Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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-  Berichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde (diese Seite)    
Seite zum jüdischen Friedhof in Hechingen      
 

Hechingen (Zollernalbkreis)
Texte/Berichte zur jüdischen Geschichte der Stadt 
im 19. und 20. Jahrhundert (bis nach 1933)   
  
Hier: Berichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde    

Die nachstehend wiedergegebenen Texte mit Beiträgen zur jüdischen Geschichte in Hechingen wurden in jüdischen Periodika gefunden. 
Bei Gelegenheit werden weitere Texte eingestellt. Neueste Einstellung am 2.8.2015.      
     

  
   
Übersicht:  

Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde    
-  Zum Tod von Jakob Kaulla (1810) 
Handelsmann Abraham Samuel von Hechingen erklärt sich für zahlungsfähig (1833)   
-  Über den Kammermusiker Julius Stern (1846)  
-  Aus der Geschichte der Familie Kaulla (Bericht von 1849)  
Über Nanette Kaulla, die 1829 schönste jüdische Münchner Jüdin (geb. 1812 in Hechingen, gest. 1877 in München)    
-  25-jähriges Amtsjubiläum von Gemeindevorsteher / Präses D. Levi (1873)  
-  Zum Tod von Salomo Baisinger, Vater des Multimillionärs Nelson Morris in Chicago (1888)   
-  Fabrikant Adolf Baruch ist 30 Jahre im Gemeindevorstand tätig (1891) 
-  Kaufmann Rosenthal muss sich gegen eine antisemitische Beleidigung wehren - der jüdische Friedhof wird geschändet (1898)   
-  Zum Tod von Moses Dreifuß (1900)  
-  Das Kultusministerium bereitet der Speiseanstalt der Fa. Baruch und Söhne unsinnige Schwierigkeiten (1901)  
-  Nach 30 Jahren legt die Vorsteherin des Frauenvereins Jette Rosenthal ihr Amt nieder (1902) 
-  Zum Tod von Julie Philipp, Frau von Hermann Philipp (1903)  
-  Auszeichnung für den Gemeindevorsteher und Stadtverordneten Julius Levi (1905)   
Doppeljubiläum der Firma Elias Moos (Stuttgart-Hamburg; Firma wurde 1837 n Hechingen gegründet; 1927)  
Zum Tod von Dr. Paul Levi (geb. 1883 in Hechingen, gest. 1930 in Berlin)  
85. Geburtstag von Gemeindevorsteher Jakob Levi (Vater von Dr. Paul Levi, 1930)   
Zum Tod des Gemeindevorstehers Jakob Levi (1930)  
Zum Tod von Privatier Emil Löwenthal (1930)   
Zum Tod von Gertrude Bernheim geb. Kahn (stammte aus Baisingen, 1930)       
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen 
Anzeigen von B. M. Roth (1859)   
-  Werbung für koschere Hechinger Würste (1874)  
-  Anzeige des Imkers Jacob Levi (1896)  
-  Anzeige der Metzgerei Joseph Levi (1903)  
-  Anzeige von Heinrich Levy (1904)  
-  Hochzeitsanzeige von Otto Hofheimer und Lily geb. Marx (1924)  
Sonstiges 
Erinnerung an die Auswanderungen im 19. Jahrhundert - Grabstein für Gustave Wolff aus Hechingen in New Orleans (1837-1910) 
Einzelne Dokumente zu jüdischen Gewerbebetrieben und Privatpersonen 
Postkarte von Firma Moos & Rosenthal (Hechingen) nach Wien (1882)  
Postkarte an Hermann Moos, neues Schloss in Hechingen (1905)  
Rechnung der Bunt-Weberei und Färberei B. Baruch (1912)    

   
   
Berichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde   
Zum Tod von Jakob Kaulla (1810)
       

Hechingen Sulamith 1810 203.jpg (55250 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Sulamit" Jahrgang 1810 S. 203: "Der rühmlichst-bekannte Österreichisch-Kaiserliche Rat, Herr Jakob Kaula zu Hechingen in Schwaben, ist vor Kurzem zum Leidwesen aller Edlen mit Tode abgegangen. Er war eine Zierde Israels, ein Muster seltener Tugenden, edeldenkend und wohltätig, geachtet und geliebt von allen, die ihn kannten! Möge ein wahrheitsliebender Menschenfreund die Lebensgeschichte dieses Edlen durch diese Zeitschrift bekannt machen: sie wird gewiss für jeden fühlenden Leser ein lebhaftes Interesse haben."      

