Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Grüsen (Gemeinde Gemünden/Wohra, Kreis Waldeck-Frankenberg)
Jüdische Geschichte / Synagoge

Übersicht:  

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde  
Sonstiges     
bulletZur Geschichte der Synagoge   
bulletFotos / Darstellungen   
bulletLinks und Literatur   

   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english version)           
    
In Grüsen bestand eine jüdische Gemeinde bis 1938. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück. Zwischen 1744 und 1776 war eine jüdische Familie am Ort. Die am Ort lebenden Familien gehörten noch im 19. Jahrhundert zur Gemeinde im benachbarten Gemünden an der Wohra. Erst 1895 erfolgte eine offizielle Trennung von Gemünden und die Anerkennung als selbständige jüdische Gemeinde. In der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg war Grüsen wieder Gemünden zugeteilt, wenngleich weiterhin ein eigener Gottesdienst am Ort abgehalten wurde.   
    
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1835 24 jüdische Einwohner, 1861 34, 1885 55 (6,8 % der Gesamteinwohnerschaft), 1889 58 (in sieben Familien, darunter 16 Schulkinder), 1905 44. Die jüdischen Familien hatten fast ausschließlich den Familiennamen Marx, obwohl nicht alle miteinander verwandt waren. Die Familien lebten vom Vieh- und Manufakturwarenhandel. Fast alle Familien hatten etwas Landwirtschaft. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eröffneten mehrere der Familien Läden / Handlungen am Ort. Jakob Marx betrieb eine Gastwirtschaft - es war die einzige am Ort, in der auch die nichtjüdischen Einwohner zusammengekommen sind und beispielsweise die Kirmes abhielten.  
   
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule (Religionsschule), ein rituelles Bad und einen Friedhof. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war vermutlich zu keiner Zeit ein eigener jüdischer Lehrer angestellt. Den Religionsunterricht der jüdischen Kinder übernahm der Lehrer aus Gemünden. Die Vorbeterdienste in der Synagoge wurden ehrenamtlich durch Gemeindeglieder übernommen. Die Gemeinde gehörte zum Rabbinatsbezirk Oberhessen mit Sitz in Marburg.   
    
Im Ersten Weltkrieg fielen aus der jüdischen Gemeinde Julius Marx (geb. 11.1.1889 in Grüsen, gef. 19.1.1918) und Siegmund Marx (geb. 9.8.1891 in Grüsen, gef. 5.10.1916). Auf dem jüdischen Friedhof der Gemeinde erinnert ein Gedenkstein an die beiden Gefallenen.      
   
Um 1924 gehörten 24 Personen zur jüdischen Gemeinde (7,3 % der Gesamteinwohnerschaft). Um 1930 waren die folgenden sechs jüdischen Familien am Ort: Händler Sußmann Marx, Kolonialwarenhändler Bernhard Marx, Gastwirt Jakob Marx, Viehhändler Willi Marx, Viehhändler Hermann Marx, Kolonialwarenhändler David Stern. Vor 1933 war Bernhard Marx Mitglied der örtlichen Gemeindevertretung.       
   
In den Jahren nach 1933 ist ein Teil der jüdischen Gemeindeglieder auf Grund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts, der zunehmenden Entrechtung und der Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert. Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge zerstört (s.u.). Die letzten jüdischen Einwohner wurden im September 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert: Jettchen Marx, Sabine Marx und die beiden Töchter Selma und Herta. Danach gab es keine jüdischen Personen mehr am Ort.       
   
