Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Sainte-Marie-aux-Mines (Markirch, Dep. Haut-Rhin / Alsace / Oberelsass) 
Jüdische Geschichte / Synagogue / Synagoge

  

Übersicht:  

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer  
Aus dem jüdischen Gemeindeleben   
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde   
bulletZur Geschichte der Synagoge   
bulletFotos / Darstellungen  
bulletLinks und Literatur   

   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde                
    
In Sainte-Marie-aux-Mines bestand eine jüdische Gemeinde bis 1940 und wiederum nach 1945. Sie entstand erst im Laufe des 19. Jahrhunderts.    
    
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1846 77/94 jüdische Einwohner, 1861 165, 1900 147, 1910 119.  
  
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Religionsschule und ein rituelles Bad. Zur Besorgung religiöser Aufgaben war ein Lehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war (vgl. unten Bericht über den Religionslehrer und Kantor Jakob Lang, der 1909 verstarb). Ab 1913 war E. Wolff (zuvor in Saarunion) Kantor in Markirch. Die Gemeinde gehörte zum Rabbinat Ribeauvillé.      
   
1936 wurden 67 jüdische Einwohner gezählt. Unter der deutschen Besatzung wurden 1940 die letzten der jüdischen Einwohner nach Südfrankreich deportiert.
    
Von den in Sainte-Marie-aux-Mines (Markirch) geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Marcel Block (1895), Mathilde Cahen (1879), Mathilde Herrmann geb. Cahen (1907), Marcel Jaudel (1889), Sarah Lob geb. Blum (1872).    
   
   
   
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde 
   
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer  

Zum Tod von Lehrer Jakob Lang (1909)    

Mitteilung im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 5. November 1909: "Markirch in Ober-Elsaß. Im Alter von 63 Jahren verschied der sehr geachtete Religionslehrer und Kantor Jakob Lang."    

  
Kantor E. Wolff aus Saarunion wird in Markirch als Kantor gewählt (1913)      

Artikel in "Das jüdische Blatt" vom 25. Juli 1913: "Markirch. Herr Kantor E. Wolff aus Saarunion wurde mit 50 Stimmen zum Kantor hier gewählt, 8 Stimmen fielen auf Herr Herrn Weil aus Barr. [Siehe auch Sprechsaal. Die Red.]"  
 
Artikel in "Das jüdische Blatt" vom 25. Juli 1913: "Sprechsaal.
(Für die in dieser Rubrik erscheinenden Artikel übernimmt die Redaktion keine Verantwortung). Geehrter Herr Redakteur!
Wir bitten Sie, um Aufnahme folgender Zeilen: für die hiesige Kantorenwahl versandte die Verwaltungskommission unterm 18. dieses Monats an die Gemeindemitglieder folgendes Schreiben:
Am Sonntag, den 20. Juli 1913, von 11-12 Uhr, findet in der Synagoge die Wahl des neuen Kantors statt. Die Verwaltungskommission, durch drei Mitglieder verstärkt, schlägt Ihnen Herrn E. Wolf aus Saarunion vor. Den Mitgliedern ist gestattet, ihre Stimme durch einen Vertreter oder durch den Vorsitzenden abgeben zu lassen.
Markirch, den 17. Juli 1913. Der Vorsitzende: Dreyfuss.
'Ein Stimmzettel für Herrn E. Wolff, Saarunion lag bei. Die Einsender
Letztere bemerken dazu: wenn gewisse Kreise hier im voraus entschlossen waren, der Kandidatur Wolff coûte que coûte zum Sieg zu verhelfen, hätte man den Mut haben müssen, solches gleich zu sagen und hätte man nicht Herrn Weil, Barr (welcher übrigens allgemein gefallen hat), zur Probe kommen lassen zu dürfen. Ein solches Verfahren ist nicht gebräuchlich und ist zu verwerfen. Über das Wahlverfahren (Herr Wolff erhielt 50, Herr Weil 8 Stimmen) erlauben wir uns, den Herrn Präsidenten anzufragen, wieviel Stimmen direkt durch Gemeindemitgliedlieder abgegeben wurden und wieviel von seiner liebenswürdigen Erlaubnis Gebrauch gemacht haben, par procuration zu wählen. Der für hier sehr hohen Stimmenzahl zufolge scheint es uns, als ob bei ziemlich zahlreichen 'membres honoraires', welche weder den einen noch den anderen Herren gehört oder gesehen haben und sich für die Sache überhaupt nicht interessieren, letzterer Wahlmodus in Anwendung kam.
Mancher, der diese Zeilen liest, wird wohl über unsere 'demokratischen' Zustände erstaunt sein."   

