Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Waltersbrück (Gemeinde Neuental, Schwalm-Eder-Kreis)
Jüdische Geschichte / Synagoge

Übersicht:

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde  
- Aus dem jüdischen Gemeindeleben 
- Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde 
bulletZur Geschichte der Synagoge   
bulletFotos / Darstellungen  
bullet Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte    
bulletLinks und Literatur   

   

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde    
     
In Waltersbrück bestand im 19. Jahrhundert vorübergehend eine kleine jüdische Filialgemeinde zu Zimmersrode in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. 1872 beantragten die damals acht jüdischen Familien in Waltersbrück die Abtrennung von Zimmersrode. Es sollte nur ein Schulverband (mit gemeinsamem Lehrer) zwischen den Gemeinden bestehen. Ein eigener Betraum wurde eingerichtet. Die Bildung einer selbständigen jüdischen Gemeinde Waltersbrück wurde jedoch nicht genehmigt, Waltersbrück blieb Filialort zur jüdischen Gemeinde in Zimmersrode. 

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1824 32 jüdische Einwohner, 1835 14 1861 36, 1905 22. 
 
Die jüdischen Kinder besuchten (bis 1913) die Israelitische Elementarschule in Zimmersrode: 1886 hatte diese Schule insgesamt 46 Kinder, davon sieben aus Waltersbrück.
  
An Einrichtungen bestand am Ort eine Synagoge (Betraum in jüdischem Privathaus, siehe unten). Die Toten der jüdischen Gemeinde wurden im jüdischen Friedhof in Haarhausen beigesetzt.   
Link: jüdische Personen aus Waltersbrück im Friedhof Haarhausen: http://lagis.online.uni-marburg.de/de/subjects/xsearch/sn/juf/mode/list?ort=Waltersbr%C3%BCck#634016070&trunkieren=0  
  
Die jüdischen Familien in Waltersbrück hatten an Familiennamen vor allem: Alexander, Levi, Moses, Rothschild (vgl. Namen bei den Kollektenlisten unten). Aus der Familie Rothschild stammte der 1884 in Waltersbrück geborene Dr. phil. Siegmund Rothschild, der 1911 bis 1938 als Lehrer am Philanthropin in Frankfurt wirkte (siehe unten). 1939 emigrierte er über England in die USA (gest. 1952 in New York).  
 
1933 lebten noch acht jüdische Personen in Waltersbrück. In den folgenden Jahren sind wohl die meisten auf Grund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts, der zunehmenden Entrechtung und der Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert.
  
Von den in Waltersbrück geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"):  Jeanette Abraham geb. Rothschild (1890), Settchen Feist geb. Levy (1883), Auguste Feldheim geb. Rothschild (1888), Käte Hirschberg geb. Rothschild (1885), Hilde Kassmann geb. Levi (1890), Abraham Levi (1879), Minna Lippmann geb. Moses (1887), Harry Moses (1884), Sally Seligmann (1880).  
    
    
    
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Familien  
  
Aus dem jüdischen Gemeindeleben   

Ergebnisse von Kollekten in der Gemeinde (1865 / 1869 / 1872)      
Anmerkung: für die unterschiedlichsten Zwecke wurden in den jüdischen Gemeinden Kollekten durchgeführt, deren Ergebnisse dann teilweise öffentlich bekanntgegeben wurden. Nach der damaligen Währung wurde der Betrag in Thaler, Silbergroschen (Sgr.) und Pfennigen angegeben.   

Mitteilung in "Der Israelit" vom 18. Oktober 1865: "Durch den Gemeindeältesten Rothschild zu Waltersbrück gesammelt: Susman Katz zu Gilsa 1 Thaler, Heskiel Katz daselbst 7 1/2 Sgr., Leib Katz dasselbst 5 Sgr., Wolf Schen zu Bischhausen 15 Sgr., Simon Rothschild zu Waltersbrück 1 Taler 17 1/2 Sgr., Isaak Rothschild daselbst 15 Sgr., Süßkind Alexander daselbst 7 1/2 Sgr., Maier Alexander daselbst 5 Sgr., Anschel Alexander daselbst 7 1/2 Sgr., Moses Rothschild daselbst 10 Sgr., Heinemann Rothschild 1 Thaler, zusammen 6 Thaler. "   
 
