Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Nördlingen (Landkreis Donau-Ries) 
Texte und weitere Informationen zur jüdischen Geschichte der Stadt 
im 19./20. Jahrhundert   
   

Die nachstehend wiedergegebenen Texte mit Beiträgen zur jüdischen Geschichte in Nördlingen wurden in jüdischen Periodika gefunden. 
Bei Gelegenheit werden weitere Texte eingestellt.  
    
    
Übersicht:   

bulletDokument aus der Zeit Anfang des 19. Jahrhunderts: Hausierhandelsverbot von 1812  
Hausierhandelsverbot von 1812     
bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde des 19./20. Jahrhunderts   
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer  
    -  Ausschreibungen der Stelle des Religionslehrers / Vorbeters / Schochet 1870 / 1908 / 1911 / 1922  
    -  Lehrer Abraham Weiler betreibt ein Knaben-Pensionat (1878) 
    -  25-jähriges Dienstjubiläum des Lehrers Abraham Weiler (1895) 
    -  Zur Silbernen Hochzeit von Lehrer Abraham Weiler (1895)  
    -  Zum Tod von Lehrer Abraham Weiler (1908)      
    -  Postkarte an Lehrer Abraham Weiler in Nördlingen (1900)  
   -   Abraham Weiler und die "Nördlinger Privilegierte Schützengesellschaft von 1399)  
    -  Wahl von Lehrer Elias Godlewsky als Nachfolger von Lehrer Abraham Weiler (1908) 
    -  Abschied von Lehrer Elias Godlewsky (1911)  
    -  25-jähriges Dienstjubiläum und 60. Geburtstag von Lehrer Hermann Strauß (1936)    
Aus dem jüdischen Gemeinde- und Vereinsleben  
    -  Die erste Niederlassung einer jüdischen Person (1860)   
    -  Bericht von 1875 zur Situation der Gemeinde 
    -  Bezirkstierarzt Schlicht und der Vorsteher des Bezirks-Tierschutzvereins äußern sich positiv im Blick auf das Schächten (1898)  
    -  Vortrag von Ministerialrat Dr. Otto Hirsch aus Stuttgart (1927)   
    -  Veranstaltung der Ortsgruppe Nördlingen des Central-Vereins (1927)  
    -  Erweiterung des Gebietes der Israelitischen Kultusgemeinde Nördlingen (1928 / 1936) 
    -  Judenfeindliche Beschlüsse des Stadtrates (1933)   
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde  
    -  Zum Tod von Benno Ascher (1904)  
    -  Jubiläum des Gemeindevorstehers Höchstätter (1907) 
    -  Zum Tod von Jakob Ascher (1920)  
    -  Zum Soldatentod von Josef Hamburger (1915)  
    -  Zum Tod des langjährigen Gemeindevorstehers Leopold Ascher (1916)  
    -  Unteroffizier Salo Levite wird mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet (1917)   
Anzeigen jüdischer Personen / Gewerbebetriebe 
    -  Anzeige des Hopfen- und Eisengeschäftes Gebrüder Marx (1876)  
    -  Anzeige der Restauration von H. Rosenbaum (1879)  
    -  Anzeige des Käse- und Buttergeschäftes M. Höchstädter (1890)  
    -  Anzeige von Bäckermeister K. Levi (1890)  
    -  Anzeige des Metzgers J. Gunz (1891)   
    -  Lehrlingssuche des Hopfengeschäftes L.A. Ascher (1891)  
    -  Anzeigen der von jeweils zwei orthodoxen Rabbinern beaufsichtigten Fleisch- und Konservenfabrik Nager (1893 / 1902 / 1925 / 1927)  
    -  Anzeigen von Metzger und Wurstmacher Isak Gunz (1901 / 1902)
    -  Moritz Feigenbaum verkauft sein Wohn- und Geschäftshaus in Binswangen (1901)  
    -  Anzeige der Brot- und Feinbäckerei David Stoll (1901)   
    -  Anzeige von M. Höchstädter (1903)  
    -  Verlobungsanzeige von Martha Guggenheimer und Max Rosenfelder (1924)  
    -  Verlobungsanzeige von Fanni Goldschmidt und Julius Nager (1934)  
    -  Heiratsanzeige von Benno Weill und Gertrud geb. Neuburger (1935) 
    -  Verlobungsanzeige von Hell Seligmann und Justin Neuhaus (1937)  
    -  Nach der Emigration: Todesanzeige für Julius Nager (1949)   
bulletErinnerungen an die Familie des Lederhändlers Abraham Bühler aus Kleinerdlingen / Nördlingen     
bulletWeitere Erinnerungen an jüdische Gewerbebetriebe in Nördlingen (Dokumente und Fotos)   
    -  Firmenrechnung von L. Waitzfelder, Nördlingen (1876)   
    -  Nota des Bankgeschäftes von David Bernhard Oberdorfer (1882) 
    -  Brief aus New York an Mingele Oettinger (1887)  
    -  Rechnung von Julius Wolbach (1888) 
    -  Postkarte der Lederhandlung Lauchheimer & Co. (1889)   
    -  Postkarte aus Nördlingen, geschrieben von Leib Konowitz (1889)  
    -  Rechnung der Gebrüder Schühlein (1889)     
    -  Brief des Pferdehändlers Benno Bühler (1898)
    -  Postkarte der Gebr. Marx, Hopfen- und Eisenhandlung in Nördlingen (1900)  
    -  Patentschrift von Wilhelm Keil und Simson Rosenau in Nördlingen (1902)  
    -  Posteinlieferungsschein für Salomon Gutmann in Nördlingen (1904)   
    -  Brief aus Zöbingen an Handelsmann Moses Rosenfelder (1907)   
    -  K
arte von Nördlingen mit drei Unterschriften jüdischer Einwohner (1908)
    -  Rechnung der Ledermanufaktur Eduard Höchstädter, Inh. Simon Hirschfelder und Bernhard Lemle, geschickt von Nördlingen nach Aulendorf (1909) 
    -  Fotokarte, am 14. Dezember 1913 als Feldpost von Nördlingen nach Ingolstadt verschickt. Auf dem Foto die  Metzgerei von Julius Siegbert 
    -  Briefumschlag von Abraham Blum (1923)  
    -  Briefumschlag des Confectionsgeschäftes Adolf Hamburger (1924)   
    -  Dokumente der Fa. Gebr. Neumann (Häute, Felle und Gerbereiabfälle, 1935) 
       sowie der Eisenhandlung Fa. Gebr. Eisemann (Frachtbrief, Rechnung, Postkarte, 1931 und noch 1937) 
    -  Bankgeschäft Julius Rosenfelder (Brief von 1931)  
    -  Historische Karte mit Pferde- und Viehhandlung Sigmund Mayer (1913)  
    -  Historische Karte mit Geschäft von Moritz Pappenheimer (1912) sowie Anzeige von 1900  
    -  Karte an Siegfried Hamburger in Nördlingen (1919)  
    -  Ansichtskarte Am Löpsinger Tor in Nördlingen mit der Metzgerei Meier Rakofsky (1932) 
    -  Karte an Betty Hamburger in Nördlingen von Familie Rogger (Augsburg), geschrieben am 10. Mai 1937    
bulletDie Firma Max Koppel & Söhne in Nördlingen (Beitrag von Rolf Hofmann und Abbildungen)    

      
      
Dokument aus der Zeit Anfang des 19. Jahrhunderts, als eine Niederlassung von Juden in der Stadt noch nicht möglich war 
Hausierhandelsverbot von 1812 
(aus der Sammlung von Peter Karl Müller, Kirchheim/Ries)    

Noerdlingen Handelsordnung 1812.jpg (156852 Byte)Bekanntmachung. Um dem immer mehr überhand nehmenden allgemein verbotenen und den ordentlichen Handel beeinträchtigenden Hausierhandel der Juden in Nördlingen Einhalt zu tun, sieht sich das königliche Polizei-Kommissariat auf höchsten Befehl des königlichen General-Kommissariats veranlasst, die frühere Verordnung des ehemaligen General-Kommissariats der schwäbischen Provinz vom 24. August 1903 durch folgende Bekanntmachung zu erneuern. 
1. Den Juden wird das ohnehin allgemein verbotene Hausieren mit Waren aller Art in der Stadt Nördlingen auf das strengste untersagt, und zwar bei 5 Gulden im ersten Betrettungsfall, und wenn das bestrafte Individuum zum zweitenmal betreffen wird, wird obige Geldstrafe noch mit Konfiskation sämtlicher Waren vermehrt, und zwar zum Besten des Lokalarmenfonds.  
2. In Ansehung des Handels mit Gütern bleibt es ohnehin bei den desfallsigen allerhöchsten Verordnungen.  
3. Außer den Messen Jahr-, Ross- und Viehmärkten in der Stadt, welche sie besuchen dürfen, wird ihnen daselbst kein anderer Handel als mit alten Kleidern, Gold, Silber, Perlen und Pretiosen gestattet.  
4. Es ist ihnen keine Niederlage von neuen Waren in der Stadt erlaubt, und zu diesem Ende werden ihre Kammern und Wohnungen unvermutet untersucht, die darin gefundenen neuen Waren hinweggenommen, und zum Besten des Armenfonds konfisziert werden.  
5. Zur Hinwegschaffung solcher dermal bestehenden Warenlager wird ein peremptorischer Termin von acht Tagen gegeben, innerhalb welchem auch jene Bürger, bei welchen Juden Lager haben, davon die Strafe die Anzeige beim königlichen Polizei-Kommissariat zu machen verpflichtet sind.  
Das königliche Polizei-Kommissariat wird über der genauen Befolgung dieser Verordnungen strenge wachen, und alle Mittel anwenden, um die denselben Entgegenhandelnde ausfindig zu machen. Sollte jedoch ein oder der andere der Aufmerksamkeit desselben zu entgehen wissen, so wird es jedem redlichen Bewohner Nördlingens, dem zugleich nebst Verschweigung seines Namens ein Drittel der Geldstrafe als Belohnung zugesichert wird, zur Pflicht gemacht, hierorts hiervon Anzeige zu machen. 
Nördlingen, den 11. Januar 1812. Königlich Bayerisches Polizei-Kommissariat   von Bäumen."   

       
       
       
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde des 19./20. Jahrhunderts  
   
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer   
Ausschreibungen der Stelle des Religionslehrers / Vorbeters / Schochet 1870 / 1908 / 1911 / 1922       

Noerdlingen Israelit 13041870.jpg (35158 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 13. April 1870: "Die israelitische Kultusgemeinde Nördlingen
sucht die Stelle eines Religionslehrers, der zugleich die Funktionen des Vorsängers & Schochet zu versehen hat, zu besetzen. Fixer Gehalt 350 Gulden, nebst freier Wohnung; Nebeneinkünfte von 3-400 Gulden jährlich. Bewerber wollen erforderliche Zeugnisse innerhalb 4 Wochen einsenden. 
Nördlingen, den 3. April 1870. Der Ausschuss".     
   
Noerdlingen Israelit 16011908.jpg (73527 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 16. Januar 1908: In (der) Kultusgemeinde Nördlingen ist durch Ableben des seitherigen Kantors und Religionslehrers, des seligen Herrn Weiler, dessen einträgliche Stelle in Erledigung gekommen und wird demnächst zur Ausschreibung gelangen. - Vorerst wird ein seminaristisch gebildeter Verweser zum sofortigen oder alsbaldigen Anritt für die Dauer von ca. 6 Monaten bei guter Bezahlung gesucht. Deutsche Bewerber ersuchen um Einsendung von Zeugnissen. Israelitische Kultusverwaltung. Sigmund Höchstädter."   
    
