Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Heilbronn (Stadtkreis)
Texte/Berichte zur jüdischen Geschichte der Stadt
   
Hier: zur Geschichte des Rabbinates / Bezirksrabbinates im 19./20. Jahrhundert in Heilbronn 
sowie: zur Geschichte der jüdischen Lehrer und der Schule sowie anderer Kultusbeamten der Gemeinde 

Die nachstehend wiedergegebenen Texte mit Beiträgen zur jüdischen Geschichte in Heilbronn wurden in jüdischen Periodika gefunden. Bei Gelegenheit werden weitere Texte eingestellt. Neueste Einstellung am 8.2.2014.    
     
Hinweis: die Texte auf dieser Seite müssen teilweise noch abgeschrieben und mit Anmerkungen versehen werden, können jedoch durch Anklicken der Textabbildung bereits gelesen werden
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Übersicht:   

Berichte zum Rabbinat beziehungsweise zu den Rabbinern in Heilbronn 
Übersicht:   Die Rabbiner der jüdischen Gemeinde (Hauptgemeinde) in Heilbronn im 19./20. Jahrhundert 
                   Die Rabbiner der Israelitischen Religionsgesellschaft (Adass Jeschurun) in Heilbronn nach 1911 
Texte:             
    
-   Verlegung des Rabbinatssitzes nach Heilbronn (1866/67)  
-   Die definitive Verlegung des Rabbinatssitzes nach Heilbronn steht bevor (1866/67)   
-   Der Protest gegen die Verlegung des Rabbinats nach Heilbronn bleibt wirkungslos (1867)  
-   Silberhochzeit von Bezirksrabbiner Dr. Moses Engelbert und seiner Frau (1883)        
-   Rabbiner Dr. Berthold Einstein aus Ulm wird zum Rabbinatsverweser ernannt (1889)   
-   Ausschreibung der Stelle eines Religionslehrers mit rabbinischer Autorisation (1889)    
-   Unzufriedenheit in der Gemeinde auf Grund der langen Krankheitszeit des Bezirksrabbiners (1890)    
-   Rabbiner Dr. Berthold Einstein wird zum stellvertretenden Rabbiner, nach dem Tod von Rabbiner Dr. Engelbert zum Rabbinatsverweser  ernannt (1890)    
-   Zum Tod von Rabbiner Dr. Moses Engelbert (1891)  
-   Rabbiner Ludwig Kahn aus Laupheim wird zum Rabbiner in Heilbronn ernannt (1892)     
-   Für die Nachfolge von Dr. Engelbert gibt es mehrere Bewerbungen (1892)  
-   Abschiedsfeier für Rabbinatsverweser Dr. Berthold Einstein - Willkommensfeier für Rabbiner Ludwig Kahn (1892)        
-   Zum Tod von Rabbiner Ludwig Kahn (1914)   
-   B
rief von Bruno Kahn (Sohn von Rabbiner Ludwig Kahn) an seinen inzwischen verstorbenen Vater aus der Kriegsgefangenschaft (1914)  
-   Rabbiner Dr. Max Beermann ist auf das Rabbinat Heilbronn ernannt worden (1915) 
-   Gedanken zum Chanukkafest von Rabbiner Dr. Max Beermann (1919) 
-   Publikation von Rabbiner Dr. Max Beermann (1927) 
Rabbiner der Israelitischen Religionsgesellschaft:           
-   Amtseinführung von Dr. Jonas Ansbacher als Rabbiner der Israelitischen Religionsgesellschaft (1911)    
-   Ausschreibung der Stelle eines Rabbiners für die Israelitische Religionsgesellschaft (1920) 
-   Rabbiner Dr. Gerson Feinberg wird als Nachfolger von Rabbiner Jonas Ansbacher Rabbiner der Religionsgesellschaft (1920)   
-   Ausschreibung der Rabbinerstelle der Israelitischen Religionsgesellschaft (1921)    
-   Dr. Benno Cohen wird zum Rabbiner der Israelitischen Religionsgesellschaft gewählt (1921)        
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Lehrer, Vorbeter und weiterer Kultusbeamten sowie der Schule           
-   Ausschreibung der Religionslehrer- und Vorsängerstelle (1862)  
-   A
nzeige von Lehrer Jakob Löwenstein (1863)   
-   Lehrer Jakob Löwenstein wirbt für seine Schülerpension (1868 / 1869)   
-   A
usschreibung der Stelle des zweiten Vorsängers und Religionslehrers (1873)    
-   Lehrer Moritz Dreifus wirbt für seine Schülerpension (1878)   
-   Ausschreibungen der Stelle des zweiten Religionslehrers (1884 / 1886)  
-   B
eisetzung des Oberlehrers Jakob Löwenstein (1884)   
-   Ausschreibung der Stelle des zweiten Religionslehrers, Vorbeters und Schochet (1901)   
-   40-jähriges Ortsjubiläum von Kantor und Lehrer Moritz Dreifus (1913)    
-   Ausschreibung der Stelle eines Rabbiners oder Lehrers bei der Israelitischen Religionsgesellschaft (1922)     
-   Ausschreibung der Stelle des Synagogenverwalters und Schochet (1923)  
-   Oberlehrer und Kantor Isy Krämer (Lehrer in Heilbronn von 1903 bis 1939)  
-   Oberlehrer Isy Krämer wurde als Mitglied der Theaterkommission der Stadt gewählt (1929)    
-   Oberlehrer und Kantor Karl Kahn (Lehrer in Heilbronn bis 1941)    