Mitteilung in "Der Israelit" vom 17. März 1869: "Durch Kreisrabbiner Wetzlar in Gudensberg: Gemeinde Waltersbrück: Simon Rothschild 2 Thaler, Moses Rothschild 10 Sgr., Heinemann Rothschild 1 Thaler, Maier Alexander 7 1/2 Sgr., Süßkind Alexander 7 1/2 Sgr., Anschel Alexander 5 Sgr., Isaak Rothschild 10 Sgr., Von der Gemeinde Zimmersrode 3 Thaler, zusammen 7 Thaler 10 Sgr."     
 
Mitteilung in "Der Israelit" vom 14. Februar 1872: "Gesammelt vom Gemeindeältesten Simon Rothschild zu Waltersbrück: Isaac Rotschild 15 Sgr., Süßkind Alexander 5 Sgr., Heinemann Rothschild 1 Thaler, Meyer Rothschild 7 Sgr. 6 Pfennig, Seeligmann Simon Rothschild 1 Thaler 6 Sgr., Meier Alexander 12 Sgr., Simon Rothschild 1 Thaler 14 Sgr. 6 Pfennig, zusammen fünf Thaler"  

   
  
Berichte zu einzelnen Personen aus der Gemeinde   

70. Geburtstag von Johanna Rothschild geb. Katzenstein (1928) 

Zimmersroda Israelit 07061928.jpg (14570 Byte)Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 7. Juni 1928: "Zimmersrode, 13. Mai. Im nahen Waltersbrück beging heute Frau Johanna Rothschild geb. Katzenstein ihren 70. Geburtstag."    
 
Waltersbrueck Haarhausen-361_V.jpg (386818 Byte) Ergänzend eingestellt: Grabstein für Johanna Rothschild geb. Katzenstein (geb. 13. Mai 1858 in Frankenau, gest. 20. April 1932) und ihren Mann Seligmann Rothschild (geb. 5. Oktober 1848, gest. 17. April 1925) im jüdischen Friedhof Haarhausen. Aus der Dokumentation von LAGIS, weitere Informationen auf der Seite zum jüdischen Friedhof Haarhausen
Genealogische Informationen zu Johanna / Hannchen Rothschild: https://www.geni.com/people/Hannchen-Rothschild/4996487880010063506   

    
Goldene Hochzeit der Eheleute Benes Moses (1928) 
  

Mitteilung in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 16. August 1928: "Waltersbrück, 14. August (1928). Die Eheleute Benes Moses dahier begingen in bester Gesundheit ihre goldene Hochzeit."     
 
Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 10. August 1928: "Zimmersrode. Die Eheleute Benes Moses aus Waltersbrück begehen am 13. August das Fest der goldenen Hochzeit. Moses war stets ein sehr rühriger Mensch. Das Jubelpaar erfreut sich einer rüstigen Gesundheit und gehen beide Ehegatten noch ihrer gewohnten Tätigkeit nach. Moses besuch noch jeden Samstag den Gottesdienst in hiesiger Gemeinde. Ad meoh schonoh (= Alles Gute bis 100 Jahre). K."      

    
Hinweise 
Aus Waltersbrück stammte Meier Rothschild, von 1881 bis 1924 Lehrer an der Israelitischen Elementarschule in Hoof und Breitenbach.  
  
Aus Waltersbrück stammt auch Dr. Siegmund Rothschild (1884-1952) - von 1906 bis 1911 Lehrer an der Samsonschule Wolfenbüttel, dann ab 1911 bis 1938 am Philanthropin Frankfurt  