Noerdlingen FrfIsrFambl 14021908.jpg (81100 Byte)Anzeige im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 14. Februar 1908: "Die Kultusgemeinde Nördlingen sucht zum 1. August dieses Jahres seminaristisch gebildeten Religionslehrer und Kantor mit guter Stimme (möglichst Bariton), der zugleich als Hilfsschächter und Gemeindesekretär zu fungieren hat. Einkommen ca. 3.000 Mark pro anno und freie Dienstwohnung (eigenes Haus). Anmeldungen deutscher Bewerber, welche das zweite Examen mit gutem Erfolg absolviert haben, wollen unter Einsendung von Zeugnissen und Attesten über Gesundheit bis spätestens 10. März eingereicht werden. 
Israelitische Kultusverwaltung i.V. Sal. Gutmann."    
   
Noerdlingen Israelit 12011911.jpg (67468 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 12. Januar 1911: "Die Kultusgemeinde Nördlingen sucht per 1. August dieses Jahres seminaristisch gebildeten Religionslehrer und Kantor mit guter Stimme (möglichst Bariton), der zugleich als Hilfsschochet und Gemeindesekretär zu fungieren hat. Einkommen mindestens 3.000 Mark und freie Dienstwohnung (eigenes Haus). Deutsche Bewerber wollen unter Einsendung von Zeugnissen und Attesten über Gesundheit bis spätestens 20. Februar sich melden. Israelitische Kultusverwaltung".    
 
Noerdlingen Israelit 16021922.jpg (51131 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 16. Februar 1922: "Vakanz. In unserer Gemeinde ist die Stelle eines Schochets, Hilfsvorbeters und Kultusdieners baldigst zu besetzen. Das Gesamteinkommen beträgt bei schöner freier Dienstwohnung mindestens Mark 15.000 pro Jahr. Bewerbungen mit Zeugnissen sind an die Unterzeichnete Verwaltung zu richten. Nördlingen (Bayern), 7. Februar 1922. Israelitische Kultusverwaltung. L. Rosenfelder."  

   
Lehrer Abraham Weiler betreibt ein Knaben-Pensionat (1878)    

Noerdlingen Israelit 28081878.jpg (56769 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. August 1878: "Knaben-Pensionat. 
Eltern, die ihre Knaben eine der hiesigen vorzüglichen Schulen als: Realschule - deren Absolvierung berechtigt zum einjährig Freiwilligen im ganzen deutschen Heere, Beginn 25. September dieses Jahres -, Latein- und Präparandenschule besuchen lassen wollen, finden für dieselben passende Unterkunft in dem Knaben-Pensionat des Unterfertigten. Strenge Beaufsichtigung, religiöse Erziehung, angenehmes Familienleben, gesunde Lokalitäten. Auf besonderen Wunsch Unterricht im Hebräischen und Musik, Violine, Cello, Klavier und Gesang. Referenzen erteilt 
A. Weiler
, israelitischer Lehrer und Kantor, Lehrer an der königlichen Realschule. 

   
25-jähriges Dienstjubiläum des Lehrers Abraham Weiler (1895)   

Noerdlingen Israelit 12061895.jpg (73588 Byte)Bericht in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 12. Juni 1895: "Aus dem Ries. Der derzeitige Lehrer und Kantor der israelitischen Kultusgemeinde zu Nördlingen Herr A. Weiler, hat am 28. dieses Monats (Mai 1895) sein 25jähriges Dienstjubiläum begangen. Durch seine amtliche Tüchtigkeit sowohl als Lehrer und Kantor hat Lehrer Weiler es einerseits verstanden, die Liebe und Hochachtung seiner Kultusgemeinde sich zu erwerben, wie anderseits derselbe sich auch durch sein ernstfreundliches und friedliebendes Wesen die Zuneigung und Achtung aller Mitbürger ohne Unterschied der Konfession zu erringen verstand. Nicht unerwähnt wollen wir es heute lassen, dass Herr Kantor Weiler zu Ehren des 70. Geburtstages Seiner königlichen Hoheit des Prinz-Regenten den 21. Psalm komponierte, welcher von Allerhöchst demselben huldvollst entgegengenommen wurde. Möge die Kultusgemeinde Nördlingen noch lange Jahre das Glück haben, einen so tüchtigen, verdienstvollen, allgemein beliebten und geachteten Kultusbeamten zu besitzen".  
 
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 7. Juni 1895: "Der Lehrer und Kantor der israelitischen Gemeinde zu Nördlingen, A. Weiler, hat vom 28. vorigen Monats sein 25-jähriges Dienstjubiläum begangen. Kantor Weiler hat zu Ehren des 70. Geburtstages des Prinz-Regenten von Bayern den 21. Psalm komponiert, welcher von demselben huldvollst entgegengenommen wurde."   
 
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 14. Juni 1895: "Aus Süddeutschland, im Juni (1895). Am 28. Mai feierte der derzeitige Lehrer und Kantor der israelitischen Kultusgemeinde Nördlingen, Herr A. Weiler, sein 25-jähriges Dienstjubiläum. Von einer größeren Feier musste eines Trauerfalls wegen leider Abstand genommen werden. Trotzdem gestaltete sich dieser Tag zu einem Ehrentag für diesen allgemein geachteten und beliebten Kultusbeamten. Herrn Weiler wurden eine große Fülle ehrender Auszeichnungen zuteil. Unter den Gratulanten befanden sich die Herren Reichs- und Landtagsabgeordneten Frickhinger und Wildegger, die Rektoren der Realschule und des Progymnasiums, der Konvent der Klosterschule und andere mehr. Möge die Kultusgemeinde noch lange Jahre diesen tüchtigen, verdienstvollen, allgemein geachteten Kultusbeamten besitzen."  

      
Zur Silbernen Hochzeit von Lehrer Abraham Weiler (1895)  

Noerdlingen AZJ 09091898.jpg (65868 Byte)Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 9. September 1898: "Nördlingen, 30. August (1898). Seit 28 Jahren schon steht Herr Lehrer A. Weiler als Kantor und Religionslehrer im Dienst der israelitischen Kultusgemeinde dahier. Derselbe erfreute sich in dieser langen Zeit nicht bloß hoher Achtung in seiner Gemeinde, sondern genoss auch stets die Wertschätzung weiterer Kreise und die Liebe der von ihm unterrichteten Kinder. Am 26. vorigen Monats waren es 25 Jahre, dass er den Ehebund mit seiner verehrten Gattin schloss. Aus Anlass der silbernen Hochzeit brachte der Musik- und Gesangverein, dessen schätzbares Mitglied Herr Lehrer Weiler seit seinem Hier sein ist, gestern Abend dem Jubelpaar ein Ständchen. Möge Glück und Segen Herrn Weiler und seiner Familie auch in den kommenden Jahren in reichem Maße beschieden sein." 

 
Zum Tod von Lehrer Abraham Weiler (1908)  

Noerdlingen FrfIsrFambl 31011908.jpg (22606 Byte)Meldung im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 31. Januar 1908: "Nördlingen. Nach 37jähriger Amtstätigkeit in unserer Gemeinde ist unser hoch geschätzter Lehrer Abraham Weiler verschieden. Der Verstorbene erreicht nur ein Alter von 56 Jahren."
    
Noerdlingen Israelit 23011908.jpg (131414 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. Januar 1908: "Nördlingen, 14. Januar (1908). Am 9. dieses Monats verschied in Augsburg nach einer Operation der langjährige Kantor und Religionslehrer der hiesigen israelitischen Kultusgemeinde, Herr Abraham Weiler, im 56. Lebensjahre. Die Leiche wurde durch zwei Vertreter der hiesigen Kultusverwaltung von Augsburg hierher geleitet. Die Beerdigung gestaltete sich zu einer außerordentlich großen Trauerkundgebung. Dem Sarge folgten die Kultusverwaltung, die Vorstände und Lehrer der königlichen Realschule und des Progymnasiums und anderer Schulen, die Geistlichkeit beider Konfessionen, Vertreter der städtischen Kollegien, eine große Anzahl von Schülern und Schülerinnen, mehrere Vereine und die Gemeindemitglieder samt vielen zur letzten Ehrung des Verstorbenen herbeigeeilten auswärtigen Freunden desselben. Herr Distriktsrabbiner Dr. Kohn - Ichenhausen gedachte in seiner Rede der Verdienste, die der Entschlafene sich während seines 37jährigen Wirkens in hiesiger Gemeinde erworben. Namens der israelitischen Kultusgemeinde dankte, in Vertretung des ersten Vorstandes Sigmund Höchstädter, Herr Salomon Gutmann dem Dahingeschiedenen für seine ersprießliche Tätigkeit als Lehrer und Kantor, sowie für seine eifrigen Bemühungen um die Zwecke des israelitischen Frauenvereins. Es sprachen dann Herr Prediger Weiler aus Paderborn, der Bruder des Verewigten, Herr Realschulrektor Dr. Mehlis für Realschule und Progymnasium, an welchen Herr Weiler gewirkt hat, und Herr Hauptlehrer Weiß für den Bezirkslehrerverein Nördlingen; ferner ergriffen das Wort die Herren Rechtsanwalt Schwarzkopf, Lithograph Zeitrag, Siegfried Bär und Lehrer Gutmann von Oettingen. Die israelitische Kultusgemeinde erleidet durch den Tod des Herrn Weiler einen schweren Verlust." 

   

Postkarte an Lehrer Abraham Weiler 
in Nördlingen (1900)
 
(aus der Sammlung von 
Peter Karl Müller, Kirchheim/Ries) 
Noerdlingen Dok 140201.jpg (216370 Byte) Noerdlingen Dok 140201a.jpg (286899 Byte)
Es handelt sich um eine Karte an Lehrer Abraham Weiler und seine Frau in Nördlingen, verschickt am 9. März 1900 von Pomorzani, einem Stadtteil von Stettin. Absenderin der Karte war seine älteste Tochter Jerda (geb. 17. Juni 1874 in Nördlingen). Die letzten angefügten Grußzeilen sind unterschrieben von Ludwig, entweder dem Ehemann Jerdas (Ludwig Margulies aus Wien) oder dem jüngeren Bruder von Jerda (Ludwig, geb. 3. April 1887 in Nördlingen).  Die Karte trägt neben dem Absendestempel auch zwei Nördlinger Postankunftsstempel vom 11. März 1900 nachmittags und vom 12. März 1900 vormittags. 

