Jahrestagungen von Alemannia Judaica Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft (Frühere und bestehende) Synagogen Übersicht: Jüdische Kulturdenkmale in der Region Bestehende jüdische Gemeinden in der Region
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Die Jahrestagung 1993 in
Göppingen Protokoll: Karl-Heinz Rueß
Die Ausstellung, die im Schweizerischen Museum für Volkskunde in Basel gezeigt wird, wurde von Katia Guth-Dreifus und Eve-M. Hoffmann konzipiert. Frau Guth-Dreifus berichtete über die Schwerpunkte der Ausstellung. Die heutige israelitische Gemeinde Basel war 1805 von Elsässer Juden gegründet worden. Das Ausstellungsgut, das vorwiegend dem 19. Jahrhundert entstammt, zeigt die Geschichte vieler Elsässer Judendörfer. Viele Exponate verweisen auf die familiären Verbindungen, die Elsässer Juden über den Rhein hinweg nach Baden hatten.
Das Inventarisierungsvorhaben wurde im September 1990 vom Landesdenkmalamt
Baden-Württemberg begonnen. Für diese Aufgabe sind zwei wissenschaftliche
Kräfte befristet auf drei Jahre eingestellt. Eine Verlängerung des Projekts
ist beantragt, aber vom zuständigen Ministerium noch nicht entschieden. Gil
Hüttenmeister, der im Rahmen des Projekts die in Württemberg liegenden
jüdischen Friedhöfe 54, in Baden 91; insgesamt ca. 55 000 Steine) bearbeitet,
berichtete über die Durchführung und den Stand der Arbeit.
Als Diskussionsgrundlage hatte Herr Kaufmann eine Ortsliste erstellt. die mit
der Einladung verschickt worden war. Hierzu ergaben sich verschiedene Beiträge.
Von Herrn Burmeister wurde darauf hingewiesen, dass die Region Bayerisch
Schwaben fehlt. Herr Hahn macht, den Vorschlag, von den Orten Buchau und
Laupheim nur Laupheim zu berücksichtigen und von den Orten Haigerloch und
Hechingen nur Hechingen aufzunehmen. Zur Ergänzung schlug er Berlichingen,
Oberdorf (Rabbinat, große Gemeinde) und Esslingen (Lehrerseminar, Waisenhaus)
vor. Frau Guth-Dreifus äußerte Bedenken, ob die Franzosen da mitmachen. Herr
Geppert regte an, eine der jüdischen Landgemeinden im Horb, nämlich Nordstetten,
Rexingen oder Baisingen in die Liste aufzunehmen.
Für dieses Vorhaben hat Herr Kaufmann ein Exposé ausgearbeitet. Dieses will er zunächst mit Herrn Hüttenmeister besprechen, gegebenenfalls überarbeiten und dann versenden.
Das nächste Treffen soll am 13. März 1994 in Heidelberg stattfinden. Für die Einladung und Organisation erklärt sich Herr Kaufmann bereit.
Den Abschluss der Arbeitstagung bildete am Nachmittag ein Besuch des in Trägerschaft
der Stadt Göppingen im Juni 1992 eröffneten Jüdischen Museums. Jost Grosspietsch Am 24. Mai 1992 wurde in Hohenems die Gründung einer
Arbeitsgemeinschaft zur Erforschung der jüdischen Regionalgeschichte im
süddeutschen Raum und den angrenzenden Gebieten (Baden-Württemberg,
Bayrisch-Schwaben, Elsass, Schweiz und Vorarlberg) beschlossen. In Anlehnung an
bestehende Vorbildung fand die Bezeichnung Alemannia Judaica allgemeine
Zustimmung. Auf der diesjährigen Tagung, die auf Einladung der Stadt Göppingen
am 28. Februar (sc. 1993) stattfand, wurden die in Hohenems diskutierten und
projektierten Vorhaben weiter erörtert. Zum einen handelt es sich um einen
"Guide", der - mit dem Schwerpunkt auf dem 18. und 19. Jahrhundert -
in einer repräsentativen Auswahl Orte des Forschungsbereichs vorstellt. Dabei
soll sowohl das Spezifische herausgestellt werden, als auch ein Vergleich der
Gemeinden untereinander ermöglicht werden. Zugleich soll der Guide der
Spurensicherung dienen. Der Überblick ist weniger auf Vollständigkeit der Orte
angelegt; im Vordergrund steht vielmehr das Exemplarische. Der Versuch,
jüdisches Leben an Stätten des ländlichen Raumes (18. und 19.Jh.) bzw. in der
Stadt (im Übergang zum 20.Jh.) in exemplarischer Form darzustellen, wird auch
auf der dritten Tagung, die am 13. März 1994 in Heidelberg stattfindet, wieder
einen breiten Raum einnehmen. Dafür wurde auch schon ein Arbeitsschema
vorgelegt, das als Leitfaden für die Lokalforschung dienen kann, um das
örtlich Spezifische in den allgemeinen historischen Kontext einzuordnen. Seine
Grundlage bildet das von Klaus Guth herausgegebene Buch "Jüdische Landgemeinden
in Oberfranken" (Bamberg 1988). Berichte über die Ausstellung "Juden
im Elsass" (noch bis Sommer 1993 im Basler Völkerkundemuseum zu sehen) und
über das Denkmalpflegeprojekt "Inventarisierung/Dokumentation der
jüdischen Friedhöfe in Baden-Württemberg" gehörten zu den weiteren
Themen der Tagung. Für 1995 ist beabsichtigt, die Tagung zweigleisig zu führen
- an einem Ort des stadtjüdischen (Freiburg) und des landjüdischen Lebens
(Sulzburg). Das Jüdische Museum in Hohenems hat sich angeboten, die Geschäfte
eines ständigen Sekretariats zu führen und gleichzeitig das Archiv der Arbeitsgemeinschaft
zu übernehmen...
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