Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Hattstatt (Hattstadt, Dep. Haut-Rhin / Alsace / Oberelsass) 
Jüdische Geschichte / Histoire juive  /  Synagoge / Synagogue 

  

Übersicht:

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde  
Aus der Geschichte des Rabbinates     
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer   
Aus dem jüdischen Gemeindeleben   
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde   
Zur Geschichte der Synagoge   
Fotos / Darstellungen   
Links und Literatur   

   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english version)          
    
In Hattstatt bestand eine jüdische Gemeinde bis 1940. Bereits im Mittelalter (14. Jahrhundert) lebten Juden am Ort. Nach der Verfolgung in der Pestzeit 1348/49 lassen sich 1375 wieder jüdische Personen am Ort nachweisen.  
  
Im 18. Jahrhundert nahm die Zahl der jüdischen Familien am Ort kräftig zu von 18 Familien (1716) auf 41 Familien (229 Personen, 1784).        
  
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1846 etwa 360 jüdische Einwohner, 1861 303, 1900 165, 1910 129. 

An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule und ein rituelles Bad. Die Toten der Gemeinde wurden auf dem zwischen Hattstadt und Herrlisheim liegenden jüdischen Friedhof beigesetzt. Hattstadt war bis in die 1870er-Jahre Sitz eines Rabbinates. 1914 wurde es offiziell aufgelöst. Unter den Rabbinern in Hattstatt sind u.a. bekannt: um 1824 bis 1828 Rabbiner Raphael Wurmser (danach Rabbiner in Soultz). Letzter Rabbiner war Isidore Weill, der seit 1862/64 Rabbiner in Hattstatt war, danach von 1873 bis 1914 Groß-Rabbiner in Colmar, von wo aus er weiterhin das Rabbinat Hattstatt verwaltete, das selbst nicht neu besetzt wurde (nach anderen Angaben wurde das Rabbinat Hattstatt ab 1873 von Rabbiner Benjamin Wahl von Soultzmatt aus vertreten).      
     
1936 wurden noch 59 jüdische Einwohner in Hattstatt gezählt. Unter der deutschen Besatzung wurden 1940 die letzten der jüdischen Einwohner nach Südfrankreich deportiert.
  
Von den in Hattstatt geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Jules Beretz (1887), Julien Bernheim (1884), Mathilde Bernheim geb. Grumbach (1874), Alice Bloch geb. Bernheim (1882), Caroline Dreyfus geb. Levy (1888), Celine Ducas (1877), Henriette Ducas (1885), Leon Ducas (1879), Reine Ducas (1884), Sarah Ducas (1881), Marx Ginsburger (1872), Albert Grumbach (1907), Armand Hirsch (1894), Clemence Lang geb. Weil (1886), Yvonne Lang (1922), Paul Schwartz (1895), Lucien Stuffel (1867), Fernand Weill (1867), Maurice Ulmer (1880).
  
Nach 1945 kehrten einige jüdische Familien nach Hattstadt zurück.      
    
    
    
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde 
 
Aus der Geschichte des Rabbinates  

Die Zusammenlegung von kleineren Rabbinaten wird diskutiert (1909)       

Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 26. November 1909: "Sulz im Oberelsass. Der Gemeinderat erklärt, dass er gegen die Zusammenziehung der Rabbinate Sulz, Sulzmatt und Hattstatt nichts einzuwenden habe, dass er aber wünsche, dass der Sitz nicht Gebweiler werde, sondern Sulz bleibe, da dort seit 1820 das Rabbinat ist und da es mehr im Zentrum liegt."    

   
   
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer  
Zum Tod  von Lehrer und Kantor D. Bloch (1899)    

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 15. Februar 1899: "Hattstadt (Ober-Elsass), 4. Februar (1899). Infolge eines Herzschlages starb zu Colmar, am Bahnhof unser allseitig geachteter Vorbeter D. Bloch. Heute nun wurde seine sterbliche Hülle zur letzten Ruhe bestattet. Die ganze israelitische Gemeinde, sowie auch unser Bürgermeister und Adjunkt beteiligten sich am Begräbnis. In der Synagoge hielt Oberrabbiner Weill - Colmar eine ergreifende und zu Herzen gehende Trauerrede. Der Verstorbene hinterlässt eine junge Witwe, mit welcher er seit drei Monaten verheiratet war."   
Anmerkung: der genannte Oberrabbiner Isidore Weill in Colmar war vor seiner Zeit in Collmar Rabbiner in Hattstatt und vertrat von Collmar aus auch das Hattstatter Rabbiner, das nciht wieder besetzt wurde.  
Der Nachfolger von Isidor Weill auf der Oberrabbinatsstelle in Colmar war von 1914 bis 1919 Prof. Dr. Moses Ginsburger, der am 12. November 1865 in Hattstatt als Sohn des Viehhändlers Meyer Ginsburger und der Joséphine Kahn geboren war. Ginsburger war später Prof. frür die Geschichte und Literatur des nachbiblischen Judentums an der Universität Straßburg. Er starb 1949 in Sélestat (Schlettstadt).    