   
Abraham Weiler und die "Nördlinger Privilegierte Schützengesellschaft von 1399"  
(Gruppenfoto aus der Sammlung von Peter Karl Müller, Kirchheim/Ries; Informationen gleichfalls von Peter Karl Müller)  

Noerdlingen Dok 1308.jpg (201320 Byte) Noerdlingen Dok 1308a.jpg (70628 Byte) Noerdlingen Dok 1309.jpg (143047 Byte)
Historisches Gruppenfoto (um 1900?) einer Abordnung (Delegation) der "Nördlinger Privilegierten Schützengesellschaft von 1399", vermutlich von einem Bundesschießen oder Ähnlichem. Es muss wohl ein großer Umzug dazu stattgefunden haben (das Bundesschießen fand alle drei Jahre statt). In der Mitte unter der Fahne steht Abraham Weiler, der ab 1899 1. Schützenmeister, also Vorsitzender der Schützengesellschaft war (vgl. Ausstellungskatalog " Ein fast normales Leben " anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der Wiedererrichtung der Synagoge Augsburgs und der Gründung des Jüdischen Kulturmuseums, nach einem Konzept von Gernot Römer; daraus die Abbildung mit Text rechts). 
Zur Biographie: Abraham Weiler (geb.13. Juni 1852 in Fischach, gest. 9. Januar 1908 in Augsburg im Diakonissen-Hospital) war verheiratet mit Regina (Rachel) geb. Bier (geb. 5. September 1851 in Hainsfarth, gest. 17. November 1914 in München). Das Ehepaar hatte 14 Kinder (vgl. die Angaben im Familienblatt von Rolf Hofmann). Die Lebens- und Wirkungsgeschichte von Abraham Weiler ist eng verknüpft mit der Israelitischen Kultusgemeinde Nördlingen. Mit der Gründung der Israelischen Kultusgemeinde Nördlingen wurde in der Zeitschrift "Israelit" vom 13. April 1870 ein Religionslehrer, Kantor, Hilfsschächter gesucht (siehe Anzeige oben). Abraham Weiler bekam die ausgeschriebene Stelle und blieb Zeit seines Lebens, 37 Jahre lang der Religionslehrer und Kantor der Gemeinde. Am 9. Januar 1908 starb er nach einer Operation im Diakonissen-Hospital in Augsburg. 
Quellen: - Rieser Kulturtage 1988 Band VII/I - Die jüdische Gemeinde in der Stadt Nördlingen 1860-1942. 
- Ein fast normales Leben. Erinnerungen an die jüdischen Gemeinen Schwabens. Begleitheft zur Ausstellung der Stiftung Jüdisches Kulturmuseum Augsburg nach einem Konzept von Gernot Römer. 

    
Wahl von Lehrer Elias Godlewsky als Nachfolger von Lehrer Weiler (1908)   
Elias Godlewsky war Lehrer der jüdischen Gemeinde Nördlingen von 1908 bis 1911. Er stammte aus Hirschaid, seine Frau Lucie aus dem schlesischen Lüben. Das Paar hatte drei Kinder. Godlewsky stammte aus einer Familie orthodoxer Lehrer, arbeitete in mehreren jüdischen Gemeinden in Bayern (vor Nördlingen in Amberg, danach in Fürth) und kam dann über Kattowitz und Berlin nach Kassel, wo er 1924 bis 1936 als Lehrer wirkte. Sechs Wochen vor der Pogromnacht 1938 zog er mit seiner Frau Lucie nach Bad Wildungen in die Synagoge am Dürren Hagen. Am Tag nach dem Pogrom 1938 wurde er mit knapp 20 Wildunger Juden ins KZ Buchenwald deportiert, nach drei Wochen entlassen und floh 1939 nach London. Nach dem Krieg emigrierte er nach New York, wo er 1953 verarmt und chronisch krank mit 73 Jahren starb.  

Noerdlingen Israelit 30041908.jpg (21865 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. April 1908: "Nördlingen, 19. April (1908). Bei der heute stattgefundenen Gemeindeversammlung wurde Herr Godlewsky in Amberg, an Stelle des verstorbenen Herrn Weiler unter 22 Bewerbern als Lehrer und Kantor gewählt."  

  
Abschied von Lehrer Elias Godlewsky (1911)  

Noerdlingen FrfIsrFambl 20101911.jpg (9930 Byte)Meldung im Frankfurter Israelitischen Familienblatt vom 20. Oktober 1911: "Nördlingen. Elias Godlewsky ist an die Bürgerschule in Fürth berufen worden." (im Bericht ist der Familienname verschrieben für Godlewsky)  

    
25-jähriges Dienstjubiläum und 60. Geburtstag von Lehrer Hermann Strauß (1936)  
Anmerkung: Lehrer Hermann Strauß ist 1875 in Berlichingen geboren; sein Bruder Samuel Strauß (1874-1937) war lange Jahre Lehrer in Freiburg im Breisgau.   

Noerdlingen Israelit 05111936.jpg (26841 Byte)Meldung in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. November 1936: "München. Die Gemeinde Nördlingen (Schwaben) veranstaltete anlässlich des 50jährigen Bestehens ihrer Synagoge eine würdige Feier, die gleichzeitig dem 25. Dienstjubiläum ihres Lehrers Hermann Strauß und seinem 60. Geburtstag galt."  

  
  
Aus dem jüdischen Gemeinde- und Vereinsleben 

Die erste Niederlassung einer jüdischen Person (1860)   

Noerdlingen AZJ 13111860ne.jpg (34289 Byte)Meldung in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 13. November 1860: "Nördlingen hat nun auch einen Juden, Herrn Lederhändler E. Höchstätter aus Mönchsdeggingen (in der Meldung verschrieben) aufgenommen, der wohl nicht lange der Einzige dort bleiben wird."

  
Bericht von 1875 zur Situation der Gemeinde  

Noerdlingen Israelit 24031875.jpg (91755 Byte)Bericht von 1875 zur Situation in der Gemeinde in der Zeitschrift "Der Israelit". Aus dem Rabbinatsbezirk Wallerstein, im März (1875). Unser ehrwürdiger Distriktsrabbiner Herr David Weiskopf - sein Licht möge leuchten - versieht sein Amt trotz seines Alters - der Ewige mehre seine Tage und seine Jahre - mit jugendlicher Geistesfrische. Die Schechitah (= rituelle Schlachtung) im diesseitigen Distrikte ist in Händen gottesfürchtiger Männer, die den Anordnungen ihres Rabbiners gern und willig Folge leisten. Es ist nur schade, dass der Ort Wallerstein nur noch einige jüdische Familien hat, während die Synagoge und andere jüdische Einrichtungen an die frühere Kehilla (Gemeinde) lebhaft erinnern. Hingegen ist das benachbarte Nördlingen, welches in jedem 'Memmer-Buch' (Memorbuch = Gedenkbuch an Tote und Märtyrer einer Gemeinde) als Gerusch-Ort (= Ort einer früheren Vertreibung) verzeichnet ist, in wenigen Jahren zu einer jüdischen Gemeinde von 70 bis 80 Familien herangewachsen. Die junge Gemeinde hat Männer unter sich, denen das Wort Judentum keine Phrase ist, die vielmehr ihre gesamte Kraft aufbieten, um die bewährte jüdischen Institutionen zu erhalten". 

  
Bezirkstierarzt Schlicht und der Vorsteher des Bezirks-Tierschutzvereins äußern sich positiv im Blick auf das Schächten (1898)  

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. Juli 1898: "Nördlingen, 26. Juli (1898). Angesichts der mit erneuter Heftigkeit wieder entfachten Agitation gegen das Schächten, welche neuerdings in der Petition badischer Tierschutzvereine um ein Verbot desselben so deutlich in die Erscheinung trat, dürfte es sich empfehlen, nachstehende Gutachten über die Vortrefflichkeit unseres rituellen Schlachtverfahrens weiteren Kreisen bekannt zu geben: 
"Bezirksärztliches Gutachten. Von hiesiger israelitischer Kultusverwaltung zur Abgabe eines Gutachtens über das 'Schächten' veranlasst, stehe ich nicht an, mich aus nachfolgenden Gründen dahin gutachtlich zu äußern, dass ich dasselbe nicht als eine Tierquälerei erachte, da der Tod des Tieres, den solches durch die rasche Verblutung erleidet, kein qualvoller ist, der Schmerz, den dasselbe hierbei empfindet, teils durch die Schärfte des Messers, teils durch dessen rasche Führung nur ein geringer sein kann, und das Bewusststein des Tieres nach erfolgtem Schnitt in Folge der schnellen Verblutung ohnehin in wenigen Augenblicken erlischt, aus welchen Gründen ich eine dem Schächten vorangehende Betäubung der Tiere für vollständig zwecklos und überflüssig erachte. 
Nördlingen, 5. Juli 1898. L.S.  gez. Schlicht, Königlicher Bezirkstierarzt.  
Obigem Gutachten schließt sich an   Nördlingen, 15. Juli 1898. 
Herrmann, Vorsteher des Bezirks-Tierschutzvereins.
Dieses Zeugnis, welches durch die Zustimmung des Vorsitzenden des Bezirkstierschutzvereins erhöhte Bedeutung erhält, kann mit dem Einwande, den die Tierschützler in ihrer begreiflichen Verlegenheit den gutachtlichen Äußerungen entgegenzustellen pflegen, nicht abgetan werden, dass sein Urheber kein praktischer Fachmann sei und nur nach der Theorie urteile. Herr Schlicht ist eine unter seinen Berufsgenossen anerkannte Autorität und schon durch sein Amt berufen, ein maßgebendes Urteil in dieser Frage abzugeben."    

   
Vortrag von Ministerialrat Dr. Otto Hirsch aus Stuttgart (1927)        

Noerdlingen BayrGZ 13121927.jpg (56164 Byte)Artikel in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 13. Dezember 1927: "Nördlingen. In Nördlingen fand kürzlich ein Vortrag des Herrn Ministerialrats Dr. Hirsch aus Stuttgart über Abwehr des Antisemitismus statt. Dem aus der ganzen Umgegend zahlreich erschienenen Publikum führte er die bedenkliche Entwicklung des Antisemitismus vor Augen und kam zu dem Ergebnis, dass die Abwehr aus dem Innern des Judentums herauskommen müsse. Der Jude muss vor allem seine Religion kennen und ausführen lernen, um die Angriffe gegen dieselben wirksam abwehren zu können. Es wurde angeregt, in allen Gemeinden Literaturabende zu veranstalten, damit auch besonders die Jugend zur praktischen Erforschung der heiligen Lehre angehalten wird. Hoffentlich finden diese Gedanken in allen Kreisen Anklang und praktische Durchführung."

 
Veranstaltung der Ortsgruppe Nördlingen des Central-Vereins (1927)      

Noerdlingen BayrGZ 09021927.jpg (93099 Byte)Artikel in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 9. Februar 1927: "Nördlingen, den 14. Januar 1927. Am vergangenen Sonntag sprach Herr Oberlandesgerichtsrat Dr. Neumeyer (München) in der hiesigen Ortsgruppe des Central-Vereins vor einem zahlreich erschienenen Publikum von hier und auswärts über 'Die Entwicklung des Gemeinschaftsgedankens in der Israelitischen Religionsgesellschaft Bayerns in der Zeit von 1813-1926'. 
Ausgehend von den vor mehr als 1000 Jahren erfolgten ersten Ansiedlungen der Juden in Bayern, zeichnete der Herr Referent in tief schürfender und erschöpfender Weise den Werdegang und das gemeindliche Leben der bayerischen Juden unter starker Hervorhebung des Gemeinschaftsgedankens, der in der am 20. und 21. April 1920 erfolgten Gründung des Verbandes Bayerischer Israelitischer Gemeinden seinen sinnfälligsten Ausdruck gefunden hat. Des weiteren besprach er die materiellen und moralischen Aufgaben und Ziele des Verbandes und seine bisherigen, von Jahr zu Jahr wachsenden Leistungen. Der Herr Referent richtete einen warmen Appell an die Zuhörer und betonte, dass es heilige Pflicht eines jeden einzelnen bayerischen Juden ist, durch eifrige Pflege und Betätigung des Gemeinschaftsgedankens den zum Schutze und zur Erhaltung des bayerischen Judentums gegründeten Verband zu kräftigen und zu stärken. 
Die Anwesenden dankten dem Herrn Dr. Neumeyer für seinen eindrucksvollen Vortrag durch reichen Beifall. H.St."

