Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Schondra (Marktgemeinde, VG Bad Brückenau, Kreis Bad Kissingen)
Jüdische Geschichte / Synagoge

 

Übersicht:

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Zur Geschichte der Synagoge   
Fotos / Darstellungen    
Links und Literatur   

   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde             
    
In Schondra bestand eine jüdische Gemeinde bis 1910. Danach gehörten die hier noch lebenden jüdischen Personen zu Gemeinde in Geroda. Die Entstehung der Gemeinde geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück. 1806 werden an jüdischen Einwohnern genannt: Jud Nisan mit Frau und fünf Kindern (der Familie gehörte die Hälfte des Hauses Nr. 33), Jud From mit Frau ohne Kinder (dem Ehepaar gehörte die andere Hälfte des Hauses Nr. 33), Jud Löb mit Frau und zwei Kindern ("Handelsjud", wohnt im Haus Nr. 69, das ihm gehört).     
   
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1867 31 jüdische Einwohner (4,2 % von insgesamt 731 Einwohnern), 1871 15 (1,9 % von 766), 1890 25 (3,5 % von 716), 1900 24 (3,4 % von 697), 1910 14 jüdische Einwohner (1,9 % von insgesamt 734).  
    
Bei der Erstellung der Matrikelliste 1817 werden in Schondra auf damals sechs Matrikelstellen die folgenden Familienvorstände genannt (mit neuen Familiennamen und Erwerbszweig): Löb Nisan Frank (Viehhandel), Laser Nisan Frank (Viehhandel), Jacob Nisan Frank (Viehhandel), Abraham Gerst Baier (Viehhandel), Löb Gerst Gutmann (Viehhandel), Gerst Machol Katzmann (Schnittwarenhandel), Abraham Isaac Frank (Schuster, ledig).      
    
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule (Religionsschule) und ein rituelles Bad. Die Toten der Gemeinde wurden auf dem jüdischen Friedhof in Altengronau beigesetzt. Ob zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde zeitweise ein jüdischer Lehrer am Ort tätig war, ist nicht bekannt. Die Gemeinde gehörte bis 1892/93 zum Rabbinatsbezirk Gersfeld, danach zum Distriktsrabbinat Bad Kissingen.  
  
Im Ersten Weltkrieg fiel aus der jüdischen Gemeinde Gustav Katzmann (geb. 1.7.1886 in Schondra, vor 1914 in Geroda wohnhaft, gest. an der Kriegsverletzung am 24.12.1918).    
   
Um 1924 gab es noch drei jüdische Einwohner in Schondra, die zur Gemeinde in Geroda gehörten.    
  
1933 lebten noch zwei jüdische Personen in Schondra. Beide haben Schondra im Februar 1936 verlassen.    
  
Von den in Schondra geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Dina Durlacher geb. Frank(1881), Samuel Frank (1886), Babette Frey geb. Frank (1888), Moritz Katzmann (1880), Alfred Stern (1927).     
   
   
   
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde             

In jüdischen Periodika des 19./20. Jahrhunderts wurden noch keine Berichte zur jüdischen Geschichte in Schondra gefunden.   

    
    
    
Zur Geschichte der Synagoge                 
     
Zunächst war vermutlich ein Betraum in einem der jüdischen Häuser vorhanden. 
   
1853
wurde eine Synagoge erbaut, in der bis um 1910 Gottesdienste abgehalten wurden. Der Toraschrein der Synagoge Schondra wurde in den 1920er-Jahren der Gemeinde München übergeben. Wie das Synagogengebäude nach 1910 genutzt wurde. Das Gebäude ist noch teilweise erhalten.  
    
    
Adresse/Standort der Synagoge:   Am Kreßberg 2       
     
     
Fotos  
(Quelle: Pläne aus der Publikation von C. Binder und M. Mence s. Lit. S. 101; das Foto des Toraschreines wurde von Theodor Harburger am 6. Dezember 1927 erstellt, veröffentlicht in: Die Inventarisation jüdischer Kunst- und Kulturdenkmäler Bd. 3 S. 399 und PInkas Hakehillot s.Lit. S. 444)      

Lage- und Baupläne der Synagoge 
in Schondra von 1853  
Schondra Synagoge 124.jpg (42316 Byte) Schondra Synagoge 122.jpg (49131 Byte)
  Lageplan der Synagoge in Schondra (1853) mit Eintragung der
 benachbarten Häuser von Leser Frank und Lion Frank  
Baupläne der Synagoge mit Giebelansicht, vorderer Ansicht und
 Grundrissen des Kellers und des Betraumes für Frauenabteil
     
Der Toraschrein aus Schondra   Schondra Synagoge 120.jpg (62726 Byte) 
    1920 wurde der Toraschrein nach München verbracht und kam in den Besitz des Verbandes der Bayerischen Israelitischen Gemeinden 
(Vermutlich 1938 zerstört) 

   
    

Links und Literatur

Links:

Website der Marktgemeinde Schondra    

Literatur:  

Baruch Z. Ophir/Falk Wiesemann: Die jüdischen Gemeinden in Bayern 1918-1945. Geschichte und Zerstörung. 1979 S. 395.  
Israel Schwierz:  Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern. Eine Dokumentation der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit. A 85. 1988 S. 118.   
Pinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany - Bavaria. Hg. von Yad Vashem 1972 (hebräisch) S. 444-445.    
Cornelia Binder und Michael (Mike) Mence: Last Traces / Letzte Spuren von Deutschen jüdischen Glaubens im Landkreis Bad Kissingen. Schweinfurt 1992. 
dieselben: Nachbarn der Vergangenheit / Spuren von Deutschen jüdischen Glaubens im Landkreis Bad Kissingen mit dem Brennpunkt 1800 bis 1945 / Yesteryear's Neighbours. Traces of German Jews in the administrative district of Bad Kissingen focusing on the period 1800-1945.  Erschienen 2004. ISBN 3-00-014792-6. Zu beziehen bei den Autoren/obtainable from: E-Mail.    Info-Blatt zu dieser Publikation (pdf-Datei).  S. 97-102.   
Dirk Rosenstock: Die unterfränkischen Judenmatrikeln von 1817. Veröffentlichungen des Stadtarchivs Würzburg Bd. 13. Würzburg 2008. S. 98.  

 
 n.e.                       

                   
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Stand: 02. Januar 2017