
Nach § 2 der Statuten unserer Religionsgesellschaft hat dieselbe die Aufgabe, die für Thora, Abodah und Gemiluth Chassadim (Tora, Gottesdienst und Wohltätigkeit) erforderlichen Anstalten herzustellen und zu erhalten.
'Für die zu den Anstalten der Gemiluth Chassadim (Wohltätigkeit) gehörige Herstellung und Unterhaltung eines Friedhofs lag bis jetzt ein Bedürfnis nicht vor. Nachdem jedoch der Austritt aus der Gemeinde für unsere Mitglieder zu einer religiösen Gewissenspflicht geworden, und der Gemeindevorstand durch Schreiben vom 13. d. M. den Mitgenuss der Gemeindeanstalten den ausgetretenen Mitgliedern selbst gegen einen entsprechenden Jahresbeitrag wiederholt versagt hat, ist auch ein eigener Friedhof, wie überhaupt das Begräbniswesen, in den Kreis derjenigen Anstalten getreten, deren Herstellung und Unterhaltung die Aufgabe unserer Religionsgesellschaft bilden.
§ 14 pos. I, und o, unserer Statuten überträgt dem Vorstande in Gemeinschaft mit dem Ausschusse das Recht der Begründung neuer Anstalten und des Erwerbes von Grundeigentum, und mussten es daher der Vorstand und Ausschuss als ihre dringende Verpflichtung erkennen, die zur Herstellung eines Friedhofs, und damit zur Vervollständigung der unserer Religionsgesellschaft obliegenden Institutionen, erforderliche Schritte zu tun.
'Wir beehren uns nunmehr Ihnen die ergebene Mitteilung zu machen, dass uns durch Reskript vom 29. d. von Seiten des königlichen Polizei-Präsidiums, unter Genehmigung der königlichen Regierung zu Wiesbaden, die Konzession zur Errichtung eines eigenen Friedhofs geworden, und haben wir zur Herstellung eines solchen das an den jüdischen Friedhof anstoßende Grundstück Gewann VI, Nr. 109, erworben.'
'Der Kaufpreis des Grundstückes ist in anerkennenswerter Opferwilligkeit durch freiwillige Beiträge seitens eines Teiles unserer Mitglieder gedeckt worden. Indem wir denselben hierdurch unsern wärmsten Dank aussprechen, erklären wir uns zur Empfangnahme von Beiträgen zu den Herstellungskosten gerne bereit.
'Wir werden die Instandsetzung des erworbenen Platzes für seine Bestimmung möglichst beschleunigen und ein Regulativ für diese Anstalt den Statuten gemäß feststellen.'"    

 
Einweihung des Grabdenkmals für Freiherr Mayer Carl von Rothschild (1888)       

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 17. Mai 1888: "Man schreibt aus Frankfurt am Main vom 7. dieses Monats. Heute Vormittag fand auf dem israelitischen Friedhof in Einweihung des Grabdenkmal des Freiherrn Mayer Carl von Rothschild statt. Viele Freunde und die Beamten des Hauses, sowie die Zöglinge des Israelitischen Frauenverein usw. hatten sich zur Feier eingefunden, während von der Rothschild'schen Familie niemand anwesend war. (Ist das zu begreifen?) Das Denkmal, von Herrn S. Holländer gefertigt, ist von Carrarischem Marmor und ruht auf zwei Stufen aus schwedischem Granit. Das Ganze ist im Renaissancestil gehalten und prachtvoll gearbeitet. Die Rückseite ziert eine umgekehrte Fackel und auf der Vorderseite steht außer dem Namen und dem Geburts- und Todestag der Spruch: 'Durch Weisheit wurde ein Haus gebaut und durch Verstand erhalten', und auf den Flächen zu beiden Seiten: 'Auf den Pfaden der Gerechtigkeit ist Leben, ihres Weges Bahn ist Unsterblichkeit und: 'Ich weiß, mein Gott, dass Du das Herz prüfest und an Redlichkeit Gefallen hast.' Herr Rabbiner Dr. Horovitz sprach zuerst ein Gebet und hielt dann eine Ansprache, welche die drei obigen Sprüche zum Texte nahm, und worin er des Verstorbenen scharfen Verstand und hohen Geist, dessen Wirken für Vaterland und Vaterstadt, dessen Werke der Liebe und des Erbarmens hervorhob. Er schloss mit einem Gebet für die Ruhe des Entschlafenen und das Wohl des Hauses, dem derselbe entstammte. Hierauf widmete Herr Otto Kanngießer auf Wunsch der Hinterbliebenen gleichfalls einige Worte dem Andenken des Freiherrn Mayer Carl von Rothschild, dessen hohe Geistesgaben, liebenswürdiges Wesen im näheren Umgang, tiefe Menschenkenntnis, Liebe zu Kunst und Wissenschaft er schilderte. Namens der Beamten legte Herr Gmaner einen Lorbeerkranz auf das Grab, an welchen sich noch viele anreihten."      