 
Erweiterung des Gebietes der Israelitischen Kultusgemeinde Nördlingen (1928 / 1936)       

Noerdlingen BayrGZ 15081928.jpg (73131 Byte)Anzeige im 'Amtlichen Anzeiger' - Beilage der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 15. August 1928: "Bekanntmachung des Verbandes Bayerischer Israelitischer Gemeinden - Bekanntmachung über die Erweiterung des Gebietes der Israelitischen Kultusgemeinde Nördlingen. 
Die Israelitische Kultusgemeinde Nördlingen hat beschlossen, ihr Gebiet auf den Finanzbezirk Nördlingen mit Ausnahme der Gemeinde Wallerstein auszudehnen. Es ergeht hiermit an alle Religionsgenossen, die in dem von der Ausdehnung betroffenen Gebiete wohnen oder unabhängig vom Wohnsitz steuerpflichtig sind, die Aufforderung, etwaige Einsprüche gegen die Gebietserweiterung bis spätestens 20. September 1928 beim Vorstand der Israelitischen Kultusgemeinde Nördlingen schriftlich oder mündlich einzulegen. 
München, den 6. August 1928. Verband Bayerischer Israelitischer Gemeinden. Dr. Straus." 
 
Bekanntmachung in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 15. September 1936: "Bekanntmachung über Ausdehnung des Gebietes der Israelitischen Kultusgemeinde Nördlingen auf das Gebiet der politischen Gemeinde Harburg. 
Die Verwaltung der Israelitischen Kultusgemeinde Nördlingen, zugleich Steuerverbandsvertretung, hat am 30. August 1936 folgenden Beschluss gefasst: 
Gemäß § 2 des religionsgesellschaftlichen Steuergesetzes dehnt die Israelitische Kultusgemeinde Nördlingen ihr Gebiet auf das Gebiet der politischen Gemeinde Harburg aus. 
Dieser Beschluss wird hiermit öffentlich bekannt gemacht. 
Den an der Umbildung Beteiligten, insbesondere den von der Umbildung betroffenen umlagenpflichtigen Bekenntnisgenossen, wird hiermit Gelegenheit zur Einsprache gegeben. Die Einsprache soll genau die Gründe darlegen, welche gegen die bekannt gegebene Umbildung angeführt werden wollen. Die Einsprache muss binnen einer vom 20. September 1936 ab laufenden Frist von zwei Wochen bei der Verwaltung der Israelitischen Kultusgemeinde Nördlingen schriftlich eingereicht werden.  
Nördlingen, den 7. September 1936.  
Für die Verwaltung der Israelitischen Kultusgemeinde Nördlingen. 
Jacob Seligmann, I. Vorstand. Friedrich Levite."   

      
Judenfeindliche Beschlüsse des Stadtrates (1933)      

Noerdlingen JuedRundschau 01091933.jpg (18408 Byte)Meldung in der "Jüdischen Rundschau" vom 1. September 1933: "Der Stadtrat von Nördlingen veröffentlicht folgenden Beschluss: 'Juden ist der Zutritt sowohl zum städtischen Freibad wie zum städtischen Volksbad in der Turnhalle verboten."
   
Mitteilung der der Zeitschrift "Der Israelit" vom 31. August 1933: "Nördlingen. Der Stadtrat von Nördlingen veröffentlicht folgenden Beschluss: 'Juden ist der Zutritt sowohl zum städtischen Freibad wie zum städtischen Volksbad in der Turnhalle verboten.'"

     
     
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde     
Zu den genannten Familien siehe auch die weiteren Informationen in den
genealogischen Familienblättern von Rolf Hofmann.
  
 
Zum Tod von Benno Ascher (1904)    

Noerdlingen Israelit 05051904.jpg (173134 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. Mai 1904: "Nördlingen (Bayern). Wieder hat einer der Besten seine irdische Laufbahn, aber leider viel zu früh, sei es für seine Angehörigen, sei es für das ganze Judentum, nach Gottes unerforschlichem Rathschlusse beenden müssen. Benno Ascher aus Nördlingen ist nicht mehr! Denn genommen hat ihn Gott. Am Dienstag, den 26. April, hauchte er, 55 Jahre alt, seine reine Seele, umgeben von allen seinen Lieben, aus. Wer seine Herzensgüte und tiefe Religiosität, die Liebe zu den Seinen und die Friedfertigkeit, in uns außer seinem Wirkungskreise kannte, weiß den Schmerz ob seines Hinscheidens zu würdigen. 
Wohnhaft an einem Platze, wo wahre Religiosität leider zu den Seltenheiten gehört, war er zu jeder Zeit einer der in die Bresche sprang gegenüber denen, die ausbrechen wollten (?), sodass das Gesamtjudentum an ihm einen seiner feurigen Kämpfer im wahren Sinne des Wortes verliert. Und das ganze Haus Israel soll beweinen den Brand derer, welche der Ewige verbrannt hat (3. Mose 10,6). Er war der kluge Mann mit dem klaren Blicke, auch in sozialen Dingen, sodass viele seinen Rat erhielten, der ihnen zu jeder Zeit bereitwilligst ward. Die Genauigkeit, mit der er auch die kleinste religiöse Weisung (Mizwa) ausübte, war rührend und staunenerregend.  Rabbiner Hirsch seligen Andenkens (= Samson Raphael Hirsch) war sein Ideal, und in demselben Sinne erzog er auch seine Kinder, sein Gesicht leuchtete, wenn er im Stillen zu bemerken glaubte, dass eines derselben durch irgendeine Tat bekundete, dass es ein würdiger Sprössling der frommen Gesinnungen seines Vaters sei. Und was könnte nicht erst über seine Gastfreundschaft gesagt werden. Arme Durchreisende, die nach Nördlingen kamen, speisten bei ihm; ohne des Geldgeschenkes zu gedenken, das niemals spärlich floss. Herr Rabbiner Dr. Kohn aus Ansbach, der den teuren Verblichenen von Jugend an kannte, gab der allgemeinen Trauer in tief ergreifenden Worten Ausdruck. Auch Herr Lehrer Weiler sprach Worte, die ihren Weg zum Herzen fanden. Der Verblichene war ein überall gern gesehener und beliebter Mann... Gewiss wird er den Lohn für seine guten Taten, im ewigen Leben finden, denn an ihm bewahrheitete sich 'Immer wird mit dir sein der Herr, dein Gott und vor dir hergehen wird seine Gerechtigkeit, die Herrlichkeit des Ewigen schließt deinen Zug' (nach Jesaja 58,8).         

 
Jubiläum des Gemeindevorstehers Höchstätter (1907)  

Noerdlingen Israelit 07031907.jpg (22155 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 7. März 1907: "Nördlingen, 3. März. Sein 25jähriges Jubiläum als erster Vorstand der israelitischen Kultusgemeinde hat Herr Höchstätter begangen. Seitens der Gemeinde wurde ihm ein silberner Pokal überreicht, auf welchem die Ostfront der Synagoge ziseliert angebracht ist." 

  
Zum Tod von Jakob Ascher (1920)     

Noerdlingen Israelit 15011920.jpg (79707 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 15. Januar 1920: "Nördlingen, 7. Januar (1920). In der Frühe des Sabbat-Rüsttags wurde unser Gemeindemitglied Jakob Ascher nach kurzem Krankenlager im erst 41. Lebensjahre uns durch den Tod entrissen. Mit ihm ist ein sich einer allgemeinen Beliebtheit erfreuender guter Jehudi heimgegangen, dessen Streben und Trachten stehts auf Wohltätigkeit gerichtet war. Ein Vater den Armen und ein Helfer den Ratlosen zu sein, war seine Gewohnheit. Reges Interesse zeigte der Heimgegangene an den Einrichtungen der Kultusgemeinde, die er jederzeit tatkräftig unterstützte. An der Bahre widmeten ihm der hiesige Lehrer Herr Strauß und ein Verwandter des Verblichenen, Herr Hauptlehrer Fulder aus Treuchtlingen, Worte des Dankes und der Anerkennung. Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens." 


Zum Soldatentod von Josef Hamburger (1915)  

Noerdlingen Israelit 29071915.jpg (99818 Byte) Artikel in der "Der Israelit" vom 29. Juli 1915: "Nördlingen, 25. Juli (1915). Am 16. Juni erlitt den Heldentod fürs Vaterland ein Jüngling, der es verdient hat, ehrenvoll hier erwähnt zu werden. Josef Hamburger aus Nördlingen rückte im Dezember voll Gottvertrauen und Zuversicht nach dem westlichen Kriegsschauplatz ab und hat sich hier in den sechs Monaten des Ringens nicht nur als tapferer Kämpfer für das Vaterland ausgezeichnet, sondern auch als Kämpfer für die heilige jüdische Sache; so übertrat er das Speisegesetz in keiner Weise, trotz der schwersten Hindernisse, die sich ihm manchmal entgegenstellten, seinen Vorgesetzten und christlichen Kameraden wusste er durch sein Festhalten an der Religion, wie aber auch durch sein liebevolles Wesen die vollste Anerkennung abzugewinnen. Am verflossenen Pessach versorgte der herzensgute und hilfsbereite Mensch noch verschiedene jüdische Kameraden mit Mazzot. Welche Freude war es für ihn, wenn er an einem Feldgottesdienst teilnehmen konnte, um sein Gebet mit Minjan zum Allgütigen emporsteigen zu lassen. So ist denn der Körper dieses seltenen Jehudi in fremde Erde gebettet, sein Geist aber wird bei allen, die ihn kannten, fortleben. Seine Seele sein eingebunden in den Bund des Lebens."      

  
Zum Tod des langjährigen Gemeindevorstehers Leopold Ascher (1916)   

Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familieblatt" vom 14. Juli 1916:  "Nördlingen. Leopold Ascher, der Jahre hindurch Vorsteher der hiesigen jüdischen Gemeinde war und sich infolge seiner nicht nur in Gesinnung, sondern auch in Betätigung streng traditionell-jüdischen Lebensführung der höchsten Achtung erfreute, ist - 65 Jahre alt - in Winterthur verschieden."    

  
Unteroffizier Salo Levite wird mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet (1917)  

Meldung im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 9. März 1917: "Nördlingen. Unteroffizier Salo Levite, Inhaber des bayerischen Verdienstkreuzes mit Schwerter, erhielt das Eiserne Kreuz."   

  
  
Anzeigen jüdischer Personen / Gewerbebetriebe     
Zu den genannten Personen / Familien siehe auch die weiteren Informationen auf den genealogischen Familienblättern von Rolf Hofmann.
   
Anzeige des Hopfen- und Eisengeschäftes Gebrüder Marx (1876)  

Noerdlingen Israelit 23081876.jpg (52042 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. August 1876: "Für unser Hopfen- und Eisengeschäft suchen einen jungen Mann (Israelit) mit schöner Schrift fürs Comptoir und kleinere Reisetouren, gegen annehmbares Salair und freier Station im Hause. 
Eintritt längstens bis 1. Oktober. Samstage und Feiertage geschlossen. Reflektanten belieben Ansprüche unter Beilage ihrer Zeugnisse uns einzusenden. 
Nördlingen, 13. August 1876. Gebrüder Marx."

   
Anzeige der Restauration von H. Rosenbaum (1879)    

Noerdlingen Israelit 02011879.jpg (54346 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 2. Januar 1879: "Koscher - Wein, Bier, Kaffee - Koscher - und Restauration von H. Rosenbaum in Nördlingen. Einem verehrlichen reisenden Publikum sowie zur Abhaltung von Hochzeiten bringe meine Koschere Restauration in empfehlende Erinnerung. Vorzügliche Weine. Zur jeder Tageszeit warme Speisen. 
Zugleich empfehle mein selbst bereitetes - reines - Gänsefett zur geneigten Abnahme."    

    
Anzeige des Käse- und Buttergeschäftes M. Höchstädter (1890)  

Noerdlingen Israelit 10111890.jpg (42930 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10. November 1890: "Commis-Gesuch! Ich suche für mein Käse- und Buttergeschäft en gros per 1. Januar 1891 einen jungen Mann, angehender Commis, der in der Buchführung und Korrespondenz bewandert ist. - Gehaltsansprüche sind dem Offert beizufügen.  
M. Höchstädter
, Nördlingen."  