    
    
    
Berichte zum Rabbinat beziehungsweise zu den Rabbinern in Heilbronn  
 
Die Rabbiner der jüdischen Gemeinde (Hauptgemeinde) in Heilbronn im 19./20. Jahrhundert   

1864 bis 1889 Rabbiner Dr. Moses Engelbert (geb. 1830 als Sohn des Kaufmanns Hermann Engelbert in Gudensberg; gest. 1891 in Heilbronn): studierte zunächst bei Rabbiner Wetzlar in seiner Heimatstadt Gudensberg, später in Würzburg, dann in Frankfurt/Main; ab 1852 Studium in Göttingen, 1855 in Jena. 1855 Religionslehrer und Prediger in Waren (Mecklenburg-Schwerin), 1857 Prediger und Lehrer in Toruń (Thorn, Westpreußen), 1860 Rabbiner in Kołobrzeg (Kolberg, Pommern); seit 1862 Bezirksrabbiner in Lehrensteinsfeld - Verlegung des Rabbinatssitzes 1864 nach Heilbronn, 1889 krankheitshalber Ruhestand, gest. 1891 in Heilbronn.  
1889 bis 1892 (Rabbinatsstellvertreter): Rabbiner Dr. Berthold Einstein (geb. 1862 in Ulm, gest. 1935 in Landau/Pfalz): Studium in Berlin und Breslau, 1885 Promotion in Tübingen; 1889 Rabbinatsstellvertretung in Heilbronn, 1891 zweiter Rabbiner ebd., 1892-1894 Rabbiner in Laupheim, 1894 bis Sommer 1934 Bezirksrabbiner in Landau.   
1892 bis 1914 Rabbiner Ludwig Kahn (geb. 1845 in Baisingen, gest. 1914 in Heilbronn): Studium von 1865 bis 1870 am Rabbinerseminar in Breslau; 1870 bis 1876 Rabbiner-Vikar (Rabbinatsadjunkt) in Stuttgart, 1876 bis 1892 Rabbiner in Laupheim. 
Heilbronn Rabbiner Beermann 010.jpg (52897 Byte)1914 bis 1935 Rabbiner Dr. Max Mordechai Beermann (geb. 1873 in Berlin, gest. 1935 in Heilbronn): studierte in Berlin und Gießen, 1898 Rabbinerdiplom; 1898 zunächst Rabbiner in Insterburg (Ostpreußen, heute Tschernjachowsk, Черняховск), floh 1914 vor der russischen Besatzung nach Danzig; danach zeitweise Armeerabbiner; seit März 1915 Rabbiner in Heilbronn, Dozent an der Volkshochschule; 1928 auch Dozent für Methodik, Homiletik und religionswissenschaftliche Fächer am evangelischen Lehrerseminar in Heilbronn; war verheiratet mit Recha geb. Goldberg (1871-1932).
1935 bis 1938 Rabbiner Dr. Harry Heimann (geb. 1910 in Bromberg, Posen; heute Bydgoszcz, gest. 1993 in Los Angeles, CA): studierte in Breslau und Berlin; war 1935 bis 1938 Rabbiner in Heilbronn, Anfang Dezember 1938 in die USA emigriert; 1939 Rabbiner in Nutley, NJ, 1941 Rabbiner in Palisades Park, NJ; ab 1944 Rabbiner in Huntington Park, Los Angeles, CA.    

Die Rabbiner der Israelitischen Religionsgesellschaft Adass Jeschurun in Heilbronn    

