Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Sugenheim (Markt Sugenheim, Kreis Neustadt an der Aisch - Bad Windsheim)
Jüdische Geschichte / Synagoge

Übersicht: 

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Aus dem jüdischen Gemeindeleben    
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer   
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde 
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen      
bulletZur Geschichte der Synagoge   
bulletFotos / Darstellungen   
bulletLinks und Literatur   

   
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english version)       
    
In Sugenheim bestand eine jüdische Gemeinde bis 1938. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 17. Jahrhunderts zurück. Die Freiherren von Seckendorf nahmen jüdische Familien gegen Bezahlung von "Schutzgeldern" auf. 1580 wird im Sugenheimer Salbach ein Joseph Judt genannt, der Besitzer eines Gütleins war. 1591 lebte im Haus Nr. 79 gegenüber dem Alten Schloss in Sugenheim ein Jude Moses, der dort bis 1635 ansässig war. 1613 bis 1634 wird Isaac Jud genannt, 1613 bis 1621 Josef Jud. 
   
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts waren mehrere Familien am Ort; 1752 bestand die Gemeinde aus 13, 1756 aus 12 Familien. Die jüdischen Familien lebten im Schutz der beiden Seckendorff'schen Schlösser auf freiherrlichem Boden in einer Straße, der "Judengasse" (heute Schloßstraße; der jüdische Wohnbereich war im Bereich der heutigen Straßen Schloßstraße und Gartenstraße). 1752 gehörten zum "äußeren Schloss" die Juden Jacob Calmann, Simon, Joel, Simon Göz, Beerlein Jacob, Moses Gustel, zum "inneren Schloss" Eyssig, Löw, Gump, Loesar, Josef, Beerlein Calman. Die Trennung in innere und äußere Schlossjuden bestand im ganzen 18. Jahrhundert.
     
Die Toten der jüdischen Gemeinde wurden in der Nachbargemeinde Ullstadt beigesetzt. Die jüdische Gemeinde hatte einen Vorbeter, der zugleich als Lehrer und Schächter tätig war. Mitte des 18. Jahrhunderts war Vorbeter Simon ben Samuel Jeiteles aus Prag. Er legte zur Einweihung der Synagoge im August 1756 das "Kahlsbuch" (Kahal = Gemeinde; Gemeindebuch mit damals geltenden Ordnungen für das Gemeindeleben) an, das von den beiden Freiherren von Seckendorf am 30. Dezember 1756 unterzeichnet wurde. 
    
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1811/12 159 jüdische Gemeindeglieder (22,1 % von insgesamt 721 Einwohnern), 1837 160 (21,6 % von 760), 1880 110 (13,5 % von 814), 1900 92 (11,9 % von 772), 1910 72 (10,4 % von 690). Im 19. Jahrhundert wurde eine jüdische Volksschule (Elementarschule) am Ort eingerichtet. Sie bestand bis 1924. Von den jüdischen Lehrern werden genannt: um 1877/1897 M. Weißmann (erteilte auch den Religionsunterricht in Ullstadt), um 1898 Herr Krämer, ab 1901 Herrmann Edelstein. 
  
Von 1838 bis 1880 gehörte die Gemeinde zum Distriktsrabbinat Welbhausen
   
Von den Gemeindevorstehern werden genannt: um 1879 G.H. Schloß, 1897 Max Schloß.
   
Die Abwanderung der jüdischen Einwohner begann schon früh (vgl. den Bericht von 1842 über den nach Offenbach verzogenen Kaufmann Heinrich Sugenheim. 
   
Im Ersten Weltkrieg fielen aus der jüdischen Gemeinde: Albert Reichhold (geb. 21.4.1890 in Sugenheim, gef. 13.4.1918), Louis Reichhold (geb. 7.6.1884 in Sugenheim, gef. 9.5.1915), Philipp Sämann (geb. 27.7.1896 in Sugenheim, gef. 14.9.1916), Hugo Schloß (geb. 8.8.1889, gef. 31.3.1916), Oberleutnant Dr. Julius Schloß (geb. 3.9.1889, gef. 29.6.1918). Außerdem sind gefallen: August Kolb (geb. 11.11.1885 in Sugenheim, vor 1914 in Nürnberg wohnhaft, gef. 1.8.1916), Unteroffizier Siegfried Kolb (geb. 1.12.1883 in Sugenheim, vor 1914 in Nürnberg wohnhaft, gef. 22.11.1917), Stefan Kolb (geb. 1.12.1883 in Sugenheim, vor 1914 in Nürnberg wohnhaft, gef. 22.11.1917), Hermann Schloß (geb. 19.9.1885 in Sugenheim, vor 1914 in Ansbach wohnhaft, gef. 5.5.1915) und Heinrich Walter (geb. 25.2.1884 in Sugenheim, vor 1914 in Bamberg wohnhaft, gef. 7.4.1916).     
    
