Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Langenzenn (Kreis Fürth)
Jüdische Geschichte / Synagoge

Übersicht: 

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Mitteilungen zur Gemeinde aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts  
Aus dem jüdischen Gemeindeleben   
Zur Geschichte der Synagoge   
Fotos / Darstellungen   
Links und Literatur   

    

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde                    
           
In Langenzenn bestand von ca. 1535 bis Anfang des 20. Jahrhunderts eine jüdische Gemeinde. 
    
An Einrichtungen hatte die Gemeinde eine Synagoge, eine Schule und ein rituelles Bad. Die Toten der Gemeinde wurden auf dem jüdischen Friedhof in Fürth beigesetzt. Zur Fürther Gemeinde bestand traditionell eine sehr enge Beziehung. Nachdem die Zahl der jüdischen Gemeindeglieder in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stark zurückgegangen war, bemühten sich die in Langenzenn noch lebenden jüdischen Familien um einen Anschluss an Fürth (siehe Bericht 1904). Die Gemeinde Langenzenn ist wenig später aufgelöst worden.   
   
Von den in Langenzenn geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Rosa Bacharach geb. Bergmann (1868), Julius Früh (1876), Max Früh (1893), Michael Früh (1887), Michael Erich Früh (1894), Sofie Groß geb. Früh (1900), Fanny Klein geb. Früh (1884).
   
   
   
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde 
   
Mitteilungen zur Gemeinde aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhundert

Langenzenn AZJ 01101842.JPG (161694 Byte)Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 1. Oktober 1842: "In der Registratur des Stadtmagistrats zu Langenzenn findet sich ein Aktenband mit der Aufschrift: Hochfürstliche General-Ausschreiben und Verordnungen wegen der gesamten schutz- und unschutzbaren Judenschaft, ferner verschiedene andere Akten von 1608-1735. Vol. 3 dabei ist ein Originaldokument d.d. Onolzbach den 20. Juli 1608, wonach Markgraf Joachim Ernst, nach Einvernahme des größeren Ausschusses der Landschaft und auf deren Bitten: 'in Anbetracht, dass die Juden sich nicht mit Arbeiten, sondern allein mit hoch verbotenem Wucher, und der arme Leute Schweiß und Blut, in lauterem Müßiggang feirends ernähren und hinbringen, zudem als Spötter und Verächter der wahren christlichen Religion und öffentliche Feinde des einigen Erlösers und Seligmachers Christi großes Ärgernis stiften' etc. - den Befehl ergeben lassen, dass sämtliche Juden das fürstentümliche Gebiet innerhalb sechs Monaten ohne allen Verzug verlassen sollten resp. mussten. Ein anderes Dekret ist anno domini 1688; so wie ein Gedenkzettel vom 31. Januar 1609. In beiden ist die Rede von der Entfernung der Juden. 
Nach einem Dekret d.d. Höchstatt d. 11. Juli 1609 hat Markgraf Joachim Ernst auf inständiges Anhalten, Flehen und untertäniges Bitten der Judenschaft, Rabbi und Ausschuss, den Schutz noch auf eine gewisse Zeit gnädigst bewilliget und zugleich befohlen, dass die Juden ferner bei ihren Privilegiiis gelassen und auf ihr Antragen ihnen hierinnen die hilfliche Hand geboten werde.
Aus diesen und anderen Dekreten geht hervor, dass der Landesherr allein das Recht hatte, zu bestimmen, an welchem Orte sich ein Juden ansiedeln durfte. Die Beschwerden der Gemeinden wurden dabei wenig berücksichtigt. 
Beschwerde der Stadt-Vogtei Langenzenn 1704 d. 19. September. Dekrete von den Jahren 1664, 1665, 66, 67, 68, beziehen sich teils auf den Schutz der Juden, teils auf die Abgaben, welche sie an die hochfürstliche Haushofmeisterei in Ansbach leisten mussten; dabei ist eine Abgabe von einem Pfund Federn und einem Pfund Staub für jeden Juden, letztere wurde d. 17. Dezember 1679 aufgehoben.
Der Begräbnisplatz ist in Fürth von jeher gewesen."
    
Langenzenn AZJ 03091842.jpg (15977 Byte)Mitteilung in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 3. September 1842: "Die Gemeinde in Langenzenn stand immer mit der Fürther in Verbindung, daher haben beide gleiche Begräbnisstätten". 

    
    
Aus dem jüdischen Gemeindeleben  
Die Langenzenner Juden wollen der Fürther Gemeinde zugeteilt werden (1904)   

Langenzenn FrfIsrFambl 18031904.jpg (48894 Byte)Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 18. März 1904: "Fürth. Der Magistrat hat das Gesuch der Langenzenner israelitischen Kultusgemeinde um Zuteilung zur Fürther Kultusgemeinde bei der Regierung zu Ablehnung begutachtet, nachdem sich letztere Gemeinde wegen der hohen Kosten dagegen ausgesprochen hat und auch rechtlich die Zuweisung nicht gerechtfertigt ist, da beide Gemeinden fast 3 Stunden auseinander liegen, nach den geltenden Bestimmungen die Zuweisung aber nur dann erfolge, wenn die betreffende Kultusgemeinde nicht weiter als 1 Stunde entfernt ist."  

    
    
    
Zur Geschichte der Synagoge              
    
Es ist nicht bekannt, wann der Betsaal in dem Gebäude der Rosenstraße eingerichtet wurde. 1902 wurde das Gebäude des jüdischen Gemeindezentrums an Privatpersonen verkauft und zu einem Wohnhaus umgekauft. Das rituelle Bad ("Judenduck"), zu dem 12 Stufen herabführten, wurden mit Beton aufgefüllt. 
   
   
Adresse/Standort der SynagogeRosenstraße 8   
  
  
Fotos  
(Fotos: Hahn)  

Die Rosenstraße, 
ehemalige "Judengasse"
Langenzenn Rosenstrasse 02.jpg (76756 Byte) Langenzenn Rosenstrasse 01.jpg (88175 Byte)
     
     
Ehemaliges jüdisches Gemeindezentrum      
Langenzenn Synagoge 162.jpg (89482 Byte) Langenzenn Synagoge 160.jpg (86330 Byte) Langenzenn Synagoge 161.jpg (101339 Byte)
Gebäude der ehemaligen Synagoge (bzw. jüdisches Gemeindezentrum mit Schule, Betsaal und rituellem Bad) mit Hinweistafel -
 Inschrift: "Rosenstraße Haus Nr. 8. In diesem Haus befand sich bis 1902 die jüdische Schule mit einem Gebetsraum 
und vermutlich einem rituellen Bad (Mikwe) der ab 1535 nachgewiesenen jüdischen Kultusgemeinde".

   
    

Links und Literatur

Links:  

Website der Gemeinde Langenzenn  

Literatur:  

Israel Schwierz:  Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern. Eine Dokumentation der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit. A 85. 1988 S. 164-165.        

        
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Stand: 01. Januar 2017