1911 bis 1920 Rabbiner Dr. Jonas Ansbacher (geb. 1879 in Nürnberg, gest. 1967 in London): studierte 1895 bis 1897 an der Rabbinatsschule in Deutschkreuz im Burgenland; nach 1899 Studium an den Universitäten Erlangen, Zürich und Gießen sowie an der Breuer'schen Jeschiwa in Frankfurt am Main; nach 1906 Rabbiner in Labischin (Łabiszyn), Posen, anschließend in Heilbronn; 1920/22 bis 1925 Rabbiner der Israelitischen Religionsgesellschaft in Stuttgart, 1926 bis 1938 Rabbiner der Altisraelitischen Kultusgemeinde in Wiesbaden; November 1938 im KZ Buchenwald integriert, 1939 nach England emigriert; 1941 bis 1955 Rabbiner in Hampstead, London.     
1921 bis 1922 Rabbiner Dr. Benjamin (Benno) Cohen (geb. 1895 in Altona, umgekommen 31. März 1944 im KZ Auschwitz): Sohn des Klausrabbiners Jakob Cohn in Altona; studierte 1914 bis 1921 in Berlin, Frankfurt, Hamburg und Gießen, unterbrochen durch Kriegsteilnahme als Soldat; zunächst Religionslehrer bei der Adass Jisroel in Berlin und Prediger an zwei Berliner Privatsynagogen; 1921 Rabbiner der Israelitischen Religionsgesellschaft in Heilbronn, 1922 Rabbiner der liberalen sephardischen Synagoge Lützowstraße in Berlin-Tiergarten, 1925 bis 1928 Rabbiner in Schönlange (Trzcianka), 1928 bis 1938 Bezirksrabbiner von Friedrichstadt-Flensburg mit Sitz in Friedrichstadt, letzter Landesrabbiner von Schleswig-Holstein; im November 1938 in das KZ Sachsenhausen eingeliefert; 1938 in die Niederlande emigriert, dort als Klausdrabbiner der Stiftung "Ets Chajim" in Amsterdam tätig; 1941 mit Frau Bertha geb. Malina und Tochter Mirjam (beide 1943 ermordet) ins KZ Westerbork inhaftiert, 1943 nach Auschwitz.   
1920/23 bis 1930 Rabbiner Dr. Gerson Feinberg (geb. 1876 in Roth am Sand, ermordet 1942 in Riga): aufgewachsen in Regensburg; Studium an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) in Würzburg; bis 1900 Lehrer und Kultusbeamter in Kitzingen; ab 1900 Studium in Zürich und Berlin; 1910 bis 1923 Seminarrabbiner an der ILBA in Würzburg; wurde im Dezember 1920 zum Rabbiner der Adass Jeschurun in Heilbronn gewählt; Amtsantritt 1923; 1930 Bezirksrabbiner in Groß-Strehlitz (Oberschlesien; heute Strzelce, Opolskie); nach der Pensionierung 1936 noch Rabbinatsverwalter in Schönlanke, um 1938 in Kreuzburg (Oberschlesien, Kluczbork); war verheiratet mit Sarah geb. Pollak. Am 15. August 1942 zusammen mit seiner Frau von Berlin aus nach Riga deportiert.          
Nach 1930 Rabbinatsvertretung durch Lehrer Kurt Flamm (geb. 1910 in Kitzingen, gest. 2003 in Baltimore): studierte 1927 bis 1930 an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt in Würzburg; nach 1930 Lehrer und Rabbinatsvertreter in Heilbronn; März 1939 in die USA emigriert; 1940 bis 1978 Lehrer in Baltimore; war verheiratet mit Ruth geb. Stein (geb. 1909 in Memel); Söhne Ari Flamm und Gerson Flamm wurden Rabbiner.        

      
      
      
Texte        
Verlegung des Rabbinatssitzes nach Heilbronn (1861 / 1866/67)     

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 26. November 1861:  "Die Israeliten in Heilbronn haben die Erlaubnis zur Gründung einer eigenen Synagogengemeinde erhalten und wird der Rabbinatssitz des Bezirks Lehrensteinsfeld wahrscheinlich dahin verlegt werden. Heilbronn ist auch eine von den Städten, die die Juden mit Feuer und Schwert aus ihren Mauern verjagt haben und in welchen sich nun wieder der israelitische Kultus eine Stätte gegründet hat."     
 
Lehrensteinsfeld Israelit 02051866.JPG (160103 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 2. Mai 1866: "Lehrensteinsfeld bei Weinsberg. Die Frage über die definitive Rabbinatssitz-Verlegung von hier nach Heilbronn ist dem Vernehmen nach in ein neues Stadium vorgerückt. Das Ministerium will dem - beiden Gemeinden lästigen - Provisorium, während dessen der Rabbiner seinen Wohnsitz teilweise auf eigene Kosten in Heilbronn genommen hat, spätestens am 1. Juli 1867 ein Ende machen und der hiesigen Gemeinde nimmer länger zumuten, ein leerstehendes teures Rabbinatshaus zu erhalten. Auf Ansuchen des jetzigen Stelleninhabers soll nun eine schon oft wiederholte Sitzung der weltlichen Mitglieder des Heilbronner Kirchenvorsteheramts unter hohen Orts angeordneter Leitung des Oberamtmannes in der Mitte April dieses Jahres stattgefunden haben, in der verhandelt worden sei, ob die Vorsteher, deren Majorität durch den Eintritt eines neugewählten Mitgliedes sich umgestaltet haben dürfte, geneigt wären, die Kosten des definitiven Rabbinatssitzes auf Heilbronn zu übernehmen, da das Ministerium zu einer beantragten zwangsweisen Sitzverlegung sich nicht entschließen kann. Doch auch die neue Mehrheit der Vorsteher hat die Annahme des Sitzes von mehreren für die Gemeinden des Rabbinatssprengels und für die Zentralkirchenkasse finanziell sehr lästigen Bedingungen abhängig gemacht und uns so die Hoffnung gelassen, der Rabbinatssitz werde hier in Lehren bleiben, wo er seit einem Jahrhundert gewesen ist. Die Minorität soll opferwilliger sein, wenn ihr Antrag durchgeht, das zu errichtende Rabbinat Heilbronn zur Konkurrenz für die berechtigten Bewerber ordnungsmäßig auszuschreiben, da sich hoffen lasse, dass sich dann die tüchtigsten Kandidaten um die Stelle in dieser sich schnell vermehrenden Stadtgemeinde melden würden. Die hiesige Gemeinde jedoch beharrt bei ihren wohlerworbenen Rechten und verlangt jedenfalls Ersatz früherer Auslagen. H."           