  
Unglücksfall bei einer Beerdigung (1911) 
     

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 10. März 1911: "Bei einer Beerdigung in Frankfurt am Main ereignete sich ein schwerer Unglücksfall. Bei der Herablassung des Sarges in das Grab rutschte Erde nach, der Grabstein des Nachbargrabes stürzte in das offene Grab und verletzte einen Mann derart, dass er mit schweren Verletzungen ins Spital gebracht werden musste. Der Vorfall mahnt zur Vorsicht".         

  
Gedenkfeier für einen jüdischen Offizier auf dem Friedhof (1914)
     

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 6. März 1914:  "Auf dem Frankfurter israelitischen Friedhof fand am Todestag des vor zwei Jahren verstorbenen Hauptmanns d.L. a.D. Gernsheim eine Gedenkfeier statt, die von dem Kriegerverein Worms ausging. Gernsheim war einer der letzten Offiziere jüdischen Glaubens der Großherzoglich hessischen Division. Er hat sich im deutsch-französischen Krieg 1870/71 ebenso wie die Leutnants Homberger (Infanterieregiment 116), Ettling (Infanterieregiment 117) und Neustadt (Infanterieregiment 17), alle jüdischer Konfession, ausgezeichnet".    

   
Eine Ehrenabteilung auf dem Friedhof für die Gefallenen der Gemeinde ist geplant (1916)
       

Frankfurt FrfIsrFambl 07071916f.jpg (27211 Byte)Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 7. Juli 1916: "Kleine Notizen. Die Israelitische Gemeinde plant auf ihrem Friedhof eine Ehrenabteilung für gefallene Kriegsteilnehmer mit einheitlichen künstlerisch ausgeführten Grabsteinen, die für Unbemittelte kostenlos erstellt werden sollen."       

   
Weihe des Ehrenfriedhofes der Gemeinde (1925)
     

Artikel im "Gemeindeblatt 
der Israelitischen Gemeinde
 Frankfurt" 
vom Dezember 1925     
Frankfurt Gbl dIsrGemFfm Dez 1925.jpg (395999 Byte) Frankfurt Gbl dIsrGemFfm Dez 1925a.jpg (632888 Byte) Frankfurt Gbl dIsrGemFfm Okt1929.jpg (283706 Byte)
       
   Frankfurt Gbl dIsrGemFfm Okt1929a.jpg (520013 Byte) Frankfurt Gbl dIsrGemFfm Okt1929b.jpg (555804 Byte)

Frankfurt Gbl dIsrGemFfm Okt1929c.jpg (404946 Byte)

Frankfurt Gbl dIsrGemFfm Okt1929d.jpg (403758 Byte)
       
Frankfurt Gbl dIsrGemFfm Okt1929e.jpg (397516 Byte) Frankfurt Gbl dIsrGemFfm Okt1929f.jpg (311125 Byte) Frankfurt Gbl dIsrGemFfm Okt1929g.jpg (551554 Byte) Frankfurt Gbl dIsrGemFfm Okt1929h.jpg (468970 Byte)Frankfurt Gbl dIsrGemFfm Okt1929i.jpg (25073 Byte)
       