   
Anzeige von Bäckermeister K. Levi (1890)  
  

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. Dezember 1890: "Ein kräftiger Junge kann sofort in die Lehre treten bei 
K. Levi Bäcker, Nördlingen. 
Schabbat und Feiertag
geschlossen."   

  
Anzeige des Metzgers J. Gunz (1891)  

Noerdlingen Israelit 07051891.jpg (35623 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 7. Mai 1891: "Ein kräftiger Junge, aus guter Familie, kann unter günstigen Bedingungen die Metzgerei und Wurstlerei erlernen bei 
J. Gunz, Metzger, Nördlingen. 
Auch wird daselbst ein ordentliches Mädchen aus guter Familie zum Kocherlernen gesucht."

   
Lehrlingssuche des Hopfengeschäftes L.A. Ascher (1891)     

Noerdlingen Israelit 08011891.jpg (31776 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. Januar 1891: "Offene Lehrlings-Stelle
Wir suchen für unser (an Schabbat und Feiertag geschlossenes) Hopfengeschäft einen Lehrling, der bessere Schule besucht hat, zum sofortigen Eintritt.
L.A. Ascher in Nördlingen."

  
Anzeigen der von jeweils zwei orthodoxen Rabbinern beaufsichtigten Fleisch- und Konservenfabrik Nager (1893 / 1902 / 1925 / 1927)    

Noerdlingen Israelit 16111893.jpg (44854 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 16. November 1893: "Prima Rieser Fettgänse von streng orthodoxer Schechita (Schächtung) versendet an Hoteliers und Private unter Zusicherung reeller, billigster Bedienung 
Bernhard Nager, Nördlingen. 
Referenz erteilen Ihre Ehrwürden Rabbiner Dr. Kohn, Ichenhausen, Rabbiner Dr. Pinchas Kohn, Mannheim."
 
Noerdlingen Israelit 13021902.jpg (59033 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 13. Februar 1902: "Streng koscher! Konservenfabrik Bernhard Nager, Nördlingen in Bayern. Meine Fleisch- & Geflügel-Konserven in Dosen empfehlen sich durch vorzüglichen Geschmack, jahrelange Haltbarkeit, sehr reichliche Portionen, äußerst billigste Preise, bequemes Öffnen. Referenzen: Seiner Ehrwürden Herr Distriktsrabbiner Dr. A. Cohn, Ichenhausen, Seiner Ehrwürden Herr Distriktsrabbiner Dr. Pinchas Kohn, Ansbach. - Jeder verlange Preisliste. Wiederverkäufern lohnender Rabatt."
   
Noerdlingen Israelit 05111925.jpg (53806 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. November 1925: "Streng Koscher. Ia junge Mastgänse liefert billigst. Beste Bezugsquelle für Private und Wiederverkäufer  B. Nager, Nördlingen in Bayern. 
Referenzen: Seiner Ehrwürden Herr Rabbiner Dr. Neuwirth, Ichenhausen, Seiner Ehrwürdige Herr Rabbiner Dr. P. Kohn, Ansbach / Wien."  
  
Noerdlingen Israelit 17111927.jpg (39850 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 17. November 1927: "Koscher - Streng - Koscher. Ia fette Mastgänse versendet billigst B. Nager, Nördlingen in Bayern. Beste Bezugsquelle für Private, Hotels und Wiederverkäufer. Referenz. Distriktrabb. Ichenhausen."

 
Anzeigen von Metzger und Wurstmacher Isak Gunz (1901 / 1902)  
(in der ersten Anzeige wurde der Familienname verschrieben)   

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. April 1901
"Suche 
zum sofortigen Eintritt einen kräftigen Lehrjungen oder einen jüngeren Gesellen in meine Metzgerei und Wurstlerei. 
Isak Gunz,
Metzger und Wurstmacher, Nördlingen, Bayern."   
  
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. Oktober 1901:"Suche 
zum sofortigen Eintritt einen Lehrling und einen jüngeren Gesellen in meinem Metzgerei und Wursterei. 
Isak Gunz
Metzger und Wursterei, 
Nördlingen, Bayern"  
"
 
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 9. Oktober 1902: "Suche zu sofortigem Eintritt einen jüngeren 
Metzgerburschen
, der auch was von der Wurstlerei versteht und bitte auch gleich die Anspräche mitteilen zu wollen. 
J. Gunz
, Metzger, 
Nördlingen (Bayern)."     

   
Moritz Feigenbaum verkauft sein Wohn- und Geschäftshaus in Binswangen (1901)     

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 21. November 1901: "Geschäfts-Verkauf. 
Wegzugshalber verkaufe ich mein in Binswangen bei Höchstädt an der Donau, stehendes Wohn- und Geschäftshaus. Seit circa 20 Jahren wird auf dem Anwesen ein Manufaktur-, Weiß- und Wollwarengeschäft mit nachweisbarem Erfolg betrieben. Für einen strebsamen jungen Mann würde sich Gelegenheit bieten, sich eine dauernde, sichere Existenz zu verschaffen. Das Haus samt Warenlager hat einen Werk von circa Mark 15.000, als Anzahlung wären 3-4 Mille erforderlich. Zu weiterer Auskunft erbietet sich 
Moritz Feigenbaum, Nördlingen, Bayern."             

  
Anzeige der Brot- und Feinbäckerei David Stoll (1901)    

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. Dezember 1901: 
"Suche per sofort oder Frühjahr einen ordentlichen Lehrjungen. 
D. Stoll,
Brot- und Feinbäckerei, 
Nördlingen (Bayern)."        

   
Anzeige von M. Höchstädter (1903)    

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 3. September 1903: 
"Zur Stütze der Hausfrau wird ein 
Mädchen

das in Küche und Hauswesen bewandert ist, gesucht. Offerten, Gehaltsansprüche sowie Zeugnisse sind einzureichen. 
M. Höchstädter, Nördlingen (Bayern)."  

     
Verlobungsanzeige von Martha Guggenheimer und Max Rosenfelder (1924)       

Anzeige in der "CV-Zeitung" vom 7. August 1924: 
"Martha Guggenheimer - Max Rosenfelder
Verlobte.  
Neustadt a.d.S. Nürnberg - Nördlingen Nürnberg".       

  
Verlobungsanzeige von Fanni Goldschmidt und Julius Nager (1934)  
Anmerkung: Julius Nager (geb. 25.10.1902 in Nördlingen, gest. 13.12.1949 in Nördlingen, siehe Todesanzeige unten) war verheiratet mit Fanni Batja geb. Goldschmidt (geb. 6.5.1906 in Halberstadt als Tochter von Gottfried Shalom Goldschmidt [1870-1944 KZ Bergen-Belsen] und der Bertha Perl geb. Feuchtwanger [geb. 1874 in Fürth - 1945 KZ Bergen-Belsen]). Julius und Fanni hatten vier Kinder: Alfred (Menachem) Nager (geb. 12.5.1936 in München - 29.6.1947 in Amsterdam), Michael (geb. 14.10.1937 in Berlin - 24.10.2005 in Jerusalem), Ruth und Josef. Quelle.   

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 25. Oktober 1934: "Fanni Goldschmidt  Berlin-München   -  Julius Nager  Nördlingen-München   Verlobte.  
Empfang: Hl. Schabbat Paraschat Wajira. Berlin NW. 87. Claudiusstraße 4, 
Hl. Schabbat Paraschat Chaje Sara München Wagmüllertraße 16,  
Hl. Schabbat Toledot Nördlingen, Deiningerstraße 217."   
Anmerkung: die Datierungen meinen jeweils Samstag (Schabbat): 27. Oktober, 3. November und 10. November 1934. 

 
Heiratsanzeige von Benno Weill und Gertrud geb. Neuburger (1935)
     

Anzeige in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 15. Juni 1935: 
"Benno Weill - Gertrud Weill geb. Neuburger. Vermählte.  
München, Maistr. 33/3 l. (Lindwurmstr. 49)  9. Juni 1935  Nördlingen"    

 
Verlobungsanzeige von Hell Seligmann und Justin Neuhaus (1937)  

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 22. Juli 1937: "Gott sei gepriesen.  
Hell Seligmann - Justin Neuhaus. Verlobte.  
Nördlingen/Bayern  Bergerstraße 8  -  Frankfurt am Main, Gaußstraße 14.  
Zu Hause: Frankfurt/Main, 31.7./1.8."

           
Nach der Emigration: Todesanzeige für Julius Nager (1949)  
vgl. oben die Verlobungsanzeige von Fanni Goldschmidt und Julius Nager (1934)        

Anzeige in der Zeitschrift "Der Aufbau" vom 6. Januar 1950: 
"Am 13. Dezember 1949 entschlief im Alter von 47 Jahren mein geliebter Gatte, unser lieber Vater, Bruder, Schwager und Onkel   
 Julius Nager 
(früher Nördlingen, München, Berlin).  
In tiefer Trauer: Fanni Nager geb. Goldschmidt  
Michael, Miriam und Jacob Nager  R. Vinkeleskade 1 hs, Amsterdam-Z., Holland.   
Morris und Ruth Nager, New York  Siegfried, Else und Arnold Nager, New York  
Josef, Towa und Schaja Benporath (Nager), Tel Aviv."    

          
          
          
Erinnerungen an die Familie des Lederhändlers Abraham Bühler in Nördlingen 
(erhalten von Lin Herz) 
Vgl. dazu die genealogischen Informationen zu den Familien Bühler aus Kleinerdlingen und Nördlingen, zugänglich von der Seite "Die jüdischen Familien von Nördlingen / The Jewish Families of Noerdlingen".   

Noerdlingen Familie Buehler 023.jpg (128757 Byte) Noerdlingen Familie Buehler 020.jpg (44317 Byte)
Grabstein für Jakob Bühler (1824-1864) und Jette geb. Rosenberger
 (1830-1908) , die Eltern von  Abraham Bühler (1859-1948); 
das Grab ist im jüdischen Friedhof in Wallerstein - 
Grave of Jakob Buehler and Jette née Rosenberger,
 parents of Abraham Buehler (1859-1949); 
Grave is at Wallerstein Cemetery.
  
Haus der Familie Abraham Bühler in der Judengasse in Nördlingen; 
Abraham steht vor der Tür; aus dem Fenster schaut seine Frau Bertha 
Bühler geb. Adler. -  Abraham Buehler's home on 30 Judengasse in 
Noerdlingen; he is standing  outside and his wife Bertha nee Adler is 
looking outside one of the windows. This was the home where he raises
 his children and where he had his business.     
       
Noerdlingen Familie Buehler 021.jpg (93273 Byte) Noerdlingen Familie Buehler 024.jpg (108154 Byte) Noerdlingen Familie Buehler 026.jpg (54457 Byte) Noerdlingen Familie Buehler 044.jpg (49160 Byte)
Heiratsurkunde von Abraham Bühler (1859-1949) 
und Bertha geb. Adler (1860-1947; Heirat in Würzburg 1889); 
Abraham and Bertha Buehlers marriage certificate.     
Links: Todesanzeige für den am 11. Juli 1916 gefallenen Jakob Bühler, 
Sohn von Abraham und Bertha Bühler sowie (rechts) weitere Informationen
 zu diesem Tod. Death notice of Jakob Buehler, who died in Worldwar I and some more information about his death; memorial to the Jewish Soldiers 
of Noerdlingen who died in WW I in the Noerdlingen cemetery..   
  