  
Die definitive Verlegung des Rabbinatssitzes nach Heilbronn steht bevor (1866/67)
       

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 20. Juni 1866: "Stuttgart. Dem Geheimen Hofrat von Kaulla, Mitdirektor der Hofbank hier, ist von dem Kaiser von Russland der St. Annen-Orden 2. Klasse verliehen und darauf von des Königs von Württemberg die Erlaubnis erteilt worden, diese Ordensdekoration anzunehmen und zu tragen. 
Die 'Heilbronner Blätter' melden am 5. Juni (1866), dass die Frage über die Verwandlung des noch provisorischen Rabbinatssitzes in Heilbronn zu einem definitiven in ein neues Stadium eingetreten sei, indem das Kirchenvorsteheramt durch eine Majorität von Einer Stimme seine finanziellen Bedingungen, wodurch die Zentralkasse und die Gemeinden des Sprengels zur Besoldungserhöhung und zu den Mietekosten des Rabbinats bindend beitragspflichtig werden sollten, in bloße Hoffnungen und Wünsche verwandelt hat, welche die geneigten Mittel- und Oberbehörden nimmer hindern, die Sitzverlegung vom 1. Juli 1867 an definitiv vorzuschlagen und anzuordnen. Wenn nun auch damit der israelitischen Gemeinde in Heilbronn alsbald nicht unbedeutende und später sich vermehrende pekuniäre Opfer auferlegt worden, so müsste man den freiwilligen Schritt doch billigen, wenn allgemein zugegeben werden wollte, dass das fast zweijährige Provisorium in jeder Beziehung ersprießlich gewirkt hat. Allein die orthodoxe Minorität beharrt aus finanziellen, religiösen, persönlichen und momentanen Gründen auf ihrer Protestation gegen die 'geistliche Wohltat' auch jetzt noch, obschon ihr Widerstand sie kaum noch einen Erfolg hoffen lässt. Möchte diese mehrjährige Streitfrage so gelöst werden, dass ihre Erledigung den nur durch sie langentbehrten Frieden in dieser blühenden Gemeinde segensreich wieder befestige. U."              

         
Der Protest gegen die Verlegung des Rabbinates nach Heilbronn bleibt wirkungslos (1867) 
  

Lehrensteinsfeld Israelit 13021867.jpg (111610 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 13. Februar 1867: "Vom Neckar. Die Korrespondenz über das von seinem Hirten verlassene Dorf Lehrensteinsfeld und die Rabbinatswanderung überhaupt heiße ich herzlich willkommen in diesem Zentralorgan des orthodoxen Judentums und füge zur Berichtigung nur bei, dass nicht bloß die Protestation der verlassenen Gemeinde, sondern auch die der Vorsteher in Heilbronn hierbei endlich wirkungslos zu verhallen scheint, welche die 'neue' Wohltat sich nicht aufdringen lassen mögen. Doch ist vom Königlichen Ministerium die Frage noch immer nicht definitiv entschieden und die Hoffnung beider Gemeinden noch nicht ganz aufgegeben, in Bezug auf Sitz und Person ihren Willen zur Geltung zu bringen."             

   
Silberhochzeit von Bezirksrabbiner Dr. Moses Engelbert und seiner Frau (1883)     

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 23. Januar 1883: "Bonn, 14. Januar (1883). Man schreibt uns aus Heilbronn: Am 31. vorigen Monats feierte der hiesige Bezirksrabbiner Dr. Engelbert seine silberne Hochzeit, und erhielt das Jubelpaar hierzu aus nah und fern Glückwünsche und Geschenke, unter welch' letzteren besonders die Ehrengeschenke der hiesigen und Öhringer Gemeinde sich auszeichneten, die  durch besondere Deputationen überreicht wurden."              

      
Rabbiner Dr. Berthold Einstein aus Ulm wird zum Rabbinatsverweser ernannt (1889)     

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 1. April 1889:  "Heilbronn, 22. März (1889). An Stelle des auf sein Ansuchen auf unbestimmte Zeit beurlaubten Herrn Rabbiners Dr. Engelbert hier wurde von der Israelitischen Oberkirchenbehörde Herr Dr. Berthold Einstein aus Ulm, längere Zeit Rabbinatsverweser in Halle an der Saale, mit der Führung der sämtlichen Rabbinatsgeschäfte betraut."            
 
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 4. April 1889: "Man schreibt aus Heilbronn, 22. März. An Stelle des auf sein Ansuchten auf unbestimmte Zeit beurlaubten Herrn Rabbiners Dr. Engelbert hier wurde von der Israelitischen Oberkirchenbehörde Herr Dr. Berthold Einstein aus Ulm, Zögling des Rabbinerseminars in Breslau und längere Zeit Rabbinatsverweser in Halle an der Saale, mit der Führung der Rabbinatsgeschäfte betraut."    

   
Ausschreibung der Stelle eines Religionslehrers mit rabbinischer Autorisation (1889)
     

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. Oktober 1889:         

   
Unzufriedenheit in der Gemeinde auf Grund der langen Krankheitszeit des Bezirksrabbiners (1890)    

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 2. Juni 1890:            

    
Rabbiner Dr. Berthold Einstein wird zum stellvertretenden Rabbiner, nach dem Tod von Rabbiner Dr. Engelbert zum Rabbinatsverweser  ernannt (1890)     

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 19. September 1890: "Der bisherige Rabbinatsverweser Herr Dr. Bernhard Einstein aus Ulm ist neben dem an der Ausübung seiner Amtsfunktionen verhinderten Herrn Dr. Engelbert zum stellvertretenden Rabbiner von Heilbronn ernannt worden."          
 
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 12. Februar 1891: "Heilbronn am Neckar, 6. Februar (1891). Durch Erlass der königlichen israelitischen Oberkirchenbehörde wurde Herr Dr. Berthold Einstein, der seitherige Vertreter des seligen Rabbiners, als Rabbinatsverweser für den hiesigen Rabbinatsbezirk bestellt."     