  
Weihe des Ehrenfriedhofes der Gemeinde - Kurzbericht im "Israelit" (1925) 
      

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 12. November 1925:  "Einweihung des Ehrenfriedhofs der Israelitischen Gemeinde.
Eine stattliche Anzahl geladener Gäste hatte sich am vergangenen Sonntag auf dem Friedhof der israelitischen Gemeinde eingefunden, um den Feierlichkeiten der Einweihung des Ehrenfriedhofes für die im Weltkrieg gefallenen Söhnen der Gemeinde beizuwohnen. Den Einweihungsreden des Herren Gemeinderabbiner Lazarus und Salzberger folgten die Ansprachen und Kranzniederlegungen zahlreicher Kriegervereine, der republikanischen Bünde usw. Mit dem Kaddischgebet schloss die Feier. Die Anlage des Ehrenfriedhofes, der zahlreiche Gräber von Gefallenen birgt, ist das Werk des inzwischen verstorbenen Architekten Max Seckbach."  

   
Schändung des Friedhofes an der Rat-Beil-Straße (1930)  
    

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. Mai 1930: "Friedhofschändung in Frankfurt am Main. Auf dem Friedhof der Israelitischen Gemeinde an der Rat-Beil-Straße wurden am Sonntag, 18. Mai nachmittags, fünf in der Nähe der Mauer gelegene Grabsteine umgerissen und ein Stück des Friedhofs in brutaler Weise demoliert und verunreinigt. Den sofort angestellten Ermittlungen ist es gelungen, als Täter mehrere Schulknaben festzustellen, deren Bestrafung somit in die Wege geleitet werden kann. Die Täter sind unter Zuhilfenahme von aufgeschichteten Pflastersteinen über die Mauer gestiegen".              

  
  
Die Lage des Friedhofes  
 
An der Rat-Beil-Straße 
   
Link zu den Google-Maps  
(der grüne Pfeil markiert die Lage des Friedhofes)   
  
  
 Größere Kartenansicht  
     
     
Plan des Friedhofes   

Ffm Rat-Beil P001.jpg (68166 Byte) Link: Lageplan des Friedhofes Rat-Beil-Straße mit integriertem
 Friedhof der "Israelitischen Religionsgesellschaft"
 (Quelle: Meier-Ude/Senger s.Lit. S. 56-57) 

     
     
     
Fotos             

Der Friedhof im Sommer 2012 
(Aufnahmen von 20.8.2012; Fotos: J. Hahn)  

   
Frankfurt Friedhof A12210.jpg (202526 Byte) Frankfurt Friedhof A12211.jpg (93795 Byte) Frankfurt Friedhof A12258.jpg (168564 Byte) Frankfurt Friedhof A12212.jpg (180971 Byte)
Der nach dem Entwurf Friedrich Rumpfs
 gleichzeitig mit der Anlage des jüdischen
 Friedhofs 1828 errichtete klassizistische Torbau
Hinweistafeln: links zum Torbau; 
rechts zum Betreten des Friedhofes, 
darunter eine Zedaka-(Spenden-)Büchse 
Plan des Friedhofes mit Eintragung 
von Grabstätten wichtiger 
Persönlichkeiten 
 Das Foto oben in hoher Auflösung      Das Foto oben in hoher Auflösung  
     
Frankfurt Friedhof A12213.jpg (257748 Byte) Frankfurt Friedhof A12214.jpg (216545 Byte) Frankfurt Friedhof A12215.jpg (290822 Byte)
Sarkophagstein    Einfacher Grabstein - Rückseite 
deutsch beschriftet) - für Simon Mayer 
aus Höchst an der Nidder (1840-1866)  
Teilansicht 
des Friedhofes 
      
     Das Foto oben in hoher Auflösung  
     
Frankfurt Friedhof A12216.jpg (286663 Byte) Frankfurt Friedhof A12217.jpg (263032 Byte) Frankfurt Friedhof A12218.jpg (276442 Byte)
Teilansichten des Friedhofes     Die Grabsteine in den ältesten Reihen sind
 überwiegend hebräisch beschrift  
  Das Foto oben in hoher Auflösung    Das Foto oben in hoher Auflösung  
     