       
Noerdlingen Familie Buehler 045.jpg (123083 Byte) Noerdlingen Familie Buehler 041.jpg (63530 Byte)
Familie Bühler in Nordlingen im Juli 1926: Back row: sons Max Buehler,
 Gustav /Gus) Buehler, Eugen Buehler; Front row: Son-in-law Max Levi 
and Lina Levi née Buehler, Bertha Buehler née Adler and Abraham Buehler
 holding his first grandchild Margot Levi, Son-in-law 
Abraham 'Albert' Froehlich and Emilie 'Millie' Froehlich née Buehler.  
   
Oben: Abraham Buehler und Bertha geb. Adler mit ihrem 
ersten Enkelkind Margot Levi; Abraham and Bertha Buehler 
with their first grandchild Margot Levi 
 Hinweis: Zur Geschichte der Familie von Max Levi und Lina geb. Bühler mit
 den Kindern Margot (geb. 1925) und Leo (geb. 1927) siehe auch den Beitrag:
 "Ich wurde verfolgt wie alle anderen Juden: Undatierter Bericht zum 
Antrag auf Wiedergutmachung von Max Levi, früher Nürnberg"
       
Noerdlingen Fam Froehlich 045.jpg (146116 Byte) Noerdlingen Familie Buehler 031.png (271913 Byte)
Abraham 'Albert' Fröhlich und Emilie 'Millie' Fröhlich geb. Bühler in 
Nördlingen 1926. Albert and Millie Froehlich in Noerdlingen, July 1926.  
 vgl. Family Sheet Abraham Froehlich by Rolf Hofmann  
Vier Generationen in den USA: links Millie Froehlich mit der Tochter 
Anneliese (Anne) Shearer geb. Fröhlich und ihrem Urenkelkind Julie Katz, ihrer Enkelin 
Barbara Katz geb. Shearer und Harry Shearer. 
       
Noerdlingen Familie Buehler 042.jpg (120940 Byte) Noerdlingen Familie Buehler 040.jpg (170025 Byte)
Abraham und Bertha Bühler geb. Adler in den USA (1939); 
Abraham and Bertha Buehler née Adler in America (1939).    
Abraham und Bertha Bühler mit Kindern und Enkeln nach der Emigration 
in den USA. Left to right: Anneliese Froehlich (daughter of Emilie 'Millie' Froehlich née Buehler und Abraham 'Albert' Froehlich), Bertha Buehler, 
Jackie Buehler (daughter of Abraham and Bertha's son Max Buehler, who 
had come to Amerika in the  1920s); Abraham Buehler holding Richard
 Buehler (son of Max Buehler); Margot Levi (daughter of Abraham's daughter
 Lina Levi née Buehler and Max Levi)  
  
  
  
     
Noerdlingen Familie Buehler 025.jpg (29913 Byte) Noerdlingen Familie Buehler 022.jpg (123631 Byte) Noerdlingen Familie Buehler 030.jpg (40493 Byte)     Noerdlingen Familie Buehler 043.jpg (373122 Byte)
Todesanzeige für Bertha Bühler geb. Adler (geb. 1860 in Markelsheim
gest. 1947 in New York City) in "Der Aufbau" vom 18. April 1947
 sowie (rechts) ihr Grabstein im Mount Ararat Cemetery in Faminghale N.Y.
Bertha Buehler Aufbau obituary and Grave of Bertha Buehler née Adler.  
Todesanzeige für Abraham Buehler (geb. 1859 in Kleinerdlingen, gest.
 1948 in New York City) in "Der  Aufbau" vom 27. August 1948 
sowie (rechts) sein Grabstein im Mount Ararat Cemetery in Faminghale N.V..
 Abraham Buehler Aufbau obituary and Grave of Abraham Buehler  
       

      
      
Erinnerungen an die Schulzeit in Nördlingen  
  
(Fotos erhalten von Irene Munster, Schwiegertochter von Irmgard (Irma) Pappenheimer)    

   Aus der Schulzeit von
Irmgard (Irma) Pappenheimer in Nördlingen
   
   Irmgard (Irma) Pappenheimer im Garten in der zweiten Reihe
von unten beginnend, in der Mitte neben einem Mädchen mit
kariertem Kleid. Sie trägt einen scheinbar dunklen Pullover
und braune und kurze Haare.
Irmgard (Irma) Pappenheimer:
im obigen Klassenzimmer das letzte Mädchen
rechts neben einem Schrank. 
  

         
          
Weitere Erinnerungen an jüdische Gewerbebetriebe und Privatpersonen in Nördlingen      
(aus der Sammlung von Peter Karl Müller, Kirchheim/Ries; die erläuternden Informationen sind gleichfalls von P. K. Müller)   
Zu den genannten Familien siehe auch die weiteren Informationen auf den
genealogischen Familienblättern von Rolf Hofmann

Firmenrechnung von L. Waitzfelder,
 Nördlingen (1876)
  
Noerdlingen Dok 16048.jpg (200905 Byte) Noerdlingen Dok 16048a.jpg (94782 Byte)

Die Firmenrechnung von L. Waitzfelder wurde in Nördlingen im Juli 1876 geschrieben und an den Brauereibesitzer Bautenbacher in Utzmemmingen geschickt. Sie wurde unterzeichnet von Jette Waitzfelder, der Frau von Levi Waitzfelder. 
Levi Waitzfelder war seit 1861 als Bankier und Hopfen-Großhändler in Nördlingen tätig, wobei seine Produkten-Palette um einiges größer war als nur die Bankgeschäfte und der Handel mit Hopfen. Um 1885 verlagerte er seine Geschäfte nach München, wo er und seine Söhne die Geschäfte sehr erfolgreich weiterführten. Levi Waitzfelder's Wurzeln führen über Mönchsdeggingen zurück bis ins württembergische Aufhausen bei Bopfingen, von wo aus sein Urgroßvater Hoenle Salomon einst um 1761 nach Mönchsdeggingen zog, um sich beruflich zu verbessern (vgl. Gräber Waizfelder im jüdischen Friedhof Mönchsdeggingen). Levi Waitzfelder war verheiratete mit Jette geb. Höchstädter (geb. 30. April 1841 in Mönchsdeggingen als Tochter von Nathan Höchstädter und Miriam geb. ?).
Quellen: Begegnung mit bemerkenswerten Menschen, Lebensbilder jüdischer Persönlichkeiten von einst, Begleitheft zur Ausstellung im Rahmen der Rieser Kulturtage 2010, organisiert von Rolf Hofmann in Kooperation mit der Stadt Nördlingen und dem Freundeskreis Synagoge Hainsfarth e.V.  
Levi Waitzfelder siehe http://www.geni.com/people/Levi-Waitzfelder/6000000027147178469    
Jette geb. Höchstädter siehe   http://www.geni.com/people/Jette-Waitzfelder/6000000027146882408    

     
Nota des Bankgeschäftes von 
David Bernhard Oberdorfer (1882)
  
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Die Nota des Bankgeschäftes von David Bernhard Oberdorfer trägt das Datum vom 14. Februar 1882. David Bernhard Oberdorfer, gebürtig aus Oberdorf, war seit 1874 Bankier in Nördlingen.  

     
Brief aus New York 
an Mingele Oettinger (1887)
   
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Der Brief aus New York an Mingele Oettinger wurde versandt am 5. Juli 1887. Mingele (Minkele) Oettinger war die Tochter von Emanuel Braunschweig und seiner Frau Melga aus Ederheim. Minkele Braunschweig wurde ca. 1801 in Ederheim geboren und starb am 25. Februar 1888 in Nördlingen. Am 6. November 1817 heiratete sie den Eisenhändler Ephraim Oettinger von Ederheim. Das Ehepaar verzog nach 1870 nach Nördlingen und schenkte elf Kindern das Leben. Hendel, genannt Helena, geboren am 31. März 1831 heiratet Maier Altmaier und wandert später nach New York. Vermutlich war der Brief aus New York von Hendel. Der Absender Altmayer Brothers lässt zumindest darauf schließen.  

     
Rechnung von Julius Wolbach (1888)  Noerdlingen Dok 0152.jpg (155029 Byte)
Julius Wolbach wurde am 18. November 1842 in Altenmuhr als Sohn des Abraham Wolbach und seiner Frau Rosa Wolbach geb. Kirschbaum geboren. Seit 1870 betrieb ein Kleidergeschäft in Nördlingen. Später kam noch das Bankgeschäft dazu. Am 9. Mai 1871 heiratete er in Nördlingen Johanna (Anna) Haas von Reckendorf. Das Paar hatte drei Kinder. Julius Wolbach starb am 18. August 1904 und ist auf dem jüdischen Friedhof in Nördlingen begraben.
Nach seinem Tode führte seine Frau noch einige Zeit seine Bankgeschäfte weiter.
Weitere Details siehe Familienblatt zu Julius Wolbach (pdf-Datei von Rolf Hofmann, intern eingestellt)
vgl. aus dem Buch: Rieser Heimattage 1988, Beitrag von Hermann Keßler: Die jüdische Gemeinde in der Stadt Nördlingen 1860 - 1942: "Die beiden ersten in das Kollegium der Gemeindebevollmächtigten gewählten jüdischen Bürger Julius Wollbach (1896 ) und Salomon Gutmann ( 1906 ) waren Kaufleute und Bankiers. Ihre Berufung in das Gremium war zugleich ein Zeichen der inzwischen eingetretenen Integration und persönlichen Wertschätzung, die ihnen auch von den christlichen Mitbürgern entgegengebracht wurde..."  
     
Postkarte der Lederhandlung 
Lauchheimer & Co. (1889)
 
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Es handelt sich um eine Postkarte der Fa. Lauchheimer & Co von Nördlingen, verschickt an die Spedition Fröger in Regensburg am 28. Februar 1889. Beim rückseitigen Text handelt es sich um eine Lieferanweisung von Leder an den Schuhmachermeister Geismann in Pfatter.
Die Brüder Ludwig Lauchheimer und Sigmund Lauchheimer waren beide Lederhändler, was die Vermutung nahe legt, dass es sich bei der Fa. Lauchheimer & Co um eine Lederwaren-Handlung handelt. Da beide Brüder bereits vor 1889 gestorben sind ist davon auszugehen, dass das Geschäft zumindest noch bis Februar 1889 in deren Namen weitergeführt wurde. 
Detailliertere Information zur Familie Lauchheimer finden sich in den Familienblättern zu Nördlingen von Rolf Hofmann:  
Familienblatt zu Familie Jakob Lauchheimer
.     

     
Postkarte aus Nördlingen, 
geschrieben von Leib Konowitz (1889
)
  
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Leib Konowitz schrieb die Postkarte am 23. Juni 1889 an eine - vermutlich jüdische - Buchhandlung in Frankfurt.

     
Rechnung der Gebrüder Schühlein (1889)   

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Die Rechnung der Gebrüder Schühlein wurde vom 2. November 1889 für Schultheiß Petsch Erben in Pflaumloch ausgestellt. Schiele Schühlein wurde am 27. September 1813 in Pflaumloch geboren als Sohn von Hirsch Schühlein und Babette geb. Herrmann. Er heiratete am 11. Februar 1842 in Pflaumloch Augusta Dörzbacher geb. Golus aus Jebenhausen. Schiele Schühlein starb am 4. März 1878 in Nördlingen. Seine Frau Augusta Schühlein war bereits 30. Januar 1864 in Pflaumloch gestorben. Beide wurden im jüdischen Friedhof in Pflaumloch beigesetzt. Schiele Schühlein war Pferdehändler und seit 1845 auch Inhaber der Gastwirtschaft zum Rössle in Pflaumloch. Ab 1864, dem Sterbejahr seiner Frau, lebte Schiele Schühlein in Nördlingen und war Mitbegründer der israelitischen Gemeinde Nördlingens. Zusammen mit seinem Bruder Moritz Schühlein gehörte ihm eine Spirituosen-Fabrik. 
Der Briefkopf der Rechnung dokumentiert die Produktenpalette der Gebrüder Schühlein, zu der Essig und Liköre in allen Sorten, Branntwein, Weingeist, Arac, Rum, Cognac, Zwetschgen- und Kirschwasser, viele Sorten von Wein, Champagner und Punschessenz, aber auch ein Lager in Zigarren gehörte.
Quelle: http://www.alemannia-judaica.de/noerdlingen_familienblaetter.htm 
http://www.alemannia-judaica.de/images/Noerdlingen/FS-SCHUEHLEIN-SCHIELE.pdf .  