Um 1925, als 58 jüdische Einwohner gezählt wurden (8,92 % von etwa 650 Einwohnern), waren die Gemeindevorsteher Louis Sämann und Max Gabriel Schloss. Als Hauptlehrer, Kantor und Schächter war Heinemann Edelstein tätig. Er erteilte damals an der Religionsschule der Gemeinde fünf Kindern Religionsunterricht. Außerdem unterrichtete er fünf Kinder in Religion an der örtlichen Volksschule. An jüdischen Vereinen bestand die Chewra Kadischa (1818 gegründet, Wohltätigkeitsverein, Bestattungswesen; Leiter: Louis Sämann, 1932 11 Mitglieder) und die Jugendgruppe der Agudas Jisroel (Leiter H. Edelstein). Zur jüdischen Gemeinde in Sugenheim gehörten auch die damals in Ullstadt noch lebenden sieben jüdischen Einwohner (offizielle Zuteilung jedoch erst 1936). Die Gemeinde gehörte zum Distriktsrabbinat in Fürth. 1932 waren die Gemeindevorsteher Louis Sämann und Herrmann Geiger. Lehrer Herrmann Edelstein (umgekommen im Ghetto Theresienstadt 1944) unterrichtete noch drei jüdische Kinder in Religion. 
   
1933 wurden 42 jüdische Einwohner in Sugenheim gezählt (6,5 % von insgesamt 642 Einwohnern). Auf Grund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts, der zunehmenden Entrechtung und der Repressalien verließen bis 1938 23 jüdische Einwohner den Ort. Zwei verstarben in Sugenheim. Letzter jüdischer Gemeindevorsteher war Louis Sämann. 1936 war die jüdische Gemeinde Ullstadt aufgelost und die dort noch lebenden jüdischen Einwohner noch der Gemeinde in Sugenheim angegliedert worden. Die 17 letzten jüdischen Einwohner verließen Sugenheim nach der Ereignissen beim Novemberpogrom 1938.    
    
Von den in Sugenheim geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Babette Bäumler geb. Walter (1882), Hedwig Bauer geb. Schloss (1885), Klara Boley geb. Reichhold (1883), Herrmann (Heinemann) Edelstein (1870), Jeanette Edelstein geb. Kahn (1874), Emma Finke geb. Freiman (1893), Rosa Fränkel geb. Schloss (1894, Tochter von Gabriel Schloss, verheiratet mit Hermann Fränkel), Dina Freimann (1866), Hermann Freimann (1872), Klara Freimann geb. Sämann (1895), Simon Freimann (1859), Simon Freimann (1895), Samuel Gutmann (1861), Benjamin (Benno) Hammelbacher (1859), Sofie Haskel geb. Schloss (1884), Katje Herrmann geb. Sämann (1896), Hugo Kolb (1890), Frieda Lamm geb. Walter (1890, "Stolperstein" in Kronach), Babette Liebreich geb. Sämann (1892), Ernestine Mainhardt geb. Sämann (1877), Cilly Sämann geb. Schloss (1885), Doris Sämann geb. Sämann (1868), Fritz Sämann (1899), Heinrich Sämann (1872), Louis Sämann (1881), Max Sämann (1913), Philipp Sämann (1880), Sigmund Sämann (1869), Theodor Sämann (1896), Julius Schloss (1888), Ludwig Schloss (1886), Max Schloss (1883), Emilie Schwed geb. Sämann (1867), Babette Singer geb. Kolb (1888), Rosa Stern geb. Schloss (1894, Tochter von Karl Schloss, verheiratet mit Karl Schloss), Doris Trier geb. Schloss (1867), Albert Walter (1888), Isidor Walter (1880), Hugo Weißmann (1882).   
    
Anmerkung: Rosa Stern geb. Schloss (1894) und Doris Trier geb. Schloss (1867) werden im Gedenkbuch des Bundesarchives mit Geburtsort "Ingenheim" aufgeführt (Stand: Dezember 2014). Dies beruht auf einem Abschreibfehler.   
    
    
    
Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde 
  
Aus dem jüdischen Gemeindeleben 

Zum "Kahlsbuch von Sugenheim" siehe Sonderseite 

    
    
Ritualmordbeschuldigungen in Neustadt a. Aisch, in Ullstadt und Sugenheim im Jahr 1803 (Artikel von 1903)
  

Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 24. April 1903: "Eine Ritualmordbeschuldigung vor 100 Jahren.  Zu den Vorurteilen, welche trotz der fortschreitenden Aufklärung sich wie eine unheilbare Krankheit von Geschlecht zu Geschlecht forterben; gehört in erster Reihe auch das Vorurteil des Ritualmords oder die Beschuldigung, dass die Juden oder eine Sekte, derselben zu rituellen Zwecken, besonders bei Gelegenheit ihres Pesachfestes, Christenblut gebrauchen. Ehemals zwar, im 2. und 3. Jahrhundert unserer Zeitrechnung, da waren es die Kirchenväter, welche ihre Religion verteidigen mussten gegenüber der Beschuldigung des Ritualmordes, die von heidnischer Seite gegen das Christentum erhoben wurden. Seit dem 13. Jahrhundert wurde nun diese wahnwitzige Verleumdung bald hier und bald dort in irgendeinem Winkel der Erde gegen die Juden gerichtet und dadurch unsagbares Elend über sie gebracht. Heinrich Heine's fragmentarische Dichtung 'Der Rabbi von Bacharach' gibt ein ergreifendes Bild von den panischen Schrecken, welche um die Osterzeit durch das Märchen vom Ritualmord in den Judengassen des Mittelalters verbreitet wurden. Dass aber auch noch in unseren Tagen das Gespenst des krassesten Aberglaubens in weiten Kreisen des Volkes umgeht und die Massen wahnbetört, das beweisen die noch nicht vergessenen Affären von Xanten und Konitz.   
In einer solchen Zeit dürfte es leider nicht unzeitgemäß sein, aus stabbedeckten Akten eine 'Affäre' auszugraben, die sich jetzt vor genau 100 Jahren in dem damals unter preußischer Landeshoheit stehenden Gebiete von Bayreuth zugetragen, um an diesem Beispiel zu zeigen, wie durch das rasche und energische Einschreiten von Behörden das Aufkommen solcher verhängnisvollen Anklagen im Keime unterdrückt werden können. Die 'Affäre' ist, kurz erzählt folgende:   
Im März 1803 verschwand in der Nähe von Neustadt a. Aisch ein christliches Kind im Alter von 2 Jahren. Nach 12 bis 13 Tagen wurde dasselbe auf einem Acker tot aufgefunden. Nach Aussage des über die stattgehabte Sektion aufgenommenen Protokolls war das Kind einfach erfroren. Das verhinderte aber nicht das Entstehen des Gerüchtes, dass das Kind das Opfer eines Ritualmordes geworden. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Schauermär in der ganzen Gegend. Vergebens war die Intervention der lokalen Behörden, vergebens waren die aufklärenden Vorträge der Prediger auf den Kanzeln. Das Volk ließ sich den einmal gefassten Glauben nicht nehmen. Aufreizende Pasquille wurden gegen die Juden verbreitet und kein Jude, der sich auf den Straßen zeigte, war mehr seines Lebens sicher, bis endlich die Kultusgemeinde von Bayreuth im Interesse ihrer bedrohten Glaubensgenossen mit einer dringlichen Bittschrift an die Majestät des Königs von Preußen sich wandte und dadurch die Provinzialbehörde zur Ergreifung energischer Maßregeln veranlasste. Von diesen Maßregeln verdient das folgende Publikandum, das wie ein kalter Strahl auf den entstandenen Brand der Leidenschaften wirkte, zur Kenntnis der Mitwelt gebracht zu werden.   
Es ist der unterzeichneten Landes-Polizeistelle zur Kenntnis gekommen, dass zwischen den christlichen Untertanen und jüdischen Eingesessenen zu Ullstadt und Sugenheim im Neustädter Kreise darüber Misshelligkeiten entstanden sind, dass man den Gedanken gefasst, es sei der im letzt abgewichenen Monat März vermisst und nach einigen Tagen auf einem Acker tot gefunden wordene 2-jährige Knabe des von Frankensteinl. Pächters Matthäus Masel auf dem Buchhof unweit Ullstadt von Juden behufs der Feier ihres Osterfestes ermordet worden.   Je törichter dieses längst widerlegte Vorurteil einer intoleranten Vorzeit schon an sich ist und so wenig dessen Fortpflanzung dem gegenwärtigen helleren Zeitalter zur Ehre gereicht, desto weniger hätte man in dem vorliegenden Fall, wo durch eine gerichtliche Untersuchung des Kindes die Überzeugung gegeben wurde, dass dasselbe auf dem Felde erfroren ist, erwarten sollen, dass jemand auf diese unvernünftige Vermutung verfassen und sich in solcher so weit verlieren und zu solchen Ausschweifungen verleiten lassen könne, wodurch sogar die öffentliche persönliche Sicherheit der jüdischen Bewohner jener Gegend in Gefahr zu kommen scheint.   
Es kann diese veranlasste Ruhestörung wohl nur allein das Werk einzelner boshafter Menschen sein, die vom Hass gegen einzelne jüdische Glaubensgenossen angetrieben, Rache üben und dazu andere leichtgläubige Menschen missbrauchen und irre führen wollen, ohne zu überlegen, welches Ungemach sie sich selbst und anderen dadurch bereiten.   
Die Ausmittelung dieser Ruhestörer wird indessen den Polizei-, vereinigt mit den Justizbehörden nach den bereits gegen sie vorliegenden Anzeigen nicht schwer und es wird eines jeden Teilnahme an der Sache nach dem Grade seines Verschuldens mit aller Strenge der Gesetze geahndet werden, welche Strafen umso empfindlicher werden müssen, als dabei Vergehungen auf Vergehungen gehäuft worden sind.  
Indem dieses hierdurch zu jedermanns Wissenschaft öffentlich bekannt gemacht und zugleich jeder dortige christliche Einwohner ernstlich gewarnt wird, sich nicht die mindesten weiteren Kränkungen gegen die jüdischen Eingesessenen zu erlauben; so verhofft die Königliche Kriegs- und Domänen-Kammer, dass dieser Warnung Gehör gegeben und durch ein entgegengesetztes Benehmen, welches überdies eine Widersetzlichkeit gegen obrigkeitliche Verfügungen bezeichnen und den Grad der Strafbarkeit erhöhen würde, nicht die Notwendigkeit werde veranlasst werden, dass die den Unterbehörden des Kreises wegen ihres weiteren Verfahrens gegebene ernsten Instruktionen zum Vollzug gebracht werden müssen.   
Gegeben Bayreuth, den 25. April 1803.  
Königlich Preußische Kriegs- und Domänen-Kammer."       
 