Frankfurt Friedhof A12219.jpg (236845 Byte) Frankfurt Friedhof A12220.jpg (274274 Byte) Frankfurt Friedhof A12221.jpg (263105 Byte)
 Grabsteine links für Lina Worms geb. Strauss
 verw. Grünebaum
(1864-1929) und
 Daniel A. Worms (1854-1926), rechts für
R. Isaak Mainz (1845-1931) und Frau  
 
  Teilansichten des Friedhofes      
   Das Foto oben in hoher Auflösung    
    
     
Frankfurt Friedhof A12222.jpg (99743 Byte) Frankfurt Friedhof A12223.jpg (275827 Byte) Frankfurt Friedhof A12224.jpg (259471 Byte)
Grabstein für Jacob Paupert aus Stadtlengsfeld
 (gest. 1845, 77 Jahre alt)
Gräber der Familie Rothschild, auf rechtem Foto: rechts: Freifrau Louise von Rothschild 
geb. von Rothschild
(1820-1854), rechts Freiherr Mayer Carl von Rothschild (1820-1886)   
   Das Foto oben in hoher Auflösung    
     
Frankfurt Friedhof A12225.jpg (258043 Byte) Frankfurt Friedhof A12226.jpg (270788 Byte) Frankfurt Friedhof A12227.jpg (227011 Byte)
  Das Foto oben in hoher Auflösung    
     
Frankfurt Friedhof A12228.jpg (251692 Byte) Frankfurt Friedhof A12229.jpg (265707 Byte) Frankfurt Friedhof A12230.jpg (262219 Byte)
Grabsteine für Henriette Wertheimber geb. 
St. Goar
(1829-1910) und Louis Wertheimber
 (1820-1893)
Teilansicht des Friedhofes; im 
Vordergrund zwei liegende 
Grabsteinplatten  
Hohe Grabsteine für Betty Schwarzschild 
geb. Reinach
(1808-1885) und Heinrich
 Schwarzschild
, Geh. Sanitätsrat (1803-1878)  
   Das Foto oben in hoher Auflösung    
     
Frankfurt Friedhof A12231.jpg (253255 Byte) Frankfurt Friedhof A12232.jpg (167112 Byte) Frankfurt Friedhof A12233.jpg (206562 Byte)
Links "abgebrochene Säule" für eine 
jung verstorbene Person, rechts davon Grabstein
 für Gumprich Seckbach (1798-1866)  
Grabsteine (links) für Babette Philippsohn geb.
 Seligmann
(1800-1871) und ihren Sohn Jacob
 Philippsohn
(1843-1871), beide aus .htm">Bendorf  
Grabsteine für Leopold Lenheim aus Fulda
 (1831-1854) und seine Schwester 
Therese Lenheim aus Fulda (1925-1855)
     
     
Frankfurt Friedhof A12234.jpg (225099 Byte) Frankfurt Friedhof A12238.jpg (229950 Byte) Frankfurt Friedhof A12237.jpg (236951 Byte) Frankfurt Friedhof A12235.jpg (229197 Byte)
Sarkophagstein für Isaac Löw Königswarter
 (1818-1877) und Elisabeth Königswarter 
geb. Lieben
(1827-1877)  
Grabstein für Anselm Mayer Freiherr 
von Rothschild
(1773-1855)   
Teilansicht des 
Friedhofes 
      
     
     
Frankfurt Friedhof A12236.jpg (169071 Byte) Frankfurt Friedhof A12239.jpg (233580 Byte) Frankfurt Friedhof A12240.jpg (251541 Byte)
   Grabsteine für Daniel Rosenthal (1824-1885) 
und Jette Rosenthal geb. Gutmann (1827-1877) 
 Grabsteine für Recha Pappenheim geb.
 Goldschmidt
(1820-1905) und ihre Tochter 
Bertha Pappenheim (1859-1936)  
     
     
     
