Baisingen Friedhof 154.jpg (62551 Byte)  Segnende Hände der Kohanim auf einem Grabstein in Baisingen


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Wolfisheim (Wolfisheim) (Dep. Bas Rhin /Alsace / Unterelsass) 
Jüdische Geschichte / Synagoge / Synagogue  

Übersicht:

bulletZur Geschichte der jüdischen Gemeinde  
bullet Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinden 
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer und Kantoren 
bulletZur Geschichte der Synagoge   
bulletFotos  
bulletLinks und Literatur   

     

Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde    
     

In Wolfisheim lebten möglicherweise Juden bereits im Mittelalter. Nach den "Erfurter Annalen" war 1235 eine Judenverfolgung "in villa Wolfesheim", bei der 18 Juden getötet wurden, weil man sie der Ermordung eines Christen beschuldigt hatte. Doch ist unsicher, ob mit Wolfesheim der elsässische Ort gemeint ist. Nach anderen Forschungen liegt eher eine Verwechslung mit einer Verfolgung von Wolfhagen bei Kassel vor. 
      
Die Entstehung der neuzeitlichen Gemeinde in Wolfisheim geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück. Zum Zeitpunkt der Zählung am 14. Februar 1785 lebten 14 jüdische Familien mit zusammen 80 Personen am Ort. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1809 83 jüdische Einwohner, 1846 161, 1861 214, 1870 229, 1910 165.   
  
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule, ein rituelles Bad und ein Friedhof. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war. 1914 wird als Lehrer Samuel Bloch genannt. Die Gemeinde gehörte zum Rabbinatsbezirk von Straßburg. 

1936 lebten 114 Juden am Ort. Die meisten von ihnen wurden 1940 nach Südfrankreich deportiert. 
  
Nach 1945: 1953 wurden 31, 1965 wieder 65 jüdische Einwohner am Ort gezählt.
   
   
  
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde  
  
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer und Kantoren    
Lehrer Samuel Bloch wechselt von Sulz u.W. nach Wolfisheim (1914)  

Artikel in "Das jüdische Blatt" vom 3. April 1914: "Sulz unterm Wald. Nach 13-jähriger Wirksamkeit hier hat am vergangenen Montag Herr Lehrer Samuel Bloch unsern Ort verlassen um seine Stelle in Wolfisheim anzutreten. An seine Stelle wird Herr Lehrer Bär aus Mutzig hierher kommen.– Am Montagabend sollte ein Vortrag des 'Zentralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens' hier stattfinden. Die Versammlung ist aber wieder abgesagt worden."  

    
Lehrer Samuel Bloch stiftet ein Toramäntelchen für die Synagoge in Sulz u.W. (1914)
    

Artikel in "Das jüdische Blatt" vom 5. Juni 1914: "Sulz u.W. Herr Lehrer Samuel Bloch in Wolfisheim hat zum Andenken an seine in Dambach verstorbene Schwester Mathilde für die hiesige Synagoge ein schönes Thoramäntelchen gestiftet, das am Schowuaus (Wochenfest Schawuot) zum ersten Mal benutzt wurde"

  
  
   
Zur Geschichte der Synagoge  
  
Eine Synagoge wurde 1897/98 erbaut und eingeweiht. Diese Synagoge ersetzte einen Betsaal aus dem Jahr 1837. Die neue Synagoge wurde aus regionalem Buntsandstein erstellt. Über dem Eingangsportal befindet sich eine Rosette. Charakteristisch sind die auf beiden Seiten befindlichen Zwiebeltürme und die über dem mittigen Dreiecksgiebel stehenden Gebotstafeln. Im Inneren findet sich eine Wandbemalung aus floralen Motiven.
   
In der NS-Zeit wurde die Synagoge geplündert und teilweise zerstört. 
  
Das Gebäude blieb jedoch erhalten und wurde nach 1945 nach einer Restaurierung wieder als Synagoge eingeweiht. Sie wird bis zur Gegenwart von den in Wolfisheim, Eckbolsheim und Oberschaeffolsheim lebenden jüdischen Familien für den Gottesdienst benutzt.      
  

Über die Restaurierung der Synagoge - Artikel vom 2. Dezember 2008 in www.dna.fr (Dernières Nouvelles d'Alsace)   Une restauration réussie
La synagogue de Wolfisheim a fait l'objet d'importants travaux de restauration. Résultat : une nouvelle jeunesse pour ce bâtiment datant de 1897.
Des peintures qui s'écaillaient à l'intérieur, des pierres de grès abîmées sur la façade, des problèmes d'humidité, la synagogue de Wolfisheim devait faire l'objet de travaux. Claude Kahn, président et trésorier de cette communauté qui regroupe Wolfisheim, Eckbolsheim et Oberschaeffolsheim, s'était attaqué, avec son comité, aux problèmes. Celui de lancer le chantier et celui de son financement. Les décors floraux, refaits à l'identique, sont empreints de fraîcheur En mars dernier, les travaux ont commencé. ... 

   
   
   
Fotos
(Fotos: dritte Fotozeile links aus dem Wikipedia-Artikel zur Synagoge in Wolfisheim, dritte Fotozeile Mitte und rechts aus der französischen Seite zur Synagoge Wolfisheim s. Link bzw. Buch von Rothé/Warschawski,  unten Mitte: DNA Bernard Meyer aus dem zitierten Artikel, unten rechts: Buch Rothé / Warschawskil) 

Historische Ansichten der Synagoge     
Wolfisheim Synagogue 081.jpg (62823 Byte) Wolfisheim Synagogue 082.jpg (52492 Byte) Wolfisheim Synagogue 080.jpg (40316 Byte)
Historische Karten von Wolfisheim mit Foto der Synagoge (rechts Ausschnittvergrößerung)
        
Karte recht aus der 
Website von Frantisek Banyai 
(mit freundlicher Genehmigung übernommen)
Wolfisheim1.jpg (57482 Byte) Wolfisheim2.jpg (67447 Byte)
     
Neuere Ansichten der Synagoge    
Wolfisheim Synagogue 120.jpg (64936 Byte)  Wolfisheim Synagogue 122.jpg (21060 Byte)  Wolfisheim Synagogue 124.jpg (95997 Byte)
Außenansicht der Synagoge 
in Wolfisheim 
 Innenaufnahmen der Synagoge in Wolfisheim 
   
       Wolfisheim Synagoge 100.jpg (48371 Byte) Wolfisheim Synagogue 123.jpg (52531 Byte)
     Toraschreinvorhang
     

   
   
Die Synagoge Wolfisheim im Film:    

Wolfisheim Synagogue 360.jpg (157533 Byte)Die Synagoge in Wolfisheim ist online auch in 3D zu sehen: Link zu synagogues360.org zu Wolfisheim   

    
     

Links und Literatur

Links: 

bulletZur Seite über den jüdischen Friedhof in Wolfisheim (interner Link)  
bulletFranzösische Seite zur Synagoge in Wolfisheim  
bulletWeitere französische Informationsseite zu Friedhof und Synagoge Wolfisheim   
bulletWikipedia-Artikel zur Synagoge in Wolfisheim    

Literatur:  

bulletGermania Judaica I S. 435-436. 
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Alsace Lit 010.jpg (67412 Byte)Michel Rothé / Max Warschawski: Les Synagogues d'Alsace et leur Histoire. Ed. 'Chalom Bisamme' Jerusalem 1992. S. 40. 148.   
(die Synagoge von Wolfisheim ist auch auf dem Umschlag abgebildet).   

  
   

                   
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Copyright © 2003 Alemannia Judaica - Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum
Stand: 30. Juni 2020