Zu derselben Thematik Beitrag von Dr. A. Eckstein: Eine Ritualmordbeschuldigung und ein Zeugnis der preußischen Regierung vor 100 Jahren. In: Im deutschen Reich Mai 1903 S. 328-335. Unten in einzelnen Seiten zu lesen. Eingestellt auch als pdf-Datei.  
             

    
In Sugenheim wird eine Agudo-Jugendgruppe gegründet (1924)   
Anmerkung: vgl.  https://de.wikipedia.org/wiki/Agudath_Israel_Weltorganisation     

Artikel in "Der Israelit" vom 28. Februar 1924: "Sugenheim. Nach einleitendem Referat von Herrn Gustav Münz-Nürnberg wurde am 27. Januar hier eine Agudo-Jugendgruppe gegründet. Den Vorstand bilden zur Zeit Herr Gustav Schloss und Fräulein Hausmann."    

   
Pogrom gegen die jüdischen Familien in Sugenheim (1923)      
Anmerkung: zum Hitler-Putsch im November 1923 vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Hitlerputsch. Bei Kaufmann Schloß handelte es sich um Karl Schloß (1859-1926), verheiratet mit Regina geb. Jochsberger (1864-1942. umgekommen im Ghetto Theresienstadt), und um seinen Schwiegersohn Sali Stern (siehe unten).    

Artikel in "Wiener Morgenzeitung" vom 7. Februar 1925: " Die deutsche Pogromjustiz. Die Exzedenten von Sugenheim.
Aus München wird uns gemeldet: während der Tage des Hitler-Putsches es in Sugenheim in Mittelfranken zu antisemitischen Exzessen. Eine erregte Volksmenge wollte dabei gegen das umfriedete Wohnhaus des jüdischen Kaufmannes Schloß vorgehen. Es wurden mit faustgroßen Steinen die Fensterscheiben eingeworfen. Als der Schwiegersohn des Schlosses, der Kaufmann Stern, zwei Schreckschüsse zum Fenster hinaus abgegeben hatte, drangen der Vorsitzende der dortigen nationalsozialistischen Ortsgruppe, Dr. Molinaar, nebst zwei Begleitern in das Haus ein und misshandelten Stern.
Molinaar und seine beiden Begleiter wurden in erster Instanz wegen Land- und Hausfriedensbruches zu je sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Die Strafkammer Fürth als Berufungsgericht änderte dieses Urteil und sprach gegen Molinaar nur wegen vorsätzlicher Körperverletzung eine Geldstrafe von 500 Mark aus. Seine beiden Begleiter wurden zu je 50 Mark verurteilt."   

    
Zur jüdischen Gemeinde Sugenheim gehört nun auch Ullstadt (1936) 
  

Mitteilung in der Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 15. November 1936: Bekanntmachung über Ausdehnung des Gebietes der Israelitischen Kultusgemeinde Sugenheim auf das Gebiet der politischen Gemeinde Ullstadt.  
Die Verwaltung der Israelitischen Kultusgemeinde Sugenheim, zugleich Steuerverbandsvertretung, hat am 25. Januar 1936 folgenden Beschluss gefasst: 
Gemäß Artikel 2 des religionsgesellschaftlichen Steuergesetzes dehnt die Israelitische Kultusgemeinde Sugenheim ihr Gebiet auf das Gebiet der politischen Gemeinde Ullstadt aus. 
Dieser Beschluss wird hiermit öffentlich bekannt gemacht. 
Den an der Umbildung Beteiligten, insbesondere den von der Umbildung betroffenen umladenpflichtigen Bekenntnisgenossen, wird hiermit Gelegenheit zur Einsprache gegeben. Die Einsprache soll genau die Gründe darlegen, welche gegen die bekanntgegebene Umbildung angeführt werden wollen. Die Einsprache muss binnen einer vom 20. November 1936 ablaufenden Frist von zwei Wochen bei der Verwaltung der Israelitischen Kultusgemeinde Sugenheim schriftlich eingereicht werden. 
Sugenheim, den 11. November 1936. Der Vorstand der Israelitischen Kultusgemeinde Sugenheim. Louis Sämann."   