Frankfurt Friedhof A12241.jpg (286294 Byte) Frankfurt Friedhof A12242.jpg (301148 Byte) Frankfurt Friedhof A12244.jpg (282556 Byte) Frankfurt Friedhof A12243.jpg (294673 Byte)
    Grab- und Gedenkstätte für jüdische Gefallene 
des Ersten Weltkrieges aus Frankfurt 
     
     
Frankfurt Friedhof A12245.jpg (292506 Byte) Frankfurt Friedhof A12246.jpg (243130 Byte) Frankfurt Friedhof A12252.jpg (258731 Byte)
 Grabanlage für Paul Ehrlich und 
Marianne Landau geb. Ehrlich 
vgl. Wikipedia-Artikel Paul Ehrlich  
 Frau Ida Crailsheimer geb. Dornberger
 (1873-1909) und Imanuel Crailsheimer 
aus Hohebach (1864-1937) 
 
     
     
Frankfurt Friedhof A12257.jpg (203197 Byte)Frankfurt Friedhof A12250.jpg (295977 Byte) Frankfurt Friedhof A12248.jpg (271272 Byte) Frankfurt Friedhof A12247.jpg (256909 Byte)
Hinweistafel und Umfassungsmauer des
 Friedhofes der Israelitischen
 Religionsgesellschaft 
Teilansichten des Friedhofes der Israelitischen Religionsgesellschaft 
   
     
     
Frankfurt Friedhof A12249.jpg (281786 Byte) Frankfurt Friedhof A12253.jpg (170849 Byte) Frankfurt Friedhof A12253a.jpg (94714 Byte) Frankfurt Friedhof A12254.jpg (327448 Byte)
Teilansicht des Friedhofes der 
Israelitischen Religionsgesellschaft
   
     
     
Frankfurt Friedhof A12255.jpg (249525 Byte) Frankfurt Friedhof A12256.jpg (249777 Byte) Frankfurt Friedhof A12256a.jpg (74163 Byte) Frankfurt Friedhof A12259.jpg (125382 Byte)
    Schild am Ausgang zur Rat-Beil-Straße  
     

         
         
Ältere Fotos
(um 2005)  

RatBeil 100.jpg (91298 Byte) RatBeil 103.jpg (67426 Byte) RatBeil 101.jpg (59270 Byte) RatBeil 102.jpg (67667 Byte)
Teilansicht  Grabstein über dem Grab von Moritz Daniel Oppenheim (1800-1882)  Grabstein für Salomon Schiff 

    
    
   
 
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte       

März 2020: Ein Förderkreis - Projekt' Sch’mot – Namen'  - kümmert sich um den Friedhof     
Artikel von Andreas Hartmann in der "Frankfurter Rundschau" vom März 2020: "Jüdischer Friedhof in Frankfurt: Verschwundene Erinnerungen
Ein Förderkreis kümmert sich um namenlose Gräber des Alten Jüdischen Friedhofs Frankfurt - auch der 92 Jahre alte Komponist Sam Adler unterstützt das.