Seit April 1934 war in Grüsen ein Vorbereitungslager / landwirtschaftliche Ausbildungsstätte (Hachschara, auch Kibbuz Hag Shamash genannt) vor allem für jüdische junge Erwachsene, die sich für die Auswanderung nach Palästina vorbereiteten. Für eine landwirtschaftliche Ausbildung konnte man ein Zertifikat der britischen Regierung bekommen, das zur Auswanderung nach Palästina berechtigte. In Hessen bestanden vier solche Ausbildungsstätten: neben Grüsen in Külte (heute Stadtteil von Volkmarsen), in Gehringshof bei Fulda und Lohnberghütte bei Weilburg. In Grüsen stellte der jüdische Gastwirt Jakob Marx die Räume seiner Gastwirtschaft hierfür zur Verfügung. Die sechs jüdischen Familien vor Ort stellten gleichfalls Übernachtungsräume zur Verfügung und verpachteten ihr Land an die Reichsvertretung der Juden, die die Ausbildungsstätten einrichtete. Bis zu 40 junge Leute im Alter zwischen 18 und 25 Jahren wohnten und arbeiteten in der Folgezeit in Grüsen jeweils für einige Monate. Das Gebäude der Hachschara war regelmäßig Ziel von Angriffen von Nationalsozialisten und SS-Angehörigen. Die Ausbildungsstätte bestand bis zum Novemberpogrom, als SS-Angehörige das Lager überfielen, die dort befindlichen Personen verhafteten und in das KZ Buchenwald verschleppten. Von dort konnten sie jedoch wieder zurückkehren, nachdem dort festgestellt worden war, dass sie nachweislich auswandern wollten. Insgesamt waren zwischen 1934 und 1938 mindestens 125 jüdische Personen zur Ausbildung in Grüsen.            
  
Von den in Grüsen geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Franziska Kugelmann geb. Marx(1869), Anna Emma Mansbach geb. Marx (1865), Eva Marx (1879), Herta Marx (1906), Jettchen Marx geb. Wertheim (1873), Leopold Marx (1877), Rosa Marx (1887), Rudolf Marx (1867), Sabine Marx geb. Dreifuß (1871), Selma Marx (1900), Willi Marx (1877), Johanna Meier geb. Marx (1875), Johanna Plaut geb. Marx (1876, "Stolperstein" in Frankenberg, Obermarkt 14).      
    
    
    
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde 
   

Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde 
85. Geburtstag von Johanna Marx in Grüsen (1928)   
Anmerkung: im Artikel im "Israelit" steht falsch Gönsen für Grüsen und falsch 86. für 85.! 

Mitteilung in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 26. April 1928: "Gemünden a. Wohra, 22. April (1928). Ihren 85. Geburtstag beging Frau Witwe Johanna Marx im nahen Grüsen in größter Frische."  
 
Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 27. April 1928: "Grüsen. Am 21. dieses Monats feierte die alleinstehende Witwe Johanna Marx geb. Weinheim ihren 85. Geburtstag. Frau Marx, als Tante Hannchen weit bekannt und geschätzt, erfreut sich in allen Bevölkerungskreisen großer Beliebtheit. In früher Jugend ist sie aus ihrem Geburtshaus in Baden ausgewandert und mit einem Segelschiff nach Amerika zu einem Onkel gefahren. Dort verheiratete sie sich mit dem in Grüsen geborenen Säm. D. Marx, später siedelte die Familie wieder nach der alten Heimat über. In der neuen Welt, von der die Jubilarin noch gern erzählt, sind ihre Kinder geboren und bis auf einen Sohn, der im deutschen Industriegebiet wohnt, auch geblieben. Es ist der rüstigen Frau zu wüschen, dass sie noch lange Jahre in ihrem sauberen Häuschen bleibe, dass sie so frisch und munter wie heute noch recht oft die Freude an den regelmäßigen Briefen ihrer Kinder genieße."    
 
Anzeige in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 27. April 1928: "Für die vielen Wünsche und Ehrungen zu meinem 85. Geburtstag sage ich auf diesem Wege allen Freunden und Verwandten herzlichen Dank. 
Grüsen, April 1928. 
Frau Johanna Marx geb. Weinmann."      

  
  
Sonstiges        
Erinnerungen an die Auswanderungen im 19. Jahrhundert: Grabstein in New York für Isaac Marks / Marx aus Grüsen (1848-1897)     
Anmerkung: das Grab befindet sich in einem jüdischen Friedhof in NY-Brooklyn.   

Grusen NY Cyprus 1769.jpg (131507 Byte)   Grabstein für 
"Isaac Marks 
beloved husband of 
Rosa Marks 
born in Grüsen Germany 
July 8 1848 died Dec. 24 1897 Aged 40 years"   

    
Rechnungen jüdischer Gewerbebetriebe (1900 / 1909)     
(aus der Sammlung von Gerda Bingel)     

Gruesen Dok160.jpg (198054 Byte)Rechnung von Jacob Marx, Firma Herz Marx Witwe 
(Fahrrad-Handlung, Manufaktur- und Spezereiwaren-Handlung, Sämereien, Eisenwaren, Öfen, Herde). 
Die Rechnung über die Lieferung von Kartoffeln, Kautabak, Kaffeezucker und Leine wurde am 31. Mai 1909 an Frau Aug. Theis Witwe in Grüsen verschickt.   
  
