Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Osterspai (VG Braubach, Rhein-Lahn-Kreis)
Jüdische Geschichte / Synagoge

Übersicht:

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde  
Berichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde   
bulletZur Geschichte der Synagoge   
bulletFotos / Darstellungen  
bulletLinks und Literatur   

   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde    
   
In Osterspai bestand eine kleine jüdische Gemeinde bis Anfang des 20. Jahrhunderts. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück. Seit 1662 werden einzelne Juden am Ort genannt.    
   
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1843 24 jüdische Einwohner, 1850 sechs jüdische Haushaltungen, 1858 sieben Familien, 1881 fünf Familien mit zehn Kindern, 1895 18 jüdische Einwohner, 1900 und 1905 noch je 16, 1910 zehn. 1919 verließ der letzte jüdische Einwohner den Ort. 1922 fand die letzte Beisetzung auf dem jüdischen Friedhof statt.    
    
Die in Osterspai lebenden jüdischen Familien waren der Gemeinde in Oberlahnstein zugeteilt, hatten jedoch an eigenen Einrichtungen einen Betraum (s.u.) und einen Friedhof. Die Kinder der jüdischen Gemeinde wurden durch den jüdischen Lehrer aus Oberlahnstein in Religion unterrichtet (1864 wird berichtet, dass dieser für den Unterricht der jüdischen Kinder in Ober- und Niederlahnstein, Braubach und Osterspai zuständig war). Um 1881 wird als Gemeindevorsteher Isaak Kaufmann genannt.      
    
Von den in Osterspai geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Lina Israel geb. Kaufmann (1878), Emil (Emanuel) Kaufmann (1873), Gustav Kaufmann (1875), Hermann Kaufmann (1870), Jakob Kaufmann (1875).  
   
   
   
Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde        
        
Berichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde 
Zur Goldenen Hochzeit von Jakob Kaufmann und Veronica geb. Heymann (1873)    

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 29. Januar 1873: "Osterspai (Nassau), 9. Januar (1873). Am 7. dieses Monats feierte ein zwar unbemitteltes, aber noch recht gesundes Ehepaar unter den wenigen hiesigen Israeliten seine 'goldene Hochzeit', woran sich viele Israeliten aus der Nachbarschaft und auch hiesige Christen beteiligt haben, weil sich der Jubilar, Jakob Kaufmann, und dessen Ehefrau, Veronica geb. Heymann, ihres rechtschaffenen Lebenswandels halber bei ihren Glaubensgenossen und Mitbürgern, trotz ihrer Armut, von jeher eines guten Leumundes zu erfreuen hatten, Dies bewiesen auch die vielen Hochzeitsgaben, welche dem Jubelpaare schon vor Beginn der religiösen Feierlichkeit verehrt worden sind. Der Herr Bezirksrabbiner Dr. Hochstädter aus Bad Ems leitete den Gottesdienst, und hielt eine sehr ansprechende Predigt. Der religiösen Feier folgte ein Festmahl, bei welchem unter Anderen der katholische Ortspfarrer einen schönen Toast ausbrachte. - Gewiss ist hier abermals der Beweis beliefert, wie in der Provinz Nassau, als Folge der seit 1817 bestehenden Kommunal- (resp. Simultan-)Schulen, kein Konfessionshass, wie solcher in Altpreußen bis in die jüngste Zeit groß gezogen wurde, sich einwurzeln konnte, sondern vielmehr die Bekenner der verschiedenen Religionen friedlich zusammen leben."          

  
  
  
Zur Geschichte der Synagoge      
  
Bei der Synagoge in Osterspai handelte es sich um eine einfache Betstube in einem jüdischen Wohnhaus. Zuletzt war diese im Erdgeschoss - im Eckzimmer direkt neben dem Hauseingang - eines eingeschossigen, im 19. Jahrhundert erstellten Wohnhauses eingerichtet.  
 
 
Adresse/Standort der Synagoge:    Jahnstraße 5    
  
  
   
Fotos

Außer zum jüdischen Friedhof sind noch keine Fotos zur jüdischen Geschichte in Osterpai vorhanden; über Hinweise oder Zusendungen freut sich der Webmaster der "Alemannia Judaica"; Adresse siehe Eingangsseite.   
     
     

  
   

Links und Literatur

Links:

bulletWebsite der Gemeinde Osterspai 
bulletKurze Informationsseite zur jüdischen Geschichte von Osterspai bei www.rhein-info.de  
bulletZur Seite über den jüdischen Friedhof in Osterspai (interner Link)

Literatur:  

bulletPaul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang - Untergang - Neubeginn. 1971. Bd. II S. 190  
bulletFranz Gölzenleuchter: Sie verbrennen alle Gotteshäuser im Lande (Psalm 74,8). Jüdische Spuren im Rhein-Lahn-Kreis - Jahrzehnte danach. Limburg 1998. S. 114-115.    
bulletLandesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Mainz 2005. S. 308 (mit weiteren Literaturangaben). 

  
n.e.                  

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 15. Oktober 2013