       
Handelsmann Abraham Samuel von Hechingen erklärt sich für zahlungsfähig (1833)    

Anzeige im "Großherzoglich Badischen Anzeige-Blatt für den See-Kreis" von 1833 S. 295 (Quelle: Stadtarchiv Donaueschingen):  "Gläubiger-Vorladung.  
Der seit vielen Jahren sich dahier aufhaltende Handelsmann Abraham Samuel von Hechingen, hat sich bei seiner Heimatbehörde, der Hochfürstlichen Hohenzollerischen Justizkanzlei Hechingen, Zahlungsfähig erklärt. 
Auf Antrag der Gläubiger des diesseitigen Staatsgebiets, und des Schuldners, wurde im Einverständnis mit gedachten Stelle des unterzeichneten Bezirksamt als besonderes Gantgericht rücksichtlich des im diesseitigen Staatsgebiets befindlichen Aktiv-Vermögens und Gläubiger begründet.   
In Folge dieser Zuständigkeit ordnen wir für die Gläubiger des diesseitigen Staatsgebiets zur Richtigstellung ihrer Forderungen, Ernennung des Massepflegers und Gläubiger-Ausschlusses, und allenfälliger Abschließung eines Borg- oder Nachlassvergleich, Tagfahrt auf Donnerstag, den 18. April an, wobei dieselbe umso gewiefter in Person, oder durch Bevollmächtigte zu erscheinen haben, als sie sonst mit ihrer Forderung von der vorhandenen Masse ausgeschlossen, und in der weiteren Beziehung aber als der Mehrheit der Erschienenen beitretend angesehen werden.   Meßkirch, den 26. März 1833. Großherzoglich Badisches Fürstlich Fürstenbergisches Bezirksamt. Schwab."         
    
Anzeige im "Großherzoglich Badischen Anzeige-Blatt für den See-Kreis" von 1833 S. 398  (Quelle: Stadtarchiv Donaueschingen):  "Präclusiv-Bescheid. In Sachen der Gläubiger des diesseitigen Staatsgebiets, gegen die in demselben gelegenen Gantmasse des Handelsmannes Abraham Samuel von Hechingen, Forderung betreffend, werden die Gläubiger, welche bei der heute stattgehabten Schuldenliquidation ihre Forderungen nicht richtig gestellt haben, von der diesseits vorhandene Masse ausgeschlossen.  
Meßkirch, am 18. April 1833. Großherzlich Badisches Fürstlich Fürstenbergisches Bezirksamt. Schwab."    

  
Über den Kammermusiker Julius Stern (1846)     

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 24. August 1846: "Hechingen, 10. August (1846). In No. 28 dieser Zeitung wurde des Herrn Julius Stern, Komponisten in Berlin, ehrenvoll erwähnt. Es ist mir angenehm, Ihnen ebenfalls eine ehrenvolle Mitteilung von einem Glaubensgenossen gleichen Namens machen zu können. Herr Julius Stern, Kammermusiker unseres durchlauchtigsten Fürsten, ist als vorzüglicher Violinvirtuose rühmlichst bekannt. Mit dem lebhaftesten Beifalle und der größten Auszeichnung spielte er auf seinen Kunstreisen in Stuttgart, Darmstadt, Würzburg, München, Wien und in anderen Städten. Die öffentlichen Blätter übersprudeln von Lobeserhebungen über seine meisterhafte Fertigkeit und seinen seelenvollen Vortrag. Selbst Berlioz, der strenge Kunstrichter in Paris, sagte von ihm in dem Journal des Debats vom 20. August 1843 aus Anlass der Beschreibung des von ihm dahier dirigierten Hofkonzertes: 'Le premier violon, nommé Stern, est un virtuose d'un vrai talent.' Von Seiner königlichen Hoheit de Herzoge Maximilian in Bayern, vor welchem er zu spielen die Ehre hatte, erhielt er als einen Beweis von Anerkennung einen herrlichen Pokal und für eine Höchstdemselben zugeeignete Violinkomposition als Zeichen wohlwollender Wertschätzung die goldene Medaille. Höchste Anerkennung hatte er sich auch von Seiten Ihrer königlichen Hoheit der Frau Großherzogin Sophie von Baden zu erfreuen, welche ihm durch huldvolle Verleihung einer kostbaren Brillantnadel betätigt wurde."           