  
Zum Tod von Rabbiner Dr. Moses Engelbert (1891)
  

Heilbronn AZJ 29011891.jpg (54080 Byte)Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 29. Januar 1891: "Heilbronn, 18. Januar (1891). Gestern Abend verschied nach schwerem Leiden der hochgeachtete Rabbiner Dr. Moses Engelbert im Alter von 60 Jahren. Er ist geboren in Gudensberg (statt Gutenberg) bei Kassel und war vorher Rabbiner in Kolberg, Waren und seit 1863 in hiesigem Rabbinatsbezirk. Schon seit mehreren Jahren leidend, wurde ihm als Hilfsgeistlicher Dr. B. Einstein aus Ulm beigegeben. Das Andenken des Dahingeschiedenen wird hier in in weiteren Kreisen ein gesegnetes bleiben".      
 
Heilbronn Israelit 02021891.JPG (103008 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 2. Februar 1891: "Heilbronn, 17. Januar (1891). Allgemeine Teilnahme findet die Kunde von dem gestern Abend halb 8 Uhr erfolgten Tode des Herrn Rabbiners Dr. Moses Engelbert. Die hiesige israelitische Gemeinde verliert an ihm einen begabten, hochgeachteten Prediger und Religionslehrer, der auch in den weiteren Kreisen der Einwohnerschaft wegen seiner Herzensgüte und seines ausgezeichneten Charakters, verbunden mit liebenswürdigen Umgangsformen, allgemein geschätzt und verehrt wurde. Der Verstorbene erreichte ein Alter von 60 Jahren; er war geboren in Gudensberg (statt Gutenberg) bei Kassel, wurde nach beendetem Studium Rabbiner in Kolberg, dann in Waren (Mecklenburg-Schwerin), hierauf in Lehrensteinsfeld und zuletzt, 1863 nach Selbständigmachung der israelitischen Kirchengemeinde, hier in Heilbronn. Schon seit mehreren Jahren leidend, musste er noch den Schmerz erfahren, dass ein hoffnungsvoller Sohn und eine verheiratete Tochter vor ihm aus dem Leben schieden. Dies trug mit dazu bei, dass sich sein körperliches Leiden verschlimmerte, bis endlich gestern die Auflösung eintrat."    

 
Rabbiner Ludwig Kahn aus Laupheim wird zum Rabbiner in Heilbronn ernannt (1892)        

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10. März 1892:       
 
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 29. April 1892:  
 
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 6. Mai 1892:    

  
 Für die Nachfolge von Dr. Engelbert gibt es mehrere Bewerbungen (1892)      

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 22. April 1892:        

 
Abschiedsfeier für Rabbinatsverweser Dr. Berthold Einstein - Willkommensfeier für Rabbiner Ludwig Kahn (1892)      

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 27. Juni 1892:        

    
Zum Tod von Rabbiner Ludwig Kahn (1914)   

Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 16. Oktober 1914:  "Heilbronn. Rabbiner L. Kahn ist plötzlich verschieden. 
Er war ein Mann von feiner Bildung und vornehmer Gesinnung und erfreute sich auch bei der nichtjüdischen Bevölkerung hoher Wertschätzung. Die 'Neckar-Zeitung' würdigt ihn in einem ausführlichen, sehr sympathisch gehaltenen Nachruf. Sie nennt ihn u.a. einen 'Mann des Friedens, der ein Kenner und Genießer guter Dichtung und Musik war und lebhaftes Empfinden für den Ausgleich sozialer Gegensätze, für die Aufgaben der politischen Erziehung besaß.'  
Auf dem Friedhofe hatten sich wohl alle Mitglieder der jüdischen Gemeinde, die amtlichen Vertreter des Bezirks und der Stadt, die Geistlichkeit usw. eingefunden. Es sprachen Rabbiner Dr. Eschelbacher - Düsseldorf, Kaufmann Scheuer (für israelitisches Kirchenvorsteheramt), Rechtsanwalt Nördlinger - Stuttgart (für israelitische Oberkirchenbehörde), Köstlin (für die Stadt) usw."         
 