Gruesen Dok161.jpg (213656 Byte)Rechnung von Sussmann Samuel Marx, Inhaber der Firma S. Marx, Grüsen 
(Branntwein, Eisenwaren, Landwirtschaftliche Maschinen, Düngemittel, Futterartikel, Weizen- und Roggenmehl, Klee- und Leinsamen). 
Die Rechnung über die Lieferung u.a. von einer Schippe mit Stil und einem Eimer wurde am 5. September 1900 an Herrn August Theis I verschickt.  

   
Erinnerung an den Viehhändler Benno Marx (1873-1942 Ghetto Theresienstadt)  

Gruesen PA 11052014.jpg (269947 Byte) Artikel von Horst Hecker in HNA.de vom 11. Mai 2014: "Viehhandel in der Bunstruth. 
Benno Marx ist ein bisher unbekanntes Opfer des Holocaust aus Grüsen..." 
Zum Lesen des Artikels bitte Textabbildung anklicken.    

    
    
Über die Hachscharah-Ausbildung in Grüsen     
Über die Mittleren Hachscharah - Berufsausbildungsstätten für jüdische Jugendliche, darunter die Hachscharah in Grüsen (1938)     

Artikel in "Jüdisches Gemeindeblatt für das Gebiet der Rheinpfalz" vom 1. März 1938: "Berufsausbildungsstätten für jüdische Jugendliche. 1. Mittleren-Hachscharah. Berufsausbildung der 15 bis 17jährigen, insbesondere in Deutschland.  
Mittleren - Hachscharah ist die berufliche, geistige, sprachliche und gesellschaftliche Vorbereitung jüdischer Jugend auf ein Leben der körperlichen Arbeit und der Gemeinschaft in Palästina. Die Arbeitszeit in der Mittleren-Hachscharah beträgt je nach Jahreszeit täglich 5 bis 9 Stunden. Der Rest des Tages ist mit Unterrichtsstunden belegt. Der Unterrichtsplan umfasst vornehmlich Fachkunde, naturwissenschaftliche Fächer, Hebräisch, jüdische Geschichte und jüdische Kulturkunde, zionistische Geschichte, sowie nach Wahl und Befähigung und in einer den Bildungsvoraussetzungen der Jugendlichen angepassten Form Gesellschaftskunde, Weltgeschichte, Volkswirtschaft, Mathematik und anderes mehr. 
Ausbildungsstätten der Mittleren-Hachscharah befinden sich in Deutschland sowie in gewissem Umfang in Holland und Italien sowie für Fischerei in Dänemark und Italien.  
A) Landwirtschaftliche, gärtnerische und für Mädchen zugleich hauswirtschaftliche Ausbildung in zweijährigen Lehrgängen in folgenden Ausbildungsstätten:   Ahrensdorf, P. Luckenwalde; Blankenese b. Hamburg; Brüderhof, Bezirk Hamburg; Ellguth-Steinau, Oberschlesien; Grüsen-Gemünden; Halbe, Marke; Havelberg, Mark; Jessen, Niederlausitz; Neuendorf, Mark; Schniebinchen, Niederlausitz; Sennfeld, Baden; Silingtal, Schlesien; Urfeld, Kreis Bonn; Werkdorp Wieringen (Holland); Westerbeck, Westfalen; Gut Winkel, Mark.  
Ferner für Jugendliche mit religiöser Lebenshaltung: Bromsdorf bei Bitterfeld (Sachsen); Gehringshof bei Fulda; Ricavo, Italien; Steckelsdorf bei Rathenow..."        