Aus der Geschichte der Familie Kaulla (Bericht von 1849)   

Anmerkung: Schluss eines Beitrages von Rabbiner Dr. Samuel Mayer (Hechingen) in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums": "Prag vor hundert Jahren"; zitiert wird nur der letzte Teil des Beitrages, in dem Personen aus der Familie Kaulla vorkommen; bei Interesse an den davor stehenden Abschnitten: bitte Textabbildungen der oberen Zeile anklicken.   
 Hechingen AZJ 03121849d.jpg (257084 Byte) Hechingen AZJ 03121849e.jpg (359096 Byte) Hechingen AZJ 03121849f.jpg (349977 Byte)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 3. Dezember 1849:  "Raphael zog bald nach Hechingen, denn der Fürst Joseph von Sigmaringen war ein Freund der Jesuiten, und wollte die Israeliten in Haigerloch, wo er residierte, zwangsweise zum Anhören der Bekehrungspredigten in den Kirchen anhalten. Raphael bewirkte bei dem FÜrsten Joseph Wilhelm von Hechingen den Erlass eines landesherrlichen Schutzbriefes, wonach den Glaubensgenossen die Kaserne in der Friedrichstraße bei Hechingen zur Bewohnung überlassen wurde, und zehn Familien in der Stadt selbst wohnen durften. Landau's Segen ging in Erfüllung. Zwar starb er im kräftigen Mannesalter, in Folge eines unglücklichen Falles in Sigmaringen, aber Rebekka, seine Frau, erlebte viele Freuden an ihren Kindern, denn ihre Tochter Kaulla hatte einen großen Geschäftskreis, das edelste Herz und den frommsten Sinn. Sie brachte die Familie, welche sich nach ihr benannte, und die Gemeinde, welche immer zahlreicher wurde, zu Wohlstand und Ehre. Die Gäste und Gelehrten wanderten aus allen Gegenden zu ihr, denn ihr Name wurde gesegnet. Jakob Kaulla war nicht minder groß, er wurde ein Fürst in Israel. Von vielen Höfen wurde ihm Anerkennung zuteil, und Franz II. ernannte ihn zum k.k. Rate, in Erwägung seiner während des Reichskrieges vielfach geleisteten Dienste und überhaupt der Verdienste, welche sich das Handlungshaus Kaulla mit rühmlichem Eifer und mit patriotischer Bereitwilligkeit zur Unterstützung der Reichsarmeen erworben hat. -  
Sechs und fünfzig Jahre waren in das Meer der Zeit dahin geflossen. Ein neues Jahrhundert war erschienen. Da kam Rat Jakob Kaulla, der Sohn Raphaels und Rebekkas, an den Weihetagen nach Prag in die Judenstadt, um die Synagogen zu besuchen und milde Gaben zu spenden den Armen und Dürftigen, den Witwen und Waisen, den Lehrern und Schülern. Da wurde ihm die größte Ehre bezeigt, wie noch keinem berühmten Manne. Groß war das Gedränge in den Gassen, denn Jedermann wollte ihn sehen und grüßen. Alle Stadtdiener liefen vor ihm her, um ihm einen Weg durch die Volksmenge zu bahnen. Vor den Synagogen versammelten sich die Ältesten und die angesehensten der Gemeinde und so riefen: Baruch habba b'schem Adonai*). Die Anwesenden aber erwiderten: Somachnu b'omrin beth Adonai nelech!²) In der Meißelschule waren die Lade und der Tisch mit den Gewändern der Festtage geschmückt, und der Vorsänger sprach einen für ihn und seine Familie besonders abgefassten Segensspruch. Landau's Sohn, Rabbi Samuel, und die übrigen Appellanten begleiteten ihn nach Hause und überreichten ihm ein in achtungsvollen Ausdrücken abgefasstes Rabbinerdiplom. Die Hauptleute der vier vereinigten Stadtviertel empfingen ihn ehrerbietig auf dem Rathause und überreichten ihm ein Ehrengeschenk zum Zeichen der Hochachtung und Erkenntlichkeit für die der Stadt erwiesenen Wohltaten. Täglich besuchten ihn die kaiserlichen Räte und Generale, dass die Bewohner der Judenstadt erstaunten und sich freuten über die beispiellose Ehre, die einem Sohne Israels erzeigt wurde.  
*) Gesegnet sei, der da kommt im Namen Gottes. Psalm 118,26. 
²) Wir freuen uns, wenn man sagt: ins Haus Gottes wollen wir gehen. Psalm 122,1."           

       
Über Nanette Kaulla - die 1829 schönste Münchener Jüdin (geb. 1812 in Hechingen, gest. 1877 in München)         

Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 16. Oktober 1926:               

 
25-jähriges Amtsjubiläum von Gemeindevorsteher / Präses Isaak D. Levi (1873)   
Anmerkung: bei dem im Abschnitt genannten Reichstagsabgeordneten Evelt handelt es sich um August Evelt (geb. 1828 in Dorsten, gest. 1904 in Hechingen; seit 1865 Ehrenbürger der Stadt Hechingen). Über dessen Leben und vielfältige Verdienste siehe Wikipedia-Artikel August Evelt.   

