Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Niedenstein (Schwalm-Eder-Kreis) 
Jüdischer Friedhof  
   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde                  
    
Siehe Seite zur Synagoge in Niedenstein (interner Link)    
   
   
Zur Geschichte des Friedhofes                   
    
Die Toten der jüdischen Gemeinde Niedenstein wurden zunächSterberegister in Obervorschütz beigesetzt. Der Friedhof in Niedenstein wurde 1832 angelegt. Die Friedhofsfläche umfasSterberegister 26,34 ar. 
   
   
Dokumentation des Friedhofes:
Anmerkung (aus der Facebook-Seite der Evangelischen Kirchengemeinde Niedenstein-Wichdorf, Pfarrer Johannes Böttner - https://www.facebook.com/groups/236200207569904): Seit Jahren kommen immer wieder Nachfahren ehemaliger jüdischer Bürger, vor allem aus den USA, um nach den Gräbern ihrer Vorfahren auf dem jüdischen Friedhof in Niedenstein zu suchen. Sie sind jedes Mal sehr gerührt, wenn sie diese dort finden. In Niedenstein waren im 19. Jahrhundert einmal 20 % der Einwohner Juden. Sehr viele Grabinschriften sind nur auf Hebräisch verfasSterberegister und die Nachfahren sind oft auch nicht in der Lage, die in hebräischer Sprache verfassten Inschriften zu entziffern. 
Deshalb hat eine Arbeitsgruppe von Niedensteiner Bürgern: Bärbel und Wolfgang Köhler, Gesine und Götz Schmidt, Pfarrer Johannes Böttner und Deborah Tal-Rüttger aus Obervorschütz eine Dokumentation über den jüdischen Friedhof erarbeitet. Alle 115 Grabsteine wurden nun auf besondere Art mit Schräglicht von Bärbel und Wolfgang Köhler vom Fotoclub Niedenstein fotografiert, um die Schrift deutlicher lesbar zu machen. Frau Deborah Tal-Rüttger aus Obervorschütz hat die hebräischen Grabinschriften ins Deutsche übersetzt. Sie iSterberegister Lehrerin für Hebräisch. Diese Übersetzungsarbeit hat sie bereits für die jüdischen Friedhöfe in Obervorschütz, Felsberg, Guxhagen und Zierenberg gemacht. Für jeden Grabstein sind nun Dateien mit Foto und Text: Hebräisch/Deutsch angelegt worden, die der Stadt Niedenstein, dem Altenburg- und Stadtmuseum Niedenstein und der Evangelischen Kirche in Niedenstein zur Verfügung gestellt werden.
Die Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen beim Landesarchiv in Wiesbaden wird diese Dateien für ihre weitere Forschung und Dokumentation nutzen. Wichtig iSterberegister eine Übersetzung der Grabinschriften auch für die Erkundigungstouren zum jüdischen Leben in Niedenstein und den Konfirmandenunterricht. Der Besuch des jüdischen Friedhofs gehört in beiden Fällen zum Programm. Die Grabinschriften, die auch Auskunft über das Leben der ehemaligen jüdischen Bürger von Niedenstein geben, sind darüber hinaus für Lokalhistoriker und jeden Niedensteiner Bürger interessant, der sich mit der Geschichte seiner Stadt beschäftigen möchte.
Der Magistrat der Stadt Niedenstein und die Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen haben die Übersetzungsarbeit finanziert. Die Evangelische Kirche in Niedenstein und der Hessisch-Waldeckische Gebirgs- und Heimatverein Niedenstein HWGHV unterstützten den Fotoclub Niedenstein mit einer Spende.
  
Beitrag von Gesine Schmidt: Der Friedhof der jüdischen Gemeinde Niedenstein von 1832 bis zur Gegenwart (eingestellt als pdf-Datei)  
englisch:  Gesine Schmidt: The Cemetery of the Jewish Community in Niedenstein from 1832 until today (eingestellt als pdf-Datei) 
Die Grabsteine des Friedhofes - Dokumentation der Inschriften und Fotos: Dokumentation von Deborah Tal-Rüttger.   
Als blätterbares Lesebuch eingestellt: https://webbook.gemeindebaukasten.de/books/default/34604e73648fea0c0d0868aa935bbd16ec22ee47/index.html   
   
