Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Hagenthal-le-Haut (Oberhagenthal, Dep. Haut-Rhin / Alsace / Oberelsass) 
Jüdische Geschichte   /   Synagogue / Synagoge 

Übersicht:  

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Aus dem jüdischen Gemeindeleben 
Berichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde 
Sonstiges     
bulletZur Geschichte der Synagoge   
bulletFotos / Darstellungen    
bulletLinks und Literatur   

    

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde    
    
In Hagenthal-le-Haut bestand eine relativ große jüdische Gemeinde bis um 1890. Ihre Entstehung geht mindestens in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück. 1784 wurden 271 jüdische Einwohner (in 52 Familien) gezählt.  
   
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1808 304 jüdische Einwohner, 1846 133, 1861 57. Die Zahl der jüdischen Einwohner war durch die Auswanderung (insbesondere nach Nordamerika) und die Abwanderung in die Städte schnell zurückgegangen. 1898 starb der letzte am Ort lebende Jude. Die zahlenmäßig größten jüdischen Familien am Ort hießen Schoppig, Piquart und Weyl.      
   
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule, ein rituelles Bad und einen Friedhof. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war. Gemeinsam mit Hagenthal-le-Bas war ein Rabbiner angestellt.   
     
     
     
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde 
   
Aus dem jüdischen Gemeindeleben  

In Hagenthal wohnt schon seit über 20 Jahren kein Jude mehr (1922) 
  

Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 16. Februar 1922: "Straßburg. 'Le Juif' schreibt über die Auflösung jüdischer Gemeinden: In Niederhagenthal wie im benachbarten Hegenheim waren bis vor wenigen Jahren die Juden noch stark vertreten und hatten eine Gemeinde, eigene Synagoge, Kantor, Metzger usw. Infolge des Krieges ist nunmehr die Gemeinde aufgelöst und wohnt in Niederhagenthal kein einziger Jude mehr. Die Synagoge, die noch vor 10.15 Jahren dicht gefüllt zu sein pflegte, wird dieser Tage versteigert. In Oberhagenthal, das früher über die Hälfte jüdisch war, wohnt schon seit über 20 Jahren kein Jude mehr. Auch die Tage der jüdischen Gemeinde in Schalbach scheinen gezählte zu sein, da schon wieder einige Familien die Absicht haben, in nächster Zeit nach Saarburg zu übersiedeln. So verschwindet eine Landgemeinde nach der anderen. Im Kreise Saarburg bestehen jetzt nur noch vier jüdische Gemeinden, Saarburg mit annähernd 80 Familien, Pfalzburg, Finstingen und Lixstein. In Gosselmingen und Mittelbronn wohnen noch wenige Familien, in Schalbach nach 9, während von der einst so blühenden Gemeinde Imlingen nur noch eine einzige Familie geblieben ist."    

   
   
Berichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde   
Fahndung nach dem aus dem Gefängnis in Überlingen ausgebrochenen David Meyer aus Oberhagenthal (1842)   

Anzeige im "Großherzoglich Badischen Anzeige-Blatt für den See-Kreis" vom 12. Oktober 1842 (Quelle: Stadtarchiv Donaueschingen): "(1) Überlingen. [Fahndung]. In der Nacht von gestern auf heute sind die beiden unten beschriebenen Inquisiten Konrad Senft von Limbach und David Meyer (vulgo Gabriel Levol) aus Oberhagenthal, welch letzterer der berüchtigten israelitischen Gaunerbande aus dem Elsass angehört, aus dem hiesigen Gefängnisse ausgebrochen und entflohen, weshalb wir sämtliche Polizeibehörden ersuchen, auf diese beiden fahnden und sie im Betretungsfalle wohlverwahrt hierher abliefern zu lassen. 
Überlingen, den 2. Oktober 1842.  Großherzogliches Bezirksamt ...  
Beschreibung des David Meyer (vulgo Gabriel Levol): Alter 42 Jahre; Größe 5' 3"; Statur gering; Gesichtsform länglich; Gesichtsfarbe blass; Haare schwarz und kraus; Stirne hoch; Augen braun; Augenbrauen schwarz; Nase spitz und gebogen; Mund mittler; Kinn spitz; Zähne gut, vorne fehlt einer; Bart schwarz und geht unter dem Kinn herum; besondere Kennzeichen: hat auf dem rechten Arm ein Herz und die Buchstaben D M H L rot ein...  
Kleidung: Runder schwarzer Hut, langer Überrock mit Seitentaschen, lange Hosen und Stiefel."    

  
   
Sonstiges        
Erinnerungen an die Auswanderungen im 19. Jahrhundert: Grabstein in New York für Isaac Bloch aus Oberhagenthal (gest. 1887?)       
Anmerkung: das Grab befindet sich in einem jüdischen Friedhof in NY-Brooklyn.      

Oberhagenthal NY Cyprus 1747.jpg (69474 Byte)   Grabstein für 
"Our beloved Husband and father 
Isaac Bloch
, Native of Oberhagenthal, Elsass, 
Died April 30th 1887 (?)  Aged 68 years"  

  
  
  
Zur Geschichte der Synagoge            
   
Die Synagoge wurde in den 1890er-Jahren geschlossen und 1903 abgebrochen. 
   
   
Adresse/Standort der Synagoge:          unbekannt    
   
   
Fotos    

Es sind - außer zum Friedhof - keine Fotos zur jüdischen Geschichte in Hagenthal-le-Haut vorhanden.
     

    
    

Links und Literatur

Links:

bulletWebsite der politischen Gemeinde Hagenthal (nicht vorhanden)   
bulletWikipedia-Artikel zu Hagenthal-le-Haut     
bulletFranzösische Informationsseite zur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletZur Seite über den jüdischen Friedhof in Hagenthal-le-Haut (interner Link)  

Literatur:  

bullet

Alsace Lit 010.jpg (67412 Byte)Michel Rothé / Max Warschawski: Les Synagogues d'Alsace et leur Histoire. Ed. 'Chalom Bisamme' Jerusalem 1992. S. 47.163.  

    
     n.e.                 

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 30. Juni 2020