Hinweis im Jahresbericht des "Philanthropin - Realschule und Lyzeum der israelitischen Gemeinde zu Frankfurt am Main. Programm Ostern 1912 S. 32 im Abschnitt zur Schulgeschichte wird mitgeteilt, dass im Lehrkörper Siegmund Rothschild die Nachfolge für den in den Ruhestand getretenen Lehrer Scherer angetreten hat und die nachstehenden Angaben zu seiner Biographie gemacht: "Siegmund Rothschild, geboren den 4. März 1884 zu Waltersbrück, besuchte die Volksschule seines Heimatortes, sodann die Samsonschule zu Wolfenbüttel, die er 1900 mit der wissenschaftlichen Befähigung für den einjährig-freiwilligen Dienst verließ; darauf trat er in das israelitische Lehrer Seminar zu Kassel ein und bestand daselbst am 16. Februar 1904 die erste, am 15. Oktober 1907 die zweite Lehrerprüfung. 1904-1906 war er als Lehrer an der israelitischen Elementarschule zu Lichtenau in Westfalen, alsdann bis zu seiner Berufung an unsere Anstalt als Hilfslehrer an der Samsonschule tätig."   
Genealogische Angaben zu Dr. Siegmund Rotschild: https://www.geni.com/people/Siegmund-Rothschild/6000000030117485895   

 
  
Über die aus Waltersbrück stammende Jettchen Bacharach geb. Alexander        
- 100. Geburtstag von Jettchen Bacharach geb. Alexander (1934)     

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 15. November 1934: "Rhina, 14. November 1934. Ein Jubiläum, wie es nur ganz wenigen Menschen zu feiern vergönnt ist, begeht in Rhina bei Hersfeld am 26. Kislew Frau Jettchen Bacharach geb. Alexander. Frau Bacharach ist am 26. Kislew 5595 (28. Dezember 1834) zu Waltersbrück geboren, wird also 100 Jahre alt. In früher Jugend beider Eltern beraubt, kam sie nach Rhina, um dort ihr Brot zu verdienen. In geradezu rührender Weise erzählt die noch sehr rüstige Greisin von ihrer harten Jugendzeit, wie sie durch ihr unbegrenzter Gottvertrauen eine schwere Dienstzeit durchzumachen in der Lage war, und wie sie später, als Gattin des nunmehr 37 Jahre verewigten Mannes, noch in guter Erinnerung stehenden Salomon Bacharach, und als Mutter von 5 Kindern - der jüngste Sohn starb in diesem Jahre, 64 Jahre alt, der jüngste Sohn wanderte vor wenigen Wochen, 71 Jahre alt, zu seinen Kindern nach Amerika aus - zu kämpfen hatte. Etwa 30 Enkel und 25 Urenkel schauen mit Verehrung und Dankbarkeit über eine echtjüdische Gastfreundschaft und Familienanhänglichkeit auf diese Patriarchin, die noch regen Anteil an den Ereignissen der Familie nimmt. Wenn die Greisin auch geistig, noch vollkommen auf der Höhe ist, so haben Gesicht und Gehör in letzter Zeit, doch sehr nachgelassen; aus diesen Gründen und mit Rücksicht auf ihre harten Erlebnisse des letzten Jahres soll sich die Feier in ganz besonderen Grenzen bewegen".     

       
-  Zum Tod von Jettchen Bacharach (1936)         

Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 7. August 1936:  "Rhina, 4. August (1936). Kurz vor Eintritt der Nacht zum 9. Aw hauchte Frau Jettchen Bacharach in Rhina ihre reine Seele aus. Wir hatten an dieser Stelle - zum 80., 90. und 100. Geburtstag - Gelegenheit, aus dem Leben dieser frommen Frau zu berichten. Als arme Vollwaise von 13 Jahren kam sie vor fast 90 Jahren aus Waltersbrück im Kreis Fritzlar hierher, um sich ihr Brot zu verdienen. Hart und steinig war der Weg, wie sie ihren Angehörigen oft erzählte. Im Verein mit dem Gatten, der ihr um 39 Jahre im Tode vorausging, gründete sie hier in Rhina ein echtjüdisches Haus, in dem die Traditionen des Judentums streng gehalten wurden. Erwähnt sei ganz besonders, dass sie vor etwa zwei Jahren, als 100-jährige, nicht nur am Jomkippur den ganzen Tag fastete, sondern auch den ganzen Tag von früh 7 Uhr bis zum Schofarblasen in der Synagoge war, und dass sie, da das Augenlicht längst erloschen, alle Gebete und Tehillim auswendig sagte. Ihr innige Bitochaum (Gottvertrauen) verließ sie bei den herben Schicksalsschlägen, von denen sie besonders in den letzten Jahren heimgesucht wurde, nicht. Die große Verehrung und Liebe, die ihr zu Lebzeiten, besonders an ihren Geburtstagen, in den letzten Jahrzehnten entgegengebracht wurden, gestaltete sich bei ihrer K'wuroh (Beisetzung) zu einer imposanten Kundgebung. 
Im Trauerhause tiefen der Mann einer Enkelin, Herr G. Neustädter, Bad Kissingen, und Herr Kantor Bacharach in Eschwege, ein Sohn der Verstorbenen, der Mutter und Großmutter Worte der Verehrung und des Dankes nach. Möge die Verstorbene, die drei Söhne, eine Tochter, 28 Enkel und 29 Urenkel hinterlässt, uns allen ein rechtes Vorbild sein".      