   
   
Aus dem jüdischen Gemeindeleben   
Der Krieg bedroht auch viele Orte mit jüdischen Gemeinden im Oberelsass (1914)  
Anmerkung: die angegebene Zahl der jüdischen Gemeindeglieder bezieht sich auf ca. 1890.    

Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 18. September 1914: "Hagenau, 10. September (1914). Die schweren Kämpfe im Oberelsaß, die in letzter Zeit zwischen den Franzosen und Deutschen ausgefochten wurden, erinnern uns daran, dass die dortige Gegend ziemlich stark von Juden bewohnt ist, die jetzt nicht nur zum großen Teil gezwungen waren, Heim und Herd zu verlassen, sondern neben der schweren seelischen Not auch viel durch die Zerstörung von Hab und Gut zu dulden haben. Es wohnen in dem vielgenannten Altkirch 289 jüdische Seelen, Hirsingen 74, Dammerkirch (Dannemarie) 15, Hagenbach 26, Bergheim 110, Grussenheim 314, Neubreisach 102, Blotzheim 62, Bollweiler 120, Ensisheim 27, Regisheim 154, Dürmenach 205, Hegenheim 169, Hüningen 50, Kolmar 1105, Dornach 202, Mülhausen 2271, Niederhagental 145, Niedersept 124, Pfastatt 73, Markirch 147, Rappoltsweiler 134, Habsheim 73, Rixheim 69, Sennheim 151, Wattweiler (Wattwiller) 37, St. Ludwig 60, Kembs 50, Sierenz 113, Uffheim 120, Gebweiler 305, Sulz 182, Thann 163, Winzenheim 421 Juden. Die meisten Familien, besonders in der Mülhauser Gegend, haben sich flüchten müssen, viele davon haben sich während dieser schweren Zeit in der Schweiz niedergelassen.".      

  
  
Berichte zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde       
Zum Mord an Seligmann Lang (1895)
    

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. März 1895: "Markirch im Elsass, 12. März (1895). Im Januar dieses Jahres wurde hier unser Glaubensgenosse, Herr Seligmann Lang in seiner Wohnung ermordet. Anfänglich konnte trotz mehrfacher stattgefundenen Hausdurchsuchungen und vieler vorgenommenen Verhaftungen der Mörder nicht ermittelt werden . Nunmehr scheint man denselben jedoch in Person eines Installationsarbeiters gefunden zu haben. Bei seiner Vernehmung verwickelte er sich in verschiedene Widersprüche und wurde am 8. März zusammen mit den Zeugen an den Ort der ruchlosen verbrecherischen Tat verbracht. Der Verhaftete soll, nach Aussage des Gefängniswärters, den Versuch gemacht haben, aus dem Gefängnis auszubrechen."   

     
     
     
Zur Geschichte der Synagoge             
     
Eine Synagoge wurde 1851 eingeweiht. Sie wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört.  
     
Nach 1945 wurde ein kleiner Betraum erstellt.  
    
    
Adresse/Standort der Synagoge:                 
    
     
Fotos    
(Quelle: Rothé / Warschawski S. 182)   

Sainte Marie aux Mines Synagogue 104.jpg (24949 Byte)  Sainte Marie aux Mines Synagogue 102.jpg (128882 Byte)  Sainte Marie aux Mines Synagogue 105.jpg (11719 Byte)
 Die ehemalige Synagoge von Sainte-Marie-aux-Mines (Markirch)    Innenansicht mit Blick zum Toraschrein
     
Kriegszerstörungen 
im Bereich der Synagoge im   
Ersten Weltkrieg  
Eckkirch-Markirch WWI Betsaal 010.jpg (59634 Byte)  
     
     
  Betraum nach 1945  Sainte Marie aux Mines Synagogue 103.jpg (79481 Byte)   
         

   
   

Links und Literatur

Links:  

bulletWebsite der politischen Gemeinde Sainte-Marie-aux-Mines    
bulletWikipedia-Artikel zu Sainte-Marie-aux-Mines    
bulletFranzösische Informationsseite zur Synagoge in Sainte-Marie-aux-Mines    

Literatur:  

bullet

Alsace Lit 010.jpg (67412 Byte)Michel Rothé / Max Warschawski: Les Synagogues d'Alsace et leur Histoire. Ed. 'Chalom Bisamme' Jerusalem 1992. S. 53.182. 

   
    

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 30. Juni 2020