Ergänzende Hinweise von Friedhelm Reinhard (eingestellt 19.10.2023) mit der Vorbemerkung "Leider muss ich oft feststellen, dass die mir vorliegenden Daten ab 1874 aus dem Niedensteiner Sterberegister nicht mit den gelesenen Angaben auf den Grabsteinen übereinstimmen. Die Gräberreihen beginnen mit dem Jahr 1937 - soweit Grabsteine gesetzt wurden - und in aufsteigender Folge werden die Begräbnisse, vor allem auch die nicht lesbaren Steine, im Zeitrücklauf bis 1875 nachvollziehbar. Da die Synagogenbücher vernichtet wurden, bleiben für die Zeit von 1832 bis 1874 nur die Angaben bei DEMANDT als Ausgangspunkt.
Hier die Ergebnisse zu den ersten 20 Gräbern der Reihen 1 und 2, d. h. von 1937 bis 1918".
Reihe 1: 
- Fanni Mansbach-Zinn (18.10.1881 Niedenstein 20.04.1934) Niedenstein Sterberegister 05.34
- Bertha Mansbach-Zinn verw. Stein geb. Weinstein (25.01.1875 Felsberg-Niedenstein 04.07.1934) Niedenstein Sterberegister 07.34
- Karoline Hanstein geb. Bettmann (1850 Richelsdorf-Niedenstein 20.11.1937) Niedenstein Sterberegister 14.37
- Bertha Nagel geb. Plaut (24.08.1849 Obervorschütz-Niedenstein 02.01.1938) und Niedenstein Sterberegister 01.38
- nur 2 von 45 Kindern, gestorben zwischen 1875 - 1915, haben einen Grabstein erhalten.

1.1 Jeanette Mansbach-Zinn geb. Holstein (08.10.1844 - 09.01.1937) Niedenstein Sterberegister 01.37
1.2 Salomon Adler (1843-1908)
Hier ein Grabstein zwischen 1937 und 1932? Vertauschung bei Instandsetzung des geschändeten Friedhofs? Vermutlich:
Am 06.09.1935 verstarb der taubstumme Buchbinder Süßmann Adler, geboren am 14.10.1873, 61 J., Sohn des Moses Adler (1838-1915). Dessen Bruder Salomon Adler (1843-1908). Niedenstein Sterberegister 07.35
1.3 Isaak Mansbach-Zinn (27.05.1879 Niedenstein 11.06.1932) Niedenstein Sterberegister 05.32
1.4 Fanny Kaiser geb. Kleeblatt (13.07.1849 Röhrenfurth - Kassel 26.02.1932) Kassel Sterberegister 192.32
1.5 Marianne Wertheim geb. Gumpert (18.09.1859 Niedenstein 06.12.1931) Niedenstein Sterberegister 13.31
Vater Gumpert Moses Gumpert (1823 Hoof - Niedenstein 23.06.1913) - Heirat am 21.01.1890 Niedenstein Niedenstein HE 01.90 - Ehemann Adolf Wertheim (06.04.1865 Hatzbach - Treblinka 29.09.1942)
(bei DEMANDT 200 falsch: 06.04.1856 Hatzbach; Hochzeit am 20.Jan.1890)
1.6 Rickchen Kaiser geb. Kaiser (01.11.1852 Niedenstein 30.07.1930) heiratet am 04.12.1874 den 30 Jahre älteren Liebmann Kaiser, Bruder des Vaters Hirsch Kaiser Niedenstein HE 04.74 (DEMANDT 292 kennt die Kinder Goldine, Meier, Abraham und Jakob nicht)
1.7 Isaak Mansbach Zinn (1850 Niedenstein 13.04.1928) Niedenstein Sterberegister 05.28
1.8 Amalie Malchen Müller geb. Adler (02.01.1877 Niedenstein 18.10.1927) Niedenstein Sterberegister 10.27