    
Lehrer und Kantor H. Weill wechselt von Hattstatt nach Brumath (1905)       

Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 17. Februar 1905: "Hattstadt im Elsass. Die hiesige israelitische Gemeinde hat in letzter Zeit große Änderungen durchgemacht. Der allseitig beliebte Kantor H. Weill, der auch ein vorzüglicher Sänger ist, wurde nach Brumath berufen. Nun hat die Gemeinde auch noch eine neue Verwaltungskommission erhalten. Der der frühere Präsident derselben vor einiger Zeit sein Ehrenamt freiwillig niederlegt hatte, wurde eine Neuwahl erforderlich. Diese fand vor einigen Tagen statt und wurde nicht nur ein neuer Vorsteher, sondern sogar eine ganz neue Kommission gewählt, bestehend aus den Herren Marx Bernheim, Präsident,  Jules Ducas, Adolf Levy, Henri Kirsch und Abraham Roth."    

      
       
Aus dem jüdischen Gemeindeleben     
"Trübe Zustände" in der jüdischen Gemeinde (1907)   

Hattstadt Israelit 28021907.jpg (40662 Byte) Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. Februar 1907: "Hattstadt, 20. Februar (1907). Trübe Zustände herrschen in der jüdischen Gemeinde Hattstadt. Weder Vorstand noch Synagogendiener ist vorhanden. Das Schlimmste aber ist, dass seit Aufhebung der israelitischen Schule die Kinder jeglichen Religionsunterrichtes entbehren. Das Konsistorium, an das man sich gewandt hat, tut keinen Schritt in der Sache, ebenso wenig der zuständige Rabbiner."   

 
  
Zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde  
Über Salomon Grumbach (1884-1952)  

Salomon Grumbach (geb. 1884 in Hattstadt, gest. 1952 in Neuilly-sur-Seine) war ein elsässischer Politiker und Journalist. 
Über sein Leben und vor allem seine politische und journalistische Laufbahn siehe den Wikipedia-Artikel über Salomon Grumbach.    

     
     
     
Zur Geschichte der Synagoge                
     
Adresse/Standort der Synagoge:                                 
    
    
Fotos     

Historische Ansichtskarten von
Hattstadt mit der Synagoge   
Hattstatt Synagogue 170.jpg (129925 Byte) Hattstatt Synagogue 201601sc.jpg (294608 Byte) Hattstatt Synagogue 170a.jpg (65346 Byte)
  Zwei Exemplare derselben Karte wurden oben eingestellt, die eine französisch, die andere deutsch (1912) beschrieben; 
rechts Ausschnittvergrößerung der Synagoge 
     
Hattstatt Synagogue 173.jpg (84207 Byte) Hattstatt Synagogue 171.jpg (72648 Byte) Hattstatt Synagogue 172.jpg (55745 Byte)
        
       

   
    

Links und Literatur

Links:

Website der politischen Gemeinde Hattstatt   
Französische Informationsseite zur Synagoge in Hattstatt  
Übersicht über die bestehenden jüdischen Gemeinden im Elsass   
Zur Seite über den jüdischen Friedhof in Herrlisheim (interner Link)  

Literatur:  

Alsace Lit 010.jpg (67412 Byte)Michel Rothé / Max Warschawski: Les Synagogues d'Alsace et leur Histoire. Ed. 'Chalom Bisamme' Jerusalem 1992. S. 164.    

Gerd Mentgen: Studien zur Geschichte der Juden im mittelalterlichen Elsass. In: Forschungen zur Geschichte der Juden. Abteilung A: Abhandlungen Bd. 2 S. 270-282. Verlag Hahnsche Buchhandlung. Hannover 1995.    

    
     


 

Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the Holocaust". 
First published in 2001 by NEW YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad Vashem Jerusalem, Israel.

Hattstatt  Haut-Rhin dist.  In the 18th century, there was a small community in Hattstatt, comprising 18 families in 1716 and 41 families (229 persons) in 1784. On the eve of Worldwar II, there were 59 Jews in Hattstadt. During the occupation, they were expelled, together with the rest of Alsace-Lorraine Jews, to the south of France. The community ceased to exist after Worldwar II.   
       
         

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 26. November 2016