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 5. August 1873:  "Hechingen, im Juli (1873). Herr Isaak D. Levi, welcher 1848 als Gemeindevorsteher, seit 1861 als Präses bis zum heutigen Tage dieses Ehrenamt versah, feierte am Sonntage, dem 6. dieses Monats, sein fünfundzwanzigjähriges Amtsjubiläum. Nachdem dem Herrn Jubilar von der Gemeinderepräsentanz ein kostbarer silberner Pokal überreicht worden war, vereinigte ein solennes Festmahl die Mehrzahl der Gemeindemitglieder, und die Spitzen der Lokal- und Kreisbehörden.  
Nachdem seitens mehrerer Redner hervorgehoben worden war, wie sich der Herr Jubilar durch sein unparteiisches und uneigennütziges Wirken die Anerkennung und den Dank der Gemeinde verdient habe, betonte Herr Oberamtmann von Frank in schwungvoller Rede, wie der geistige und materielle Aufschwung der israelitischen Gemeinde hauptsächlich seit Einverleibung in den mächtigen preußischen Staat eingetreten sei, und die Begeisterung erreichte ihren Höhepunkt, als Herr Reichstagsabgeordneter und Kreisgerichtsdirektor Evelt die noch in Aussicht stehende gemeindebürgerliche Gleichstellung der hiesigen Israeliten in Anregung brachte, welche höchst wahrscheinlich durch den demnächst in Wirksamkeit tretenden Kommunallandtag ausgesprochen werden würde.* 
Die gehobene Stimmung schuf noch manche erhebende Momente, bis das Fest zu später Stunde endete. J. Jordan".          

   
Zum Tod von Salomo Baisinger, Vater des Multimillionärs Nelson Morris in Chicago  (1888)   
Anmerkung: Der Sohn Nelson Morris ist als Moritz Baisinger am 21. Januar 1838 in Hechingen geboren; über seine Lebensgeschichte informiert ein Beitrag von Walter Roth "Nelson Morris and 'The Yards'" in "Chicago Jewish History" Vol. 32 No. 2, Spring 2008 (online als pdf-Datei zugänglich); Nelson Morris starb am 27. August 1907 in Chicago.    

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 23. August 1888: "Aus Hechingen wird geschrieben: Dieser Tage starb hier der Vater des vielfachen Millionärs Nelson Morris in Chicago, Herr Salomo Baisinger, in einem Alter von 83 Jahren. Als Kind armer Eltern hier geboren, hatte er lange mit Missgeschick zu kämpfen, sodass er seine zahlreiche Familie nur dürftig ernähren konnte, obwohl er sich ehrlich und redlich durchzuschlagen suchte. Im Jahre 1852 schickte er seinen ältesten Sohn Moritz, der damals 13 Jahre alt war, nach der neuen Welt. Doch hatte dieser 10 volle Jahre nichts von sich hören lassen, denn es ging ihm nicht nach Wunsch. Während des Sezessionskrieges aber wurde er auf einmal in die Höhe gehoben und von da an gelang es ihm, durch seinen eigenen Fleiß, durch Umsicht und Kühnheit eine Position zu erringen, die ihn in den Kreis jener brachte, die man mit dem üblichen Ausdruck 'Eisenbahnkönig' zu bezeichnen pflegt. Sein Vermögen wird auf 50 Millionen und darüber geschätzt. Herr Nelson Morris war die Stütze und der Versorger des Vaters und der Familie geworden. Letzterer besuchte seinen reichen Sohn erst vor 9 Jahren noch als 74-jähriges Greis, während Herr Morris hin und wieder seine deutsche Heimat aufsucht. Wie verlautet, will derselbe anlässlich des Ablebens seines Vaters seiner Vaterstadt Hechingen namhafte Stiftungen zu Gunsten der Armen, ohne Unterschied der Konfession zuwenden."          


Fabrikant Adolf Baruch ist 30 Jahre im Gemeindevorstand  tätig (1891)  

Hechingen Israelit 05111891.jpg (51707 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. November 1891: "Hechingen. Die hiesige israelitische Gemeinde feierte vorgestern die dreißigjährige Wirksamkeit ihres Gemeindevorstehers, des Fabrikanten Adolf Baruch sen. in recht ehrender Weise. Dem Jubilar wurde ein silberner Pokal überreicht und Oberamtmann Longard brachte ihm namens des Königlichen Oberamtes und der Königlichen Regierung Glückwünsche dar und betonte bei dieser Gelegenheit, besonders die Verdienste des Gefeierten als Industrieller und humaner Arbeitsgeber."          
 