  
  
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer
   

Ausschreibung der Stelle des Lehrers, Vorsängers und Schochet (1897)
          

Anzeige in "Der Israelit" vom 29. Juli 1897: "In der israelitischen Kultusgemeinde Sugenheim (Mittelfranken) ist die
Elementarlehrstelle, verbunden mit Vorsänger- und Schächterdienst zu besetzen. Bewerber belieben sich an Unterzeichneten zu wenden.
Max Schloss,
Vorstand. "   

    
Lehrer Hermann Edelstein referiert bei der Lehrerbezirkskonferenz Fürth (1929)     

Artikel in "Mitteilungen des Israelitischen Lehrervereins für Bayern" vom 15. Dezember 1929 (aus einem längeren Bericht über die Lehrerbezirkskonferenz): "7. Kollege Hauptlehrer Edelstein, Sugenheim, über das Thema: 'Die Bibel und deren anstößige Stellen'.
Dieser Vortrag gab die Anregung zur Arbeit der weiteren Konferenzen. So wurden besonders eingehend mit Einbeziehung der entsprechenden Literatur, Talmud und Midrasch verschiedene Stellen der Bibel apologetisch behandelt wie zum Beispiel das Verhalten Jakobs zu Esau und Laban. (Referent: Ellinger.)"    

   
Zurruhesetzung von Hauptlehrer Herrmann (Heinemann) Edelstein zum 1. Januar 1936

Über Lehrer Herrmann Edelstein: Geboren am 7. September 1870 in Unterriedenberg; studierte vermutlich an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt in Würzburg; war von 1899 bis 1924 Lehrer, Kantor und Schächter der israelitischen Kultusgemeinde in Sugenheim. Er war mit Jeanette geb. Kahn verheiratet, das Paar hatte drei Kinder. Nach Schließung der jüdischen Elementarschule 1924 blieb er als Religionslehrer tätig. 1936 zog Edelstein mit seiner Frau nach München. Edelstein wurde am 1. Januar 1934 aufgrund des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums in den Ruhestand versetzt, nach der Pressemitteilung von unten am 1. Januar 1936 in den "dauernden Ruhestand". 1936 besuchten die Edelsteins ihre Töchter in Palästina, kehrten aber nach Deutschland zurück. Spätere Bemühungen um eine erneute Ausreise scheiterten. Am 10. November 1938 wurde Edelstein ins KZ Dachau gebracht und erst nach 35 Tagen wieder entlassen. Am 1. Juli 1942 wurde er mit seiner Frau in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Er ist dort am 10. Juni 1944 umgekommen, seine Frau bereits am 6. Februar 1943. Mindestens zwei der drei Kinder konnten nach Palästina emigrieren. Quelle: Gedächtnisblatts der Schüler Andreas Wimmer und Stefan Grasser in den Gedächtnisblättern KZ Dachau (2013) https://www.gedaechtnisbuch.org/gedaechtnisblaetter/?f=E&gb=3641 bzw. https://www.bllv.de/projekte/geschichte-bewahren/erinnerungsarbeit/lehrerbiografien/heinemann-edelstein/    

Sugenheim Bayr GZ 15011936.jpg (9826 Byte)Meldung in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 15. Januar 1936: "Hauptlehrer Edelstein in Sugenheim wurde ab 1. Januar 1936 in den dauernden Ruhestand versetzt."  

   
    
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde            
Zum Tod von Heinrich Sugenheim (geb. in Sugenheim, gest. in Offenbach)  

 Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 1. Januar 1842: "Offenbach, 6. Dezember. Bei der heute dahier stattgehabten Beerdigung des im Alter von 64 Jahren ganz plötzlich hingeschiedenen Kaufmanns Heinrich Sugenheim, an welchem der hiesige Stadtvorstand eines seiner gediegensten Mitglieder und somit die Stadt einen sehr tüchtigen Vertreter verloren, hat sich die Hochachtung, welche dem Verblichenen von seinen Mitbürgern zuteil geworden ist, auf eine ganz entschiedene Weise kundgegeben. Nicht nur sehr viele Glieder der israelitischen Gemeinde, welcher er angehörte, nebst ihrem Religionslehrer, Herrn Dr. Formstecher, sondern auch der Bürgermeister mit dem größten Teile der Gemeinderatsmitglieder, mehrere Beamten, einige Lehrer der Kommunalschule, viele der angesehensten Bürger und, was wohl besonders bemerkt zu werden verdient, der katholische Geistliche, Herr Dekan Gresser, und der evangelische Geistliche, Herr Pfarrer Kuhl, bildeten den Leichenzug, der augenfällig zeigte, dass das Rechte und Gute, von wem es auch geübt werde, in der heutigen Welt, in welcher leider der Egoismus mit seinem sittenverderbenden Gefolge das Zepter führt, immer noch Anerkennung findet; eine tröstende Aufmunterung für die Gerechten, zugleich auch eine ernste Ermahnung für die vielen, welche zwar berufen, aber nicht auserwählt sind. Auf dem Friedhofe hielt zuerst Herr Dr. Formstecher und hierauf Herr Pfarrer Kuhl eine Rede. Es war wohltuend und erhebend, hier zwei Religionslehrer von so verschiedener Art nebeneinander zu sehen, die in ihren vortrefflichen Reden im Allgemeinen dahin übereinstimmten: dass der Hingeschiedene, über jede Form erhaben und nur im Geiste wirkend, den Christen in demselben Grade wie den Genossen seines Glaubens geliebt und diese seine Menschenliebe insbesondere auch gegen die Armen und Notleidenden betätigt habe; dass er in jedem ohne Unterschiede des Standes nur allein den Menschen geachtet, dessen Glaube ihm stets heilig gewesen, und dass er sein Leben nicht für sein Ich, sondern nur für die Menschheit gelebt habe und somit ein Mensch im schönsten Sinne des Wortes gewesen sei. Ja, er, der Heimgegangene, war in der Tat, wie ihn seine Vertrautesten auch sehr treffend bezeichneten (dies sei hier zu sagen uns erlaubt), ein 'Nathan der Weise'. "   
 
Sugenheim AZJ 21051842.jpg (46534 Byte)Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" am 21. Mai 1842: "Aus Mittelfranken. 21. April (1842). Eines der letzten Kreis-Intelligenzblätter enthält eine Bekanntmachung der königlichen Regierung, nach welcher der israelitische Kaufmann Heinrich Sugenheim in Offenbach, seinen Geburtsort Markt Sugenheim, königlich bayerisches Landgericht Markt Bibart, letztwillig mit 500 Gulden bedacht hat, von welchen die Zinsen alljährlich an dem ersten Sonntag nach dem 1. Dezember unter den Armen, ohne Unterschied der Konfession, verteilt werden sollen.

      
Dr. Julius Schloss wird zum Oberleutnant befördert und mit dem EK I ausgezeichnet (1916)   

Sugenheim FrfIsrFambl 14071916.jpg (19199 Byte)Mitteilung im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 14. Juli 1916: "Sugenheim bei Fürth. Rechtspraktikant Dr. Julius Schloß ist unter Beförderung zum Oberleutnant mit dem Eisernen Kreuz 1. Kl. ausgezeichnet worden."  

 
Zu Familie Simon Raphael Hirsch und Marianne geb. Strauss und ihre Nachkommen: Genealogie https://www.geni.com/people/Simon-Raphael-Hirsch/6000000050137745946   
  
 
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen  .  
Verlobungsanzeige von Ida Schönberger und Sigmund Schloss (1923)   
Anmerkung: Sigmund Schloss ist am 16. Oktober 1890 in Sugenheim geboren. Er heiratete am 25. Juli 1923 Ida geb. Schönberger, die am 19. April 1899 in Gräfenberg geboren ist. Die beiden lebten in Erlangen und verzogen nach 1933 noch nach Nenzenheim, bevor sie 1938 in die USA emigriert sind (über Hamburg mit dem Schiff S.S. Washington, Ankunft 25. Januar 1938 in New York). Sie lebten danach in New York und verstarben dort am 18. August 1962 (Sigmund) bzw. im Januar 1968 (Ida).      

Anzeige in der "CV-Zeitung" (Zeitschrift des "Central-Vereins") vom 26. April 1923:
"Ida Schönberger    Sigmund Schloss
Verlobte
Erlangen     Sugenheim (Mittelfranken)
15. April 1923."  

   
Verlobungsanzeige von Rosl Schloss und Sally Stern (1923)     
Anmerkung: Rosa Stern geb. Schloss ist am 21. Oktober 1894 in Sugenheim geboren und wurde am 24. März 1942 in das Ghetto Izbica deportiert und ermordet. Rosa war seit dem 8. Oktober 1923 verheiratet mit Sali (Sally Zadock) Stern, der am 16. Juni 1894 in Bindsachsen geboren ist. Die beiden lebten in Regensburg. Sali starb an Suizid, worauf Rosa wieder nach Sugenheim zog. Sie wurde von Nürnberg aus deportiert.       

Anzeige in der "CV-Zeitung" (Zeitschrift des "Central-Vereins") vom 30. August 1923: "Statt Karten!
Rosel Schloss     Sally Stern
Verlobte
Sugenheim (Mittelfranken). Regensburg Wahlenstraße
18. August 1923."   

   
Traueranzeige zum Tod von Lena Weissmann geb. Kohlmann (1926)   

Anzeige in der "CV-Zeitung" (Zeitschrift des "Central-Vereins") vom 18. Juli 1926: "Unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Mutter und Tante
Frau Lena Weissmann, Witwe, geb. Kohlmann
ist im Alter von 72 Jahren heute sanft entschlafen.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Ansbach, Rimpar, Zürich, Sugenheim,
6. Juli 1926."    

