Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Reckendorf (Kreis Bamberg) 
Jüdischer Friedhof  
   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde     
   
Siehe Seite zur Synagoge in Reckendorf
   
   
Zur Geschichte des Friedhofes   
   
Die Toten der jüdischen Gemeinde wurden zunächst im Bezirksfriedhof in Ebern beigesetzt. Da der Weg nach Ebern sehr beschwerlich und weit war, bemühte sich die größer werdende jüdische Gemeinde Reckendorf bereits im 18. Jahrhundert um Einrichtung eines eigenen Friedhof. Zunächst wollten sie den Acker neben der Synagoge hierfür erwerben, was aber von der Ortsherrschaft untersagt wurde. Die Ortsherrschaft (Herren von Gereuth) regte den Hof der Synagoge für die Einrichtung eines Friedhofes an, was von jüdischer Seite aus nicht akzeptiert werden konnte. Schließlich konnte die jüdische Gemeinde 1798 für 300 Gulden an den Weinbergen "ein Plätzchen, welches 1/2 Acker beträgt" zur Anlage eines Friedhofes erwerben. Der älteste Grabstein auf dem Friedhof stammt noch von 1798. Auffallend ist, dass der Friedhof nach Westen orientiert ist. Sehenswert sind die beiden Marmor-Epitaphien der Familien "Hellmann" und "Walther".
 
Der Friedhof wurde von einer massiven Steinmauer umgeben, die nach 1945 renoviert wurde. Die Friedhofsfläche umfasst 25,10 ar. Im älteren Teil des Friedhofes finden sich viele Sandsteingrabsteine, im unteren Teil einige aus Marmor gefertigte Steine mit reicher Ornamentik. Der Friedhof ist mit Ausnahme der östlichen Seite von Mischwald umgeben. Der südlich höher gelegene Teil ist mit Eichen, Buchen und Kastanien bewachsen. Insgesamt waren um 1980 394 Grabsteine erhalten
.   
   
    
Lage des Friedhofes 
  
Der Friedhof liegt westlich von Reckendorf an einem Waldhang, erreichbar über den von der "Lourdes-Kapelle" an der Hauptstraße abzweigenden Kapellenweg. Diesem bis zum Waldrand folgen.  

Schlüssel im Rathaus: 0-9544-20307.    
    
    
Fotos 
(Fotos: Jürgen Hanke, Kronach)   

Reckendorf Friedhof 120.jpg (73014 Byte) Reckendorf Friedhof 123.jpg (110966 Byte) Reckendorf Friedhof 127.jpg (87309 Byte)
Hinweistafel zum Friedhof  Blick zum Friedhofseingang  Eingangstor mit Hinweistafel  
     
Reckendorf Friedhof 122.jpg (68765 Byte) Reckendorf Friedhof 121.jpg (78534 Byte) Reckendorf Friedhof 125.jpg (100700 Byte)
Teilansichten des Friedhofes 
  
Reckendorf Friedhof 126.jpg (67080 Byte) Reckendorf Friedhof 124.jpg (51962 Byte)  
  Sehr schöne Darstellung der Levitenkanne  
     

 
Berichte und Artikel zum Friedhof   

Forschungsprojekt 2007 (eingestellt 21. August 2007):  
Dokumentation des jüdischen Friedhofes Reckendorf /Ofr. durch ein Promotionsvorhaben an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg


Ab dem Wintersemester 07/08 wird Frau Nicole Grom M.A. den jüdischen Friedhof Reckendorf in ihrem Dissertationsprojekt dokumentieren. Betreut wird die Arbeit durch Herrn Prof. em. Dr. Klaus Guth von der Otto-Friedrich-Universität Bamberg/Forschungsstelle Landjudentum. Die Dokumentation soll neben der erstmaligen vollständigen digitalen Erfassung der ca. 400 Grabsteine die hebräischen Texte mit deutscher Übersetzung nebst Analyse des sprachlichen Befundes, eine kunsthistorische Betrachtung der Steine und den Versuch einer genealogischen Zuordnung, gestützt durch archivalische Quellen, liefern. Zudem stehen die ehemalige jüdische Gemeinde Reckendorf selbst sowie deren Beziehungen zur jüdischen Gemeinde Ebern, wo die Reckendorfer Juden bis gegen Ende des 18. Jhs. ihre Toten bestatteten, im Fokus des Projekts. Die  Dokumentation intendiert zusammen mit der Auswertung des Datenmaterials eine historisch-volkskundliche Mikroanalyse zu einer bedeutenden Judengemeinde in Franken (heute im Landkreis Bamberg). Die Untersuchung wird interdisziplinär durchgeführt. Informationen und Hinweise, z.B. von Nachkommen einstiger Reckendorfer Juden, nimmt die Verfasserin unter der E-Mail-Adresse sehr gerne entgegen."  

 
2012: Die Dokumentation des jüdischen Friedhofes Reckendorf konnte abgeschlossen werden und liegt vor:
Nicole Grom: Dokumentation des jüdischen Friedhofs Reckendorf. Geschichte - Begräbniskultur - Bestand. Inaugural-Dissertation in der Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. 2012. 
Band I:  Textteil: https://opus4.kobv.de/opus4-bamberg/files/3553/GromDissBd1neufinkse2A21.pdf  bzw. Pdf-Datei.  
Band II: Inventarteil. Mit einer Dokumentation und Übersetzung aller Grabsteine des Friedhofes:
https://opus4.kobv.de/opus4-bamberg/files/3553/GromDissBd2finseA22.pdf  bzw. Pdf-Datei.
Beilage: Fotografien der Grabsteine Nr. 1- 395: https://opus4.kobv.de/opus4-bamberg/files/3553/gromfotosneuA4seA2.pdf     

  
    

Links und Literatur

Links:  

bulletWebsite der Gemeinde Reckendorf 
bulletZur Seite über die Synagoge in Reckendorf 

Literatur:  

bulletIsrael Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern. 1988 S. 220.
bullet Michael Trüger: Der jüdische Friedhof in Reckendorf. In: Der Landesverband der Israelit. Kultusgemeinden in Bayern. 9. Jahrgang Nr. 61 vom März 1994 S. 19-20.
bulletKlaus Guth (Hg.) u.a.: Jüdische Landgemeinden in Oberfranken (1800-1942). Ein historisch-topographisches Handbuch. Bamberg 1988. zum Friedhof in Reckendorf S. 285.  
bulletZur Dissertation von Nicole Grom von 2012 siehe oben.  

   
    

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 15. Oktober 2013