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 6. November 1891: "Hechingen, 2. November (1891). Die 'Hohenzollerischen Blätter' schreiben: 'Ein seltenes Fest wurde gestern von unseren israelitischen Mitbürgern gefeiert. Am 20. Oktober 1861 wurde nämlich Herr Baruch sen. in den israelitischen Gemeindevorstand gewählt, welchem er seitdem ununterbrochen angehörte. Fast ebenso lange ist er auch Mitglied des Lokalschulvorstands; in beiden Körperschaften führt er seit etwa 10 Jahren den Vorsitz. Obwohl sich Herr Baruch jedwede festliche Begehung des 30-jährigen Gedenktags seines Wirkens für die Gemeinde entschieden verbeten hatte, ließ es sich dieselbe nicht nehmen, eine einfache, aber würdige Feier des Tages zu veranstalten. Um 11 Uhr begaben sich die Vorstands- und Ausschussmitglieder mit dem Herrn Oberamtmann Longard in die Wohnung des Jubilars. Auch einige Gemeindemitglieder hatten sich angeschlossen. Dort hielt das älteste Mitglied der Gemeindevertretung Herr Fabrikant Julius Levi eine warm empfundene Ansprache, in welcher derselbe der segensreichen Verdienste des Herrn Baruch gedachte, und überreichte im Namen der Gemeinde eine kunstvoll ausgeführte Gedenktafel mit passender Inschrift sowie einen silbernen Pokal mit Widmung. Herr Oberamtmann Longard brachte dem Gefeierten im Namen des Oberamts und der Königlichen Regierung Glückwünsche dar und betonte die Verdienste des Jubilars als Bürger und Industrieller, besonders als humaner Arbeitgeber. Namens des Rabbinats, der Schule und des Vorsteheramts sprach Herr Lehrer Levi den gebührenden Dank und rückhaltlose Anerkennung für die mühevolle 30-jährige Tätigkeit für das Gedeihen der Gemeinde aus. Bei einem darauf folgenden, von der Familie des Jubilars dargebotenen solennen 'Frühschoppen' wurde noch manch heiterer Trinkspruch ausgebracht. Des Nachmittags machte die israelitische Schuljugend mit ihrem Lehrer einen Ausflug nach Stetten, wo sich der Gefeierte und die übrigen Vorstandsmitglieder mit ihren Familien einfanden.'  Hinzufügen wollen wir noch, dass Herr Baruch - Chef des bekannten Hauses B. Baruch und Söhne in Hechingen - bereits 10 Jahre Mitglied der Zentralstelle für Landwirtschaft und Gewerbe für die Hohenzollernschen Lande ist. Am 1. Oktober ist er 60 Jahre alt geworden. Möge ihm noch eine lange Reihe von Jahren beschieden sein!"       

     
Kaufmann Rosenthal muss sich gegen eine antisemitische Beleidigung wehren  - der jüdische Friedhof wird geschändet (1898)     

Hechingen Im deutschen Reich April 1898.jpg (239803 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Im deutschen Reich" vom April 1898: "In der Nr. 466 der 'Deutsch-sozialen Blätter' vom 22. Juli vorigen Jahres war unter der Spitzmarke 'Jüdische Ritter des Eisernen Kreuzes' ein Artikel veröffentlicht worden, welcher die Behauptung enthielt, der jüdische Kaufmann Rosenthal aus Hechingen sei bei dem Beginn der Schlacht von Gravelotte seinem verwundeten Hauptmann beigesprungen und habe diesen aus dem Gefecht getragen, ohne sich weiter am Kampfe zu beteiligen. Dafür habe er das Eiserne Kreuz erhalten, obgleich diese Auszeichnung für Tapferkeit vor dem Feinde bestimmt sei, nicht für eine sentimentale Anwandlung. Wegen dieses Artikels hatte Rosenthal Strafantrag gestellt, welcher am 26. März dieses Jahres die Strafkammer II beschäftigte. Angeklagt war der in Berlin wohnhafte, 34 Jahre alte verantwortliche Redakteur der 'Deutsch-sozialen Blätter', Karl Heinrich Friedrich Wilhelm Louis Hogrefe aus Rethmar bei Hannover. Der Angeklagte gab zu seiner Entschuldigung an, dass der Einsender eine vertrauenswerte Person sei und dass schon der 'Badische Volksbote' in Heidelberg die Angelegenheit in gleichem Sinne erörtert habe. Über die Tendenz der 'Deutsch-sozialen Blätter' befragt, gab der Angeklagte an, dass sie antisemitisch seien und der Eigentümer der Reichstagsabgeordnete Liebermann von Sonnenberg sei. Durch die eidlichen Aussagen der Zeugen wurde festgestellt, dass Rosenthal vor Gravelotte als Einjähriger in einem anderen Regiment, als in dem Artikel angegeben war, gedient, dass er nicht den Hauptmann seiner Kompanie, sondern einen anderen Hauptmann aus dem Gefecht getragen hat, und zwar, als die Kompanie zurückging und der Hauptmann verwundet liegen blieb. Um ihn nicht in die Gewalt des Feindes fallen zu lassen, hat er ihn angesichts des Feindes geholt und in eine Vertiefung gebettet. Darauf hat er sich am Kampfe weiter beteiligt. Das Eiserne Kreuz hat Rosenthal wegen Auszeichnung im Gefecht, nicht wegen des Beistandes, den er dem Hauptmann geleistet, erhalten. Dass sich Rosenthal vor dem Feinde ausgezeichnet hat, lässt sich daraus ersehen. dass er nach dem Feldzuge das Qualifikationszeugnis zum Reserve-Offizier wegen guter Führung vor dem Feinde erhalten hat. Auf Grund der Beweisaufnahme verurteilte der Gerichtshof den bisher unbescholtenen Angeklagten wegen öffentlicher Beleidigung zu einem Monat Gefängnis. Der Tenor des Urteils ist in den 'Hohenzollerischen Blättern' und den 'Deutsch-sozialen Blättern' auf Kosten des Angeklagten bekannt zu geben. Der Staatsanwalt plädierte für eine Geldstrafe, aber die außerordentliche Schwere der Beleidigung und der gehässige Ton des Artikels veranlassten die Erkennung einer Freiheitsstrafe, die auf einen Monat bemessen wurde. - Bald nach dem Bekannt werden dieser Verurteilung hat auf dem jüdischen Friedhofe zu Hechingen eine Zertrümmerung zahlreicher Grabsteine stattgefunden, deren Urheber zur Zeit noch unermittelt sind."          