  
  
  
Zur Geschichte der Synagoge           
   
Zunächst besuchte die Sugenheimer Juden die Synagoge in der benachbarten Gemeinde Ullstadt, fühlten sich jedoch dort in ihren Plätzen und Ehrenfunktionen zurückgesetzt, sodass es immer wieder zu Streitigkeiten kam. Somit bemühten sie sich bei der Ortsherrschaft um eine Genehmigung zur Einrichtung einer eigenen Synagoge in Sugenheim. Am 13. Januar 1743 wurde von der Herrschaft erlaubt, in einem der jüdischen Häuser Sugenheims eine Betstube einzurichten und einen ledigen Schulmeister anzustellen. Die Betstube war allerdings so eng, dass es auch hier immer wieder zu Streit kam. Die Familien baten die Herrschaft darum, der Errichtung einer Synagoge zuzustimmen. Vermutlich befand sich die erste Betstube im Haus Schloßstraße 33.
    
Die jüdischen Familien waren erfolgreich. Am 16. Mai 1755 überließen die Freiherren von Seckendorf der Judenschaft unentgeltlich ein Grundstück zum Bau einer Synagoge und verlangten nur einen jährlichen Grundzins von vier Reichstalern, in dem zugleich das "Schrankengeld" für die Errichtung von Schabbatschranken (Erub) enthalten war. Um die Baukosten aufzubringen, durften zwei Mitglieder der Gemeinde Josef Hirsch und Beerlein Jakob in den Fulda-Hessischen Gebieten bei den dortigen jüdischen Gemeinden sammeln gehen. Sie erhielten einen entsprechenden Passierschein von Seiten der Herrschaft. Die Synagoge in Sugenheim wurde am 7. August 1756 feierlich eingeweiht. Eine Prozession vom Haus der bisherigen Betstube zur neuen Synagoge wurde feierlich durchgeführt. 
   
Max Freudenthal berichtete nach Einsichtnahme in die Quellen über die Prozession zur Einweihung der neuen Synagoge 1756: "Das noch vorhandene Programm sieht für den Auszug aus der alten 'Schul' den Psalm 92 und eine kurze Rede des Schulmeisters vor, worin er Gott um Vergebung bittet, dass die Judenschaft das alte Gotteshaus verlasse, da dies nicht aus Hochmut geschehe, sondern unter dem Zwang der Unzulänglichkeiten des bisherigen Raumes. Mit Psalm 3 werden die Torarollen herausgenommen, der Festzug geht mit Musik und Gesang unter der Erlaubnis der Herrschaft durch den Schlosshof bis zur neuen Synagoge. Im Schlosshof wird ein Segen für die Herrschaften gesprochen. Vor der Synagoge wird Psalm 122 auf der Straße gesungen und nochmals ein Segen für die Herrschaft ausgebracht. Alsdann wird gleichfalls noch auf der Straße Psalm 118 bis zum Ende des 23. Verses gesungen, mit Anfang des Verses 26 zieht die Gemeinde in die neue Synagoge ein. Nach Beendigung von Psalm 118 und Psalm 48 Vers 1-13 findet ein dreimaliger Umzug mit den Torarollen statt. Mit Psalm 24 wird die Feier fortgesetzt und bei Vers 7 die Heilige Lage geöffnet, die Torarollen werden eingestellt. Es folgt dann noch Psalm 137 und als Abschluss eine vom Vorbeter gehaltene Predigt über 1. Buch der Könige, Kap. 8, Verse 29, 36 und 51."
   
182 Jahre (1756 bis 1938) war die Synagoge in Sugenheim Zentrum der jüdischen Gemeinde des Ortes.       
    
Beim Novemberpogrom 1938 wurden von Nationalsozialisten die Fenster der Synagoge eingeworfen sowie Wertgegenstände wie Teppich und Leuchter aus dem Gebäude geschafft. Die Ritualien der jüdischen Gemeinde sind seitdem ebenso verschwunden wie diejenigen der im Januar 1936 aufgelösten jüdischen Gemeinde Ullstadt. Im Gebäude selbst wurde mit Hilfe von eingebrachtem Stroh Feuer gelegt, das jedoch von bald eintreffenden Feuerwehrleuten aus Sugenheim gelöscht werden konnte. Am 11. August 1939 wurde das Synagogengebäude von einem Vertreter der für Sugenheim nun zuständigen jüdischen Gemeinde Fürth an die Ortsgemeinde Sugenheim für 100 RM verkauft. Das Gebäude wurde noch im Krieg zur Einrichtung von "zwei Behelfswohnungen für Fliegergeschädigte" verwendet. 1968 wurde es vollständig umgebaut und wird heute als Wohnhaus verwendet. Unter dem Dach blieb der "Sternenhimmel" des Betsaales erhalten. Eine Gedenktafel ist am Gebäude bisher nicht angebracht worden. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.  
 
