Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Jüdische Friedhöfe in Niederbayern  

Übersicht:
Jüdische Friedhöfe und Begräbnisstätten (KZ-Friedhöfe) gibt es in Niederbayern in den Stadt- und Landkreisen Deggendorf (DEG), Dingolfing-Landau (DGF), Kelheim (KEH), Landshut (LA), Passau (PA), Straubing (SR), Straubing-Bogen (SR).  
Abensberg (KEH)  
Unterseite   
Fürstenstein (PA, KZ-Friedhof)   Mallersdorf, OT Steinrain (SR, KZ-Friedhof)   Wallersdorf (DGF,  KZ-Friedhof)  
Deggendorf (DEG, KZ-Friedhof)    
Unterseite      
Fürstenstein - Nammering (PA, KZ-Friedhof) 
Unterseite   
Passau (PA)    
Eging (PA, KZ-Friedhof)   Kirchham - Waldstadt (PA, KZ-Friedhof) Saal an der Donau (KEH, KZ-Friedhof)    
Unterseite
  
      
Feldkirchen - Mitterhartshausen (SR, KZ-Friedhof)   Landshut (LA, ma.)  Straubing (SR)     
Unterseite        
   

    
    
Abensberg (KEH, ma.)   

Abensberg Judenbuckel 250.jpg (90772 Byte) Zum ehemaligen Friedhof in Abensberg besteht eine Unterseite (interner Link): hier anklicken   

      
       

Deggendorf (DEG, Friedhof)   

Deggendorf Friedhof 111.jpg (75710 Byte) Zum Friedhof in Deggendorf besteht eine Unterseite (interner Link): hier anklicken   

       
         

Eging am See (PA, KZ-Friedhof)                     
     
Zur Geschichte des Friedhofes: In Nammering wurden beim Aufenthalt eines Transport von KZ-Häftlingen von Buchenwald nach Dachau Mitte April 1945 von der SS zahlreiche Häftlinge erschossen. Viele waren bereits auf dem Transport verstorben. Insgesamt 794 Tote wurden in Nammering und Umgebung zunächst in Massengräbern beerdigt. 171 der Umgekommenen wurden später in Eging beigesetzt. Auf dem Denkmal in einer Grünanlage findet sich die Inschrift: "NAMENLOSE, DIE NIEMAND KENNT, GOTT DEREINST BEIM NAMEN NENNT, GIBT KEINEN JA VERLOREN" .          
    
Lage: Auf dem Gemeindefriedhof am Ende der Frühlingsstraße.   
    
Link: Website der Gemeinde Eging am See   (Ortsplan ist von dort aus zugänglich)
Internetseiten der Pfarrei Nammering zur Dokumentation des KZ-Transportes Buchenwald - Nammering - Dachau 1945 
Literatur: Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse S. 326; Arbeitsgemeinschaft KZ-Transport 1945 (Hrsg.): Nie werde ich vergessen. Dokumentation über den KZ-Transport Buchenwald - Nammering - Dachau vom 7. April bis 28. April 1945, Tittling 1994.
      
      
        

Fürstenstein (PA, KZ-Friedhof)               
      
Zur Geschichte des Friedhofes: In Nammering wurden beim Aufenthalt eines Transport von KZ-Häftlingen von Buchenwald nach Dachau Mitte April 1945 von der SS zahlreiche Häftlinge erschossen. Viele waren bereits auf dem Transport verstorben. Insgesamt 794 Tote wurden in Nammering und Umgebung zunächst in Massengräbern beerdigt. 92 der Toten wurden später auf dem Ortsfriedhof in Fürstenstein beigesetzt. 1958 wurden 33 der Toten exhumiert und in Flossenbürg beigesetzt. 20 Tote wurden nach Italien und Frankreich umgebettet. 39 Tote verblieben in Fürstenstein, unter ihnen waren mit Sicherheit auch jüdische Personen. Auf dem Grab- und Gedenkstein im Fürstensteiner Friedhof steht die Inschrift: "ÜBER EUCH NEIGEN SICH PSALMEN DES FRIEDENS. RUHESTÄTTE VON 39 OPFERN DES NATIONALSOZIALISMUS - APRIL 1945".    
     
Lage: Im Fürstensteiner Friedhof.    
     
Link: Website der Gemeinde Fürstenstein  
Internetseiten der Pfarrei Nammering zur Dokumentation des KZ-Transportes Buchenwald - Nammering - Dachau 1945 
Literatur: Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse S. 326; Arbeitsgemeinschaft KZ-Transport 1945 (Hrsg.): Nie werde ich vergessen. Dokumentation über den KZ-Transport Buchenwald - Nammering - Dachau vom 7. April bis 28. April 1945, Tittling 1994.
       
       
        

Fürstenstein - Nammering (PA, KZ-Friedhof)      

Nammering Denkmal 150.jpg (112936 Byte) Zum ehemaligen KZ-Friedhof (Massengräber) in Nammering besteht eine Unterseite (interner Link): hier anklicken.  