In diesen Frühlingstagen ist der Alte Jüdische Friedhof an der Rat-Beil-Straße in Frankfurt ein fast märchenhaft verwunschener Ort. Blaue Leberblümchen bilden ganze Teppiche, die ersten Bäume werden schon grün, Vögel zwitschern, Eichhörnchen spielen zwischen den alten Grabsteinen. Mitten in der Stadt ist es hier ganz einsam, die meisten Passanten, die entlang der hohen Mauer an der vielbefahrenen Straße vorbeilaufen, waren noch nie dort – dabei ist der historische Friedhof tagsüber geöffnet, außer am Samstag, dem jüdischen Feiertag Sabbat. Männliche Besucher sollten aus Respekt eine Kopfbedeckung tragen, Frauen brauchen keine. Allerdings stören an vielen Stellen bunte Baustellenbänder die Idylle. Sie flattern zwischen den historischen Grabmalen im Wind oder umwinden die verwitternden alten Steine. 'Auf eine Art war das auch ein Glück', sagt der Frankfurter Autor und Journalist Armin H. Flesch, der in der Nachbarschaft wohnt und ein hervorragender Kenner des Friedhofs ist. 'Die Bänder haben mich erst darauf aufmerksam gemacht, wie schlecht es um die Grabmale bestellt ist. Das ist wie bei Bekannten, die zu Besuch kommen und einem sagen, dass es doch mal Zeit wäre, zu renovieren. Selbst war mir das gar nicht so bewusst, wie dringend das ist.' Immerhin liegen hier so prominente Bürger und Mäzene wie der Nobelpreisträger Paul Ehrlich oder Bertha Pappenheim, Sigmund Freuds geheimnisvolle Patientin 'Anna O.', die Bankiersfamilie Rothschild, der Erfinder Paul von Gans oder der bis heute als wundertätig verehrte Rabbi Israel von Stolin, an dessen Grabstein Besucher immer noch Zettel und kleine Steinchen ablegen und Kerzen anzünden. 200 Jahre Geschichte sind hier erlebbar, viele Grabmale zeigen das wachsende Selbstbewusstsein und Selbstverständnis der jüdischen Familien im Laufe des 19. Jahrhunderts. Manche der Monumente unterscheiden sich nur unwesentlich von den christlichen Gräbern der selben Zeit auf dem benachbarten Hauptfriedhof, sie spiegeln Moden und Geschmack der Zeit. 'Eigentlich sollten jüdische Grabsteine ganz schlicht sein', sagt Flesch. 'Und streng genommen haben auch Bäume hier nichts verloren.' Der heute integrierte Friedhof der orthodoxen Israelitischen Religionsgemeinschaft, wo auch das Grab des wundertätigen Rabbis zu finden ist, zeigt solche schlichten Steine. Auffällig auf dem 1822 geweihten Friedhof, der damals auch einige ältere umgebettete Bestattungen aufnahm, ist der schlechte Zustand vieler Gräber. Daran sind nicht nur Frost und Regen schuld, wie Flesch an zahlreichen Steinen zeigt. In der Nazizeit wurde der Friedhof an der Rat-Beil-Straße geschändet, nicht einmal die Toten ließ das NS-Regime in Ruhe. Die Spuren von Spitzhacken und Hämmern sind an vielen Stellen bis heute sichtbar. Vor allem aber raubten die Nazis die kupfernen oder bronzenen Buchstaben von den Steinen, um sie für Kriegswaffen einzuschmelzen. Sie fehlen bis heute, wer genau hinschaut, entdeckt noch die Befestigungsspuren oder Schatten der alten Schrift. 'Etwa ein Zehntel der Gräber ist dadurch namenlos', berichtet Flesch. Wer dort ruht, blieb aber bekannt, weil die Memorbücher erhalten blieben, in denen alle Beerdigungen auf dem Alten und Neuen Jüdischen Friedhof Frankfurt verzeichnet sind. Ein Förderkreis rund um Flesch will den Toten nun ihre Namen zurückgeben. Kleine Steintafeln sollen neben die Grabmale gestellt werden, so Fleschs Idee. Das kostet allerdings viel Geld, eine Ausschreibung werde zeigen, um welche Summen es geht, sagt er. Neben einigen prominenten Förderern hat Flesch auch den Musiker Vladislav Brunner gewonnen, der aus Bratislava stammt und seit 35 Jahren am hiesigen Opernhaus spielt. Mit seinem Kammerorchester Frankfurt will er bei einem Konzert Spenden sammeln. Der deutsch-amerikanische Komponist Sam Adler, gebürtiger Mannheimer, der vor wenigen Tagen 92 Jahre alt geworden ist, hat ein eigenes Werk für diesen Anlass komponiert. 'Wir mussten ihn gar nicht lange bitten', sagt Brunner. 'Er hat sofort zugesagt.' Ob Adler selbst zu der Uraufführung kommt, ist noch offen. 'Eigentlich wollte er in diesen Tagen in Mannheim sein, denn er reist noch. Aber das wurde wegen Corona leider abgesagt', berichtet Brunner. 'Da hätte ich ihn persönlich kennengelernt.' Eigentlich hätte dieser Tage auch der Vorverkauf für Brunners Benefizkonzert beginnen sollen, wegen der Ausbreitung des Coronavirus muss es nun aber ebenfalls auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Es werde aber auf jeden Fall nachgeholt, versprechen Flesch und Brunner.
SCH’MOT – NAMEN. Mit dem Projekt' Sch’mot – Namen' will ein Förderkreis rund um den Journalisten und Autor Armin H. Flesch Geld für den Alten Jüdischen Friedhof in der Rat-Beil-Straße Frankfurt sammeln. Etwa zehn Prozent der mehr als 30 000 Grabsteine tragen keine Namen mehr. Kleine Gedenktafeln, so wünscht sich die Initiative, sollen künftig anzeigen, wer hier bestattet wurde. Zum noch kleinen Förderkreis gehören neben Flesch unter anderem Jan Gerchow vom Historischen Museum, der Frankfurter Kämmerer Uwe Becker (CDU), der Musiker Vladislav Brunner, der Bundestagsabgeordnete Omid Nouripour (Grüne), Alt-Oberbürgermeister Andreas von Schoeler (SPD) und Salomon Korn von der Jüdischen Gemeinde Frankfurt. Auftakt für die Spendensammlungsoll ein Konzert in der Jüdischen Gemeinde Frankfurt sein, dessen Termin allerdings wegen der aktuellen Coronakrise auf unbestimmte Zeit verschoben worden ist. Der Geiger Vladislav Brunner dirigiert das Kammerorchester Frankfurt. Exklusiv zu diesem Anlass hat der deutsch-amerikanische Komponist Sam Adler das Werk 'Gedenkfeier – Gewidmet allen Frankfurter Juden, die noch über den Tod hinaus verfolgt wurden' geschrieben."
Link zum Artikel  