    
    
    
Zur Geschichte der Synagoge       
    
Zunächst war vermutlich ein Betraum am Ort vorhanden. Auf Grund der Zugehörigkeit der jüdischen Familien zur Gemeinde in Gemünden an der Wohra wurden jedoch im im 18./19. Jahrhundert die Gottesdienste meist in der dortigen Synagoge besucht. Als die Zahl der jüdischen Einwohner in Grüsen etwa zunahm, wurde 1883 eine Synagoge am Ort erbaut und nun regelmäßig eigener Gottesdienst in Grüsen abgehalten. Die Synagoge hatte 48 Männer- und 24 Frauenplätze  
   
Bis Anfang November 1938 wurden in der Synagoge Gottesdienste abgehalten, vor allem auch mit Teilnahme der jungen Leute der landwirtschaftlichen Ausbildungsstätte (Hachschara, s.o.). Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge durch SA- und SS-Leute geschändet und demoliert; dabei wurden alle Fenster und Türen eingeschlagen. Das Gebäude wurde mit Rücksicht auf die angrenzenden Höfe nicht angezündet. In den 1950er-Jahren wurde das Gebäude "auf Abbruch" verkauft. Das Grundstück wurde zur Wiese.   
    
    
Adresse/Standort der Synagoge     neben dem früheren Gasthaus von Jacob Marx  
   
   
Fotos   
(Quelle: die historischen und aktuellen Fotos / Abbildungen wurden - wenn nicht anders angegeben - von Gerda Bingel zur Verfügung gestellt)       

Die Synagoge in Grüsen  Gruesen Synagoge 150.jpg (152034 Byte) 
     Die 1883 erbaute und beim Novemberpogrom 1938 demolierte Synagoge; 
das Gebäude wurde in den 1950er-Jahren abgebrochen. 
Die Zeichnung wurde 2012 von dem 85-jährigen Jakob Gunst aus dem Gedächtnis angefertigt. 
     
 Der Gasthof von Jakob Marx - der Synagogenstandort und 
Hachschara / Kibbuz in den 1930er-Jahren  
 
 Gruesen Ha 010.jpg (99030 Byte) Gruesen Synagoge 151.jpg (121260 Byte)  Gruesen Synagoge 152.jpg (153001 Byte)
 Der Gasthof von Jakob Marx in der Gemündener Straße 2 und die Scheune, die sich (links) 
auch auf einer Abbildung in Pinkas Hakehillot s.Lit. S. 413 zur früheren
 Hachschara / Kibbuz in Grüsen finden.  
 Zwischen der Scheune und dem Wohnhaus 
rechts stand die Synagoge 
  
    
  Weitere historische Abbildungen des Gasthofes von Jakob Marx        
Gruesen Gasthof Jacob Marx II 155a.jpg (235660 Byte) Gruesen PK 010.jpg (73577 Byte)  Gruesen Gasthof Jacob Marx II 155.jpg (152987 Byte)
  Gasthof von Jacob Marx II 
  
Historische Ansichtskarte (um 1900) aus Grüsen mit dem Gasthof von Jacob Marx II 
(rechts Ausschnittvergrößerung)   
     
      
Wohnhaus der Familie Stern  Gruesen Gemuendener Str 152.jpg (217872 Byte) Gruesen Gemuendener Str 152a.jpg (143976 Byte)
   Das heutige Gebäude Gemündener Straße 1 wurde einst von 
David Stern und seiner Familie bewohnt. 
     
 Wohnhaus der Familie Marx     
Gruesen Ort 156.jpg (215836 Byte) Gruesen Ort 156a.jpg (98509 Byte) Gruesen Ort 156b.jpg (127807 Byte)
 Das heutige Gebäude Gemündener Straße 5 wurde einst von der Familie Marx (genannt Bienchen) bewohnt. 
In der Nachkriegszeit war in ihm zeitweise ein Edeka-Laden.   
     
 Wohnhaus des Lebensmittelhändlers
Bernhard Marx 
Gruesen Ort 157.jpg (216803 Byte) Gruesen Ort 157a.jpg (120623 Byte)
  Das heutige Gebäude Bachstraße 1 wurde einst von dem Lebensmittelhändler
 Bernhard Marx und seiner Familie bewohnt.   
     
 Wohnhaus des Viehhändlers 
Willi Marx 
Gruesen Ort 158.jpg (227625 Byte) Gruesen Ort 158a.jpg (127807 Byte)
   Das heutige Gebäude Bachstraße 2 wurde einst von dem Viehhändler 
Willi Marx und seiner Familie bewohnt.   
     