Auch die Inneneinrichtung des jüdischen Schulhaus wurde beim Novemberpogrom 1938 zerstört. Das Gebäude selbst überstand die Kriegszeit und wurde zu einem bis heute stehenden Wohnhaus umgebaut. Weitere Angaben im Beitrag von H. Klopp (s.u.).
 
Zur Synagogengeschichte (mit Abbildungen) siehe Heinrich Klopp: Die ehemalige Synagoge - und heutiges Wohnhaus - in Sugenheim. Hrsg. vom Arbeitskreis Ortsgeschichte der Gemeinde Sugenheim. MB 11/2020. Oktober 2020 (pdf-Datei).  
 
 
   

   
Adresse/Standort der SynagogeSchloßstraße 35 (alte Anschrift: Judengasse 93).    
    
    
Foto
(Farbfotos: Jürgen Hanke, Kronach)

 Das Synagogengebäude um 1950
(Foto erhalten von Willi Herbolsheimer) 
 
   
   
Das Synagogengebäude um 2010   
Sugenheim Synagoge 120.jpg (41594 Byte)   
Die ehemalige Synagoge in Sugenheim   Der "Sternenhimmel" im Betsaal, wie er nach 1945 im Dachgeschoss erhalten blieb 

    
     

Links und Literatur   

Links:  

bulletWebsite des Marktes Sugenheim  
bulletHinweis auf: Anna and David Schloss Collection 1902-1995 Juden aus Sugenheim https://ia800303.us.archive.org/34/items/annadavidschloss01schl/annadavidschloss01schl.pdf.   

Literatur:  

bulletMax Freudenthal: Die Verfassungsurkunde einer reichsritterlichen Judenschaft. Das Kahlsbuch von Sugenheim. Zeitschrift für die Geschichte der Juden in Deutschland. Bd. 1 1929 S. 44-68. Siehe Sonderseite 
bulletBaruch Z. Ophir/Falk Wiesemann: Die jüdischen Gemeinden in Bayern 1918-1945. Geschichte und Zerstörung. 1979 S. 229-230.
bulletIsrael Schwierz:  Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern. Eine Dokumentation der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit. A 85. 1988 S. 183.
bulletPinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany - Bavaria. Hg. von Yad Vashem 1972 (hebräisch) S. 307-208. 
bulletBayern SynGedenkband II.jpg (63426 Byte)"Mehr als Steine...." Synagogen-Gedenkband Bayern. Band II: Mittelfranken. Erarbeitet von Barbara Eberhardt, Cornelia Berger-Dittscheid, Hans-Christof Haas und Angela Hager, unter Mitarbeit von Frank Purrmann und Axel Töllner. Hg. von Wolfgang Kraus, Berndt Hamm und Meier Schwarz. Reihe: Gedenkbuch der Synagogen in Deutschen. Begründet und herausgegeben von Meier Schwarz. Synagogue Memorial Jerusalem. Bd. 3: Bayern, Teilband 2: Mittelfranken. Lindenberg im Allgäu 2010. 
Kunstverlag Josef Fink Lindenberg im Allgäu

ISBN 978-3-89870-448-9.   Abschnitt zu Sugenheim S. 632-638.  
bulletMichael Schneeberger: "In the cosy corner of Franconia" - Die Geschichte der Juden von Sugenheim. Reihe: Jüdische Landgemeinden in Bayern (36). In: Jüdisches Leben in Bayern. Mitteilungsblatt des Landesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern. 29. Jahrgang Nr. 124 April 2014. S. 29-34.  
bulletHeinz und Thea Ruth Skyte née Ephraim: Our Family - The Jewish comminity of Sugenheim. Online eingestellt (externer Link)   
bulletBernhard Kolb (22.9.1882 in Sugenheim - 16.10.1971 in Vineland, NJ, USA) - biography  Online eingestellt  (externer Link) 
bulletHeinrich Klopp: Die ehemalige Synagoge - und heutiges Wohnhaus - in Sugenheim. Hrsg. vom Arbeitskreis Ortsgeschichte der Gemeinde Sugenheim. MB 11/2020. Oktober 2020 (pdf-Datei).    

    
     


 
  
Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the Holocaust". 
First published in 2001 by NEW YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad Vashem Jerusalem, Israel.

Sugenheim Middle Franconia  Jews are known from the early 17th century, and a synagogue was built in 1756. At the time, the Jews inhabited a special quarter (Judengasse). In 1837 the Jewish population stood at 160 (total 760), dropping to 42 in 1933 and 15 by 1938. On Kristallnacht (9-10 November 1938) the synagogue and Jewish school was vandalized. The remaining Jews left by 11 January 1939. The five Jews of the attached community of Ullstadt (a community of 40-50 in the first half of the 19th century whose cemetery served 11 other communities) left in 1934.      
       
        

                   
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Stand: 30. Juni 2020