   
   
   
Zur Geschichte der Synagoge             
   
1862 benutzten die in Waltersbrück lebenden jüdischen Familien zeitweise einen eigenen Betraum. Er befand sich in einem der jüdischen Häuser.   
  
Ansonsten wurden die Gottesdienste in Zimmersrode besucht, wie auch aus dem Bericht  zur Goldenen Hochzeit von Benes Moses von 1928 hervorgeht (siehe oben).   
  
  
Adresse/Standort der Synagoge      am heutigen Brückenweg zwischen den heutigen Häusern mit den Adressen Brückenweg 9 und Brückenweg 11 (Haus direkt an der Bahn)         
   
   
Fotos   

 Die Synagoge in Waltersbrück 
(Foto um 1900, erhalten von 
Richard Faust, Neuental-Waltersbrück) 
 Waltersbrueck Synagoge 120.jpg (67885 Byte)   
   Das Synagogengebäude ist mit einem Pfeil markiert,
im Hintergrund ist die Main-Weser-Bahn erkennbar  
 
     

   
 
  
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte       

Februar 2018: Erste Verlegung von "Stolpersteinen" in Waltersbrück und Wabern        
Artikel in der "hna.de" vom Februar 2018: "Zum ersten Mal. Neue Stolpersteine in Wabern und Waltersbrück: Immer mehr Orte der Erinnerung. 
Wabern/Waltersbrück.
Zum ersten Mal wurden in Wabern und Neuental-Waltersbrück Stolpersteine verlegt, die an frühere jüdische Mitbürger erinnern sollen. Sie wurden Opfer der Nazis. 'Legen wir nun kleine Steine und Blumen nieder': So heißt es nach altem, jüdischem Ritual an Erinnerungsorten. In der Waberner Bahnhofstraße gibt es jetzt zwei dieser Erinnerungsorte dank der Stolpersteine. Die einst hier lebenden, jüdischen Nachbarn wurden vertrieben, nur Einzelne konnten fliehen und sich verstecken. Die anderen fanden ein grausames Ende in den Vernichtungslagern. Die Gemeinde Wabern knüpfte Kontakt zum Künstler Gunter Demnig, der 1992 die Idee gehabt hatte, den ungezählten Ermordeten wieder eine Identität außerhalb unfassbarer Statistiken zu geben. Er begann, Stolpersteine anzufertigen: kleine Kunstwerke mit den Daten der einst zwischen uns Lebenden. Gehen wir unserer Wege, so erinnern die Namen auf den neu verlegten Steinen an die Opfer der Nationalsozialisten. Demnig nahm an, die Nachfrage würde im Laufe der Zeit abnehmen – doch sie steigt. In Deutschland wurden 65.000 Steine in über 1200 Orten verlegt, dazu in 21 weiteren Ländern. Demnächst geht es nach Spanien, dann nach Dänemark und Finnland. Der Berliner Kunstschmied Michael Friedrichs-Friedlaender hilft seit vielen Jahren. Über 20 Steine stellt er täglich her. Vom Kleinkind bis zum Greis – hinter jedem Namen ein kaum erträgliches Schicksal. Gunter Demnig arbeitet weiter. Die überwältigende Dankbarkeit der Überlebenden gibt ihm die Kraft. Während kurze Gedenkreden gehalten werden, kniet er auf dem Boden und arbeitet. Deborah Tal-Rüttger von der jüdischen Gemeinde Gudensberg spricht das Kaddisch. Thomas Kirchhofs spielt auf der Klarinette Klezmer-Musik.
Licht in absichtliche Dunkel. Noch am selben Vormittag fuhr Gunter Demnig nach Neuental-Waltersbrück weiter. Auch dort wurden Stolpersteine verlegt. Der schnelle Termin ergab sich durch den Kontakt mit Wabern. Deshalb war auch Thomas Schattner aus Wabern dort. Der Geschichtslehrer an der Homberger THS bringt seit vielen Jahren Licht ins absichtliche Dunkel. Das Haus der Familie Moses/Seligmann ist längst abgerissen. Doch es gibt ein Foto vom Haus, das Richard Faust mitbrachte. Er war zusammen mit Rainer Scherb Initiator der Stolperstein-Verlegung. Eine Besonderheit sind die Erinnerungen der beiden Zeitzeugen Therese Olbrich und Michael Martin. Ihre Angehörigen halfen einst den jüdischen Menschen. In der Nacht vor dem Abtransport nach Theresienstadt saßen sie voller Angst zusammen und Tochter Betty fragte: 'Warum bin ich dunkelhaarig und nicht blond?' Neuentals Bürgermeister Dr. Philipp Rottwilm berichtete, dass die Gemeinde demnächst am Bahnhof Zimmersrode eine Gedenktafel anbringen wolle. Der evangelische Pfarrer Reinhard Pflüger ging in seiner kurzen Ansprache auch auf die Situation im Nahen Osten ein. Dann stimmte er das weltweit bekannte, jüdische Friedenslied an: Hevenu Shalom Alechem."  
Link zum Artikel  