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 30. Oktober 1914: "Heilbronn, 21. Oktober (1914). Unsere Gemeinde beklagt den unerwartet schnellen Verlust ihres langjährigen Rabbiners. Bezirksrabbiner Ludwig Kahn ist in der Nacht von Freitag auf Samstag an einem Herzschlage plötzlich verschieden, nachdem er noch Freitagabend, wie immer, in der Synagoge gewesen war. Die Beerdigung fand noch kurz vor Schmini Azereth am Sonntagnachmittag 4 Uhr statt. Der Lehrer der Gemeinde gab als erster Redner dem Schmerz der Gemeinde Ausdruck, die großen Verdienste des Verblichenen hervorhebend. Im Namen der Familie sprach Rabbiner Dr. Eschelbacher (Düsseldorf) als Schwiegersohn in ergreifenden, aus der Tiefe des Herzens kommenden Worten. Es sprachen ferner ein Vertreter des israelitischen Kirchenrates für Württemberg, ein Vertreter der Bezirksgemeinden, der Vorsteher der Gemeinde Heilbronn, ein Vertreter der städtischen Behörden, die Vorsteher der verschiedenen Vereine, ein Vertreter der Loge Benei Brith, der Inspektor des israelitischen Waisenhauses und als letzter ein jüdischer Feldwebel in Uniform, der schon im Feld gestanden und leicht verwundet worden ist, um im Namen seiner Kameraden, von denen etwa 100 der Beerdigung beiwohnten, dem Verstorbenen zu danken für seine herzliche Teilnahme an dem Geschick der Krieger, die in dieser schweren Zeit mehr als je des Trostes der Religion bedürfen. Alle Redner schilderten den schlichten, bescheidenen und friedliebenden Charakter des Entschlafenen, der ein wahrer Verkünder echter Religiosität gewesen und seine Lehre mit seinem Leben in wahrhaftester Weise bekundet hat. Die Beteiligung war trotz der Nähe des Feiertages eine sehr große, die Zöglinge des Waisenhauses und die Uniformen der Soldaten gaben der Trauerversammlung ein eigenes Gepräge. Von der hohen Achtung, die der Verstorbene in der Stadt genoss, zeugen die bei der Trauerfamilie eingegangenen Schreiben der Geistlichkeit, des Bürgermeisters, der Schuldirektoren und vieler einzelner. - Rabbiner Ludwig Kahn, 1845 in Baisingen (Württemberg) geboren, besuchte 1865 bis 1870 das Breslauer Rabbinerseminar, wurde 1870 Rabbinatsadjunkt in Stuttgart, 1877 Rabbiner in Laupheim, 1892 Bezirksrabbiner in Heilbronn. Er war eine Zierde des Rabbinerstandes und hat zur Ehre des Judentums in einem langen, reichgesegneten Leben gewirkt."         

        
Brief von Bruno Kahn (Sohn von Rabbiner Ludwig Kahn) an seinen inzwischen verstorbenen Vater aus der Kriegsgefangenschaft (1914)         

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 6. November 1914:  "Zürich, 30. Oktober (1914). Das hier erscheinende 'Israelitische Wochenblatt' veröffentlicht in Nr. 43 folgenden Brief eines jüdischen Kriegsgefangenen aus England. Der Brief, in englischer Sprache geschrieben, ist von Herrn Bruno Kahn an seinen inzwischen verstorbenen Vater, Rabbiner Kahn in Heilbronn gerichtet.  
Frith Hill, Camp Frimley. 
'Sieben Tage sollt ihr in Hütten wohnen.' Wie oft habe ich an diesen Satz kürzlich denken müssen: denn schon seit Ende August wohne ich hier mit Hunderten von deutschen kriegsgefangenen Leidensgenossen in Hütten oder vielmehr Zelten. Es sind meistens Männer in militärpflichtigem Alter, die von der englischen Regierung an der Abreise verhindert worden sind. Ein großer Teil derselben wurde zuerst nach Olympia gebracht, einem ungeheuren zirkusartigen Gebäude, in dem sonst Ausstellungen, Pferderennen usw. abgehalten zu werden pflegen. Später wurden wir alle hierher transportiert, in ein großes Zeltlager, das durch Stacheldrahtzäune von der Außenwelt geschieden ist. Über die Behandlung und Verpflegung können wir uns nicht beklagen. Es gereicht mir zur ganz besonderen Freude, Euch mitteilen zu können, dass den jüdischen Kriegsgefangenen die Erlaubnis erteilt wurde, den 'Jom Kippur' den Traditionen unseres Glaubens gemäß zu feiern. Ein großes Zelt wurde für den Gottesdienst bereitgestellt, und ein junger Rabbiner, Reverend L. Morris, kam speziell von London, um den Gottesdienst zu leiten. Wir waren im ganzen 26 Juden, und Ihr könnt Euch leicht denken, wie wir uns alle fühlten unter diesen Verhältnissen. Während der 'Maskir neschomaus' und 'Unesaneh-Taukef'-Gebete blieb kein Auge trocken. Die Londoner Synagogenhauptgemeinde versorgte uns mit Gebetbüchern und Talesim, die wir zum Andenken behalten dürfen. Ich kann Euch versichern, keiner von uns wird je diesen 'Jom Kippur' vergessen, und wenn wir auch 100 Jahre alt werden sollten. Die wachthabenden Offiziere und alle anderen Gefangenen  behandelten uns während des Feiertags mit dem größten Respekt, ja, mit ganz besonderer Höflichkeit, und es gereichte mir zur großen Genugtuung, dass zwei jüdische Soldaten, die in Frankreich von den englischen Truppen zu Kriegsgefangenen gemacht wurden, die Erlaubnis bekamen, in unser Lager hinüber zu kommen, um am Gottesdienst teilzunehmen. Die Namen derselben sind B. Seelig aus Vennebeck, Minden in Westfalen und Hermann Baehr aus Haaren (sc. Stadtteil von Bad Wünnenberg), Kreis Büren. Zum Anbeißen hatten wir Kaffee, Heringe und Butterbrot - ganz wie zu Hause - und später Suppe, Braten, Obst und eine lang entbehrte Zigarette."          
Sc. obiger Brief findet sich auch in einer Seite der Website lexikus.de - Kriegsbriefe deutscher und österreichischer Juden 1914-1918

   
Rabbiner Dr. Max Beermann ist auf das Rabbinat Heilbronn ernannt worden (1915)     

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. März 1915:        