     
Brief des Pferdehändlers 
Benno Bühler (1898)
 
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Der Brief von Benno Bühler, Pferdehändler in Nördlingen, an den Gerichtsvollzieher in Bopfingen mit einer Zwischenbilanz in einer Forderungssache, wurde auf einem vorgedruckten Briefkopf am 3. August 1898 geschrieben. 
Benno (Baruch ben Eliahu) Bühler (geb. 26. Juni 1851 in Kleinerdlingen, gest. 12. Oktober 1914 in Nördlingen) war seit 5. November 1878 verheiratet mit Jette geb. Hauser von Buttenwiesen (geb. 1. Januar 1857 in Buttenwiesen, gest. 18. April 1922 in Nördlingen). Die beiden hatten sieben Kinder, zwei Mädchen und fünf Jungen. Max und Sigmund Bühler sind im Ersten Weltkrieg gefallen.
Quelle: Familienblatt zu Familie Benno Bühler   

     
Postkarte der Gebr. Marx, Hopfen &
 Eisenhandlung in Nördlingen (1900)
  
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Die Postkarte wurde am 10. Januar 1900 von Nördlingen nach Konradsbronn bei Wörth (Oberamt Ellwangen; in der Nähe von Fichtenau-Unterdeufstetten) geschickt. Absender waren die Gebrüder Lazarus und Samuel Marx, gebürtig aus Mönchsroth und später in Nördlingen ansässig. Samuel hatte am 25. August 1868 in Nördlingen geheiratet. Die Brüder Marx betrieben eine Hopfen- und Eisenhandlung in Nördlingen. 

     
Patentschrift von Wilhelm Keil und 
Simson Rosenau in Nördlingen (1902)
  
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Wiedergabe einer Patentschrift von Wilhelm Keil und Simson Rosenau in Nördlingen für einen Schießstand mit vom Stande des Schützen zum Ziele und zurück zu befördernden Scheiben. Simson Rosenau war Mitglied der israelitischen Gemeinde und Eigentümer der Lodenfabrik Nördlingen. Zu Simson Rosenau und seiner Lodenfabrik liegen nur wenige Information vor (u.a. genannt im Beitrag von Hermann Keßler: Die jüdische Gemeinde in der Stadt Nördlingen 1860-1942. In: Verein Rieser Kulturtage (Hrsg.): Rieser Kulturtage Dokumentation Band VII 1988 Nordlingen 1989 S. 410-431; im Abschnitt "Die Jahre von 1886-1896"). Die an der Nürnberger Straße gelegene Fabrik beschäftigte 190/03 44 Arbeiter.      

     
Posteinlieferungsschein für 
Salomon Gutmann in Nördlingen (1904)
 
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Es handelt sich bei dem obigen Dokument um einen Posteinlieferungsschein von Bopfingen (Quittung für ein Einschreiben) für Salomon Gutmann in Nördlingen, ausgestellt am 24. Juni 1904. Salomon Gutmann wurde 1906 in das Kollegium der Gemeindebevollmächtigten der Stadt Nördlingen gewählt. Er war sowohl Kaufmann als auch Bankier. Seine Berufung in dieses Gremium war ein Zeichen der inzwischen eingetretenen Integration und der persönlichen Wertschätzung, die ihm auch von christlichen Mitbürgern entgegengebracht wurde. Noch 1988 erzählte man sich, dass der Bankier und Hopfenhändler Salomon Gutmann Geldgeschäfte mit den Fürstenhäusern des Rieses getätigt habe. An die Stadt Nördlingen verkaufte er das Waldgrundstück "Lindle" südlich des Holheimer Steinbruchs, das sein Eigentum gewesen war.
Quelle: Hermann Keßler, Die jüdische Gemeinde in der Stadt Nördlingen 1860-1942 (Rieser Kulturtage 1988. Dokumentation Band VII/I. S.346-349)  
Lebensdaten zur Familie Salomon Gutmann siehe Familienblatt von Rolf Hofmann:  "Family Sheet Salomon Gutmann of Hainsfarth, Noerdlingen and Munich"  
     
Brief aus Zöbingen an Handelsmann 
Moses Rosenfelder (1907)
  
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Moses Rosenfelder ist am 21. Dezember 1844 in Aufhausen geboren und verstarb am 14. September 1911 in Nördlingen.

     
Karte von Nördlingen mit drei 
Unterschriften jüdischer Einwohner (1908)
  
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Die Karte Ansichtskarte von Nördlingen, Löpsinger Strasse mit Löpsinger Tor -  Vom Maskenball sendet der Bajazzo ein Kuss - zu ziemlich vorgerückter Stunde gedenkt Deiner Dein Spezl...- wurde am 24. Januar 1908 an Frl. Tony Fröhlich in Freiburg im Breisgau versandt. Es haben unter anderem unterschrieben: 
Heinrich Eisenmann
(geb. 25. März 1886 in Nördlingen als Sohn von David Eisenmann und Frieda geb. Hess; verheiratet seit 24. Dezember 1920 in Mainz mit Friedrike geb. Vogel; zwei Kinder: Anneliese und Guenter David.
Heinrich und Frieda Eisenmann kommen nach der Deportation 1942 in Piaski zu Tode; Guenter David Eisenmann ist am 11. September 1942 in Majdanek/Lublin umgekommen).
Quelle: Rolf Hofmann: Familysheet Heinrich Eisenmann of Nördlingen (interner Link)  
Cilli Neumann (geb. 4. Dezember 1880 in Nördlingen als Tochter von David Neumann, Nördlingen und Laura geb. Obermeier von Oettingen; verheiratet seit 24. Juli 1912 in Nördlingen mit Louis Hoechstaedter [gest. 3. Dezember 1937 in Hürben]; die beiden hatten einen Sohn Hugo, dem in der NS-Zeit zusammen mit seiner Mutter die Emigration nach Peru gelingt; Laura Hoechstaedter starb nach 1945 in Lina/Peru). 
Quelle: Rolf Hofmann: Familysheet Salomon Hoechstaedter of Hürben und Familysheet David Neumann of Noerdlingen (interne Links)  
Jakob Hamburger (geb. 16. Dezember 1884 in Nördlingen als Sohn von Wolf Hamburger und Henriette geb. Oettinger; verheiratet seit 2. Juni 1912 in Nördlingen mit Anna Oberdorfer [geb. 5. Mai 1888 in Pflaumloch als Tochter von Isak Oberdorfer und Regina geb. Rosenthal]; die beiden hatten eine Tochter Gretchen, der in der NS-Zeit 1936 nach New York emigrierte; Jakob und Anna Hamburger folgten ihr im Jahr 1937.
Quelle: Rolf Hofmann: Familysheet Jakob Hamburger (2) of Noerdlingen (interner Link)  
Dazu rechts: Foto von Jakob Hamburger und seiner Verlobten Anna Oberdorfer im Buch von Gernot Römer: Schwäbische Juden. S. 166 (mit Hinweis auf Quelle: Leo-Baeck-Jahrbuch XXVIII)  
     
Rechnung der Ledermanufaktur 
Eduard Höchstädter, Inh. 

Simon Hirschfelder und Bernhard Lemle,
 geschickt von Nördlingen nach Aulendorf
 (1909)
  
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Der Lederhändler Eduard Höchstädter konnte sich nach Wiederaufnahme von Juden in der Stadt als erster 1860 in Nördlingen niederlassen. 
Anfang des 20. Jahrhunderts hat er seinen Betrieb an Simon Hirschfelder und Bernhard Lemle übergeben, um selbst in München ein neues Ledergeschäft aufzumachen.  

     
Fotokarte, am 14. Dezember 1913 als
 Feldpost von Nördlingen nach Ingolstadt

 verschickt. Auf dem Foto die Metzgerei 
von Julius Siegbert 
 
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Julius Siegbert ist am 21. April 1875 in Pflaumloch geboren. Er wurde am 2. April 1942 von Nördlingen aus mit seiner 
Frau Sofie geb. Aufhäuser über München "in den Osten" deportiert. Beide sind umgekommen bzw. wurden ermordet. 

     
Briefumschlag von 
Abraham Blum (1923)
 
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Es handelt sich um einen bedruckten Briefumschlag von Abraham Blum aus Nördlingen, versandt am 24. Juli 1923. Abraham Blum war ein Hopfen- und Getreidehändler und betrieb in Nördlingen einen Getreidegroßhandel. 
Abraham Blum
(geb. 24. Februar 1842 in Aufhausen; gest. 19. März 1907 in Nördlingen) war seit 5. Oktober 1869 in Aufhausen verheiratet mit Karoline geb. Hess (geb. 16. September 1850 in Aufhausen; gest. 25. September 1926 in Nördlingen). Seit 1894 waren die beiden offizielle Bürger der Stadt Nördlingen. Das Ehepaar hat dreizehn Kinder, die alle noch in Aufhausen geboren sind. 
Detailliertere Informationen siehe Familienblatt zur Familie Abraham Blum (pdf-Datei).
Da Abraham Blum bereits 1907 verstorben ist, ist zu vermuten, dass seine Frau/Familie die Restbestände an Briefumschlägen weiter verwendete oder der Betrieb unter seinem Namen noch weitergeführt wurde. Im Adressbuch von 1926 (Einwohnerbuch für Nördlingen, Oettingen, Harburg und die Rieser Ortschaften 1926) ist bei den Geschäfts- und Gewerbenachweisen unter den Getreidegeschäften immer noch ein A. Blum, Getreidegroßhandlung aufgeführt.       
     
Briefumschlag des Confectionsgeschäftes 
Adolf Hamburger (1924)
   
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Der Brief/Briefumschlag des Konfektionsgeschäftes Adolf Hamburger in Nördlingen wurde versandt an E. A. & N. Rosenfelder in München am 10. Juni 1924.  
Adolf (Abraham) Hamburger (geb. 6. September 1845 in Schopfloch; gest. 20. Januar 1929 in Nördlingen, beigesetzt im jüdischen Friedhof ebd.) war seit 7. Januar 1871 verheiratet mit Sofie (Sprinz) geb. Gunz (geb. 18. Januar 1849 in Fischach als Tochter von Josef Gunz und Jette geb. Rosenfelder; gest. 17. Oktober 1924 in Nördlingen, beigesetzt im jüdischen Friedhof ebd.). Die beiden hatten fünf Kinder: Amalie, Frieda, Willi, Hermann und Moritz. Die Familie wohnte in der Eisengasse. Adolf Hamburger war von Beruf Schneider und führte ein Herren-Bekleidungsgeschäft/Konfektionsgeschäft in Nördlingen. Seit 1920/22 übernahm sein Sohn Willi Hamburger das Geschäft. Im Stadtadressbuch von 1926 finden sich hierzu folgende Einträge: Herrenkonfektionsgeschäft A. Hamburger, Inh. Willy Hamburger, Eisengasse (Einwohnerbuch für Nördlingen, Oettingen, Harburg .... 1926, S. 41); Adolf Hamburger, Rentner, Hansengasse (Einwohnerbuch für Nördlingen, Oettingen, Harburg .... 1926, S. 71); Willi Hamburger, Konfektionsgeschäftsinhaber, Kreuzgasse B 181 (Laden C 17; Einwohnerbuch für Nördlingen, Oettingen, Harburg .... 1926, S. 71)
Willi Hamburger und seine Frau Selma geb. Einstein sind nach der Deportation 1942 nach Piaski umgekommen. Ebenso seine Brüder Hermann Hamburger und Moritz Hamburger. 
Quellen: http://www.alemannia-judaica.de/images/Noerdlingen/FS-HAMBURGER-ADOLF.pdf     
https://www.geni.com/people/Sofie-Hamburger/6000000004931097006  
Einwohnerbuch für Nördlingen, Oettingen, Harburg, Wassertrüdingen, Wemding und für die Rieser Ortschaften .... 1926.     