Wohnhaus des Viehhändlers 
Sussmann Samuel Marx  
   
Gruesen Ort 159.jpg (183262 Byte) Gruesen Ort 159 kib.jpg (423863 Byte) Gruesen Ort 159a.jpg (139636 Byte)
  Das heutige Gebäude Wälzebachstraße 1 wurde einst von dem Viehhändler Sussmann Samuel Marx und seiner Familie bewohnt. 
Das Foto in der Mitte wurde Mitte der 1930er-Jahre aufgenommen. Zu sehen sind junge Erwachsene, die sich auf in Grüsen auf die 
Auswanderung nach Palästina vorbereiteten (Hachscharah, siehe Informationen oben); im Hintergrund das Haus Marx. 
(Quelle für das Foto Mitte: www.vor-dem-holocaust.de)  
         
Erinnerung an die 
Hachschara in Grüsen 
Gruesen Kibbuz 154.jpg (122307 Byte)   
      Tanzsaal und Bad der ehemaligen
 Hachscharah (Gebäude wurde um 2007
 abgebrochen)  
   

   
   
Links und Literatur

Links:  

bulletWebsite der Gemeinde Gemünden an der Wohra      
bulletWebsite des Förderkreises "Synagoge in Vöhl" e.V. mit Seite zu Presseberichten und Veröffentlichungen zur jüdischen Geschichte in Grüsen    
bulletWebsite http://www.juden-in-nordhessen.co.de: unter " Genealogien jüdischer Familien in Nordhessen" finden sich hier Stammbäume der Familien Katz und Marx in Grüsen   
bulletZur Seite über den jüdischen Friedhof in Grüsen (interner Link)         
bulletWebportal HS 010.jpg (66495 Byte)Webportal "Vor dem Holocaust" - Fotos zum jüdischen Alltagsleben in Hessen mit Fotos zur jüdischen Geschichte in Grüsen (insbesondere Hachscharah in Grüsen) 

Quellen:  

Hinweis auf online einsehbare Familienregister der jüdischen Gemeinde Frankenberg und umliegender Orte 
In der Website des Hessischen Hauptstaatsarchivs (innerhalb Arcinsys Hessen) sind die erhaltenen Familienregister aus hessischen jüdischen Gemeinden einsehbar: 
Link zur Übersicht (nach Ortsalphabet) https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/llist?nodeid=g186590&page=1&reload=true&sorting=41              
Zu Frankenberg sind vorhanden (auf der jeweiligen Unterseite zur Einsichtnahme weiter über "Digitalisate anzeigen"):    
HHStAW 365,178  Die Führung der Synagogenbücher und die Erhebung von Kultussteuern in der jüdischen Gemeinde Frankenberg  1752 - 1842; enthält Listen von Steuerpflichtigen in der jüdischen Gemeinde Frankenberg 1834 - 1839 und Erlasse des Landratsamtes Frankenberg zur Führung von Geburts-, Trau- und Sterberegistern in den Synagogengemeinden des Landkreises, 1840 - 1840; enthält auch Angaben zu Personen in Dodenhausen, Frankenau, Geismar, Gemünden/Wohra, Grüsen, Röddenau, Rosenthal, Schiffelbach; darin auch: Verzeichnis aller männlichen Juden aus den Synagogengemeinden Gemünden/Wohra, Rosenthal und Frankenau mit Angabe von Namen, Gewerbe, Geburtsort sowie Geburts- und zum Teil Sterbedaten, 1752 - 1841 https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v3732249          
  
Hinweis auf online einsehbare Familienregister der jüdischen Gemeinde Gemünden / Wohra und umliegenden Orten   
Zu Gemünden/Wohra sind vorhanden (auf der jeweiligen Unterseite zur Einsichtnahme weiter über "Digitalisate anzeigen"):    
HHStAW 365,351   Geburts-, Trau- und Sterberegister der jüdischen Gemeinde in Gemünden/Wohra 1759 - 1903: enthält: Geburtsregister der Juden von Gemünden/Wohra, 1759-1878, Geburtsregister der Juden von Grüsen (Gemünden/Wohra), 1764-1880, Geburtsregister der Juden von Dodenhausen (Haina/Kloster), 1807-1874, Geburtsregister der Juden von Schiffelbach (Gemünden/Wohra), 1773-1856, Trauregister der Juden von Gemünden/Wohra, 1833-1875, Trauregister der Juden von Grüsen (Gemünden/Wohra), 1827-1875, Trauregister der Juden von Dodenhausen (Haina/Kloster), 1837-1851, 1873, Trauregister der Juden von Schiffelbach (Gemünden/Wohra), 1840-1873, Sterberegister der Juden von Gemünden/Wohra, 1824-1903, Sterberegister der Juden von Grüsen (Gemünden/Wohra), 1825-1900, Sterberegister der Juden von Dodenhausen (Haina/Kloster), 1841-1879, Sterberegister der Juden von Schiffelbach (Gemünden/Wohra), 1830-1877.    
https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v5494027   
HHStAW 365,354   Sterberegister der jüdischen Gemeinden in Gemünden / Wohra und in Holzappel  1824 - 1843; enthält Sterberegister der Juden aus Gemünden/Wohra, Dodenhausen, Grüsen und Schiffelbach, 1824 - 1844 sowie Sterberegister der Juden aus Holzappel, Isselbach und Langenscheid, 1917 - 1938.  https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v2924801          
  