    
      

Links und Literatur 

Links:   

bulletInformationsseite der jüdischen Gemeinde Frankfurt zu den jüdischen Friedhöfen der Stadt: http://www.jg-ffm.de/web/deutsch/juedische-friedhoefe/  
bullet

Seite zum Friedhof auf der Website juedisches-frankfurt.de   

bulletWebsite http://www.juedisches-leben-frankfurt.de/     

Literatur:  

bullet Hinweis auf eine Dokumentation der beiden jüdischen Friedhöfe Rat-Beil-Straße: 
(Erschienen und bestellbar im Verlag Friedhof + Denkmal, Inh. Norbert Heyeckhaus, D-65624 Altendiez, Berg Straße 17, 
Tel.: 06432-98240-0 - Fax.: 06432-84297 - E-MailInformationsseiten/Website)   
Frankfurt CD RB.jpg (13448 Byte) Frankfurt CD2.jpg (15933 Byte) Frankfurt CD5.jpg (16364 Byte)
Gesamtdokumentation des jüdischen
 Friedhofs an der Rat-Beil Strasse in 
Frankfurt am Main. Diese Arbeits-Ausgabe
 beinhaltet alle Grabsteine (über 5000) von
 Feld 1-4 (alter Teil des Friedhofs). Die Teile
 2-3 und 5 erschienen im März/April 2005.
 Teil 4 ist bereits erschienen.
Eine fotografische Gesamtdokumentation 
vom Friedhof der "Israelitischen
 Religionsgemeinschaft" Ca. 2000
 hochauflösende Fotos dokumentieren 
den gesamten Friedhof mit allen im Jahr 
2004 existierenden Grabmalen.
  
Eine Auswahl mit über 400 
Grabmalen des jüdischen Friedhofs 
an der Rat-Beil Straße, mit vielen 
bekannten Persönlichkeiten.
  
  

    
    

                   
vorheriger Friedhof     zum ersten Friedhof    nächster Friedhof  

     

 

Senden Sie E-Mail mit Fragen oder Kommentaren zu dieser Website an Alemannia Judaica (E-Mail-Adresse auf der Eingangsseite)
Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 30. Juni 2020