      

   
Links und Literatur

Links:  

bulletWebsite der Gemeinde Neuental  

Quellen:  

Hinweis auf online einsehbare Familienregister der jüdischen Gemeinde Zimmersrode und umliegender Orte 
In der Website des Hessischen Hauptstaatsarchivs (innerhalb Arcinsys Hessen) sind die erhaltenen Familienregister aus hessischen jüdischen Gemeinden einsehbar: 
Link zur Übersicht (nach Ortsalphabet) https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/llist?nodeid=g186590&page=1&reload=true&sorting=41              
Zu Zimmersrode sind vorhanden (auf der jeweiligen Unterseite zur Einsichtnahme weiter über "Digitalisate anzeigen"):    
HHStAW 365,893   Geburtsregister der Juden von Zimmersrode  1824 - 1889; enthält auch Angaben zu Bischhausen, Gilsa, Römersberg und Waltersbrück   https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v290106   
HHStAW 365,894   Geburtsregister der Juden von Zimmersrode  1824 - 1890; enthält auch Angaben zu Bischhausen, Gilsa, Römersberg und Waltersbrück - mit Ausnahme der letzten Seite gleichlautend wie das Geburtsregister 893 
https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v4101124  
HHStAW 365,896   Sterberegister der Juden von Zimmersrode  1826 - 1888; enthält auch Angaben zu Bischhausen, Gilsa, Römersberg und Waltersbrück   https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v3500115      
HHStAW 365,895   Trauregister der Juden von Zimmersrode  1827 - 1888; enthält auch Angaben zu Bischhausen, Gilsa, Römersberg und Waltersbrück  https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v3271704              
HHStAW 365,884   Trauregister der Juden von Zimmersrode  1827 - 1888; enthält auch Angaben zu Bischhausen, Gilsa, Römersberg und Waltersbrück - mit Ausnahme der letzten Seite gleichlautend wie das Trauregister 895    
https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v290107    

Literatur:  

bulletPaul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang - Untergang - Neubeginn. 1971. Bd. II S. 446-448 (innerhalb des Abschnittes zu Zimmersrode)  
bulletStudienkreis Deutscher Widerstand (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945. Hessen II Regierungsbezirke Gießen und Kassel. 1995 S. 179 (keine Angaben zu Waltersbrück)   

        
          

                   
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Stand: 30. Juni 2020