Reihe (2) - Die Abweichungen zwischen Grabsteinen und Sterberegister sind beachtlich
2.1 Aron Adler (21.10.1876 Niedenstein 08.08.1927) Niedenstein Sterberegister 10.27
2.2 Rosa Blumenthal (02.12.1876 Kirchbracht - Merxhausen 10.05.1927) Merxhausen Sterberegister 19.27
2.3 Samuel Mansbach-Zinn (14.11.1840 Niedenstein 08.10.1926) Niedenstein Sterberegister 12.26
2.4 nicht lesbar - zwischen Okt. 1926 - Dez. 1925 kein jüdischer Sterbefall in Niedenstein + Merxhausen
2.5 Amalie Kron (08.02.1858 Niedenstein 16.12.1925) Niedenstein Sterberegister 17.25
2.6 Salomon Kaiser (09.03.1857 Niedenstein 31.08.1923) Niedenstein Sterberegister 11.23
2.7 Bertha Rosenstein geb. Heilbrunn (02.07.1881 Wichmannshausen-Kassel 12.10.1922) Kassel Krankenhaus
2.8 Sara Mansbach-Zinn geb. Oppenheim (22.01.1845 Nentershausen-Niedenstein 23.01.1922 Niedenstein Sterberegister 04.22 - Daten ergänzt im Zeitablauf
2.9 Jakob Kaiser (09.04.1837 Niedenstein 16.01.1922) Niedenstein Sterberegister 02.22
2.10 Isaak Rosenstein (1851 Niedenstein 13.01.1921) Niedenstein Sterberegister 43.21
2.11 Julius Adler (21.05.1880 Niedenstein - Kassel 27.11.1919) - WK I - Kriegsverletzungen - Sterberegister in Kassel nicht vorhanden - Kriegsschaden WK II, so auch bei 2.7, aber die Daten auf dem Grabstein
2.12 Fanni Strauss (28.03.1863 Meerholz - Merxhausen 10.11.1918) Merxhausen Sterberegister 112.18
    
Ergänzung (eingestellt am 4.1.2024 nach den neuesten Recherchen von Friedhelm Reinhard): Das Gräberfeld des Friedhofs der jüdischen Gemeinde Niedenstein 1938 - 1875 Teil 2 (pdf-Datei).
   
   
Aus der Geschichte des Friedhofes    
Der Weg zum Friedhof wird gerichtet (1926)  

Niedenstein HESSEN Israelit 02091926.jpg (41008 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 2. September 1926: "Niedenstein, Kreis Fritzlar, 11. Juli (1926). Nach langen Bemühungen seitens der israelitischen Gemeinde dahier iSterberegister es gelungen, die Stadt dafür zu gewinnen, den Weg zum Friedhof passierbar zu machen. Damit iSterberegister nicht allein ein langersehnter Wunsch der jüdischen Gemeinde in Erfüllung gegangen, sondern auch den Bürgern, die auf diesen Weg angewiesen sind, gleichzeitig ein DienSterberegister erwiesen." 

    
    
Lage des Friedhofes   
    
Der jüdische Friedhof liegt im südlichen Ortsteil links an der Friedensstraße (100 m südlich des Altenwohnheimes).  
    
    
    
Fotos 
(vgl. Fotos zu weiteren Grabsteinen in der o.g. Dokumentation)   

Fotos vom HerbSterberegister 2021 - in hoher Auflösung eingestellt
(Fotos erstellt von Bärbel und Wolfgang Koehler;
dazu Links zu den Informationsblätter zum Grabstein
aus der o.g. Dokumentation, jeweils pdf-Datei) 

 
   Das Eingangstor  Teilansicht des Friedhofes
     
     
 Gesamtansicht des Friedhofes
 
 Grabstein Reihe 2-6 für Salomon Kaiser
(1857-1923), Informationsblatt
 Grabstein Reihe 2-12 für Fogel, Tochter
des Binjamin
(1863-1918). Informationsblatt
     
   
 Grabstein Reihe 3-1 für Julchen Stern
(1850-1918), Informationsblatt 
 Grabstein Reihe 4-11 für Rosa Goldmeier
 (gest. 1910), Informationsblatt
 Grabstein Reihe 5-10 für Abraham Kahn
(gest. 1910), Informationsblatt
     
   
 Grabstein Reihe 5-13 für Mosche Nagel
(gest. 1859), Informationsblatt
 Grabstein Reihe 8-14 für Julchen Kaiser geb. Ploch
(gest. 1876), Informationsblatt
 Grabstein Reihe 9-6 für Merle Kaiser (1810-1872),
 Informationsblatt
     
 
 Grabstein Reihe 9-10 für Golda Kaiser
(gest. 1871), Informationsblatt
 Grabstein Reihe 10-2 für Meier Sohn des Hirsch Segal
 