      
Gedanken zum Chanukkafest von Rabbiner Dr. Max Beermann (1919)    

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 19. Dezember 1919:        
Heilbronn AZJ 19121919b.jpg (269930 Byte)       

  
Publikation von Rabbiner Dr. Max Beermann (1927)     

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 1. September 1927:            

      
      
Rabbiner der Israelitischen Religionsgesellschaft       
Amtseinführung von Dr. Jonas Ansbacher als Rabbiner der Israelitischen Religionsgesellschaft (1911
)       

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 13. Juli 1911:       

   
Ausschreibung der Stelle eines Rabbiners für die Israelitische Religionsgesellschaft (1920) 
     

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10. Juni 1920:        

 
Rabbiner Dr. Gerson Feinberg wird als Nachfolger von Rabbiner Jonas Ansbacher Rabbiner der Religionsgesellschaft "Adas Jeschurun" (1920)      

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. Dezember 1920:         

 
Ausschreibung der Rabbinerstelle der Israelitischen Religionsgesellschaft (1921)   

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. Mai 1921:           

   
Dr. Benno Cohen wird zum Rabbiner der Israelitischen Religionsgesellschaft gewählt (1921)     

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 9. Juni 1921:       

  
  
  
  
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer, Vorbeter und weiterer Kultusbeamten sowie der Schule    
Ausschreibung der Religionslehrer- und Vorsängerstelle (1862)    

Anzeige in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 4. März 1862: 
"Erledigte Religionslehrer- und Vorsängerstelle. 
Die Stelle eines Religionslehrers und Vorsängers, der zugleich auch geprüfter Schächter sein muss, ist demnächst hierorts definitiv zu besetzen. Mit dieser Stelle ist ein bares Fix-Gehalt von 350 Gulden und ein Mietgeldaversum von 110 Gulden jährlich nebst den gesetzlichen Emolumenten verbunden. Befähigte Bewerber haben ihre Gesuche mit den Zeugnissen innerhalb 3 Wochen hierher franco einzusenden, erforderlichenfalls zu einem Probevortrag sich einzufinden und ausländische Bewerber einer Prüfung bei der königlichen israelitischen Oberkirchenbehörde sich zu unterziehen. 
Heilbronn am Neckar, den 20. Februar 1862. Das israelitische Kirchenvorsteheramt. In dessen Namen: Weimann, k. Rabbiner."            

      
Anzeige von Lehrer Jacob Löwenstein (1863)    

Anzeige in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 15. September 1863: "Hauslehrer-Stelle. 
Für eine Familie in einer württembergischen Oberamtsstadt am Neckar wird ein jüdischer Hauslehrer und Erzieher für mehrere Kinder gesucht. Derselbe müsste wesentlich im Hebräischen und in der Religion überhaupt zu unterrichten verstehen. Neben völlig freier Station im Hause würde ein anständiges Salair gegeben und die Reisekosten dahin vergütet werden. Leistungsfähigkeit im kaufmännischen Fache würde dem Bewerber zur Empfehlung dienen.  
Reflektanten wollen sich sofort in portofreien Briefen wenden an 
Lehrer Löwenstein
in Heilbronn am Neckar."            

 
Lehrer Jakob Löwenstein wirbt für seine Schülerpension (1868 / 1869) 
Anmerkung: Jakob Löwenstein (geb. 26. Dezember 1819 in Bonfeld, gest. 15. Januar 1884 in Heilbronn) studierte 1835 bis 1838 am Lehrerseminar in Esslingen. Er war 1838 bis 1841 Lehrer in Gerabronn, 1841 bis 1844 in Korb, danach in Oedheim, Weikersheim, Hohebach und von 1856 bis 1862 in Oberdorf. Er bewarb sich erfolgreich auf die obige Ausschreibung der Stelle in Heilbronn, wo er bis 1882 als Lehrer tätig geblieben ist. Er war verheiratet mit Dinah geb. Stern (geb. 1826 in Bonfeld, gest. 1882 in Heilbronn).          

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 17. Juni 1868:  "Heilbronn am Neckar
Der Unterzeichnete ist durch Veränderungen in seinen Familienverhältnissen jetzt oder im Herbst dieses Jahres in der Lage, Zöglinge, welche hier die Kaufmannschaft erlernen oder das Gymnasium oder die Oberrealschule besuchten wollen, in Pension zu nehmen und deren Hausarbeiten und religiös-sittliche Erziehung zu überwachen. 
Lehrer Löwenstein."         
 
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 29. September 1869: "Heilbronn am Neckar
Das neue Schuljahr im hiesigen Königlichen Gymnasium und in der Königlichen Realanstalt beginnt mit der Prüfung der neu eintretenden Schüler am Donnerstag den 14. Oktober dieses Jahres. - Der Unterzeichnete ist durch veränderte Familienverhältnisse und den Austritt etlicher Zöglinge in der Lage wieder einige Pensionäre anzunehmen, welche außer Kost und Logis auch Anleitung in ihren häuslichen Arbeiten und eine wünschenswerte Aufsicht über ihr religiös-sittliches Betragen finden würden. 
Löwenstein, israelitischer Lehrer und Vorsänger
."       