     
     
Dokumente der Fa. Gebr. Neumann 
(Häute, Felle und Gerbereiabfälle, 1935
)
 sowie der Eisenhandlung Fa. Gebr.
 Eisemann (Frachtbrief, Rechnung,
 Postkarte) 1931 und noch 1937 
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Bankgeschäft Julius Rosenfelder 
(Brief von 1931)
  
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Ludwig Rosenfelder war der Sohn von Moses Rosenfelder. 1907 übergab er seine Bank in Nördlingen an die Bayerische Handelsbank (heute Bayerische Vereinsbank). Bis Mitte der 1920er-Jahre war er deren Direktor. 1939 emigrierte das Ehepaar nach England. Frau Fanny hat sich als Mitglied des Roten Kreuzes in Nördlingen sehr engagiert. 

     
Historische Karte mit 
Pferde- und Viehhandlung 
Sigmund Mayer (1913) 
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 Die 1913 verschickte Karte zeigt auf der linken Seite wahrscheinlich das Wohn- und Geschäftshaus von Sigmund Mayer in der Reimlinger Straße. Sigmund Mayer ist am 17. Juli 1867 in Pflaumloch geboren und am 10. November 1937 in Nördlingen gestorben.

   
Historische Karte mit Geschäft 
von Moritz Pappenheimer (1912),

dazu eine Reklamemarke
  
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Die 1912 verschickte Karte zeigt die Deiningerstraße. Moritz Pappenheimer ist am 7. Juli 1869 in Oberdorf geboren und 1892 nach Nördlingen gezogen. Daneben eine Reklamemarke des Manufakturwaren- und Damenkonfektionsgeschäftes Moritz Pappenheimer in Nördlingen aus der Zeit um 1915 bis 1925. Rechts eine Anzeige aus einer Tageszeitung von 1900.   

     

Karte an Siegfried Hamburger 
in Nördlingen (1919) 
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Die Karte wurde am 19. Juli 1919 von einem August ..., der sich gerade in Brannenburg am Wendelstein aufhielt, an Siegfried Hamburger nach Nördlingen geschickt. Siegfried Hamburger war ein Sohn von Gabriel Hamburger und der Nanni geb. Neustätter (Familienblatt; vgl. unten Anmerkungen bei der Schwester Betty); er starb 1986 in Miami, Florida in den USA. Die nächste Karte wurde an Siegfrieds Schwester Betty Hamburger geschrieben: 

       
Ansichtskarte Am Löpsinger Tor in Nördlingen 
mit der Metzgerei Meier Rakofsky (1932)
   
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Die Ansichtskarte - Am Löpsinger Tor in Nördlingen - mit dem Metzgerei-Wurstwaren-Geschäft Meier Rakofsky wurde versandt nach Berlin am 16.7.1932. Meier Rakofsky wurde am 10. März 1878 in Linden bei Hannover geboren. Am 18. November 1903 heiratete er in Nördlingen Jette geb. Hubert (geb. 11. November 1872 in Cronheim). Die beiden hatten zwei Kinder: Justin (geb. 3. Oktober 1904) und Helene (geb. 25. März 1906).
Justin Rakofsky heiratete am 15. Mai 1934 Lisbeth Meyer in Köln. Der Familie gelang die Emigration. 
Helene Rakofsky heiratete am 5. Februar 1933 Hermann Mahler in Westheim bei Hassfurt. Hermann Mahler gelang 1939 die Emigration nach England, später in die USA. Helene Mahler geb. Rakosfky und ihr gemeinsamer Sohn Michael Bernd Rakofsky (geb. 7. Februar 1937) wurden 1942 in Piaski ermordet.
Meier Rakofsky starb am 18. März in Nördlingen. Seine Frau Jette Rakofsky emigrierte 1939 nach London.
Quellen: http://www.alemannia-judaica.de/images/Noerdlingen/FS-RAKOFSKY-MEIER.pdf und http://www.alemannia-judaica.de/images/Noerdlingen/FS-MAHLER-HERMANN.pdf  

       
  Karte an Betty Hamburger
in Nördlingen von Familie Rogger

 (Augsburg), geschrieben am 
10. Mai 1937  
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Es handelt sich um eine Karte aus dem Schocken-Verlag: "Blick auf die Wassertürme beim Roten Tor" in Augsburg. Empfängerin der Karte ist Betty Hamburger, geb. am 29. April 1889 in Nördlingen, ledig, seit 1939 in Pirmasens lebend, gest. am 4. Januar 1940 in New York. Sie war wohl gesundheitlich angeschlagen, hatte Problem mit dem Magen. Im Text der Karte finden sich Anspielungen auf ihren Gesundheitsstand. Ihr Vater war Gabriel Hamburger aus Schopfloch (gest. am 30. Dezember 1936 in Nördlingen), ihre Mutter war Nanni, geb. Neustätter aus Sulzbürg. Letztere konnte nach nach Amerika emigrieren, überlebte ihre Tochter um 9 Jahre und starb am 19. Juli 1949 in New York. Absender der Karte sind (siehe Unterschrift rechts) sind " die Rogger´s" in Augsburg. Der Vater war Josef Rogger aus Mönchsdeggingen, später in Nördlingen; Moritz Rogger (Moses, geb. 25. Oktober 1879 in Nördlingen) heiratet an seinem 32. Geburtstag im Jahr 1911 in München Karoline geb. Hummel (geb. 1881 in München). Das Ehepaar Rogger wird von Augsburg aus in den Osten deportiert und in den Tod geschickt. Empfängerin und Absender kannten sich vermutlich von der gemeinsamen Zeit in Nördlingen. 
       
       
       
       
Die Firma Max Koppel & Söhne in Nördlingen   
  
Bei den vor 1886 gegründeten  "Granit-, Syenit- und Marmorwerken" von Max Koppel (aus Kleinerdlingen stammend) handelte es sich um einen der zeitweise bedeutendsten Industriebetriebe in Nördlingen. Bis heute finden sich u.a. auf zahlreichen jüdischen Friedhöfen im süddeutschen Raum und darüber hinaus Grabdenkmäler, die in Nördlingen angefertigt wurden. Die Firma produzierte u.a. auch Marmor-Waschtischaufsätze, Marmor-Tischplatten für Cafés und Restaurants, Marmor-Ladentischplatten und Friseureinrichtungen, -Wandverkleidungen und -Schalttafeln sowie Granit-Grenzsteine, Granitstufen und anderes mehr. Nach dem Tod von Max Koppel 1917 übernahmen seine Sohne David und Emil die Firma, die bis zur erzwungenen Schließung 1935 bestand. Die Gebäude der Firma an der Loepsinger Landstraße kamen danach in den Besitz der Stadt. 
  
Zur Geschichte der Firma:  Beitrag von Rolf Hofmann:  
   
- Max Koppel & Söhne in Nördlingen. Erinnerungen an einen einstmals überregional bedeutenden Natursteinbetrieb
(eingestellt als pdf-Datei; interner Link) 
- Max Koppel & Sons in Nördlingen. Reminiscence of a Formerly Well-Known Natural Stone Factory. English version by Yehuda Schenef.  
 
vgl. auch von Rolf Hofmann: Familienblatt Max Koppel of Kleinerdlingen and Noerdlingen   
  
  
Literatur zu Firma Max Koppel & Söhne:  
 
         

Noerdlingen Lit Koppel 010.jpg (98484 Byte) Rolf Hofmann: Max Koppel & Söhne. Jüdisches Steinmetzunternehmen in Nördlingen. 
Max Koppel & Sons. Jewish Stonemasons in Nördlingen (Bavaria). 
englische Version von Yehuda Shenef.  
Kokavim-Verlag 86316 Friedberg, Bayern   www.kokavim.wordpress.com  
1. Auflage November 2013  60 S.   zahlr. Abb.  ISBN 978-3-944092-10-2.  
Das Buch ist erhältlich bei den Buchhandlungen in Nördlingen.    
        
Nachstehende Abbildungen aus der Sammlung von Rolf Hofmann:     
KOPPEL-LAGEPLAN-SW.jpg (544339 Byte) ND-KOPPEL-FABRIKPLAN-GAAB-1898.jpg (173348 Byte) ND-KOPPEL-FABRIKPLAN-ERGAENZUNG-OFFENBACHER-1899.jpg (152548 Byte) KOPPEL-LUFTBILD.jpg (271690 Byte)
Situationsplan von 
Max Koppel & Söhne (1898) 
Fabrikgrundriss 
(1898)  
Fabrikergänzung durch 
Emil Offenbacher (1899)
Lithographie von 
Wilhelm Zeiträg (1912)  
       
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Steinfräse   Plattenschleifer   Säulendreher  Zeitungsanzeige 1926  
       
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Arbeiter bei
 Koppel (1912) 
 David Koppel 
als Soldat (1914)
 Todesanzeige 
Max Koppel (1917)
 David Koppels Bruder 
Emil Koppel  
         
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Grabstein Neuburger im 
jüdischen Friedhof in Augsburg 
  
Grabstein für Max und 
Peppi Koppel im
 jüdischen Friedhof in Nördlingen 
Grabstein Waitzfelder im 
jüdischen Friedhof in Augsburg 
   
Signatur Koppel 
an einem Grabstein 
  
       
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Grabstein Obernauer im 
jüdischen Friedhof in München 
Grabsteine Rabbiner Josef Perles
 und Sohn Max in München 
   
       

Dokument zu einem der von Fa. Koppel erstellten Grabsteine im jüdischen Friedhof in Pflaumloch   
(aus der Sammlung von Peter Karl Müller, Kirchheim / Ries; auch die Fotos und der Untertext von P. K. Müller)  )      

Pflaumloch Friedhof 12022.jpg (219012 Byte) Pflaumloch Friedhof 12020.jpg (174035 Byte) Pflaumloch Friedhof 12021.jpg (297712 Byte)
Links ist die Rechnung der Fa. Koppel für einen Grabstein für Mina Rosenthal abgebildet. Mina (Malka) Rosenthal geb. Essinger ( geboren am 25. März 1820 in Oberdorf; gestorben am 18. Januar 1891 in Pflaumloch) war seit dem 11. Juli 1848 (in Unterdeufstetten) verheiratet mit Leopold (Loew) Rosenthal. Leopold Rosenthal starb am 30. August 1888 in Unterdeufstetten und wurde in Schopfloch beigesetzt. Die Rechnung wurde ausgestellt am 2. Februar 1892 und beinhaltet als Grabstein eine Granitpyramide mit Sandsteinsockel für die selige Frau Mina Rosenthal, inclusive Schrift, Transport und Setzen. Die Rechnung wurde ausgestellt an Herrn Oberdorfer von Pflaumloch und quittiert von Max Koppel von Nördlingen. 

 
   
  
   

               

      

 

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Stand: 30. Juni 2020