Hinweis auf online einsehbare Familienregister der jüdischen Gemeinde Grüsen 
Zu Grüsen sind vorhanden (auf der jeweiligen Unterseite zur Einsichtnahme weiter über "Digitalisate anzeigen"):    
HHStAW 365,393   Geburts- und Sterberegister der Juden von Grüsen  1852 - 1874  [unvollständig]   https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v4607220      
HHStAW 365,392   Geburtsregister der Juden von Grüsen  1852 - 1874  [unvollständig]  https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v1899997        
HHStAW 365,396   Sterberegister der Juden von Grüsen  1869 - 1874; enthält jüdisches Sterberegister (sc. unvollständiges Namensverzeichnis zum Sterberegister [K und M]) 
https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v4971256
         
 
Hinweis auf die (auch) über LAGIS zugänglichen jüdischen Familienregister der Gemeinde Grüsen    
zugänglich über https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/gsearch/page/1/pageSize/30/sn/pstr?q=Gr%C3%BCsen   
- Sterberegister der Juden von Grüsen (Gemünden/Wohra), 1869-1874 (HHStAW Abt. 365 Nr. 396)
- Geburtsregister der Juden von Grüsen (Gemünden/Wohra), 1852-1874 (HHStAW Abt. 365 Nr. 392)
- Geburts- und Sterberegister der Juden von Grüsen (Gemünden/Wohra), 1852-1874 (HHStAW Abt. 365 Nr. 393.   

Literatur:  

bulletPaul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang - Untergang - Neubeginn. 1971. Bd. I S. 299-300.    
bulletKein Artikel zu Grünsen bei Thea Altaras: Synagogen in Hessen. Was geschah seit 1945? 1988 bzw. dies.: Das jüdische Rituelle Tauchbad und: Synagogen in Hessen. Was geschah seit 1945 Teil II. 1994 bzw. dies.: Neubearbeitung der beiden Bände. 2007.  
bulletStudienkreis Deutscher Widerstand (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945. Hessen II Regierungsbezirke Gießen und Kassel. 1995 S. 216.    
bulletPinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany Volume III: Hesse -  Hesse-Nassau - Frankfurt. Hg. von Yad Vashem 1992 (hebräisch) S. 413 (Anhang zum Abschnitt Gemuenden an der Wohra).  
bulletHeinz Brandt: Der Kibbuz Hagschamah in Grüsen (1934). In: Hessische Blätter für Volks- und Kultusforschung NF 9 1979. Judaica Hassaica S. 70-81.
bulletLiane Theiß: Heimatgeschichten. Grüsen - Heimat für 6 jüdische Familien bis 1938. In: Kirchenfenster. Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Gemünden-Bunstruth. Gemeinebezirk Grüsen - Mohnhausen. Ausgabe 72. Juni 2014 bis August 2014. S. 19-25. Online eingestellt (pdf-Datei).  

    
     


 

Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the Holocaust". 
First published in 2001 by NEW YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad Vashem Jerusalem, Israel.

Gemuenden an der Wohra  Hesse-Nassau. Jews only established a community there in the early 19th century. They built a synagogue in 1923 and numbered 87 (7 % of the total) in 1885, dwindling to 33 in 1933. On Kristallnacht (9-10 November 1938), the synagogue's interior was destroyed and Jews were tortured. In nearby Gruesen young Zionists were trained for kibbutz life in Palestine (1934-38). Most local Jews emigrated; eight were sent to Nazi death camps in 1942 and two others to the Theresienstadt ghetto in 1943.  
   
        

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 30. Juni 2020