     
      

Landshut (LA, ma.)                   
    
Zur Geschichte des Friedhofes: In Landshut bestand eine mittelalterliche jüdische Gemeinde, zu deren Einrichtungen auch ein Friedhof gehörte (genannt 1380 als "der Juden freithof"). Von diesem Friedhof ist nur noch die ungefähre Lage bekannt. Es sind keine Spuren mehr erhalten.       
    
Lage: Außerhalb der Stadt an einer alten Hochstraße hinter dem Hofberg bei "Maria Bründl". Eine genauere Ortsbestimmung ist nicht möglich.  

Ungefähre Lage des mittelalterlichen jüdischen Friedhofes in Landshut: Links anklicken und 
über das Verzeichnis der "Behörden und öffentl. Einrichtungen" zu "Maria Bründl" 

Link: Website der Stadt Landshut
Literatur: Germania Judaica III,1 S. 711-717;  Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse S. 328. 
     
     
       

Feldkirchen - Mitterhartshausen (SR, Gedenkstätte)                  
    
Zur Geschichte der Gedenkstätte: Einer der "Todesmärsche" aus dem KZ Flossenbürg kam im April 1945 auch an Feldkirchen vorbei. Dabei starben (oder wurden ermordet) auf der Gemarkung Feldkirchen neun KZ-Häftlinge. Ein bildstockartiger Gedenkstein weist am Stadtrand darauf hin: "Zum Gedenken an 9 unbekannte Opfer des Nationalsozialismus. Gestorben 1945".  
    
Lage: Bei einer Bushaltestelle neben zwei Bäumen, unmittelbar vor der Straßenkreuzung Straubing/Dingolfing/Alterhofen/Feldkirchen.      
    
Link: Website der Gemeinde Feldkirchen
Literatur: Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse S. 329. 
     
     
      

Mallersdorf, OT Steinrain (SR, KZ-Friedhof)       

Pfaffenberg Ehrenmal 010.jpg (33626 Byte)Zur Geschichte des Friedhofes: An der Straße von Mallersdorf nach Landshut wurde 1947 auf dem Gebiet des Ortsteils Steinrain ein Friedhof für jüdische KZ-Opfer angelegt. Der Friedhof wurde im Jahre unter dem Protektorat von Staatskommissar Dr. Philipp Auerbach mit Hilfe des Landratsamtes Mallersdorf und den (damaligen) Jüdischen Kultusgemeinden Ergoldsbach, Geiselhöring und Mallersdorf. Finanziert wurde das Ehrenmal durch die jüdische Bevölkerung des Landkreises Mallersdorf (damals fast ausschließlich Displaced Persons). Ein hohes Denkmal, das auf großen Steinsäulen innerhalb eines gemauerten Davidsterns steht, ist von 67 Davidsternen auf Grabfeldern umgeben. Auf dem Denkmal steht: "Zum ewigen Gedächtnis für alle Zeiten. Hier ruhen 67 von den sechs Millionen jüdischen Opfern die durch Nazi-Grausamkeit zu Tode gemartert wurden, als sie im Jahre 1945 aus dem Lager Buchenwald geführt wurden. Heilig sei das Andenken des unschuldig vergossenen Blutes"

Lage: Kurz hinter Pfaffenberg in Steinrain an der Einmündung der alten B 15 aus Richtung Regensburg.     
     
Link: Website des Marktes Mallersdorf-Pfaffenberg   (von hier auch das Foto)
Literatur: Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse S. 163.  
     
     
       

Passau (PA = Stadtkreis Passau, ma.)                        
      
Zur Geschichte des Friedhofes: Im Mittelalter war in Passau vermutlich nach der Mitte des 14. Jahrhunderts ein jüdischer Friedhof vorhanden (1418 urkundlich erwähnt). Vor den Verfolgungen 1338 und während der Pestzeit 1348/49 wurden die Toten der jüdischen Gemeinde vermutlich in Regensburg beigesetzt. Hinweis ist eine Urkunde von 1311, wonach die Grafen von Hals, damals Pfleger zu Vilshofen, anboten, gegen eine Gebühr von einem halben Passauer Pfennig und einem Pfund Pfeffer für jeden Toten beziehungsweise einem Pfund Pfeffer für jeden Lebenden die Passauer Juden bis Straubing zu geleiten. Die Zahlung von Pfeffer lässt darauf schließen, dass der Tarif für die Beisetzung in Regensburg (in Straubing ist kein jüdischer Friedhof nachweisbar) und das Geleit auf langer Gewohnheit beruhten. 
Für die Zeit der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts/des 15. Jahrhunderts (Verfolgung und Ausweisung 1478) befand sich ein jüdischer Friedhof nördlich und unweit des jüdischen Wohngebietes (in der Ilzstadt am Ufer der Ilz, im Bereich der heutigen Kirche St. Salvator, die auf dem Platz der 1478 zerstörten Synagoge erbaut wurde).
Im 19./20. Jahrhundert gehörten die in Passau lebendigen Juden (1910 73 Personen) der jüdischen Gemeinde in Straubing an. Nach 1946 bestand vorübergehend eine jüdische Kultusgemeinde, deren Mitglieder sich aus ehemaligen KZ-Opfern zusammensetzten. Ein jüdischer Friedhof bestand im 19./20. Jahrhundert nicht in Passau.       
    