  
Zum Tod von Moses Dreifuß (1900)    

Hechingen Israelit 12031900.jpg (18950 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 12. März 1900: "Hechingen. Vor einigen Tagen starb hier der älteste Einwohner, Moses Dreifuß, im Alter von 93 Jahren. Bis vor Kurzem war der Verstorbene noch körperlich und geistig sehr rüstig."          

  
Das Kultusministerium bereitet der Speiseanstalt der Fa. Baruch und Söhne unsinnige Schwierigkeiten (1901)     

Hechingen Israelit 07021901.jpg (83419 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 7. Februar 1901:  "Hechingen, 3. Februar (1901). Die 'Koblenzer Volkszeitung' berichtet: 'Die jüdische Firma Baruch und Söhne in Hechingen (Hohenzollern) hat für ihre zum Teil weit von der Fabrik entfernt wohnenden Arbeiter eine Speiseanstalt errichtet, welche von zwei Schwestern aus dem Kloster Hegne bei Konstanz geleitet werden soll. Man sollte glauben, dieser schöne Akt sozialer Fürsorge würde überall freudig begrüßt werden. Im preußischen Kultusministerium aber scheint man anderer Ansicht zu sein. Von dort ist nämlich der Bescheid ergangen, die Genehmigung zur Eröffnung der Anstalt unter Leitung von Schwestern müsse versagt werden, weil in der gedachten Anstalt neben protestantischen auch katholischen Arbeitern Speisen verabreicht werden sollten! Ist das nicht eine geradezu rührende Fürsorge für das geistige Wohl der Betreffenden? Man denke nur, wie schwer gefährdet das religiöse Bewusstein der protestantischen schaffte, von katholischen Schwestern bereitete Suppe Arbeiter wäre, wenn sie eine mit jüdischem Gelde verabreicht erhielten!'"       

  
Nach 30 Jahren legt die Vorsteherin des Frauenvereins Jette Rosenthal ihr Amt nieder (1902)      

Hechingen Israelit 17031902.jpg (51964 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 17. März 1902: "Hechingen, 14. März (1902). Nach dreißigjähriger Wirksamkeit als Vorsteherin und Kassiererin des hiesigen Frauenvereins legte Frau Jette Rosenthal ihr Amt nieder. Als Zeichen des Dankes wurde sie zum Ehrenmitglied ernannt. Frau Rosenthal war stets unermüdlich tätig, in Werken von Wohltätigkeit, die sie den Armen, Kranken, Toten und Trauernden erwies. Möge ihr edles Tun Nachahmung finden und ihr ein schönes Alter beschieden sein."         

   
Zum Tod von Julie Philipp, Frau von Hermann Philipp (1903)       

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 4. Juni 1903: "Hechingen, 15. Mai (1903). Nach mehrjährig schwerem Leiden wurde Frau Julie Philipp, Ehefrau des Herrn Hermann Philipp hier, unter zahlreicher Beteiligung aller Konfessionen, zu Grabe getragen. 
Mit der Verblichenen ist eine Frau dahingegangen, die im wirklichen Sinne des Wortes fromm gewesen, eine Frau, deren Leben und wirken reich an Wohltaten für Arme und Bedrängte war. Wie mancher herumirrende Fremdling hat an ihrem Tisch sein Elend vergessen und ist unter ihrem freundlichen Blicke wieder emporgestiegen zur Menschheit, die ihn von sich gestoßen hatte. Die unerschöpfliche Quelle, woraus ihre Liebe floss, war die Religion, welche ihr ganzes Herz erfüllte. Das letzte Werk der guten Frau waren edle testamentarische Stiftungen. 
Möge der nun in Gott Ruhenden die Erde leicht werden."       

