Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Woerth sur Sauer (Wörth an der Sauer) (Dep. Bas Rhin /Alsace / Unterelsass) 
Jüdische Geschichte / Synagoge / Synagogue 

Übersicht:

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bulletBerichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde   
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer   
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen      
bulletZur Geschichte der Synagoge   
bulletFotos / Darstellungen   
bulletLinks und Literatur   

     

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde                     
  
In Woerth bestand eine jüdische Gemeinde bis ins 20. Jahrhundert. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück. 1784 wurden 10 jüdische Familien mit zusammen 34 Personen gezählt.  
  
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1846 7 jüdische Einwohner, 1861 12, 1870 11, 1895 51 (von insgesamt 1036 Einwohnern), 1910 40. Die in Woerth lebenden jüdischen Personen gehörten in der zweiten Hälften des 19. Jahrhunderts zur jüdischen Gemeinde in Reichshofen.   
  
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge (s.u.). Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war zeitweise ein Kantor und Schochet angestellt (vgl. Ausschreibung der Stelle unten von 1892).  Die Gemeinde gehörte zum Rabbinat Surbourg-Soultz-sous-Forêt, seit 1930 zum Rabbinat Wissembourg.  
   
1936 wurden 33 jüdische Einwohner gezählt. Diejenigen, die in den folgenden vier Jahren nicht den Ort verließen, wurden 1940 nach Südfrankreich deportiert. Unter den Umgekommenen sind Lucie Hermann geb. Scheuer (1882), Albert Scheuer (1880) und Leon Scheuer (1875).   
    
Nach 1945 sind nur wenige jüdische Personen nach Woerth zurückgekommen. 1953 wurden acht jüdische Einwohner gezählt.       
   
   
   
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde 
 
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer 
Ausschreibung der Kantor- und Schächterstelle durch den Vorsteher Leopold Scheuer (1892)   

Woerth Alsace Israelit 11041892.jpg (37472 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. April 1892: "Die hiesige Kantor- und Schächterstelle ist zu besetzen. Fixer Gehalt 300 Mark. Nebeneinkommen garantiert 100 Mark. - Wohnung und halbe Kost wird frei gegeben. Bewerber wollen ihre Gesuche an den israelitischen Vorsteher einsenden. 
Leopold Scheuer.  Wörth an der Sauer, Unter-Elsass."

   
   
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen 
Anzeige der Witwe von Josef Scheuer (1900)  

Woerth Alsace Israelit 05071900.jpg (56776 Byte)Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. Juli 1900: "Ich suche als Ersatz für meinen Sohn, der seine 2-jährige Militärdienstzeit erledigt, einen jungen Mann, zum Besuche einer seit 40 Jahren gut eingeführten Landkundschaft und als Verkäufer am Lager. Eintritt sofort. Samstags geschlossen. Offerten mit Zeugnisse und Photographie an 
Witwe Josef Scheuer, Woerth a. Sauer, Elsass."  

   
Anzeige des Geschäftes von A. Levy (1901) 
  

Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. April 1901: "Für mein Ansichtspostkarten- und Photographien-, Tuch-, Mode-, Kurz-, Schuh- und Herren- und Knaben-Konfektions-Geschäft suche per sofort einen Lehrling und einen jungen Mann von ca. 16 Jahren, der schon in ähnlicher Branche gearbeitet hat und sich zur Reise eignet. Lehrzeit des Ersteren zwei Jahre, in zweiten Jahre erhält derselbe Vergütung. Kost, Logis und Wäsche frei. 
A. Levy

Wörth a. Sauer."    
 
  Links Litho-Karte von Wörth mit dem Geschäft von A. Levy. Die Karte wurde versandt nach Mannheim am 30.8.1897. Auf der Ansichtskarte wirbt Levy mit dem Verkauf von Andenken der Schlacht von Wörth (fand am 6. August 1870 im deutsch-französischen Krieg statt). 
(Karte aus der Sammlung von Peter K. Müller, Kirchheim/Ries)

    
    
    
Zur Geschichte der Synagoge                 
    
Vermutlich war bereits im 18. Jahrhundert ein Betsaal vorhanden. Die kleine, bis heute erhaltene Synagoge wurde 1920 erbaut. Über dem Türsturz steht als Jahreszahl (5)498 für 1738, möglicherweise stammt der Türsturz von einer früheren Synagoge. 
    
    
Adresse/Standort der Synagoge:  Grand'Rue,  67360 Woerth (unmittelbar neben dem großen Denkmal zur Erinnerung an die "Schlacht von Woerth" von 1870).  
   
   
Fotos
(Fotos Hahn, Aufnahmedatum 13.5.2004) 

Rue des Juifs 
(Fotos: Hahn: 
Aufnahmedatum 13.5.2004) 
Woerth Rue des Juifs 100.jpg (47675 Byte)   Woerth Rue des Juifs 101.jpg (59786 Byte)
  An die frühere jüdische Geschichte in Wörth erinnert die Rue des Juifs  
     
       
Die Synagoge 
(Fotos rechts aus 
Rothé / Warschawski s. Lit. S. 147) 
Woerth Synagogue 281.jpg (64992 Byte) Woerth Synagogue 280.jpg (54320 Byte)
   Das Gebäude in den 1980er-Jahren  
       
Die Synagoge im Frühjahr 2004 
(Fotos: Hahn, 
Aufnahmedatum 13.5.2004)
Woerth Synagogue 102.jpg (60972 Byte) Woerth Synagogue 101.jpg (67482 Byte)
   Die Synagoge in Woerth an der Grand'Rue 
     
Woerth Synagogue 104.jpg (86497 Byte) Woerth Synagogue 100.jpg (44241 Byte) Woerth Synagogue 103.jpg (43895 Byte)
Blick auf die Synagoge vom Platz des
  Kriegerdenkmales aus gesehen  
 Das Eingangstor 
  
Die Jahreszahl (5)498 steht für 1738
  (Türsturz von älterer Synagoge?)  
        
     
Die Synagoge im Sommer 2011 
(Fotos: Bernhard Kukatzki) 
     
Woerth Synagoge BeKu 120.jpg (102728 Byte) Woerth Synagoge BeKu 121.jpg (103454 Byte) Woerth Synagoge BeKu 122.jpg (83107 Byte)
Das Synagogengebäude an der Grand'Rue von verschiedenen Seiten gesehen 
     
   Woerth Synagoge BeKu 123.jpg (81942 Byte)   
   Das Eingangstor   

   
    

Links und Literatur   

Links:

bulletWebsite der Gemeinde Woerth  
bulletFranzösische Kurzinformation zur Synagoge in Woerth  
bulletkeine Nennung in der Liste des Ministère de la cultur     

Literatur:    

bullet

Alsace Lit 010.jpg (67412 Byte)Michel Rothé / Max Warschawski: Les Synagogues d'Alsace et leur Histoire. Ed. 'Chalom Bisamme' Jerusalem 1992. S. 147.    

   
     

                     
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 30. Juni 2020