Lage: Der Friedhof lag nördlich der Freyung und der "Oberhauser Leite", heute "Am Vogelherd" (Angaben bei Schwierz). 

Ungefähre Lage des mittelalterlichen jüdischen Friedhofes in Passau: Links anklicken und 
über das Straßenverzeichnis weiter zu "Freyunger Straße". Der dann angegebene Kreis markiert (zufällig) den 
Bereich nördlich der mittelalterlichen jüdischen Ansiedlung in der Ilzstadt, wo sich wohl der Friedhof befand. 

Link: Website der Stadt Passau   
Informationsseite zur mittelalterliche jüdischen Geschichte 
Literatur: Germania Judaica II,2 S. 647; III,2 S. 1088-1090; Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse S. 330. 
      
      
        

Kirchham - Waldstadt (PA, KZ-Friedhof)        
      
Zur Geschichte des Friedhofes: In Waldstadt steht auf einem Friedhof ein hohes Denkmal in Form eines Obelisken mit den Inschriften: "Den Opfern der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933-1945" und zusätzlich: "Die ehemals hier bestatteten 95 KZ-Häftlinge ruhen jetzt im KZ-Ehrenfriedhof Flossenbürg". Das Denkmal wurde nach Kriegsende auf Veranlassung von Rabbiner Lipot Meisels, einem Überlebenden des KZ-Außenlagers Pocking aufgestellt. Nachdem 1957 die hier beigesetzten KZ-Opfer nach Flossenbürg umgebettet wurden, sind ihre Namen auf dem Denkmal entfernt worden. Auch die Davidsterne und die Hinweise auf die Geschichte des Lagers wurden entfernt. Rabbiner Lipot Meisels war einer der Verantwortlichen für die Jüdische Kultusgemeinde, die von 1945 bis 1947 in Waldstadt bestand (in der ehemaligen Flieger-Kaserne, spätere Rottal-Kaserne). Sie setzte sich aus befreiten KZ-Opfern zusammen, die hier auf ihre Auswanderung nach Israel oder in ein anderes Land warteten. 
Am 6. Mai 2005 wurde ein Denkmal für die im Lager Pocking umgekommenen und ermordeten jüdischen Säuglinge/Kinder eingeweiht. Nähere Hinweise: hier anklicken
Pressebericht vom 30. April 2005.         
    
Lage: Rechts der Bundesstraße 12 Passau-München bei Waldstadt         
    
Link: Website der Stadt Pocking
Literatur: Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse S. 334f; Anna E. Rosmus: Wintergrün. Labhard-Verlag 2000. 
      
      
       

Saal an der Donau (KEH, KZ-Friedhof)       

Saal Gedenkstaette 250.jpg (135155 Byte) Zum KZ-Friedhof in Saal an der Donau besteht eine Unterseite (interner Link): hier anklicken       

       
        

Straubing (SR)     

Straubing Friedhof a110.jpg (79664 Byte) Zu den Friedhöfen in Straubing besteht eine Unterseite (interner Link): hier anklicken  

    
    
      

Wallersdorf (DGF,  KZ-Friedhof)        
    
Zur Geschichte des Friedhofes: In Ganacker befand sich vom 21. Februar bis zur "Evakuierung" im April 1945 das Außenlager Nr. 552 des Konzentrationslagers Flossenbürg. Die Zwangsarbeiter waren eingesetzt zum Ausheben von Einmann-Erdlöchern und zur Beseitigung von Bombentrichtern auf dem Flugplatzgelände Pilsting. Von den unter den katastrophalen Lebens- und Arbeitsbedingungen Umgekommenen wurden nach Kriegsende 1945 in Wallersdorf 149 Personen beigesetzt. Im April 1957 wurden sie auf den KZ-Ehrenfriedhof Flossenbürg umgebettet. Eine Gedenkstätte ist bis heute in Wallersdorf erhalten.     
    
Lage: Erreichbar von der Landshuter Straße in südwestlicher Richtung (Richtung Ganacker): Ca. 700 m hinter dem Ortsschild Wallerdorf nach links in einen geteerten Feldweg; nach ca. 500 m nach rechts in einen Feldweg, der nach ca. 100 m links neben einer Kapelle endet. Hier befinden sich rechts und links der Kapelle zwei Denkmale.         
    
Link: Website der Gemeinde Wallersdorf (Gewerbeverein)   
Literatur: Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse S. 335; Norbert Elmar Schmid: Fabriken des Todes: Ganacker und Plattendorf. KZ-Außenkommandos und Todesmärsche. Deggendorfer Geschichtsblätter Heft 17 1996 S. 273-326.  
       
       
        

       

 

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Stand: 16. Februar 2016