   
Auszeichnung für den Gemeindevorsteher und Stadtverordneten Julius Levi (1905)    

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 7. Juli 1905: "Herrn Julius Levi in Hechingen, der sich als erster Vorstand der israelitischen Gemeinde, als Stadtverordneter und als unermüdlicher Förderer der höheren Mädchen- und der Frauenarbeitsschule große Verdienste erworben hat, wurde heute der Kronenorden IV. Klasse verliehen."         

     
Doppeljubiläum der Firma Elias Moos (Stuttgart-Hamburg; Firma wurde 1837 in Hechingen gegründet; 1927)     

Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 16. September 1927:              

     
Zum Tod von Dr. Paul Levi (geb. 1883 in Hechingen, gest. 1930 in Berlin) 
Weitere Informationen siehe Wikipedia-Artikel "Paul Levi"     

Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung" für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 14. Februar 1930: 
Der Artikel wurde noch nicht abgeschrieben - zum Lesen bitte Textabbildung anklicken.             

     
85. Geburtstag von Gemeindevorsteher Jakob Levi (Vater von Dr. Paul Levi, 1930)         

Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 16. März 1930:            

        
Zum Tod des Gemeindevorstehers Jakob Levi (1930)     

Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 1. Juni 1930:              

       
Zum Tod von Privatier Emil Löwenthal (1930)         

Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 16. September 1930:               

     
Zum Tod von Gertrude Bernheim geb. Kahn (stammte aus Baisingen, 1930)      

Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden Württembergs" vom 15. Oktober 1930:             

   
   
   
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen       
Anzeigen von B. M. Roth (1859)
     

Anzeige in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 11. Juli 1859: "Ein junger Mann, der seine 3-jährige Lehrzeit als Buchbinder bestanden, sucht eine Stelle als Geselle bei einem jüdischen Meister, dabei sieht er mehr auf gute Behandlung als auf großen Lohn. 
B. M. Roth
in Hechingen, Hohenzollersche Lande."         
 
Anzeige in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 11. Juli 1859: "Bei dem Unterzeichneten sind wieder auf kommendes Sukkot-Feste Zedern, Etrogim sowohl Korfuer, Koriskaner und Kalabreser, als auch grüne und trockene Palmen, Lulawin zu den billigsten Preisen zu beziehen. 
Derselbe verkauft auch eine sehr schön geschriebene Sefer Tora (Torarolle) billigst. 
Briefe mit Anfragen über Preise etc. werden nur franco angenommen. 
B. M. Roth
in Hechingen, Hohenzollersche Lande."      

     
Werbung für koschere Hechinger Würste (1874)        

Anzeige in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 15. Dezember 1874: "Hechinger 
Koschere Straßburger Würste sind stets zu haben und werden nach auswärts versandt. 
Hechingen   Restauration zum Frohsinn
".        

    
Anzeige des Imkers Jacob Levi (1896)      

Hechingen Israelit 02011896.jpg (30455 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 2. Januar 1896: 
"Koscher
Feinster Blüten-Schleuder-Honig aus eigener Imkerei das Pfund Mark 1.20. An Wiederverkäufer nach Vereinbarung.
 Jacob Levi. Hechingen."          

  
Anzeige der Metzgerei Joseph Levi (1903)    

Hechingen Israelit 30031903.jpg (35798 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. März 1903:  "Meine nach neuestem System eingerichtete, altrenommierte Metzgerei und Wursterei beabsichtige ich mit oder ohne Wohnung zu verpachten. 
Joseph Levi,
Metzger in Hechingen (Hohenzollern)."         

 
Anzeige von Heinrich Levy (1904)     

Hechingen Israelit 14031904.jpg (25831 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 14. März 1904:  "Suche 
für kräftiges Mädchen, 16 Jahre alt, Stelle
Offerten erbeten. Heinrich Levy, Hechingen."       

   
Hochzeitsanzeige von Otto Hofheimer und Lily geb. Marx (1924)     

  Artikel in der "CV-Zeitung" (Zeitschrift des "Central-Vereins") vom 16. Juni 1924: 
"Otto Hofheimer - Lily Hofheimer geb. Marx.  Vermählte.  
Hechingen  -  Buttenhausen.
 Juni 1924."    

   
   
Sonstiges        
Erinnerung an die Auswanderungen im 19. Jahrhundert - Grabstein für Gustave Wolff aus Hechingen in New Orleans (1837-1910)    
Anmerkung: das Foto wurde von Rolf Hofmann (Stuttgart) im April 1994 im 1860 eröffneten Hebrew Rest Cemetery in New Orleans, 2100 Pelopidas at Frenchman Street, near Elysian Fields and Gentilly Blvd., aufgenommen.      