(1774-1867)
, Informationsblatt
 
     
     
     
     

Fotos von 2008
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum: 15.6.2008)

   
Niedenstein Friedhof 150.jpg (94888 Byte) Niedenstein Friedhof 154.jpg (93216 Byte) Niedenstein Friedhof 151.jpg (106396 Byte) Niedenstein Friedhof 152.jpg (73907 Byte)
Das Eingangstor
mit Hinweistafeln  
Hebräische und deutsche Pfosteninschrift:
 "Diese Welt gleicht einer Vorhalle 
für die zukünftige Welt. 1912"  
Hinweistafel zu den 
Besuchszeiten  
   
     
Niedenstein Friedhof 153.jpg (54898 Byte) Niedenstein Friedhof 157.jpg (101678 Byte) Niedenstein Friedhof 160.jpg (112498 Byte)
Weiteres Informationsblatt zu 
den Besuchstagen  
Blick auf die belegte Fläche
 vom Eingangstor  
Teilansicht 
   
     
Niedenstein Friedhof 163.jpg (114027 Byte) Niedenstein Friedhof 158.jpg (115251 Byte) Niedenstein Friedhof 159.jpg (120814 Byte)
Teilansicht  Rechts: Grabstein für 
Julius Adler (1880-1919)
Grabstein für Ida Mansbach 
(1882-1915)
  
     
Niedenstein Friedhof 162.jpg (111318 Byte) Niedenstein Friedhof 161.jpg (96040 Byte) Niedenstein Friedhof 164.jpg (98716 Byte)
Teilansicht  Grabstein mit "segnenden Händen" 
der Kohanim  
Grabstein für Berta Wallach 
geb. Grünstein
(1833-1915)
  
     
  Niedenstein Friedhof 165.jpg (97638 Byte)   
  Blick zum Friedhofseingang von der
 belegten Fläche des Friedhofes
  
     
     

Kurzes Video zum Friedhof 
(erstellt von Wolfgang Köhler, Fotofreunde Niedenstein)   

 

(Länge 01:22, MP4-Datei, 205 MB; zum Anschauen Foto anklicken)  

 

    
     

Links und Literatur

Links:  

bulletWebsite der Stadt Niedenstein 
bulletZur Seite über die Synagoge in Niedenstein (interner Link) 

Quellen:   

Hinweis auf online einsehbare Familienregister der jüdischen Gemeinde Gudensberg mit umliegenden Orten   
In der Website des Hessischen Hauptstaatsarchivs (innerhalb Arcinsys Hessen) sind die erhaltenen Familienregister aus hessischen jüdischen Gemeinden einsehbar: 
Link zur Übersicht (nach Ortsalphabet) https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/llist?nodeid=g186590&page=1&reload=true&sorting=41              
Zu Gudensberg sind vorhanden (auf der jeweiligen Unterseite zur Einsichtnahme weiter über "Digitalisate anzeigen"):    
HHStAW 365,388   Gräberverzeichnis des jüdischen Friedhofs der Kultusgemeinde Gudensberg in Obervorschütz, aufgenommen im AuguSterberegister 1937 durch Baruch Wormser aus Grebenstein,  Laufzeit 1736 - 1935  
Überwiegend hebräische, zum Teil deutsche Grabinschriften mit Angaben zur Lage der Gräber auf dem Friedhofsgelände; enthält auch Angaben zu Verstorbenen Juden aus Cappel, Dorla, Elben, Felsberg (mit Altenburg und Gensungen), Kirchberg, Lohne, Maden, Neuenbrunslar, Niedenstein, Obermöllrich, Obervorschütz, Riede, Züschen; darin auch: Abriss zur Geschichte des Friedhofs mit Hinweis auf dessen Anlegung um 1730 und die Nutzung als Sammelfriedhof u.a. durch die Synagogengemeinden Gudensberg, Felsberg, Niedenstein und Fritzlar; enthält auch je eine Skizze zur Lage und Belegung des Friedhofs in Obervorschütz; auch: Fotos von verschiedenen Gräberfeldern des Friedhofs, aufgenommen durch Herrn Regierungsrat Dr. Grünbaum.  https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v5135970        

Literatur:  

bullet Arnsberg II,129-131.  

    
     

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 30. Juni 2020