   
Ausschreibung der Stelle des zweiten Vorsängers und Religionslehrers (1873)    

Anzeige in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 24. Juni 1873:    


Lehrer Moritz Dreifus wirbt für seine Schülerpension (1878)       

Heilbronn Lehrer Dreifus 010.jpg (54586 Byte)Anmerkung: Moritz (Moses) Dreifus (geb. 1848 in Richen, Baden, gest. 1924 in Heilbronn): er unterstützte bereits seit 1873 (vgl.  40-jähriges Ortsjubiläum 1913, s.u.) den erkrankten Lehrer Löwenstein bei der Erfüllung seiner Dienstpflichten; 1885 wurde er definitiv angestellt. Über Jahrzehnte war er Lehrer und Vorsänger in Heilbronn. Er war verheiratet mit Karoline geb. Löwenthal aus Talheim. 
   
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 21. August 1878: "Pension. Israelitische Knaben
welche die hiesigen vorzüglichen Lehranstalten besuchen wollen, finden zu Beginn des neuen Schuljahres (15. Oktober) in meinem Hause Kost und Logis, elterliche Pflege und Beaufsichtigung bei ihren Hausaufgaben gegen mäßiges Honorar. Alles Weitere brieflich. 
Heilbronn am Neckar, August 1878. M. Dreifus, Lehrer."              

     
Beisetzung des Oberlehrers Jakob Löwenstein (1884)      

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 4. Februar 1884:         

 
Ausschreibungen der Stelle des zweiten Religionslehrers (1884 / 1886)  
Anmerkung: die Ausschreibung erfolgte nach der Zurruhesetzung von Lehrer Jakob Löwenstein. Moritz Dreifus (s.u.) wurde erster Lehrer und Vorsänger in der jüdischen Gemeinde Heilbronn; ihm wurde ein zweiter Religionslehrer zugeteilt.          

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. Februar 1884:         
 
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. März 1886:   

         
Ausschreibung der Stelle des zweiten Lehrers, Vorbeters und Schochet (1901)      

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. Juli 1901:      
   
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 16. Dezember 1901:      

      
40-jähriges Ortsjubiläum von Kantor und Lehrer Moritz Dreifus (1913)       

Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 31. Dezember 1913: "Heilbronn. Kantor und Lehrer Moritz Dreyfus (Dreifus) feiert am 1. Januar sein 40-jähriges Jubiläum als Beamter der hiesigen jüdischen Gemeinde. Herr Dreyfus ist ein hervorragender Chason (Kantor), ein tüchtiger Lehrer und ein seelenguter Mensch, dem die Erfüllung von Liebestätigkeiten stets höchste Aufgabe war."           

    
Ausschreibung der Stelle eines Rabbiners oder Lehrers bei der Israelitischen Religionsgesellschaft (1922)    

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 26. Oktober 1922:          

   
Ausschreibung der Stelle des Synagogenverwalters und Schochet (1923)   

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 16. August 1923:         

  
Oberlehrer und Kantor Isy Krämer (Lehrer in Heilbronn von 1903 bis 1939)  

Heilbronn Lehrer Kraemer 010.jpg (78132 Byte)Oberlehrer Isy Krämer (geb. 9. August 1877 in Mönchsroth, gest. 16. April 1963 in Brooklyn): wirkte seit 1903 36 Jahre lang als Lehrer und Vorsänger in Heilbronn. Er erteilte den Unterricht an den höheren Schulen und später auch am Lehrerseminar zusammen mit dem jeweiligen Rabbiner. Er war nebenher Musikkritiker (u.a. in der "Heilbronner Zeitung" und bei der "Neckar-Zeitung"), war zeitweise in der Theaterkommission des Gemeinderates der Stadt Heilbronn. Nach 1933 hat er sich um die Auswanderung seiner Glaubensgenossen Verdienste erworben. Er selbst emigrierte 1939 nach Frankreich, später nach Amerika. Er war verheiratet mit Julie geb. Würzburger (geb. 12. April 1888 in Heilbronn). Krämer war eng befreundet mit dem späteren Bundespräsidenten Dr. Theodor Heuss.    

    
Oberlehrer Isy Krämer wurde als Mitglied der Theaterkommission der Stadt gewählt (1929)       

Artikel in der "Jüdisch-liberalen Zeitung" vom 15. Februar 1929: "Heilbronn. (Aus dem Gemeindeleben). Der neugewählte Gemeinderat hiesiger Stadt hat am 24. Januar in seiner ersten Sitzung den Oberlehrer Isy Krämer unserer jüdisch-liberalen Gemeinde als Mitglieder der Theaterkommission gewählt. Kurz vorher wurde er vom Oberbürgermeister Herrn Prof. Bentinger aufgefordert, in das im Navi Verlag erschienene Stadtbuch über das Heilbronner Musikleben einen Beitrag zu liefern, dem Wunsche er auch nachkam."         

 
Oberlehrer und Kantor Karl Kahn (Lehrer in Heilbronn bis 1941)    

Karl Kahn (geb. 26. Dezember 1890 in Hollenbach, umgekommen in Auschwitz): studierte von 1905 bis 1908 am Lehrerseminar in Esslingen; war zunächst (bereits um 1922) Lehrer in Stuttgart, danach bis 1941 in Heilbronn; wurde 1942 von Stuttgart aus nach Theresienstadt deportiert, Transportleiter mit Theodor Rothschild; von dort 1944 nach Auschwitz, wo er und seine Frau Rita geb. Meyer (geb. 1906 in Heilbronn) ermordet wurden.  

   

  

  

   

   

   

 

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Stand: 14. Dezember 2014