Grabstein im "Hebrew Rest Cemetery" in New Orleans für "Gustave Wolff. 
Born in 
Hohenzollern Hechingen 
[Hohenzollen Hechinger] 
Prussia  
May 9, 1837  
Died April 1910  
Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens."      

  
  
Einzelne Dokumente zu jüdischen Gewerbebetrieben und Privatpersonen 
(aus der Sammlung von Peter Karl Müller, Kirchheim / Ries; Erläuterungen auf Grund der Recherchen von P. K. Müller)     

Postkarte von Firma Moos & Rosenthal (Hechingen) 
nach Wien (1882) 
  
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Die Postkarte von Moos & Rosenthal wurde versandt nach Wien am 10. Oktober 1882. Der rückseitige Text ist geschäftlich: 
"Herrn Franz Schmitt, Wien; Wir fragen hiermit bei Ihnen an ob Sie momentan einen Posten braune Felle gehabter Ware uns zustellen können und erwarten umgehende Nachricht.
Achtungsvoll - F. Moos & Rosenthal. Hechingen, den 10.10.82."  

Beim Absender Moos & Rosenthal handelt es sich um eine Schuhfabrik - Schuhwarenfabrik, auch "Hohenzollern´sche Schuhfabrik Moos & Rosenthal".
Im Schulportrait - Schulgeschichte - Höhere Schulen (Gymnasium, Bürgerschule, Realschule) von 1775 - 1909 von Dr. Gunter Tietz findet sich unter dem Jahr 1899 der Hinweis, dass zum Unterrichtsprogramm der beiden oberen Klassen auch Betriebsbesichtigungen der Hechinger Gewerbebetriebe gehörten, unter anderem auch bei der Schäftefabrik Moos & Rosenthal. 
Quellen: http://www.albert-gieseler.de/dampf_de/firmen0/firmadet3675.shtml    http://www.gymnasium-hechingen.de/?q=node/32   

     
 Postkarte an Hermann Moos, 
neues Schloss in Hechingen (1905)
 
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Die Postkarte wurde an Herrn Hermann Moos, neues Schloss, p.a. Jul. Levi in Hechingen versandt am 21. April 1905 aus Antwerpen. Sie wurde geschrieben anlässlich einer Reise nach Belgien von Willy Moos (geb. 15. April 1887) an seine Eltern. In Belgien hielt sich sein Bruder Arthur Moos auf (geb. 28. April 1885). Der Vater von Arthur und Willy Moos und Adressat der Karte war Hermann Moos (geb. 26. Oktober 1852 in Hechingen, verheiratet mit Josephine geb. Levy). Bei der mit einem Kuss bedachten Else könnte es sich um Else Hofheimer (geb. 1. Februar 1893), Tochter von Heinrich Hofheimer und Melanie geb. Levi handeln. Else war somit eine Tochter von Willy Moos' Cousine Melanie Hofheimer. Melanie war die (am 20. Juni 1870 geborene) Tochter von Ida Levi geb. Moos (eine Schwester von Hermann Moos) und Louis Levi.
Text der Karte: "Antwerpen, 21. IV. 05
Liebe Eltern! Gestern Nacht kam ich gut hier an und fand Arthur prächtig aussehend am Bahnhof vor. Ich bin eben beim Kaffee und will mir Arthur jetzt Anvers zeigen. Wir wohnen sehr schön und danke ich Euch liebe Eltern hierdurch für Eure Erlaubnis zu dieser Reise. Hoffentlich geht es den Lieben in Hechingen recht gut und Ihr selbst ruht Euch ein wenig aus. Kuß an Else. Euer treuer Sohn - Willy
M.L. (Meine Lieben) Mit dem lieben Willy freute mich ungemein und hatte derselbe eine gute Reise gehabt. Wetter ist schön aber kalt und wollen wir uns Belgien gut anschauen. - Arthur 
Herzliche Grüße Allen"
  
Quellen: http://www.geni.com/people/Hermann-Moos/6000000020342656202?through=6000000025879754409  


  
Rechnung der Bunt-Weberei und Färberei B. Baruch (1912)  
(aus der Sammlung von Peter Karl Müller, Kirchheim / Ries)   

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Die Rechnung  Der Briefkopf  Fabrik im Stadtteil Friedrichstraße Fabrik in Hechingen 
Die Rechnung der Firma B. Baruch & Söhne wurde von Hechingen am 9. März 1912 an Herrn A. Wenige sr. in Friedrichroda (Thüringen) verschickt. Versandt wurden durch die Bahn Flanellstoffe.     

 
    

    

    

    

     

 

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Stand: 02. August 2015